Holzausdehnung

walzing

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Hallo,

ich habe vor 2 Wochen 2 Seitenteile für einen Schrank erstellt. Die habe ich bei meinem Vater im Keller gelagert.
Leider standen die beiden Teile in einem Raum, der doch recht feucht war, was man daran merkt, dass sich das Holz um ca. 1-2mm (auf 500mm) längs zur Faser ausgedehnt hat.
Jetzt stehen die beiden Teile im Heizungsraum.
Meint ihr da geht wieder was zurück?

cu
Walzing
 

michaelhild

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Ja.
Wenn das Holz trocknet, schwindet es wieder.

Nee Moment mal, Du schreibst ja LÄNGS zur Faser. Das kann eigentlich nicht sein. Längs zur Faser gibt es nur sehr geringe Dimensionsänderungen im 0,x% Bereich.
Du meinst sicher Quer zur Faser.
 

walzing

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Hi,

danke schon mal - damit es deutlicher wird, ein Bild im Anhang.

Das ist jetzt Quer zur Faser oder?

Was meinst du wie lange wird das dauern? Kommt auf den Heizraum an, oder?

cu
Walzing
 

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michaelhild

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Richtig, das ist quer und da arbeitet Holz deutlich.
Wie lange ist schwer zu sagen, kommt auf Temp. und Luftfeuchte an, ein paar Tage wird es schon dauern.
 

Keilzink

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... ja, das ist quer zur Faser. 1-2 mm sind eigentlich nichts bei 500 mm - das ist Holz, das wird noch jahrelang arbeiten, im Jahreszeitenrhytmus "atmen".

Dazu gibt es den schönen Spruch zu den Toleranzen der einzelnen Handwerker:
"Der Schreiner arbeitet auf den Millimeter, der Zimmermann auf den Zentimeter und beim Maurer muss man halt drauf achten, dass er auf dem Grundstück bleibt."

Natürlich soll man das Schwinden und Schrumpfen nicht noch befördern, das Holz kann sich dabei auch krumm ziehen, und das ist dann nicht mehr spassig. Aber es ist halt Holz, kein Stein, Kunststoff oder Metall.

Andreas
 

walzing

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Gut,

schau ich mir mal an - vielleicht nehme ich das auch mit zu mir nach hause.

Und noch eine Frage - kann ich was machen um die Biegung zu begradigen?
Im Anhang siehst du eine Skizze - Schwarz ist das Leimholz (190x50cm) und Rot sind 3 Streben, die wir als Distanz dazwischen geschoben haben (ca. 3cm dick), damit das Holz von beiden Seiten Luft bekommt.

Wir haben das jetzt 'leicht' mit Schraubzwingen zusammen gedrückt.

cu
Walzing

PS: Bisher habe ich große Bauteile immer bei uns im Haus gelagert... :emoji_frowning2: Warum ich das jetzt nicht gemacht habe, :confused:
 

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walzing

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Hätte ich es vielleicht gleich geölt, wäre das wahrscheinlich nicht so schlimm ausgefallen.
 

Keilzink

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... dann ist es also schon verzogen?
Tja - das kann man nur verhindern, indem man den Feuchtigkeitausgleich verlangsamt. Wenn du weisst, dass du zB trockenes Holz in einer feuchteren Umgebung lagern musst, dann kann man es in Kunststofffolie einschlagen und damit den Feuchtigkeitsaustausch verlangsamen. Das Werfen wird dann unterbleiben oder doch sehr viel geringer ausfallen.

Am besten ist es natürlich, Holz mit etwa 10 % Restfeuchte zu kaufen, es in einer geheizten Werkstatt mit 50% bis 60% relativer Luftfeuchte zu lagern und zu verarbeiten und dann das fertige Möbel in der Wohnung aufzustellen, in der es ebenfalls zwischen 50 und 60 % Luftfeuchte hat. So umgeht man alle Probleme. Dazu braucht man einen Holzfeuchtemesser und ein Hygrometer.

Wenns passiert ist: In die trockenere Umgebung bringen und mit Zwingen gerade spannen, wie du es ja schon gemacht hast. Manchmal klappts, manchmal nicht.

Viel Glück:
Andreas
 

Holz-Fritze

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... ja, das ist quer zur Faser. 1-2 mm sind eigentlich nichts bei 500 mm - das ist Holz, das wird noch jahrelang arbeiten, im Jahreszeitenrhytmus "atmen".

Dazu gibt es den schönen Spruch zu den Toleranzen der einzelnen Handwerker:
"Der Schreiner arbeitet auf den Millimeter, der Zimmermann auf den Zentimeter und beim Maurer muss man halt drauf achten, dass er auf dem Grundstück bleibt."

Na ja nur das der Spruch nicht stimmt. Relativ gesehen muss ein Schreiner auch schon mal auf den Zehntel arbeiten. :emoji_grin: und wenn das Bier ausgeht ist der Maurer schnell außerhalb der Grundstücks.
 

WinfriedM

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Ja, wie einfach wäre vieles, wenn man auf +-1mm arbeiten könnte. Bei Fingerzinken zum Beispiel :emoji_slight_smile:
 

Keilzink

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... aber Winfried: 1 mm Toleranz bei Fingerzinken in der Dimension von 500 mm per Stück - das ist doch absolut in Ordnung! :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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ok, ist alles relativ :emoji_wink:

Wobei auch da wirst du Probleme haben, einen 1mm zu breiten Zinken in den Schlitz zu bekommen.
 

walzing

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Also,

das Werkstück liegt jetzt seit 2 Tagen im Heizungsraum, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von min. unter 25% und ca. 22-23°C.

Die Distanzhalter zwischen den Werkstücken sind zwischenzeitlich getauscht worden (5x11x80cm) damit die sich auch nicht mehr biegen.

Die Krümmung ist jetzt im Moment noch nicht so das Problem - denke das zieht sich. Aber geschrumpft ist es noch nicht. Bin aber vielleicht auch zu ungeduldig.

cu
Walzing
 

WinfriedM

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Eine Luftfeuchte unter 25% kann ich mir nicht vorstellen. Wie sollte man das unter normalen Bedingungen hinbekommen?
 

walzing

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Im heizungsraum? Zumindest mein billig hygrometer zeigt das an.
 

walzing

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Hi,

Krümmung ist jetzt so gut wie raus.
Aber es hat sich noch nicht wieder zusammengezogen - bin ich wohl zu ungeduldig...

cu
 

WinfriedM

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Die meisten billigen mechanischen Feuchtemesser sind gar nicht zu gebrauchen, zeigen völligen Unsinn an. Selbst dann noch, wenn man sie kalibriert. Dann stimmen die bei 100% zwar, aber wenn man real 50% hat, zeigen die dann z.B. 20 % an.

Die günstigen elektronischen Feuchtemesser sind da besser, die stimmen nach meinen Erfahrungen halbwegs.
 
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