Holz Trocknung Schrank Trocknungskammer

speedr1

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich verfolge schon seit längerem dieses Forum. Nun möchte ich mich als Neuling hier vorstellen. Bereits mein Großvater war Tischler, nur war ich zu jung um von seinem Wissen zu zehren. Einige Projekte konnte ich bereits mit massiven Holz realisieren. Es gibt viele Erfolge, aber auch Pleiten, Pech und Pannen.

Nun verfolge ich ein neues Projekt - die kontrollierte Holztrocknung. Wenn ich starte kommt es unter Projektvorstellung. :emoji_slight_smile:

Der Ursprung der Idee. Meine letzte Holzbeschaffung Eiche Massivholzbohlen war ein Reinfall. Ich habe mich auf den Verkäufer verlassen. Nachdem ich das Holz etwa 2 Wochen in der Wohnung lagern hatte habe ich es selbst aufgesägt und hobeln lassen. Zum Glück konnte ich das Holz danach nicht zeitnah verbauen. Es hat sich komplett verzogen und verworfen - danach war es für das geplante Projekt nicht mehr verwendbar.

Nun möchte ich mir gern eine kleine Trockenkammer bauen. Jetzt brauche ich eine kleine Verständnishilfe. Angenommen das Holz hat eine Restfeuchte von 15% und ist 5cm stark. Anhand des folgenden Diagramms ergibt das bei 50°C eine relative Luftfeuchtigkeit von 82%.

Holzfeuchtegleichgewicht

Ich möchte in Niedrigtemperatur trocknen. Das heißt in folgenden Stadien:
1. Feuchtigkeit hinzugeben und aufheizen
2. Durchwärmen (1h pro cm Holzdicke)
3. Trocknen
4. Konditionieren unter Feuchtigkeitszugabe (2h pro cm Holzdicke)
5. abkühlen

Um wieviel Prozent kann ich das Holz in einem Trocknungsprozess trocknen? Ich würde ausgehend von 15% Restfeuchte die Luft auf 82% anfeuchten und durchwärmen. Wenn ich in einem Gang 2% Holzfeuchte reduzieren möchte würde ich die Luft auf 75% Feuchtigkeit reduzieren und abkühlen lassen. Dies würde ich dann so oft durchführen bis ich 6-8% erreicht habe.

Das Ganze würde ich über eine selbst programmierten Mikroprozessor steuern und regeln lassen.

Wenn ich es total falsch verstanden habe bitte ich Euch um Verständnishilfe.

Viele Grüße
 

Holzwurm2021

ww-nussbaum
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Wir hatten Holzfeuchteberechnungen in der Berufsschule bei der Ausbildung zum Tischler, das ist jedoch so lange her und ich habe es nie wieder gebraucht, dass mir jede Routine fehlt. Das alles wieder hochholen, ich könnte in den Unterlagen nachschauen, nur fürs Forum ist zu viel verlangt.

Nebenbei bemerkt, dass der Großvater Tischler war, hat keinen Effekt, Handwerk vererbt sich nicht, dass muss man üben. Wenn man mit einer Werkstatt aufwächst, dann kann es sein, dass man von klein auf anfängt zu üben und wird so ein guter Handwerker.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Das alles wieder hochholen, ich könnte in den Unterlagen nachschauen, nur fürs Forum ist zu viel verlangt.
Sehr hilfreich der Beitrag.
Was Du hier im Forum "ablädst" ist manchmal (den anderen Usern gegenüber) sehr viel verlangt!
Wärst Du hilfsbereit hättest Deine Unterlagen rausgesucht und daraus hier einen sinnvollen Beitrag erstellt.
Du erwartest hier ja scheinbar auch Hilfe (wenn auch nicht Fachlich), ein Forum lebt vom geben und nehmen.
Von psychischen Tagebüchern vom Kühlschrank mit Schramme hat der Durchschnittliche Forianer gar nix.

Gruß SAW
 

teluke

ww-robinie
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Für was willst Du da Feuchtigkeit hinzugeben? Damit Du diese später wieder heraustrocknen kannst?
Sei froh dass das Holz nicht zu nass ist.
Kauf Dir für die Trockenkammer, je nach deren Größe, einen passenden Kondensationstrockner und lass den einfach laufen.
Heizen tut der genug.
Dann wird Dein Holz auch trocken.
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

gerade Eiche ist äußerst schwierig (technisch) zu trocknen,
bei den Herstellern von Trockenkammern ist die Temperatur- und
Feuchteführung das bestgehütetste Betriebsgeheimnis.
Lass lieber Lohntrocknen oder beschaffe gleich Material endsprechender Qualität.
 

Mitglied 59145

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Also Feuchtigkeit zugeben macht schon Sinn, aber nur wenn das System etwas ausgereifter ist. Bei den Selbstbau Lösungen reicht wie von @teluke beschrieben. Evtl noch ein paar Ventilatoren, dann wird es gleichmäßiger.

Braun hat so kleine Trockner mit Steuerung angeboten, Kiste selber bauen. Das kenne ich alsgute Lösung für kleine Mengen.
Woodmizer macht wohl auch so was.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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@magmog das stimmt, für den Hobby Bereich sollte das schon Lufttrocken sein. Alles darüber ist sehr anfällig für Fehler.

Gruss
Ben
 

ManuelS

ww-esche
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Lohnt sich das wirklich? Man braucht ja schon entsprechend viel Platz und die entsprechende Vorrichtung dazu um auch wirklich etwas rein zu bekommen.
Vielleicht ist ein anderer Händler der einfachste Weg
 

teluke

ww-robinie
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Dann mache ich das, was ich regelmäßig mache, falsch?
Ich glaube nicht.
Das was Du schreibst gilt für Umlufttrockner hoher Leistung mit denen frisches Holz getrocknet wird.
Da sind die Bedingungen recht kompliziert.

Bei Kondensationstrockner kleiner Leistung aber nicht. Da geht das Trocknen eh langsam vor sich.

Verschalung kenne ich nur von Roteiche :emoji_rage: .
Von normaler Eiche überhaupt nicht.
Mit Buche, Ahorn, Kirche und Birne ebenfalls nicht.

Völlig gefahrlos kann man den Feuchtegehalt täglichum ca. 1% senken.
Überwachen knn man das mit einem Thermometer und einem Hygrometer + entsprechender Ausgleichsfeuchtetabelle.
 

Mitglied 59145

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@magmog
Dahat @teluke recht. Wenn du unter 30% HF bist und die Temperatur nicht über 60°(?)fährst, passiert da nichts, jedenfalls bei einfachen Längsstromtrockner.

Dauert halt, ist aber durchaus praktikabel.

Edit:emoji_open_mouth:b Kondensation oder Umluft ist relativ egal, es darf nicht zu aggressiv und zu heiß sein. Die 1%pro Tag habe ich nie erreicht, habe aber auch ab 5cm Dicke getrocknet. 7 Tage waren da meist um die 4%. Dann lief das recht sparsam ab.

Gruss
Ben
 

Roterbischof

ww-robinie
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Hallo, eine Trockenkammer selbst zu bauen ist sehr kompliziert, hier für braucht man nicht nur Steuergeräte und Platz, die einzelnen Komponenten kosten auch noch richtig Geld. Will man das automatisieren, benötigt man Stellmotoren Adoino PC usw. Optimalerweise muss die Kammer dann auch noch Vakuum (und Wärme isoliert) tauglich sein, also braucht man auch noch einen kompressor. Da ist die Frage ob man nicht lieber eine gebrauchte Trockentruhe kauft. Andererseits kann man das Holz, wenn man eine trocke Werkstatt hat auch einfach 6 bis 8 Wochen dort lagern. Dann reicht ein Messgerät
Mfg
 

Lorenzo

ww-robinie
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Für den Privatgebrauch ist dieser hier sehr zu empfehlen. Ich hab noch keinen zuhause, aber wo anders schon mal einen gebaut und für ein paar Monate betrieben. Funktioniert mir Sonnenenergie, für bessere Ergebnisse kann man das noch mit einem kleinen Photovoltaik Panel und ein paar Lüftern kombinieren.
Ich hoffe du kommst mit englisch gut klar, hab das noch nicht auf deutsch gefunden:
https://www.pubs.ext.vt.edu/content/dam/pubs_ext_vt_edu/420/420-030/420-030_pdf.pdf
 

holzer1998

ww-robinie
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Der Ursprung der Idee. Meine letzte Holzbeschaffung Eiche Massivholzbohlen war ein Reinfall. Ich habe mich auf den Verkäufer verlassen. Nachdem ich das Holz etwa 2 Wochen in der Wohnung lagern hatte habe ich es selbst aufgesägt und hobeln lassen. Zum Glück konnte ich das Holz danach nicht zeitnah verbauen. Es hat sich komplett verzogen und verworfen - danach war es für das geplante Projekt nicht mehr verwendbar.

Hallo,
ich will dich in deinem Tatendrang jetzt nicht einbremsen, aber vielleicht solltest du erstmal die Reihenfolge der Arbeitsschritte ändern.
Nämlich erst aufsägen und dann im Wohnzimmer trocknen lassen. Dann hast du kleinere Stücke, die besser durchtrocknen und sich entsprechend werfen. Wenn du sie dann aushobelst und bei größeren Zeiträumen abdeckst und z.B. mit Zwingen einspannst sollte
sich der Verzug in Grenzen halten.

Ansonsten viel Spaß mit deinem Vorhaben.
 

teluke

ww-robinie
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So wie Ben schreibt ist das.
1% ist gefahrlos möglich aber kaum zu schaffen.

Mein Kondensationstrockner ist schon etwas größer als der von Braun und die Trockenkammer ist viel größer.
Es geht also vermutlich noch langsamer als in dem Braun.
Von 15% auf 9% brauche ich gute zwei Wochen.

Am Anfang heize ich zu damit ich die Temperatur auf 55°C bringe.
Mehr geht bei mir eh nicht.
Den Erfolg kontrolliere ich an der Menge des gesammelten Wassers und Luftfeuchte/Lufttemperatur im Trockner.
Die Holzfeuchte messe ich während des Trocknens garnicht.

Weder der Bau noch der Betrieb einer Trockenkammer sind sonderlich kompliziert wenn man das mit einem Kondensationstrockner macht.
Als Abluft/Umlufttrockner ist das allerdings ganz anders, vom Vakuumtrockner ganz zuschweigen.

Mein Trockner hat insgesamt um die 5000€ gekostet.
Das Geld hat er schon mehrfach wieder eingespielt.
 

ChrisOL

ww-robinie
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15% Ausgangsfeuchte hat dann aber schon eine lange Zeit an der Luft zum trocknen gelegen.
Wenn ich den Eingang verstehe geht es um frisch aufgesägtes Holz das technisch getrocknet werden soll.

Das interessiert mich, bin gespannt was da noch kommt.
 

Mitglied 59145

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15% erreiche ich nicht wenn es draussen lagert. Bei uns eher so ab 18%, wir liegen aber auch in so einer komischen Senke, jeden morgen Nebel.......

Gruss
Ben
 
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