Holz biegen?

thinking

ww-fichte
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3. Januar 2005
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Hallo,

ich plane mir eine Vitrine zu bauen, die in der Draufsicht eine halbkreisförmige Front hat. Falls ich Türen mit Rahmen bauen möchte müßte ich daß Holz biegen.
Hat irgendjemand von Euch Erfahrungen mit Biegen von Massivholz?
Ich habe mal gelesen daß Kirschbaum bei Erhitzen durch Dampf gut biegbar ist? Fuer Whiskyfässer werden die Dauben ja auch gebogen (ist aber Eiche).
Wie mache ich daß mit den Fälzen für die Glasscheiben? Vor dem Biegen auf der Tischfräse, oder danach mit der Handoberfräse?


Gruesse

Torsten
 

raftinthomas

ww-robinie
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versuch macht kluch !
ein freund hat für sein meisterstück gebogen, buche wenn ich mich recht erinnere. eine kiste gebaut, einen dampferzeuger reingestellt (kochtopf, wasserkocher), holz rein und lange dämpfen.
komplett halbkreisförmig halt ich aber (mit den einer vitrine entsprechenden radien) wg rückstellung für nicht machbar. klingt für mich nach formverleimung, evtl auch für biegeholz, musst du mal hier im forum nach suchen.
 

musical_25

Gäste
Hallo.
Ich habe letztens bei meinem Meisterstück jede Menge gebogen, sowohl den Korpus aus Werkstoffplatten als auch Massivholz.

Habe bei dem Massivholz trotz vorheriger gelungener Tests ein paar Überraschungen erlebt. Mit Wasserdampf ist sicherlich gut, ich habe es etwas einfacher gemacht. Habe den Querschnitt in max. 3mm dicke Massivholzlagen aufgeteilt. Die einzelnen Lagen unter den Wasserkran gehalten, etwas einziehen lassen, erneut drunter und dann "trocken" - ohne Leim - erstmal vorgebogen/in Pressmodelle gespannt und wenigsten 1 Tag sitzen lassen. Das nimmt die ersten Spannungen raus. Anschließend habe ich sie verleimt.
Habe zunächst Weißleim genommen, um einigermaßen transparente Leimfugen zu bekommen, und außerdem ist der ja noch etwas elastisch, um vielleicht ein klein bißchen das Arbeiten des Holzes zu erlauben. Aber bin nachher ganz dreist auf Pur-Kleber umgestiegen, hat eine wesentlich bessere Formstabilität.

Aber an einer Stelle meines Stückes reichte die Formstabiliät / -passgenauigkeit nicht aus und ich habe den Querschnitt an dieser Stelle in (extrem viele) Furnierschichten aufgeteilt...

Den Glasfalz kannst du nachher mit Anlaufring an der Tischfräse einfräsen. Da das Rahmenstück ja gebogen ist, kannst du es auch recht gut auf die Kante stellen und führen. Bei mir hats geklappt...

Müssen es denn unbedingt einzelne Riegel sein? Ich hatte in meinem runden Korpus auch nen Glasausschnitt. Korpus war furniert, außen HDF 3mm, innen Biegesperrholz. Habe Glasausschnitt mit Oberfräse eingefräst, Anleimer rein und dann mit Tischfräse und Oberfräse den Falz rein...

Allgemein würde ich drauf achten, dass der Radius nicht zu klein ist, ggf. mehr in Richtung Stichbogen gehen.

Vielleicht konnte ich ja helfen.
Frohes Schaffen. Gruß
 

pius

ww-esche
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Hallo,
ich glaube auch, das KB ganz gut zu biegen ist (kurze Fasern). Habe das vor kurzem auch mal mit Zargen für einen BB-Tisch probiert und bin schließlich zur Formverleimung übergegangen.
Wenn ich es nochmal bräuchte, dann würde ich es biegen lassen. Es gibt Firmen, die darauf spezialisiert sind. Die Rückverformung schien mir einfach unberechenbar.
grüße Pius
 
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