Stephan Lengl

ww-pappel
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Hallo Forum,

ich bin neu hier, deswegen erstmal zur Vorstellung: Ich bastle seit einiger Zeit in meiner kleinen Werkstatt an diversen Projekten für den Eigengebrauch und habe viel Spaß daran. Aktuell habe ich eine Idee für ein Projekt, dass ich unheimlich gerne umsetzen würde, mich aber frage, was wohl der beste Weg zum Ziel ist. Es geht um eine Kommode, bei der die Schubladenfronten aussehen sollen wie folgt:

drawer.png

Im Grunde geht es also um eine aus Leisten (Eiche u. Nussbaum) mit einem Hohlkehlenmuster. Ich habe Videos im Netz gefunden, bei denen sowas an der Tischkreissäge gemacht wird. Die Ergebnisse sehen jeweils super aus, nur frage ich mich, ob das nicht ein bisschen gefährlich ist, weil ja eigentlich ein TKS-Sägeblatt nicht für eine Belastung von der Seite gedacht ist? Ich weiß auch, dass es Hohlkehlfräser gibt, aber für die angepeilte Größe der Hohlkehlen (ca. 5cm breit und 1cm tief) weiß ich nicht, ob es da geeignete Produkte gibt. Vielleicht gibt es auch noch eine ganz andere Möglichkeit, an die ich gerade nicht denke? Oder ist am Ende die Variante mit der TKS doch unbedenklich?

Vielen Dank schonmal an alle, die mir helfen können,

Schöne Grüße,
Stephan
 

carsten

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Hallo

Tischkreissäge mit Sägeblatt ist in der Tat nicht das Mittel der Wahl. Deine Begründung ist richtig.
Es gibt aber Kehlscheiben für Kreissägen die dafür gedacht sind. Ist aber nur was für die großen Maschinen da die meist Durchmesser von um die 300 mm haben. Hohlkehlfräser mit Ø 50 mm gibt es schon z.B.
1643043036996.png

setzt aber auch eine leistungsstarke Oberfräse mit 12 mm Schaft voraus.
 

mabermue

ww-ahorn
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Die Kehle soll doch ca. 5 cm breit und 1 cm tief sein.
Dafür bräuchte es dann schon 72,5 mm Durchmesser.
2022-01-24 ScreenShot 225.jpg

edit: ich meine für einen Hohlkehlfräser.
 
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OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Ich werfe einfach mal in dem Raum:
Du leimst das Frontstück an ein dickes Stück Opferholz und bohrst dann mit einem 70mm Forstnerbohrer im Bohrständer so am Übergang ins Holz, dass du die gewünschte Tiefe aus deinem Fronstück mit herausnimmst. Das wiederholst du dann alle paar cm, bis das Muster entstanden ist.
 

lunateide

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Allein mir fehlt der Glaube...
Wie soll das funktionieren. Die Blende hat ja doch eine ordentliche Breite.
Mit einem Forsdtnerbohrer eine solche Strecke absolute gerade bohren und das in einer Reihe schlüssig nebeneinander, halte ich für unmöglich.
Einen brauchbaren Vorschlag habe ich alledings auch nicht.

Gruß
Roland
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Allein mir fehlt der Glaube...
Wie soll das funktionieren. Die Blende hat ja doch eine ordentliche Breite.
Mit einem Forsdtnerbohrer eine solche Strecke absolute gerade bohren und das in einer Reihe schlüssig nebeneinander, halte ich für unmöglich.
Einen brauchbaren Vorschlag habe ich alledings auch nicht.

Gruß
Roland

Die Bedenken kann ich wirklich nicht nachvollziehen! Die Front besteht aus 3 Teilen: 2x helles Holz, 1x dunkel. Das dunkle Stück in der Mitte ist ein Stück versetzt, also wird die Front in drei einzelnen Streifen hergestellt und dann verleimt. Natürlich fehlt jetzt ein Maßstab wie hoch die Schublade ist, allerdings gehe ich einfach mal davon aus, dass die Streifen am Ende unter 10cm hoch werden.
10cm tief kann man mit einem Forstnerbohrer bohren, wenn der Bohrer was taugt und man ihn immer wieder rauszieht und die Späne wegsaugt. Fürs gerade Bohren braucht man den von mir erwähnten Bohrständer. Das Brett muss man natürlich irgendwie festspannen.
Dann nur noch die Bohrpunkte sauber anzeichnen, das geht gut bspw. mit einem Streichmaß und einem Zirkel und dann die Zentrierspitze des Bohrers genau auf die angezeichneten Punkte setzen.

Klar ist das aufwändig, aber wenn man kein Profiequipment hat, dann muss man halt einen gewissen Mehraufwand gehen, um ans Ziel zu kommen.
 

Martin45

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Die Bedenken kann ich wirklich nicht nachvollziehen!
Das Problem sehe ich in den Übergängen der Radien nebeneinander, die ja "spitz" ineinander übergehen sind und nicht je mit einer flachen, breiteren Fläche dazwischen. Da wirst du kleinste Ungenauigkeiten schon direkt krass sehen. Allein wenn dein Bohrer mal etwas verläuft, weil dein angezeichneter Punkt auf einem härteren Winter-Jahresring war. Und auch bei "nur" 10cm Bohrtiefe hast du bei einen gewissen Verlauf, der mindestens im Zehntelbereich liegen dürfte, das man dann direkt sieht.Ich denke da noch nichtmals an einen Bohrständer, sondern eine Säulenbohrmaschine und selbst da halte ich das für nicht praktikabel.
 

Martin45

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Für mich wäre noch ein Stichwort "Kannelieren". Für die Drechselbank gibt es dafür Kanneliervorrichtungen. Das ist mit der Vorrichtng vielleicht einfacher und genauer als die Oberfräse "frei Hand".
Ansonsten Vierkantstäbe innen rund ausdrechseln und dann vierteln. Das dürfte genauer werden, als die Geschichte mit der Bohrmaschine.

Oder 3D Fräsen mit ner CNC grob und dann schlichten mit einem Kugelkopffräser. Wie auch andere Freiflächen per CNC gefräst werden.
Einfacher wäre es glaube ich, wenn du dein Design von der Hohlkehle auf das Gegenstück, also vorstehende Radien änderst. Das wäre recht einfach zu drechseln, sieht aber natürlich ganz anders aus.
 

hobbybohrer

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Aber vielleicht so ein Fräser (in besserer Qualität?) per Oberfräse:
Hallo,
der verlinkte Fräser hat einen Krümmungsradius von 42,07mm. Wie in der 1-Stern "Rezension" beschrieben, scheint der nicht zum axialen eintauchen (bohren) gedacht zu sein, sondern höchstens zum seitlichen Drüberschieben.
Im Vergleich zu den anderen Methoden könnte das einen Versuch wert sein. Leider kann man auf Amazon so schlecht nach technischen Daten suchen...
Richard
 

Hermann82_94

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Hallo.

Also ich würde das auf der Tischfräse machen, Einsetzfräsen mit einem Falzkopf oder einem Rundschleifer, die gibt's in unterschiedlichen Radien. Evtl auch eine Vorrichtung für den Bandschleifer
 

raziausdud

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Weitere Vorschläge:

Vorarbeiten, grobes Ausräumen: mit Kreissäge oder Fräse immer etwas versetzt und mit unterschiedlich angepasster Arbeitstiefe *, bei geringer Stückzahl auch per Handarbeit mit einem Hohlbeitel.

Endbehandlung mit Schleifzylinder oder einem Fünf-Euro-Gebraucht-Holz-Handhobel, den man zuvor in die entsprechende Form gebracht hat.

*An einem Opferstück stirnseitig die Form anzeichnen, Tischkreissägeblatt/Fräser bis kurz vor die Linie hochfahren, Abstand zum Parallelanschlag einstellen. Nun alle Schubladenfronten mit dieser Einstellung bearbeiten. Dann um Arbeitsbreite versetzt den nächsten Durchgang usw.

Rainer
 
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rafikus

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Du leimst das Frontstück an ein dickes Stück Opferholz und bohrst dann mit einem 70mm Forstnerbohrer im Bohrständer so am Übergang ins Holz, dass du die gewünschte Tiefe aus deinem Fronstück mit herausnimmst. Das wiederholst du dann alle paar cm, bis das Muster entstanden ist.
Mit einem Forsdtnerbohrer eine solche Strecke absolute gerade bohren und das in einer Reihe schlüssig nebeneinander, halte ich für unmöglich.
Das Problem sehe ich in den Übergängen der Radien nebeneinander, die ja "spitz" ineinander übergehen sind und nicht je mit einer flachen, breiteren Fläche dazwischen. Da wirst du kleinste Ungenauigkeiten schon direkt krass sehen. Allein wenn dein Bohrer mal etwas verläuft, weil dein angezeichneter Punkt auf einem härteren Winter-Jahresring war.
Warum sollte man 10cm tief bohren müssen? Die Streifen auf dem Bild sind doch versetzt, also braucht man drei einzelne Streifen. Oder meint jemand, dass die Blende 30cm hoch ist (drei Streifen je 10cm)?

Da weder ich, noch meine Bohrmaschine oder mein Bohrer es wussten, dass es unmöglich ist, habe ich es eben mal probiert.
Ich habe es in weichem Holz gemacht, dementsprechend sehen die Flächen aus. Man braucht eine Linie und darauf in Abständen von 50mm passende Markierungen, dann noch einen festen Anschlag und einen passenden Bohrer (ich habe meinen auf 72mm eingestellt). Es funktioniert, man sollte aber nicht durchbohren, dann wird es viel einfacher.
Es geht aber viel Material verloren, ich hätte es wohl doch mit der Oberfräse, einer Kreisschablone und passenden Anschlägen gemacht. Ein Profilhobel würde nur funktionieren, wenn der Faserverlauf günstig ist, dann sollte es mit einigen Anschlägen auch hin hauen.
Im Hartholz sehen die Oberflächen viel besser aus, für eine Möbelfront dürfte es aber nur schwer genügen.

01.jpg 02.jpg 03.jpg 04.jpg 05.jpg 06.jpg 07.jpg
08.jpg
 

raziausdud

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Auch ich war neugierig und war mal kurz im Keller. Man kann mit dem Forstnerbohrer auch ohne Probleme nur geringen Überstand bohren, man hat so nicht den großen Materialverlust. Werkstück selbstverständlich festgespannt.

Das hiesse hier, die Schubladenfront hochkant und exakt rechtwinklig auf dem Bohrtisch fixiert und dann mit dem Forstnerbohrer „die Kante runter“. Begrenzung allerdings durch die Hubhöhe der Standbohrmaschine.

Rainer
 

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netsupervisor

Gäste
Ich würde das mit einem Walzenstirnfräser aus dem Metallbereich machen. Dazu müsste man sich nur eine Aufnahme für eine Tischbohrmaschine basteln.
Gebraucht gibt es diese oft für lau. Mit den Stirnscheiden kann man die Kehle ausfräsen, mit den Seitenschneiden dann schlichten. Da solche Fräser meist mehr als 10 Schneiden haben ist das Ergebnis hinterher auch wirklich brauchbar.
zB. dieses Gebrauchtangebot
 

IngoS

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Hallo,

neben den Problemen, solche Form mit Bordmitteln wirklich in Möbeloberflächenqualität hinzubekommen, sehe ich da einmal im täglichen Gebrauch Probleme mit den spitzen Kanten, die all zu leicht ausbrechen, oder man dran hängen bleibt.
Außerdem erhält das Maserungsbild, je nach Lage der Jahresringe, eigenartige, schwer vorhersagbare Formen, die optisch nicht unbedingt vorteilhaft in Erscheinung treten. Probestücke zur Beurteilung des Maserungsverlaufs sind in jedem Fall angebracht.

Gruß

Ingo
 

Kingstyler

ww-ulme
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Ich werfe einfach mal in dem Raum:
Du leimst das Frontstück an ein dickes Stück Opferholz und bohrst dann mit einem 70mm Forstnerbohrer im Bohrständer so am Übergang ins Holz, dass du die gewünschte Tiefe aus deinem Fronstück mit herausnimmst. Das wiederholst du dann alle paar cm, bis das Muster entstanden ist.

So würde ich das auch angehen, einfach Leisten rausschneiden und dann auf ein billiges Stück Holz leimen. Danach Forstnerbohrer in der entsprechenden Distanz ansetzen. Extrem hilfreich dürfte dabei ein Parallelanschlag auf der Ständerbohrmaschine sein. Wenn einem die Optik der Bohrkanäle nach dem auftrennen mit der TKS oder BS noch nicht gefällt, dann kann man sie noch mit einem Schleifzylinder auf der Tischfräse oä. nacharbeiten.


Für Felder Maschinen gibt es zum Beispiel Schleifigel in 60mm, die sehr gut zu einem Radius von 70mm passen dürften:
https://www.felder-group.com/de-de/shop/schleifigel-sc125012/schleiffix-set-o-45-60-80-mm-sp125019
 
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joh.t.

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bei den Zwergen
Schablone und dann mit der Oberfräse und Anlaufring mehrere Stücke herstellen und die dann aufeinander gestapelt verleimen.
Ist aber ein hoher Anspruch an die Genauigkeit gefragt.
 

Kingstyler

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Wenn du Serienfertigung anstrebst, dann lassen sich solche Teile auch excellent mit einer Kopierfräsvorrichtung herstellen, bei der die Z-Achse an einer zweidimensionalen Schablone abgelesen wird und die Fräse entlang der X und Y Achse frei beweglich ist. Macht aber nur bei größeren Stückzahlen Sinn. Was aber bei größeren Möbeln bzw einer ganzen Küchenzeile schon einmal vorkommen kann.
 

bill smith

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Zuhause
Moin,
kaum das der Beitrag > 1 Jahr alt ist, schon (m)ein weiterer Senf dazu: diese Oberflächengestaltung erinnert mich doch stark an ein Gitarrengriffbrett in folgender Ausführung: (click)

Wobei mir dazu eine "Artverwandte" Bearbeitungsvariante in den Sinn kam...
Der Griffbrettradius von Standard-(Elektro)Gitarrengriffbrettern ist konvex (/bauchig) angelegt. Die dazu mit der Oberfräse verwendeten jigs fahren entsprechend auf einer nach oben gewölbten Laufbahn. Hier eines von Millionen Beispielvideos auf YT: (click)

Dem folgend müsste ein jig zur Erstellung einer konvexen Ausführung lediglich auf einer nach unten gewölbten Laufbahn fahren, oder?

Eselsbrückling: "Trink dein Bier auf ex, dann wird dein Bauch konvex. Wo die Kugel traf - da ist konkav"
 
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