Motiviert durch euer positives Feedback zu meiner letzten Vorstellung und durch die im Keller liegende Eschenbohle, habe ich mich gleich am mein nächstes Projekt gemacht.
Diesmal sollte es ein Hocker im Ishitani Stil werden. Ishitani Furniture ist ein japanischer Youtuber, der - finde ich - wirklich sehr schöne Möbel herstellt. Die Videos sind angenehm ruhig gehalten, ohne Drama und Fluchen, einfach nur die Freude am Arbeiten mit dem Werkstoff Holz. Leider hat Ishitani nun fast schon 1 Jahr lang keine neuen Videos mehr hochgeladen, ich hoffe, dass sich das bald ändert. Inspiriert wurde ich durch folgende Arbeit von ihm.
Wie bereits beim letzten Projekt habe ich fast vollständig auf den Einsatz von Maschinen verzichtet. Dazu jedoch später mehr.
Los ging es mit dem Grobzuschnitt für Sitzfläche und Beine. Der Hocker sollte eine Sitzfläche von 42x30cm erhalten und 43cm hoch werden. Beim Kauf der Bohle habe ich die Mittelbohle erwischt mit wunderbar stehenden Jahresringen. Daher war ich bei der Lamellenbreite mutig und habe die Sitzfläche aus nur 2 Lamellen erstellt. Mal sehen, ob sich das rächen wird. Da das Holz wirklich sehr gerade war, habe ich vor dem Verleimen nur die Schnittkante abgerichtet und das Abrichten der Fläche dann nach dem Verleimen. Das ging sehr gut. Früher hatte ich immer zunächst die einzelnen Lamellen abgerichtet und danach nochmals das Leimholz nach dem Verleimen. Keine Ahnung, was "fachlich richtig" ist.
Im Anschluss ging es an die Herstellung der Stuhlbeine, die ich gehobelt habe. Dabei habe ich auch das "Hobelbrett" verwendet, das ich im Rahmen meines letzten Projekts in Ermangelung einer Hinterzange gebaut habe. Mein Hobelbrett ist ein 20cm breites und 1,20m langes Stück 30mm dickes Multiplex, das ich auf der einen Seite in meiner Vorderzange und am Ende mit einer Schraubzwinge festspanne. In das Brett habe ich in einem Raster 15mm Löscher gebohrt, in die ich Buchenrundstäbe als Bankhaken stecken kann. Gespannt wird über einen Keil, wie man gut auf dem Bild erkennen kann. Das ganze funktioniert erstaunlich gut. Selbst beim Arbeiten quer zu Faser kann das Brett gut fixiert werden.
Die Beine haben einen Durchmesser von 30mm und sind natürlich nicht 100% kreisrund, aber das sieht man nicht und man fühlt die Handarbeit. Die letzten paar cm sind abgesetzt auf 25mm.
Jetzt ging es an den Schritt, vor dem ich am meisten Respekt hatte, und den ich auch maschinell durchgeführt habe. Das Bohren der Löcher. Die Löcher stehen in einem Winkel von 17,5 Grad zur Diagonale. Um die Löscher zu bohren, habe ich eine kleine Vorrichtung gebaut, die ich zusammen mit der Bohrmaschine auf eine alte Tischplatte geschraubt habe. Die Bohrer sind Qualitätsbohrer im 5er Pack für 7,99Euro von Lidl, die Maschine ein Qualitätsprodukt von Scheppach. Zunächst habe ich von oben mit 25mm bis fast auf den Grund gebohrt, dann mit einem dünnen Bohrer den Durchstich gemacht und im Anschluss mit 30mm von unten. So verschwinden die 30mm der Stuhlbeine in der Sitzfläche und oben schauen 25mm heraus. Ich hoffe es war verständlich.
Jetzt noch Rundung an die Seiten angehobelt, was wirklich erstaunlich gut ging und sehr viel Spaß macht.
Die Stuhlbeine sollten oben wir bei Ishitani verkeilt werden. Das Thema hatte ich etwas unterschätzt. Da meine Ryoba nur eine Schnittbreite von 0,7mm hat, musste ich sehr dünne Keile herstellen. Das würde ich beim nächsten Mal anders machen, weil die Keile dann auch schwer einzuschlagen sind.
Nun noch die Beine gekürzt auf eine einheitliche Länge (Spielkarten eignen sich hierfür hervorragend), etwas geschliffen und mit Osmo Hartwachsöl behandelt .
Zu Beginn hatte ich noch vor, so wo Ishitani die Sitzfläche mit Rillen zu verzieren. Nach einigen Versuchen habe ich das aber aufgegeben, weil es überhaupt nicht geklappt hat.
Edit: Bildergröße angepasst
Diesmal sollte es ein Hocker im Ishitani Stil werden. Ishitani Furniture ist ein japanischer Youtuber, der - finde ich - wirklich sehr schöne Möbel herstellt. Die Videos sind angenehm ruhig gehalten, ohne Drama und Fluchen, einfach nur die Freude am Arbeiten mit dem Werkstoff Holz. Leider hat Ishitani nun fast schon 1 Jahr lang keine neuen Videos mehr hochgeladen, ich hoffe, dass sich das bald ändert. Inspiriert wurde ich durch folgende Arbeit von ihm.
Wie bereits beim letzten Projekt habe ich fast vollständig auf den Einsatz von Maschinen verzichtet. Dazu jedoch später mehr.
Los ging es mit dem Grobzuschnitt für Sitzfläche und Beine. Der Hocker sollte eine Sitzfläche von 42x30cm erhalten und 43cm hoch werden. Beim Kauf der Bohle habe ich die Mittelbohle erwischt mit wunderbar stehenden Jahresringen. Daher war ich bei der Lamellenbreite mutig und habe die Sitzfläche aus nur 2 Lamellen erstellt. Mal sehen, ob sich das rächen wird. Da das Holz wirklich sehr gerade war, habe ich vor dem Verleimen nur die Schnittkante abgerichtet und das Abrichten der Fläche dann nach dem Verleimen. Das ging sehr gut. Früher hatte ich immer zunächst die einzelnen Lamellen abgerichtet und danach nochmals das Leimholz nach dem Verleimen. Keine Ahnung, was "fachlich richtig" ist.
Im Anschluss ging es an die Herstellung der Stuhlbeine, die ich gehobelt habe. Dabei habe ich auch das "Hobelbrett" verwendet, das ich im Rahmen meines letzten Projekts in Ermangelung einer Hinterzange gebaut habe. Mein Hobelbrett ist ein 20cm breites und 1,20m langes Stück 30mm dickes Multiplex, das ich auf der einen Seite in meiner Vorderzange und am Ende mit einer Schraubzwinge festspanne. In das Brett habe ich in einem Raster 15mm Löscher gebohrt, in die ich Buchenrundstäbe als Bankhaken stecken kann. Gespannt wird über einen Keil, wie man gut auf dem Bild erkennen kann. Das ganze funktioniert erstaunlich gut. Selbst beim Arbeiten quer zu Faser kann das Brett gut fixiert werden.
Die Beine haben einen Durchmesser von 30mm und sind natürlich nicht 100% kreisrund, aber das sieht man nicht und man fühlt die Handarbeit. Die letzten paar cm sind abgesetzt auf 25mm.
Jetzt ging es an den Schritt, vor dem ich am meisten Respekt hatte, und den ich auch maschinell durchgeführt habe. Das Bohren der Löcher. Die Löcher stehen in einem Winkel von 17,5 Grad zur Diagonale. Um die Löscher zu bohren, habe ich eine kleine Vorrichtung gebaut, die ich zusammen mit der Bohrmaschine auf eine alte Tischplatte geschraubt habe. Die Bohrer sind Qualitätsbohrer im 5er Pack für 7,99Euro von Lidl, die Maschine ein Qualitätsprodukt von Scheppach. Zunächst habe ich von oben mit 25mm bis fast auf den Grund gebohrt, dann mit einem dünnen Bohrer den Durchstich gemacht und im Anschluss mit 30mm von unten. So verschwinden die 30mm der Stuhlbeine in der Sitzfläche und oben schauen 25mm heraus. Ich hoffe es war verständlich.
Jetzt noch Rundung an die Seiten angehobelt, was wirklich erstaunlich gut ging und sehr viel Spaß macht.
Die Stuhlbeine sollten oben wir bei Ishitani verkeilt werden. Das Thema hatte ich etwas unterschätzt. Da meine Ryoba nur eine Schnittbreite von 0,7mm hat, musste ich sehr dünne Keile herstellen. Das würde ich beim nächsten Mal anders machen, weil die Keile dann auch schwer einzuschlagen sind.
Nun noch die Beine gekürzt auf eine einheitliche Länge (Spielkarten eignen sich hierfür hervorragend), etwas geschliffen und mit Osmo Hartwachsöl behandelt .
Zu Beginn hatte ich noch vor, so wo Ishitani die Sitzfläche mit Rillen zu verzieren. Nach einigen Versuchen habe ich das aber aufgegeben, weil es überhaupt nicht geklappt hat.
Edit: Bildergröße angepasst
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