Holz extrem Feinschliff 12000 und was danach??

Aprofis

ww-fichte
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Hallo, ich habe vor ca. einem Monat, die Planung für ein Tisch bzw. Lowboard, angefangen.
Eigentlich will ich einen Hochglanzfläche herstellen, die auch für einen Laien machbar ist.
Ich habe mir zwei Ideen aus dem Internet rausgepickt.
Die erste ist Tru oil mit sehr vielen Schichten und vielen Zwischenschliffen.

Die zweite Idee ist ein extrem feiner Schliff bis 12000 mittels Micro Mesh.

Soooo, die erste Platte ist bis 12000 geschliffen und sieht eigentlich sehr gut aus, aber mich störten die Holzporen ein wenig.

Wie seiht ihr das?? Und würde ein mehrmaliger Ölauftrag ohne Zwischenschliff die Poren halbwegs verschließen??
Auf diesen beiden Bildern ist nur das geschliffene rohe Holz ohne Öl oder Lack
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Komihaxu

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Wie viele Stunden und wie viele Euros für Schleifpapier sind da bisher draufgegangen?

Mir geht da gerade ein eher unfreundlicher Gedanke durch den Kopf:
Was passiert, wenn du da für 10-20 Sekunden einen nassen Lappen drauflegst und danach sofort wieder trockenwischt?

aber mich störten die Holzporen ein wenig.
 

Holzsinn

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Es ist nicht wirklich materialgerecht, unbehandeltes Holz, selbst hartes, so fein zu schleifen. Damit erreicht man zwar eine feine Oberfläche, aber keinen Schutz derselben. Und dass die Poren sich durch das Schleifen nicht schließen lassen ist logisch, man nimmt ja Holz weg beim Schleifen und das von der vorhandenen Struktur, die nunmal Poren hat. Den Tipp, mal mit Wasser drüber zu wischen und zu schauen, ob der Glanz bleibt, halte ich für eine gute Idee. Erst danach würde ich mich für Schellack oder Öl entscheiden, wobei nur ersteres Poren füllen kann, bzw. das Bimsmehl einer Schellackgrundierung.

Melanie
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Lico

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Sind Nitro-Grundierungen und Lacke eigentlich igitt oder warum kommen die bei solchen Gelegenheiten nicht ins Spiel? Soweit ich mich entsinne, gibt es entsprechende füllende Grundierungen. Man kann dann ja anschließend mit einem wasserbasierten Lack lackieren. Die verlaufen heutzutage sehr gut, so dass man nicht zwingend spritzen muss. Ich muss allerdings zugeben, dass ich keine aktuellen Erfahrungen mit derart großen Flächen hab.

Lico
 

WinfriedM

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Sieht schick aus, aber ich glaub nicht, dass es viel Sinn macht, Holz so fein zu schleifen. Ohne Oberflächenschicht ist es sofort matt, sobald du Feuchtigkeit drauf bekommst. Und wenn du irgendeine Oberflächenschicht aufbringst, braucht es diesen feinen Holzschliff nicht.

Tru Oil und Schellack wird bei einem Tisch recht empfindlich sein, da wirst du sehr achtsam sein müssen.
 

fledi

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Erst danach würde ich mich für Schellack oder Öl entscheiden, wobei nur ersteres Poren füllen kann, bzw. das Bimsmehl einer Schellackgrundierung.
Was ich mich schon lange frage: könnte ich das Bimsmehl, entsprechende Trockenzeit vorausgesetzt, statt mit Schellack auch mit trocknendem Öl zum Porenfüllen verwenden?
 

Aprofis

ww-fichte
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Erstmal danke für die Antworten.

1. Es sind einige Stunden draufgegangen, aber mir macht es Spaß also ist halb so Wild. Schleifpapier war nicht wirklich viel. Eine 120 Schleifscheibe pro Körnung für beide Platten. Das waren 180,240,360,400,600,800 und danach habe ich ab 1500 bis 12000 Micro Mesh auf dem Exzenter benutzt. Micro Mesh kann man richtig lange benutzen, einmal auswaschen und weitergehts.
2. Das Holz soll natürlich nicht unbehandelt bleiben. Wie gesagt wollte ich dafür Tru oil verwenden.
3. Der Sinn des ganzen?
Ich wollte einfach mal probieren wie weit man Hartholz schleifen kann. Ich habe die Poren von Iroko ein wenig unterschätzt. Für so ein Finish wäre Ahorn, Kirsche oder Eibe natürlich ideal gewesen.
4. Die normale Vorgehensweise für Hochglanzfinisch mit Tru oil sieht etwas anders aus. Das Holz wird mit 240-360 vorgeschliffen. Nach denn ersten zwei Lagen Tru oil wird mit feinerem Papier z.B. 600-800 zwischen geschliffen, dann wieder ein paar Lagen und wieder ein noch feinerer Zwischenschliff. Das wird so lange gemacht bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Tru oil ist eher Lack, obwohl es sich wie Öl verarbeiten lässt. Dem macht Wasser oder Alkohol nicht wirklich was aus.
 

carsten

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Hallo

hab vor Jahren mal ein Muster Eiche ( sogar Roseneiche , also mit vielen Ästen) Hochglanz gemacht. Wir haben eine Woche die Musterfläche locker 2 -3 mal täglich lackiert um die Poren und "Löcher" zu füllen. Da ging es letztendlich nur um die Optik , nicht um die Arbeitsschritte, da wäre ein Klarlackfüller oder gar Füllspachtel sinnvoller gewesen. Aber wir haben da eben nur mit normalem Klarlack lackiert und für die Musterfläche wollten wir nicht extra Lack anmischen, bzw die Füllspachtel kaufen. Glücklicherweise hat der Kunde eingesehen, dass Eiche Hochglanz nicht so "schön" aussieht.
Üblicherweise schleift man also das Holz nicht soooooooooooooo fein, was ja bei grobporigen Hölzern, wie du ja selbst festgetsellt hast eh nicht sooo super funktioniert, sondern füllt die Poren mit Lack und schleift den immer wider eben bis eine einheitlich ebene Fläche ensteht die dann mit dem passenden Hochglanzlack ablackiert wird. Meist auch in 2 oder 3 Schichten die dann noch poliert werden können.
 
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