Holz - stärker als Stahl

inselino

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Wenn ich schon CO2 Düngung und Deindustrialisierung merkt man schon woher dieser politische Wind weht...

Naja Stahl ist natürlich zu recyceln aber a) mit hohem Energieeinsatz, b) werden relevanten mengen Stahl nicht recycelt, weil es nicht wirtschaftlich ist
Ich glaube im übrigen, dass dieses hochverdichtete Holz durchaus ein interessanter Rohstoff ist. Da aber Klimafolgekosten noch immer nicht fair in Produkte eingepreist werden, wird es schwer sich am Markt durchzusetzen.
Aber für die Willigen bietet es neue Möglichkeiten und das ist wichtig.
 

Daniboy

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....Naja Stahl ist natürlich zu recyceln aber a) mit hohem Energieeinsatz, b) werden relevanten mengen Stahl nicht recycelt, weil es nicht wirtschaftlich ist....

Wie meinst du das? Ich dachte, dass so ca 30-40% Altstahl (Stahlschrot) verwendet wird bei der Herstellung von neuem Stahl, das wäre dann ja doch ein recht relevanter Anteil und auch wirtschaftlicher, oder nicht?
 

Kerstenk

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Das ist vollkommen kontrafaktisch, denn große Teile Europas verfügen heute über mehr Wald als vor hunderten von Jahren, Stichwort nachhaltige Forstwirtschaft.
ja in Deutschland ist zwischen 1950 und 2010 um 3% angestiegen, wenn man unten die Zahlen sieht, erscheinen einem die 3% lächerlich. Und wir sind an dieser Vernichtung sehr beteiligt. Wir lagern alle die Dinge in billigere Länder aus, die umweltschädlich sind, um dann uns hinzustellen und der Welt zu erklären wie sauber wir doch sind.

ich habe die KI gefragt wie viel Wald wurde in Südamerika in den letzten 50 Jahren vernichtet
In Südamerika, insbesondere im Amazonasgebiet, wurden in den letzten 50 Jahren schätzungsweise mindestens 17 Prozent des Waldes zerstört. Allein im brasilianischen Amazonas wurden in den letzten 40 Jahren etwa
521.000 km² Waldfläche zerstört, was der eineinhalbfachen Fläche Deutschlands entspricht, berichtet Faszination Regenwald.
Die Hauptursache für die Entwaldung ist die Umwandlung von Wäldern in Weideland für die Viehzucht und den Anbau von Soja.


Amazonas-Regenwald:
Rund 17 Prozent des Waldes gingen in den letzten 50 Jahren verloren.

Weitere Faktoren:
Der Bau von Straßen und andere Infrastrukturprojekte begünstigen die Entwaldung zusätzlich.


Brasilien:
In den letzten 40 Jahren wurden 521.000 km² Waldfläche im brasilianischen Amazonas zerstört, was etwa der 1,5-fachen Fläche Deutschlands entspricht, so Faszination Regenwald. Davon ging mehr als die Hälfte in den letzten 20 Jahren verloren.

Ursachen:
Hauptgründe sind die Schaffung von Weideflächen für die Viehzucht (70 % der entwaldeten Flächen) und der Anbau von Soja, das als Futtermittel dient.

Gesamtregion:
Die Zerstörung von Naturflächen in Südamerika ist insgesamt massiv. Eine Studie von RND.de spricht von rund 2,7 Millionen Quadratkilometern zwischen 1985 und 2018.
 

inselino

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ja in Deutschland ist zwischen 1950 und 2010 um 3% angestiegen, wenn man unten die Zahlen sieht, erscheinen einem die 3% lächerlich. Und wir sind an dieser Vernichtung sehr beteiligt. Wir lagern alle die Dinge in billigere Länder aus, die umweltschädlich sind, um dann uns hinzustellen und der Welt zu erklären wie sauber wir doch sind.

ich habe die KI gefragt wie viel Wald wurde in Südamerika in den letzten 50 Jahren vernichtet
Da bin ich 100% bei dir.

Wie meinst du das? Ich dachte, dass so ca 30-40% Altstahl (Stahlschrot) verwendet wird bei der Herstellung von neuem Stahl, das wäre dann ja doch ein recht relevanter Anteil und auch wirtschaftlicher, oder nicht?
Na klar, das ist super und vermutlich auch höher als bei den meisten anderen Materialien. Insbesondere, weil man es in gleicher Qualität verwenden kann und es kein downcycling gibt. Aber 30 Mio Tonnen frischer Stahl jedes Jahr kommen nicht aus Recycling und ich bin mir auch nicht sicher, wie die Recyclingquoten in China und den USA sind.
Also ja für einen großen Teil ist es wirtschaftlich möglich. Ich wollte nur der Aussage widersprechen, dass Stahl zu 100% recycelt werden kann. In der THeorie ist auch jeder Kunststoff zu 100% Recyclingfähig (ok bisschen Kettenabbau gibt es also vielleicht 95%). Aber in der Praxis passiert das nur sehr wenig, weil die Trennung aufwendig ist.
Und das passiert eben beim Stahl genauso. Weniger, da Stahlteile recht groß und gut abzutrennen sind aber wir dürften weit weg von 100% sein.
 

Seanathair

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Das ist vollkommen kontrafaktisch, denn große Teile Europas verfügen heute über mehr Wald als vor hunderten von Jahren, Stichwort nachhaltige Forstwirtschaft.
Nachhaltig, naja ....
Fichtenmonokulturen halte ich nicht für nachhaltig. Das Holz nicht mehr als Energiequelle für industrielle Produktion genutzt wird, liegt an der Erschließung fossiler Energieträger, die deutlich günstiger sind. Welche Folgen das hatte, weiß wohl Jeder (o.k. Trump nicht).
und damit eines der ressourcenschonendsten Materialien überhaupt! Das kann man von Holz definit nicht sagen.
????
Energiebilanz? Holz ist mittelbar gespeicherte Sonnenenergie. Bei Stahl hat man das noch nicht geschaft. Wird wohl auch nichts werden mit dem Wasserstoff-Märchen.
 

Philipp

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Wenn ich schon CO2 Düngung und Deindustrialisierung merkt man schon woher dieser politische Wind weht...
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse, hier im Volksmund unter dem Begriff Photosynthese bekannt, sind glücklicherweise frei von jeglichem politischen Wind. Im Gegensatz zu schlecht begründeten Meinungen. Das CO2-Optimum für Pflanzenwuchs liegt bei 600-1600 ppm (https://hortipendium.de/CO2-Düngung).
Nachhaltig, naja ....
Fichtenmonokulturen halte ich nicht für nachhaltig.
[...[
Holz ist mittelbar gespeicherte Sonnenenergie.
Das ist ein inhaltlicher Widerspruch.
Wer Holz als Rohstoff gutheißt, der muss auch dessen "Anbau" in Form von zweckoptimierten Wälderm, vulgo Forsten, oder den Raubbau an natürlichen Wäldern akzeptieren.
"Nachhaltig" ist kein Pseudo-öko-Begriff, sondern ursprünglich ein rein wirtschaftlicher, der auf die vorhersagbar sichere Versorgung mit dem Rohstoff Holz durch Schaffung einer Holzwirtschaft abzielte.

[...]und ich bin mir auch nicht sicher, wie die Recyclingquoten in China und den USA sind.
[...]Ich wollte nur der Aussage widersprechen, dass Stahl zu 100% recycelt werden kann. In der THeorie ist auch jeder Kunststoff zu 100% Recyclingfähig (ok bisschen Kettenabbau gibt es also vielleicht 95%). Aber in der Praxis passiert das nur sehr wenig, weil die Trennung aufwendig ist.
Und das passiert eben beim Stahl genauso. Weniger, da Stahlteile recht groß und gut abzutrennen sind aber wir dürften weit weg von 100% sein.

Das Verhältnis Stahl aus Roheisen via z.B. Hochofen zu Stahl aus Schrott via Elektrostahlwerke sinkt in Abhängigkeit mit dem Entwicklungsgrad einer Volkswirtschaft. Daher sind die Stahlrecyclingquoten in den USA höher (2024: 79 Mio t Stahl vs. - geschätzt - 26 Mio t Roheisen), in China (2024: 1 Mrd t Stahl vs. ca. 850 Mio t Roheisen) noch niedriger, was sich dort aber im Lauf der Zeit ändern wird, wenn mehr ältere Infrastruktur abgerissen und der darin enthaltene Stahl der Neustahlerzeugung zugeführt wird.

Der Vergleich mit Kunststoff hinkt, denn Kunststoff verliert durchs Recycling massiv an Qualität (so wie Holz auch, dass auch nur aus Polymeren besteht), Stahl nicht. Da der Schrotthandel ein funktionierender internationaler Handel ist, funktioniert das System der Wiederverwendung gut. Ich sagte übrigens nicht, dass Stahl zu 100 % wiederverwendet wird, sondern dass er zu 100 % wiederverwendbar ist.

Rohstoffschonend wäre eine möglichst lange Nutzungsdauer von Gebäuden, egal aus welchen Materialien sie erbaut wurden. Da liegt aber m.E. viel im Argen.
 
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