Hocker mit Frässchablone UFS von Dominik Ricker

bast_ig

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Servus zusammen,

mit der Frässchablone UFS habe ich testweise einen ganz einfachen Hocker gebaut - oben drauf ein Reststück Leimholzplatte.

PXL_20250621_080344756.jpg

über den Thread mit den Irritationen über eine Bestellung bei RBT-Tools - Dominik Ricker ist einer der Inhaber - bin ich auf die neue Frässchablone gestoßen, die ich dann gleich mal zum Ausprobieren bestellt habe. Preis 130 Euro. Ich habe vor, mehr mit Massivholz zu machen und war schon länger auf der Suche nach einem Verbindungssystem für "mal was machen". Die Fräsen Domino und DuoDübler sind mir zu teuer, Langlochbohrmaschine macht aus Platzgründen keinen Sinn und klassische Holzverbindungen manuell herzustellen bin ich nicht präzise genug, maschinell habe ich noch nicht ausprobiert.

Ich habe die Schablone mit dem standardmäßig mitgelieferten Einsatz für Dominos (und Sytem-32-Dübel) ausprobiert. Ich zeige nicht die Schablone im Detail, ein Eindruck hier: https://rbt.tools/products/universelle-fras-schablone-ufs

Der erste Eindruck ist sehr gut. Die Schablone besteht im Prinzip aus einer massiven Aluplatte, die senkrecht auf eine Aluprofilplatte geschraubt wird. Der Zusammenbau muss noch gemacht werden, geht aber recht schnell. In die Platte kann man dann verschiedene Fräseinlagen einsetzen. Es gibt noch verschiedene andere Einlagen zu kaufen, zB für Arbeitsplattenverbinder, innenliegende Scharniere usw. Die Einlagen fungieren als Schablonen, die man dann mit einem gängigen 17 mm Kopierring abfahren kann. Die mitglieferte Fräseinlage war offensichtlich aus dem 3D-Drucker. Man könnte die Einlage auch selbst drucken.

Der Einsatz für Dominos hat insgesamt drei Schablonenaussparungen. Links und rechts mit passgenauem Sitz und an der Unterseite einem gefedertem Anschlag. Damit kann man auch mit Referenzkanten arbeiten. In der Mitte kann man Dominos "mit Luft" fräsen.

Mich hat sehr begeistert, dass man über die Anschläge sehr schnell die Fräsungen machen kann. Die Werkstücke kann man einfach mit Profilklemmen an die Platte anklemmen. Die Passung der Dominos war nach meinem Gefühl sehr gut (habe sie allerdings das erste Mal eingesetzt).

PXL_20250607_082312011.jpg

Für mich war die Präzision der Fräsungen hinreichend, an zwei/drei Stellen war der Versatz ca. 15/100 mm. Womöglich habe ich einfach die Werkstücke nicht präzise genug geklemmt. Allerdings war auch der Wandabstand der Fräsungen bei einem Anlegen links und rechts jeweils gleich, aber eben stabil etwas unterschiedlich. Das würde dafür sprechen, dass die Anschläge nicht ganz präzise gleich sind auf beiden Seiten oder wackeln. Habe es nicht nochmals ausprobiert seitdem.

PXL_20250607_082225436.jpg

Welche Restriktionen gibt es?

- Die Aluplatte mit dem Einsatz lässt sich verschieben, damit kann man die "Fräshöhe vom Rand" stufenlos einstellen. Der maximale einstellbare Randabstand ermöglicht nach meiner kurzen Messung eine mittige Fräsung bis zu ca. 47 mm Materialstärke. Bei nicht mittiger Fräsung gibt es mit Blick darauf keine Beschränkung - der Einsprung vom Rand ist dann ca. 23-24 mm.

- Die einsetzbaren Fräser sind in der offiziellen Anleitung bis 12 mm angegeben. Ich kann mir vorstellen, dass es da bis zur Stärke des Kopierrings im Prinzip keine Begrenzung gibt, da der Pendelweg der Dominofräse (entsprechend die Schablonenbreite) wohl immer gleich groß ist. Für größere Dominos braucht man dann vermutlich eine große Oberfräse mit 12 mm Zange, wenn es überhaupt geht. Denn: Die Eintauchtiefe der Oberfräse (Dübellänge) und die Länge der verfügbaren Fräser sind sicherlich auch eine Grenze. Für 8 mm Schaft habe ich auf die Schnelle Fräser bis 12 mm gefunden. Die haben eine kurze Arbeitslänge, da müsste man dann mit zwei Tiefen ausfräsen.

Fazit für mich: Für den Preis eine gute Alternative für den gelegentlichen Einsatz für Rahmen- und Gestellkonstruktionen.

LG Basti
 

bast_ig

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Und das Bein hast Du oben absichtlich überstehen lassen?

Nein, das ist der Versatz, von dem ich geschrieben habe. Eigentlich sollte das schon plan sein. Bei 2 von 4 Beinen passt es perfekt, bei den anderen beiden ist es so, wie auf dem Foto. Die Ursache habe ich noch nicht gefunden. Entweder eine Ungenauigkeit der Anschläge, vielleicht wackelt der Anschlag auch. Ein Fehler bei mir ist auch nicht unwahrscheinlich, ich habe die Teile recht schnell gefräst und nicht so auf präzises Einspannen geachtet.

LG
 

fahe

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Ich hab' das Ding auch bestellt... und nach dem Beitrag endlich mal das schon Tage hier rumstehende Paket geöffnet. :emoji_wink:

Gleicher Beweggrund: Für 'ne große Domina:emoji_grin:o zu geizig, was man mit 'ner kleinen machen könnte mache ich mit der Lamello, Dübeln oder Zapfen.

Nach Auspacken und Nichtbenutzen habe ich nur einen "Kritikpunkt". Das neue Öko beim Verpackungsmaterial.
Ne Handvoll Holzwolle wie in der guten alten Zeit wäre genauso öko, mir aber lieber lieber gewesen als 43853 liebevoll geknuffte Papierschnipsel. :emoji_wink:
Ok, Styropurschnipsel, die überall hängenbleiben, wären noch übler.

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bast_ig

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Hallo,

nachdem ich den Beitrag von Heiko Rech gelesen habe, kann ich zu meiner UFS-Schablone ergänzen, dass sie präzise gefertigt ist. Das Problem ist tatsächlich, dass die Kopierhülse meiner Oberfräse (Bosch POF 1400) nicht genau zentriert ist.

Darauf bin ich vorher nicht gekommen, weil die Aufnahme über einen Schnellverschluss erfolgt. Googlen ergibt, dass das wohl ein bekanntes Problem ist. Leider!!

Fazit zur UFS: für meine Zwecke eine tolle Ergänzung, wenn man nicht für wenige Anwendungen in eine Domino investieren will.

LG
 

fahe

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Darauf bin ich vorher nicht gekommen, weil die Aufnahme über einen Schnellverschluss erfolgt.
...ich kenne die Art der Befestigung nicht. Das heißt: Eine Zentrierspitze würde auch nichts helfen, weil es keine Toleranz in der Befestigung gibt? Dann kann es meiner Meinung ja nur heißen: Tausche das Teil gegen etwas Brauchbares.
 

bast_ig

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...ich kenne die Art der Befestigung nicht. Das heißt: Eine Zentrierspitze würde auch nichts helfen, weil es keine Toleranz in der Befestigung gibt? Dann kann es meiner Meinung ja nur heißen: Tausche das Teil gegen etwas Brauchbares.

Ja, genau. Ich werde mit eine neue besorgen. :emoji_slight_smile:

Man kann die Kopierhülse nicht manuell beim Einsetzen zentrieren. In der Regel stört es ja nicht, wenn eine relativ geringe Abweichung immer stabil gleich ist. Bei der UFS ist es am einfachsten mit Referenzkanten zu arbeiten. Dann benötigt man allerdings jeweils den rechten und linken Anschlag. In dem Fall wirkt sich eine links/rechts Abweichung der Kopierhülse auch aus.

Ein Workaround ist wäre, Distanzplättchen an einer Seite zum Ausgleichen anzulegen. Stelle ich mir eher nervig vor, dürfte aber gut gehen. Gerade, wenn man nicht ganz viele Verbindungen machen muss.

LG
 

willyy

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Das Problem ist tatsächlich, dass die Kopierhülse meiner Oberfräse (Bosch POF 1400) nicht genau zentriert ist.
anderer Gedanke: die Hülse wird ja vermutlich an dem Teller befestigt. Kannst Du dessen Verschraubung lösen, den Teller mit eingesetzter Hülse und Zentrierspitze ausrichten und wieder festschrauben ?
Die Teile werden immer Toleranzen haben und ob das nächste bestellte Teil besser ist, ist dann irgendwie Lotto spielen.

Und noch ein Gedanke: die POF ist ja die grüne, Bosch möchte ja, dass du Bosch "blau" kaufst, insofern sorgt man da evtl. für "kleine feine Unterschiede" in den Linien.
(Aber ich unterstelle natürlich niemandem was böses)
 

bast_ig

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anderer Gedanke: die Hülse wird ja vermutlich an dem Teller befestigt. Kannst Du dessen Verschraubung lösen, den Teller mit eingesetzter Hülse und Zentrierspitze ausrichten und wieder festschrauben ?
Die Teile werden immer Toleranzen haben und ob das nächste bestellte Teil besser ist, ist dann irgendwie Lotto spielen.

Und noch ein Gedanke: die POF ist ja die grüne, Bosch möchte ja, dass du Bosch "blau" kaufst, insofern sorgt man da evtl. für "kleine feine Unterschiede" in den Linien.
(Aber ich unterstelle natürlich niemandem was böses)

Die Aufnahme für die Kopierhülse sitzt im Gussgehäuse. Das hat auch Spiel. Habe mir das angesehen. Man könnte versuchen, den im Gehäuse nachzuarbeiten. Glaube aber nicht, dass ich das mit meinen Mitteln möglich ist.

Ich denke, mit der grünen Bosch kommt man für den Zweck nicht wirklich weiter.
 

fahe

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Der Brot-und-Butter-Liebling meiner illustren kleinen Oberfräsensammlung ist ja eigentlich eine MOF 96 im Würthkleidchen. Da kann (und muss) man zum Zentrierdorn greifen.

Inzwischen bin ich für alles, was eine Kopierhülse braucht, bei Festtools OF1100e... auch im Würthkleidchen. Da nutzt mir zwar mein Rudel schöner Kopierhülsen, die ich mir mal aus Großbritannien mitbrachte nix, aber die Festoolschen Systemhülsen und die gefräste Aufnahme in der Grundplatte sind wirklich so, dass man sich darauf verlassen kann. Quasi so, als würde bei 'nem gedrechselten Döschen der Deckel deutlich "plopp" machen... was den Drechsler freut. :emoji_wink:

Das Ding habe ich mal - incl. zusätzlichem deutlich besseren Parallelanschlag von Makita - für schlappe 90 € :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: - eingesackt.
 
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