Holz ablängen auf der Hobelbank

Stefan_B_Z

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Moin zusammen.

Für ein (noch unreifes) Zukunftsprojekt des Baus einer Hobelbank beschäftigt mich die wahrscheinlich blöde Frage: Wie spannt man eigentlich ordnungsgemäß ein Stück Langholz, wenn ich es kürzen / absägen will?

Meine klapprige Baumarkt-Hobelbank hat in klassischer Bauweise für Rechtshänder eine Vorderzange (links) und eine Hinterzange (rechts). Wenn ich beispielsweise eine Dachlatte horizontal in die Vorderzange einspanne, dann steht sie links über, und ich kann nur links was absägen. Das ist für mich als Rechtshänder genau falsch herum. Bei der Hinterzange ist es nicht anders. Bei allen Profi-Hobelbänken, die man so sieht, ebenfalls.

Idealerweise soll meine zukünftge Hobelbank für alle Handarbeiten geeignet sein, also nicht nur zum Hobeln, sondern eben auch zum Sägen. Brauche ich für das Ablängen einen Exta-Schraubstock? Oder gibt's ein geeignetes Zangenkonzept, mit dem ich die geschilderte Aufgabe lösen kann?

- Stefan
 

pedder

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Ich würde Dich so gern auf den thread "Sägen in der Hobelbank" auf woodworking.de verlinken, da war wirklich viel Wissen dazu abgebildet. Geht aber nicht, da die Beiträge bis auf weiteres offline sind.

Kurz: Hobelbänke sind keine Sägebänke. Sägebänke werden im englischsprachigen Raum unter saw bench intensiv behandelt.
Es gibt aber auch Hilfmittel für sdie Hobelbank, Sägladen oder wieder englisch bench hook. Gibt es auch kommerziell: http://www.badaxetoolworks.com/bad-axe-bench-hook-sets.php

Auf woodworking wird dann noch ein Sägekreuz vogestellt, zum Einspannen in die Hinterzange. Der senkrechte Balken ist vom Säger aus gesehen hinten. Der waagerechte liegt auf der Werkbank. Das Werkstück liegt auf den waagreechten Balken und wird gegen den senkrechten Balken gedrückt.

Für auf Zug sägende Sägen muss man das alles im Kopf umdrehen.

Das ist Ablängen.

Besäumen und Co. ist dann nochmal anders.
 
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Stefan_B_Z

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drauf legen und mit Schraubzwingen an die Platte spannen?
Naja, so oder so ähnlich mache ich es gerade. Aber angesichts der Vorstellung von erheblichem Geld- und Arbeitseinsatz für eine zukünftige Hobelbank, na, nennen wir sie mal "Kombinierte Hobel- und Sägebank", sollte ein solches Gefummel der Vergangenheit angehören.

Kurz: Hobelbänke sind (k)eine Sägebänke.
Diese Erkenntnis kroch als Vermutung bereits so gaaanz langsam in mein Bewusstsein. Aber ich konnte oder wollte es nicht glauben.

Es gibt aber auch Hilfmittel für sdie Hobelbank, Sägladen oder wieder englisch bench hook. Gibt es auch kommerziell: http://www.badaxetoolworks.com/bad-axe-bench-hook-sets.php

Auf woodworking wird dann noch ein Sägekreuz vogestellt, ...

Danke Pedder für den Einstieg.

Das ist Ablängen.

Besäumen und Co. ist dann nochmal anders.

Okay, ich sehe schon: Da liegt noch viel an Recherche und Einlesen vor mir...

Aber immerhin, ein Anfang ist gemacht.

- Stefan
 

derdad

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Diesen Schraubstock gab es früher ganz speziell für die Hinterzangen von Hobelbänken. Ist sehr hilfreich dieses Ding.
LG Gerhard
 

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pedder

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Bei einem Sägeschnitt ist in der Regel beidseitig des Sägeblattes Holz. Völlig egal von welcher Seite das eingespannt ist.
Also: Ich säge im Abfall und nicht im Werkstück und dafür muss ich links (hier stand fälschlicherwiese rechts) vom Schnitt stehen und den Riss sehen. Sonst wird das bei mir nix.

Wer das kann, warum auch immer (anderes Auge dominant) macht das so und fragt gar nicht erst.
Bei Latten, Leisten etc. ist in der Regel das Werkstück das längere Teil. Wenn das links aus der Vorderzange raussteht, fängt das eher an zu schwingen. Oft ist auch der Platz gar nicht da. bench hooks und so sind da wirklich angenehmer. Sowas kann ja auch jeder fix bauen, in weniger als 5 Minuten. Wer gut sägt, kann das sogar mit dem "Shooting Board" kombinieren..
 
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heiko-rech

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Hallo,
Naja, so oder so ähnlich mache ich es gerade. Aber angesichts der Vorstellung von erheblichem Geld- und Arbeitseinsatz für eine zukünftige Hobelbank, na, nennen wir sie mal "Kombinierte Hobel- und Sägebank", sollte ein solches Gefummel der Vergangenheit angehören.
Wenn dir Zwingen zu profan sind, dann nimm einfach sowas:
https://www.dictum.com/de/zubehoer-spannvorrichtungen-baoe/veritas-niederhalter-oe-19-mm-705760
Das kostet dann auch was und sieht schick aus. Ob man damit aber schneller ist?
Bei kleinen Werkstüchen nehme ich sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=CYTTsSPohw0
Bei längeren und somit schwereren Teilen einfach zwei Bankhaken in zwei Löcher in der Bank, dagegen das abzusägende Tei, einen Holdfast drauf und das Teil ist fest. Mit einer Hand wird gesägt, mit der anderen das abfallende Stück Holz festgehalten.
Ich glaube du siehst gerade Probleme wo keine sind.
Gruß
Heiko
 

Stefan_B_Z

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Ich säge im Abfall und nicht im Werkstück und dafür muss ich rechts vom Schnitt stehen und den Riss sehen.
Ooops, jetzt wird's kompliziert. Bist Du Linkshänder, Pedder, dass Du rechts vom Schnitt stehen willst?

Auch ich säge im Abfall, und auch ich will den Riss sehen. Aber dafür muss ich als Rechtshänder links (!) vom Schnitt stehen. Außerdem benutze ich die linke Hand für die Führung des Blattes beim Ansägen. Das mache ich am einfachsten und ganz intuitiv am langen, eingespannten Ende. Wie hier bei Heiko Rech, Minute 16:15

Im Ergebnis will ich links spannen und rechts davon sägen.

Oder andersrum: Wenn ich rechts spanne und links davon säge (wie bei meiner links positionierten Vorderzange), dann muss ich mit der linken Hand ans kurze, freie Abfall-Ende. Das ist schon mal nicht gut. Und den Riss sehe ich dann auch nicht.

Also, für mich als Rechtshänder ist links spannen und rechts davon sägen wünschenswert. Und bei der herkömmlichen Anordnung der Zangen einer Hobelbank geht das nicht.

- Stefan
 
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heiko-rech

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Hallo
Also, für mich als Rechtshänder ist links spannen und rechts davon sägen wünschenswert. Und bei der herkömmlichen Anordnung der Zangen einer Hobelbank geht das nicht.
und wenn du dich von der Vorstellung löst, dass das zu sägende Stück in einer Spannzange jedweder Art festgespannt sein muss, ist es egal, wie und wo du was über die Bank überstehen lässt. Du kannst es dann einfach dort überstehen lassen, wo es gerade sinnvoll ist. Also einfach mit Zwingen oder Foldfast auf die Bank spannen und sägen.
Gruß
Heiko
 

Stefan_B_Z

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Ich glaube du siehst gerade Probleme wo keine sind.
Schon möglich. Aber für einen, der die Lösung(en) kennt, ist das leicht gesagt. Durch Eure Beiträge lerne ich erst die Lösungen kennen. Und klar, damit verschwinden auch die Probleme.
Bei kleinen Werkstüchen nehme ich sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=CYTTsSPohw0
Bei längeren und somit schwereren Teilen einfach zwei Bankhaken in zwei Löcher in der Bank, dagegen das abzusägende Tei, einen Holdfast drauf und das Teil ist fest. Mit einer Hand wird gesägt, mit der anderen das abfallende Stück Holz festgehalten.

Danke. Das sind genau die Hinweise, die ich mir erhofft habe.

So einen Hobelbankwinkel (Pedder hatte ihn bereits als "bench hook" zitiert) ist offenbar schnell gebaut und sieht gut für mich aus.

Bankhaken und Holdfast hört sich auch gut an.

Darüber hinaus überlege ich noch, ob ich mir eventuell eine Moxon-Zange baue. Aber das ist noch unreifes Rumgespinne.

-Stefan
 
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pedder

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Ooops, jetzt wird's kompliziert. Bist Du Linkshänder, Pedder, dass Du rechts vom Schnitt stehen willst?
Habe es geändert.

Ich habe es noch gelernt links UND rechts am Riss zu sägen. (Sonst müsste man ja beim Zapfen anschneiden oder Zinken laufend das Werkstück drehen)

ICh kann das nicht, da kommt auch nach Jahren immer nur Grütze bei raus. Und über die Säge rüberkucken mach ich auch nicht.
 

Lico

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Ich habe es noch gelernt links UND rechts am Riss zu sägen. (Sonst müsste man ja beim Zapfen anschneiden oder Zinken laufend das Werkstück drehen)
Ist bei mir auch so. Ich hab eher mit japanischen Sägen das Problem, dass das Sägemehl den Riss verdeckt. Ich will eine Dozouki mit Anschluss an den Werkstattsauger.

Lico
 

Lorenzo

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Grob Ablängen mach ich mit 2 Bankhaken und ner geöffneten Hinterzange, dann hat das Sägeblatt nen Platz wo es hinlaufen kann. Ich säge nur auf Zug, da reicht dann eine Hand auf dem Werkstück und eine zum Sägen. Wennn das Werkstück bisschen hakelt, wie Heiko schon schrieb: Holdfast! Schneller Ruhe reinbringen geht nicht.
Längsschnitte mit Überstand über die Platte und einem oder 2 Holdfasts, je nach Größe, aber bei insgesamt doch eher großen Teilen. Kleinere Teile spann ich wahlweise in die Vorder oder Hinterzange, und dann wird senkrecht gesägt.
Feinere Sachen spann ich inzwischen Grundsätzlich mit ner Moxon. Is ergonomischer, besser zu erkennen (ich säge oft auf einen Riss der mit dem Messer gemacht ist, also nicht so gut sichtbar wie ein Bleistiftstrich.
 
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