Holzbalkendecke knarrt, verschrauben?

rudi1976

ww-pappel
Registriert
13. September 2013
Beiträge
2
Ort
Köln
Hallo,

In unserem Haus aus 1938 haben die Vorbesitzer Verlegeplatten auf die Dielen der Holzbalkendecke geschraubt. Im OG karrt der Boden beim drüber laufen jämmerlich.

Zum Deckenaufbau:
Holzbalkendecke mit Schüttung klassisch. Balkenabstand 62,5 cm (Achsmaß).
Auf den Deckenbalken sind 22mm Dielen genagelt, dann kommt eine Ausgleichsmasse, darauf ca. 16mm N/F Spanplatten (Verlegeplatten) verschraubt.
Darauf Teppichboden verklebt.

Ich bekomme nicht so recht heraus wo das knarren nun entsteht. Ist es in der Fuge zw. Diele und Verlegeplatten? Hinweis dazu: der darauf verklebte Teppichboden zeichnet die Verlegplatten sehr schön mit dunklen Rändern ab.

Würde es etwas bringen, wenn ich die genaue Lage der Holzbalken von unten erkunde und dann alles mit den Heco Unix Vollgewindeschrauben mit dieser veränderlichen Steigung auf die Balken verschraube?

Oder, sollte ich die Verlegeplatten und Dielen raus nehmen und eine 22mm OSB auf die Balken schrauben?

Was würde am sinnvollsten sein, auch wenn das bedeutet ich hätte Mehrarbeit?

Vielen Dank für die Unterstützung!
 

cortvermin

ww-kastanie
Registriert
12. August 2013
Beiträge
25
Ort
Neuwied
Achtung, Gefährliches Halbwissen:
In meinem Jugendzimmer hatte ich das gleiche Problem. Eine (ziemlich große) Menge Schrauben hat Abhilfe geschaffen, wenn viel Bewegung drin ist lösen die sich aber mit der Zeit und es knarrt wieder. Ich glaub das waren die Platten die aneinander gerieben hatten.

Nachteil der Methode: Wenn das Knarren nicht weggeht, musst du noch mehr Schrauben rausdrehen :emoji_wink:
 

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
801
Ort
Sachsenland
Ich würde auch einfach nur paar zusätzlichen Schrauben reindrehen .
Du musst nicht gleich den ganzen Raum machen, erstmal eine Platte und dann probieren.
Wenns immer noch knarrt würde ich die Spanplatten rausreissen und dann wieder probieren.
Ist das Knarren weg, dann kannst du dir einen neuen Fußbodenaufbau überlegen,
wenn nicht, hmm, Dielung nachnageln.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
Registriert
10. Mai 2013
Beiträge
322
Ort
Nürnberg
Hallo Rudi,

sind denn die Spanplatten wirklich verschraubt? Die hat man frühers nämlich einfach auf die Böden vernagelt. Das Knarzen entsteht dann wenn die Platte Belastung bekommt, sich nach unten durchbiegt und der Schaft des Nagels dann am Lochrand entlang fährt.

Doch auch bei falscher Verschraubung kann dies entstehen: wenn Schrauben mit Schaft, anstatt mit Vollgeminde, verwendet wurden. Die Wirkung ist dann eine ähnliche.

Probier es mit Nachverschrauben. Nimm Vollgewindeschrauben, aber nicht diese Heco Unix, da diese mit ihrem Zusammenzieheffekt vielleicht nicht das bewirken was Du willst.

Schöne Grüße
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Ich kann mich da dem Krummen Nagel nur anschließen. Das Knarren kommt vom Reiben der Nägel am Holz. Wenn man einen Boden sanieren will fängt man am besten damit an erst einmal die Dielen zu Verschrauben. Die Schrauben sollten die 3,5 fache Länge der Dielendicke haben. Man sollte nicht zu geizig mit den Schrauben sein. Danach kann man mit Verlegeplatten weiter machen muss aber nicht sein Abschleifen und Versiegeln genügt eigentlich.
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Nein Heco Unix sind verkehrt. Die Schrauben haben einen Kopf der sich in das Holz einfräst. Das soll er aber nicht er soll das Holz auf den Balken ziehen. Das geht aber nur wen Der Kopf keine Fräsfunktion hat. Mit Fräsfunktion produzierst du ein Loch bevor die Diele auf dem Balken aufliegt.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Rudi

reiss erst einmal die Spannplatten raus, da sie sich unter dem Teppich ja
abzeichnen, was bei verschraubten Verlegeplatten eigentlich normal ist,
werden wohl auch die Spannplattenverschraubungen das Knarren verursachen.
Das kannst du dann ja auch schön prüfen.

Wenn wieder Teppich gelegt wird, solltest du auf jeden Fall die Tragschicht in
schwimmender Verlegung ausführen. Ob OSB, Spann oder Gipsestrich ist da
eher eine Frage der Kosten/Ansprüche von dir. Ich würde dir aber Fermacell-
Trockenestrich empfehlen wenn du einen wirklich einwandfreien Unterbau
für deine Teppichböden haben möchtest.

Liebe Grüsse, Harald
 

Krummer Nagel

ww-eiche
Registriert
10. Mai 2013
Beiträge
322
Ort
Nürnberg
Hallo Rudi

...

Wenn wieder Teppich gelegt wird, solltest du auf jeden Fall die Tragschicht in
schwimmender Verlegung ausführen. Ob OSB, Spann oder Gipsestrich ist da
eher eine Frage der Kosten/Ansprüche von dir. Ich würde dir aber Fermacell-
Trockenestrich empfehlen wenn du einen wirklich einwandfreien Unterbau
für deine Teppichböden haben möchtest.

Liebe Grüsse, Harald

Schwimmende Verlegung macht eigentlich nur Sinn wenn auf Trittschallschutz geachtet werden muss. In diesem Fall sollte Rudi jedenfalls seinen schwimmenden Estrich auf Trittschallplatten verlegen.

Wenn aber dieser Aufwand nicht betrieben werden muss und da noch keine Angaben darüber gemacht wurden ob überhaupt erneut ein Teppich verlegt werden soll würde ich dennoch dazu raten die Spanplatten mit Vollgewindespax nachzuschrauben.

Ich kannte diese Heco Unix garnicht, würde aber sagen , für seinen Anwendungsfall, genau richtig!

Durch das steigende Gewinde der Heco Unix wird das Material in der Spanplatte zu stark deformiert, was dazu führen kann dass die Schraube sich lockert bei ständiger Belastung (gerade bei ältern Spanplatten ist die der Fall). Bei einer Fußboden-Spanplatte dieser ständiger Belastung ausgesetzt ist würde ich das nicht riskieren.

Schöne Grüße
 

rudi1976

ww-pappel
Registriert
13. September 2013
Beiträge
2
Ort
Köln
Hallo, nach einem Wochenendauflug zurück lese ich gespannt die Antworten.

Vielen Dank dafür!

Da die Etage noch bis Monatsende vermietet ist, werde ich wohl Anfang Okober folgendes tun:
Teppich raus - Baufreiheit.
Bei der letzten Begehung habe ich an einer losen Ecke des Teppichs mal drunter geschaut.
Die Platten sind verschraubt - sieht nach schwarzen Spax aus.
Ich werde mir zunächst die Schrauben anschauen, die damals benutzt wurden.
Wenn das Vollgewindeschrauben sind, kann ich mir mit was auch immer keinen Erfolg vorstellen und zumindest die Platten fliegen raus.
Wenn darunter die Dielen in Ordnung sind und nicht knarren, schraube ich eine 16mm OSB drauf, um eine glatte Fläche zu bekommen.
Da meine Frau noch keinen Wusch zum finalen Belag geäußert hat, wird sich der weitere Aufbau noch zeigen. Vermutlich kommt sogar noch der Wunsch nach einer Fußbodenheizung.
Auf jeden Fall gibt es Arbeit... :emoji_slight_smile:

vielen Dank für die vielen hilfreichen und anregenden Antworten und schöne Grüße
 

stummel78

ww-ahorn
Registriert
30. August 2013
Beiträge
103
Ort
Calbe
Welchen Vorteil sollen Vollgewindeschrauben hier bringen? Mein Bauchgefühl sagt eher, dass eine Verschraubung mit Teilgewinde eher zum Zusammenziehen geeignet ist, wobei ein Vollgewinde auch fest andeuten könnte und Luft unter der Platte ist.

Dielenschrauben beispielsweise sind Teilgewindeschrauben.

Generell finde ich den Schichtaufbau in solchen Altbauten immer katastrophal. Wenn die unterste Dielenschicht Mist ist, wird das durch die nachfolgenden Aufbauten nicht besser.

Je nachdem, was man erreichen möchte, halte ich einen Rückbau für sinnvoller. Höhenausgleich und Nivellierung mit seitlich an den Balken verschrauben Bohlen, dazwischen eine entsprechende Dämmung und Dielen ausreichender Stärke obendrauf.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
55
Ort
Bonn
Je nachdem, was man erreichen möchte, halte ich einen Rückbau für sinnvoller. Höhenausgleich und Nivellierung mit seitlich an den Balken verschrauben Bohlen, dazwischen eine entsprechende Dämmung und Dielen ausreichender Stärke obendrauf.

Ich habe so etwas schon ausgeführt, Rückbau, dann OSB darauf Trockenschüttung darauf Trockenestrich. Kein Knarren mehr und man kann sogar Fliesen legen.
 

stummel78

ww-ahorn
Registriert
30. August 2013
Beiträge
103
Ort
Calbe
Ein ordentlich verschraubter Dielenboden knarrt auch nicht. Oft wird aber auf die Balken ein "Dämmstreifen" gelegt, der sich bei Belastung soweit komprimieren läßt, dass die Diele sich dann doch nach unten drücken läßt und Geräusche durch Reibung zwischen Schraubenschaft und Diele entstehen.

Ich habe viele Jahre lang Fliesen und Fußbodenheizung gehabt und bin mittlerweile ein Fan des geölten Dielenbodens und der Wandheizung.
 

Instm64

ww-kastanie
Registriert
25. Dezember 2013
Beiträge
29
Ort
Marburg
Ich habe ein ähnliches Problem. Bei mir sind es Verlegeplatten auf Balken, darauf Styropor und nochmal Verlegeplatten, darauf stehen schon die Trockenbauwände. Somit ist ein Austausch nicht möglich. Haltet ihr es für sinnvoll durch beide Platten den Balken zu suchen? Teilgewinde oder Vollgewinde?
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Ist den die oberer Laufschicht auch verschraubt?

Würde bei dem Aufbau recht wenig Sinn machen
und wenn es so ist, mach alle Verschraubungen
aus der oberen Schicht einfach mal raus. Halten
wird das ganze Konstrukt schon über die U-Profile
der Trockenbauwände. Ist zwar weit weg vom Ideal,
aber kleine Verbessungen können so auch erfreuen.

Gruss Harald
 

Instm64

ww-kastanie
Registriert
25. Dezember 2013
Beiträge
29
Ort
Marburg
Nein, der ist schwimmend verlegt. Ich denke auch der Aufwand ist den Nutzen nicht wert. Die Etage soll später nur als Ausweich Wohnung und Büro genutzt werden.
 
Oben Unten