Holzbalkendecke Balken verspachteln

[Chr1stoph]

Hallo,

ich habe eine Holzbalkendecke wie hier zu sehen (älteres Photo, Deckenloch ist inzwischen zu).
Einige Balken mussten aufgedoppelt werden. D.h an manchen Stellen sind die Balken dicker und mehrteilig (helles KVH hinten im Bild).
Aus Platzgründen (Raumhöhe) wollen wir eine Trockenbaudecke (Gipskarton) zwischen den Balken einziehen. Dazu würde ich die Balken schleifen und die Aufdoppelung optisch durch eine passende Latte weiterführen. So lassen will ich es nicht, das sieht furchtbar aus.

Meint ihr eine Spachtelmasse wie z.B. diese eignet sich um die Fugen zwischen Balken und Aufdopplung zu verspachteln oder reißt das alles wieder auf?
https://cdn.hornbach.de/data/shop/D04/001/780/491/193/647/7046848_Doc_02_DE_20190425171657.pdf
Es gibt auch noch ein paar Schadstellen (Macken) die ich damit ausbessern will.
Im Trockenbau ist Spachtel ja auch die Lösung für alles, bei Holz bin ich nicht sicher.

Alternative Vorschläge ? Habe auch schon überlegt einen Verblender aus 3 Sichtbrettern zu bauen. Sollten aber dünn sein (nach unten max. 1cm) und ich weiß nicht ob ich es schaffe bei 3-4m einen sauberen Kantenverbindung (Gehrung, Feder/Nut etc) herzustellen.

Vielen Dank

 

[Martin45]

Soll das eine Werkstatt oder Wohnraum mal werden?

 

[civil engineer]

Habe auch schon überlegt einen Verblender aus 3 Sichtbrettern zu bauen.

Besser als Spachtelmasse meiner Meinung nach in jedem Fall. Verkleidung der Balkenlage mit Gipskarton, also Balken U- förmig verkleiden?

 

[Chr1stoph]

Soll das eine Werkstatt oder Wohnraum mal werden?

Wohnraum

Verkleidung der Balkenlage mit Gipskarton, also Balken U- förmig verkleiden?

Ich befürchte ein Kasten aus Gipskarton sieht komisch aus. Eine Decke voller steriler Kästen. Nur aus Holz bekomme ich das vermutlich nicht sauber hin.

 

[thomi]

schwierig ...
also eins steht fest, nur mit Spachtelmasse versteckst du das nicht

 

[Martin45]

Wohnraum

Ich befürchte ein Kasten aus Gipskarton sieht komisch aus. Eine Decke voller steriler Kästen.

Das nannte sich hier im Raum früher "Kölner Decke"und steht heute unter Denkmalschutz (gibt es fast nicht mehr). Wenn du nach dem Begriff suchst, bekommst du aber zumindest einen Eindruck, wie es wirken könnte.

 

[Chr1stoph]

schwierig ...
also eins steht fest, nur mit Spachtelmasse versteckst du das nicht

Der Plan ist: Spachteln, schleifen, Streichen/Lasieren. Dass es Farbunterschiede geben kann/wird ist mir bewusst. Oder was meinst du damit?

Das nannte sich hier im Raum früher "Kölner Decke"und steht heute unter Denkmalschutz (gibt es fast nicht mehr). Wenn du nach dem Begriff suchst, bekommst du aber zumindest einen Eindruck, wie es wirken könnte.

Wieder was gelernt. Bei riesen Altbau-Raumhöhen und Balkenabständen sieht das gut aus. Ich habe allerdings zwischen Estrich und Unterkante Balken ca. 2,28m und einen Balkenabstand von 60cm.

Mir ist klar dass die Idee mit dem Spachteln eher mäßig gut ist, aber komplett abhängen ist noch schlimmer.
Die Frage ist eher obs überhaupt geht oder von Vornerein nicht funktioniert.

 

[Mitglied 59145]

Ich würde das sichtbar lassen und nicht groß dran rummachen. Ist halt eine Reparatur.
Alternative wäre die ganzen Balken zu tauschen, da wüsste ich wo man die kaufen kann .

Alles was man macht sieht halt auch nicht besser aus, ich könnte damit leben. Es würde mich wahrscheinlich nichtmal stören.

Man hätte evtl die Verstärkungen höer setzen können, aber das wird jetzt wohl auch nichts mehr.

Gruss
Ben

 

[Mitglied 59145]

So ganz habe ich es noch nicht, die Balken sollen ca zur Hälfte sichtbar bleiben? Was willst du da spachteln? Die Anschlüsse GK zum Balken?

 

[pedder]

Wie ben. Und dann die Balken matt weiß lackieren.

Die Spachtelmasse ist sicher nicht dafür geeignet, großflächig und dauerhaft Risse und Fügespalten zu schließen.

 

[thomi]

ich meinte damit das man das immer sehen wird, alleine durch die Farbe usw. aber dessen bist du dir ja bewusst.
vlt kannst du die Spalten auch mit möbelwachs füllen? Da gibt es ja ganze Farbpaletten. Und das Wachs bleibt elastischer als Spachtelmasse, ich hätte nämlich Angst das die Spachtelmasse auf dauer rausbröselt.
Aber da bin ich zu wenig Schreiner / Tischler um das Fachmännisch zu beurteilen. Ich habe meine Holzskills halt bei den Pfuschern auf der Messe gelernt Da gab es aber durch aus Menschen die mit Kaltwachs wahrlich gezaubert haben.

 

[thomi]

bzw, bei mir sieht die Decke aktuell auch so aus
Der Unterschied, meine Balken musste ich seitlich nicht verstärken dafür sind einige dabei die eher an einen Korkenzieher erinnern statt an einen Holzbalken.
Werde die Decke aber auch so machen wie du es vor hast und bin überzeugt das es mega aussieht wenns fertig ist. .... WENN

 

[Chr1stoph]

Anbei nochmal 2 Bilder.
In rot habe ich etwas dilettantisch die Verlängerung der Aufdoppelung eingezeichnet (nicht komplett).

Das mit dem Spachteln ist die Idee vom Trockenbauer. Um die ganzen Fugen zwischen den Balken, die Löcher etc. alle einmal sauber zu spachteln. Es gibt auch (nicht zu sehen) einen Balken der viele Macken hat und nicht schön aussieht.

Umso länger ich aber nachdenke ... Vielleicht ist das sinnvollste: Aufdopplung optisch fortführen, alles soweit sauber schleifen wie es eben geht. Farbe drauf. Ohne Spachtel und fertig.

 

[Mitglied 59145]

Ich gehe jetzt davon aus, dass die Balken zum teil sichtbar bleiben sollen, also GK zwischen die Balken. Dann würde ich das so lassen und die Aufdopplung nicht fortführen. So sieht es aus wie eine Reparatur, wenn man die Aufdopplung fort führt, sieht es aus wie gewollt und nicht gekonnt.

Du kannst auch mit minimalem Höhenverkust die Balken in der Decke verschwinden lassen. der tiefste Punkt minus ein bisschen halt.

Eine der beiden Varianten, alles andere wäre nicht meins. Auch würde ich die nicht farbig lackieren, macht Arbeit und alte Balken mit Lack drauf sind nicht wirklich wieder zu verwenden. Spass beiseite, ich finde das sieht grausig aus, eine ordentliche Oberfläche ist da fast unmöglich. Abbürstzen mit Bürstenschleifer und dann maximal ölen, sekbst das würde ich nicht machen.

Gruss
Ben

 

[thomi]

der tiefste Punkt im Raum kann dann halt schnell am höhsten 5-8 cm ausmachen... zumindest ist das bei mir so.

ich hab meine Balken mit einer Raspelscheibe für den Winkelschreifer geschliffen, dann mit dem Exenter die Riefen der Raspelscheibe weggeschliefen und dann mit dem Bürstenschleifer hinterher. Ich hatte allerdings auch eine "dicke" Rußschicht auf den Balken, die mir dem Bürstenschleifer nicht abging.
Mit der Raspelscheibe konnte ich auch schon den einen oder anderen neu eingebauten Balken auf alt trimmen...

Warum würdest du die Balken nicht ölen?
Gibt das Öl nicht auch etwas Schutz für das Holz? bzw verhindert das Schmutz sich wieder in den Poren absetzt?

 

[Mitglied 59145]

ICh habe lange in alten Fachwerkäusern gelebt, das wird abgesaugt und gut ist.

Gruss
Ben

 

[Markus627]

So etwas ähnliches habe ich auch gerade gemacht. Allerdings hatte ich nicht das Problem mit der aufdopplung. Stören Dich die 12,5 mm Verlust an Deckenhöhe, sie sone Rigips Platte wegnimmt wirklich? Ich meine praktisch nutzen kann man die Decke eh nur bis zur Balkenhöhe.
Den Übergang zwischen GK und Holz ist Acryl.

 

[Chr1stoph]

Ja nutzbar ist der Raum nicht, trotzdem ist die gefühlte Raumhöhe die zwischen den Balken. Eine Gipskartonplatte unter dem Balken (kompletter Kasten) könnte (müsste) ich verkraften, dann wäre es aber ein Rigipskasten. Übergänge mit Acryl ist ebenfalls geplant.

Ich habe auch ein paar Balken die aussehen wie deine, aber nicht in dem Raum

Ich muss mal drüber nachdenken...

 

[Robert E.]

Ich hatte auch das Problem, dass die Balken abgefault waren, und wie bei Dir verstärkt werden mussten.
Habe zwischen den Balken rechts und links Dachlatten geschraubt, und mit Gipskarton verkleidet.
Auf die alten Balken habe ich eine alten starke Bohle geschraubt . Ich hoffe, dass Du das am Foto erkennst.

 

[Chr1stoph]

ja erkennt man, danke. D.h. der Gipskarton ist büngig mit der Unterkante des alten Balken ? Hat natürlich den Charme dass man nur ein Brett braucht .

 

[fahe]

...ich verstehe schon die Aufdopplung nicht. Gab's das Holz nicht länger, also in Spannweite?

Ich hätte die Aufdopplungen gleich in ordentlicher Oberfläche über die komplette Spannweite gemacht, ein passendes Brett drunter geschraubt und das als "Sichtbalken" gelassen. Dazwischen eine GK-Decke.

 

[civil engineer]

...ich verstehe schon die Aufdopplung nicht. Gab's das Holz nicht länger, also in Spannweite?

Auflager aufgrund von langjährigem Wassereintritt verfault? Typische Vorgehensweise solche Schäden instand zu setzen.

 

[fahe]

Auflager aufgrund von langjährigem Wassereintritt verfault? Typische Vorgehensweise solche Schäden instand zu setzen.

...richtig lesen: Es geht nicht um die Aufdopplungen allgemein, sondern darum, warum die nicht über die gesamte Balkenlänge reichen.... wenn man denn von vornherein weiß, dass die wahrscheinlich im sichtbaren Bereich sein sollen.

Ich habe auch einmal einen Doppel-Träger angeflanscht, weil der Balkenkopf gar nicht mehr vorhanden war. Das Konstrukt verschwand dann aber unter über der Zwischendecke.

 

[Mitglied 59145]

Naja, so ein Bau entwickelt sich ja auch, hinterher ist man öfters schlauer.......

 

[Chr1stoph]

Naja, so ein Bau entwickelt sich ja auch, hinterher ist man öfters schlauer.......

Danke Genau so ist es.
Rückblickend hätte ich einiges anders machen können. Am Ende stellt man fest Neubau wäre besser gewesen ... aber Zeit & Geld sind limitiert. Das nimmt jetzt schon Summen an, früher dachte ich dafür kann man neu bauen (kann man heute aber nicht).
Dato also Zimmermann Dachdecker mir das im Zuge der Dacharbeiten saniert hatte war ich froh eine fachgerechte und schnelle Lösung zu finden.

Ich versuche jetzt nur eine optisch ansprechende Lösung zu finden ... wirklich ein Problem ist das nicht.

Nachtrag: Achja wie oben schon bemerkt. Ja die Balkenköpfe waren aufgrund eines Wasserschaden angegammelt - das war für mich ein echtes Problem.