Hochbett mit ungestützter Ecke bauen

erwinkostedde

ww-pappel
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Hallo zusammen,

da ich demnächst in eine neuen Wohnung mit 3m hohen Decken ziehen werde, kam mir die Idee, ein Hochbett zu bauen um Platz zu sparen.
Erst mal zum Raum: Über den Link könnt ihr ein PDF von meinem Server herunterladen mit Bemaßung des Raumes. Die Datei ist jedoch auch angehängt.
Ich möchte das Bett so hoch hängen, dass ich noch darunter durch gehen kann (190cm).
Geplant ist, die Fläche zwischen der 236cm Seite und der 214cm Seite zu nutzen.
Dabei fällt jedoch ein Stützbalken weg, da ich ungern einen mitten im Raum haben möchte.
Gedacht war, einen Rahmen an die 236cm und die 214 cm Wand zu schrauben und darauf das Podest für das Bett zu bauen. (OSB Platten o.ä.) 4 Balken waren gedacht.
Wie stütze ich nun am Besten den Balken ab, der von der Wand in den Raum geht? Eine Art Fachwerk wäre hier wahrscheinlich das Beste. Muss der Balken des Fachwerks zwingend vom Boden and der Wand zur äußeren Kante des freien Balkens gehen?

Auf das Podest soll eine Matratze mit 160x200 cm kommen. Ich wiege ca. 80 Kilo und schlafe dort mit meiner Freundin. Ich schätze mal, dass sie so 60 Kilo hat. Etwas mehr als nur schlafen darf das ganze ruhig aushalten. :emoji_slight_smile:

Wie seht ihr das Vorhaben? Ist da was zu machen? Wie soll ich die Balken Dimensionieren? Ich dachte an 15x8. Jedoch wollte ich, zum besseren Transport, die Längsbalken in der Mitte teilen und beim Aufbau wieder zusammenschrauben.

Danke für eure Hilfe.
 

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bomtom

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Hi,
Anderer Ansatz, die Ecke mit ner Kette, Stahlseil o.ä. nach oben abfangen ist keine Option?
Auch eine wie auch immer geartete Konstruktion von unten schränkt Platz und Bewegungsfreiheit ein, wenn gleich vielleicht weniger als ein Stützbalken.

Grüße
 

teluke

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Zwei Balken an die Wand, einer am Kopfteilende, einer am Fußende.
Sie übernehmen die Druckbelastung
In die Ecke ein dritter Balken der einen Zuganker aufnimmt (verdeckt).
Der überträgt Druck und Zug. Der Zug baut sich auf durch den fehlenden 4. Fuß.
Der muss natürlich im Mauerwerk oder Fußboden richtig verankert sein.
Dazu die Bettzarge aus kräftigem Hartholz und schon geht das.
 

Daniboy

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Wie willst du auf das Bett raufkommen, mit einer Sprossenleiter, oder einer kleinen Treppe?

Wie ist denn die Einrichtung geplant? Kann man ev. Leiter, Treppe, oder Einbaumöbel als Auflagerpunkte für Träger nehmen um die Stützweite zu verkürzen?

Die kurzen Striche sind Fenster, oder?
 

erwinkostedde

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Wow, danke für die vielen Antworten.
@Bomtom: Ich hab leider keine Ahnung, wie die Decke konstruiert ist. Sollte dort ein Dachbalken durchgehen, ist das natürlich eine Option. Das Gebäude ist von 1909. Daher bin ich mir da unsicher. Möchte nicht, dass die ganze Decke runterkommt und die Nachbarskinder plötzlich in meinem Zimmer liegen :emoji_grin:

@Teluke: Ich kann mir leider nicht so ganz vorstellen, was du meinst. Ich habe im Prinzip ein L, an dem ich einen Rahmen anschrauben kann. Eine alternative wäre noch, an die gegenüberliegende Seite der kurzen (214) Seite ein schmaleres Gerüst zu bauen, auf das ich zwei Balken lege, die dann durch ganze Zimmer gehen. So würde ich noch das Fenster aufbekommen. Diese beiden Balken würden dann allerdings 443cm überspannen. Das ist ja schon was...

@Daniboy: Die kurzen Striche sind Fenster, genau. Ich möchte mir eine Treppe an eine der beiden Wände bauen, die dann gleichzeitig als Schrank, bzw. Regal dient. So spare ich wieder jede Menge Platz. Habe mir auch überlegt, eine ausklappbare Leiter einzubauen, falls mir das mit der Treppe doch zu viel wird.

Was haltet ihr von der Idee, zwei Balken über das ganze Zimmer zu legen?
 

teluke

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Stell Dir das Ganze als Rechteck vor das an zwei diagonal gegenüberliegenden Seiten aufliegt.
Nun kann diese in die beiden, nicht aufliegenden, Ecken abkippen je nachdem wo die Last ist.
Wenn Du nun die 3. Ecke ebenfalls abstützt dann kann es nur noch in eine Ecke abkippen.
Wenn du nun die 3. Ecke aber nicht nur nach unten, sondern auch nach oben sicherst mit einem Zuganker dann wird die Last der 4. Ecke von der diagonal gegenüberliegenden 3. Ecke abgefangen.

Die Zarge muss natürlich stabil sein so dass sie sich nicht wesentlich verbiegt.
 

rafikus

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@teluke: theoretisch hast Du recht, aber das Podest so verwindungssteif zu bauen, dass es in der nicht unterstützten Ecke nicht absackt dürfte ziemlich schwer sein. Das müßte schon ein mächtiger Kasten werden, damit er nicht unter den 80kg bedrohlich nach unten absackt. Und mit dieser Last muss man mindestens rechnen, denn schließlich kann man von den Benutzern nicht verlangen, dass sie sich niemals in diese Ecke setzen.

@erwinkostedde:
Der Balken über die Zimmerbreite erscheint da zuerst als die passende Lösung, aber 440cm überspannen, und dann die Last drauf? Die Dimensionen wären nicht ohne. Übrigens würde dann ein Balken reichen, an der Rechten Seite kannst Du doch direkt ins Mauerwerk verankern.

Überlege dir gut, ob nicht vielleicht doch ein Stützbein vertretbar wäre? Immerhin würde da ein Balken von 60mmx60mm dafür reichen. Alles andere verlangt nach viel anderen Dimensionen.

Rafikus
 

andama

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Balken zerschneiden und dann wieder zu verschrauben kannst du vergessen.
Schau dir mal die Skizze an wie du ohne Stütze auskommen kannst.
Du baust einen Balken durch den Raum, auf den du dann die Bettbalken auflegst. So kommst du dann ohne Stütze im Raum aus.
 

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Daniboy

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Kannst du auf dem Bett dann noch aufrecht sitzen?
Was ist wenn du mal eine Freundin hast, die größer ist als 1,90?
Ist der Plan so maßstäblich, ist die Eingangstür wirklich 1,60 breit?
Ist es auch möglich das Bett nur in einer Höhe von 1,70 zu machen und darunter den Platz eher sitzend zu nutzen mit Schreibtisch, oder Sofa?
Muss es ein Hochbett sein, oder geht auch ein hochkant, rausschwenkbares Schrankbett?
Ist ein 4m langer Träger quer durch den Raum in 1,90 Höhe weniger im Weg als ein Senkrechter mitten im Raum? (kann ja mal ein Freund mit 1,95 auf Besuch sein)
Käme als Treppe sowas in Frage, das sich das Prinzip von solchen versetzten Stufen zu Nutze macht?
(Alles nur mal so rein rhetorisch gefragt...)
 

teluke

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@Rafikus.

Sollte gut machbar sein und hätte außerdem etwas als quasi schwebende Fläche.

Klar muss da sehr stabil gebaut sein.
Mit Berliner Bettbeschlägen als Eckverbindung ist da natürlich nichts.
 

Lallumper

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Ein Balken durch den Raum ist zumindest die sicherste Lösung. So wie von andama vorgeschlagen, müßte der auch nicht so lang sein.
 

Daniboy

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Ein Balken durch den Raum ist zumindest die sicherste Lösung. So wie von andama vorgeschlagen, müßte der auch nicht so lang sein.
Wie meinst du das, "müßte nicht so lang sein"? andama schlägt doch über 4m vor, oder?
Das schaut dann maßstäblich eher so wie in meiner Skizze aus, ist das noch schön?
Da ist doch ein schlanker senkrechter Träger, der womöglich harmonisch in die angrenzende Möbelsituation integriert ist optisch unaufdringlicher finde ich. (Und natürlich sicherer)

Achja, Erwin, wie ist denn die aktuelle Einrichtungssituation in diesem Zimmer? Ist die Nutzung unter dem Bett nur mit Wandkästen gedacht?
Wie ist die Nutzung der "Südwand" bei Türe (gedacht), stehen ein Kasten oder ein Bücherregal?
 

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Lallumper

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Wie meinst du das, "müßte nicht so lang sein"? andama schlägt doch über 4m vor, oder?

Du hast recht, da habe ich mich von dem Maßstab der Skizze täuschen lassen. Also eine Lösung ohne einen vierten Auflagepunkt würde ne größere Portion Gehirnschmalz erfordern. :rolleyes:
Eine völlig schlüssige Lösung fällt mir jetzt nicht ein. Es läuft immer darauf hinaus, dass man Schub oder Zuglasten in die Wand einleiten muß, was im Altbau schwierig ist.
 

erwinkostedde

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Was sagt ihr zu dieser Konstruktion (Anhang)? So lange die Stützbalken mir nicht voll in der Linse hängen, ist mir das recht...
Ich würde dann auch etwas tiefer gehen, etwa auf 1,80, da die Matratze die ich jetzt bestellt habe auch schon 25cm hoch ist. Eine Fläche für das Hochbett von 230x190 wäre denke ich angemessen, um evtl mal noch ein Buch, ne Flasche Wasser oder sonst was daneben ablegen zu können.

@Danniboy und Andama: Danke für die Vorschläge. Gefällt mir auch schon sehr gut. Leider bin ich dann über das ganze Zimmer hinweg höhentechnisch eingeschränkt. So lange das alles auf 190 hängt kann mir nichts passieren. Freunde müssen dann halt die Rübe einziehen. Jedoch würde mich das dann wieder extrem zwecks Kleiderschrank einschränken. Aber das ist mal noch ein anderes Thema.

Zur Nutzung: Da hab ich relativ genau Vorstellungen. Unter das Bett kommt die Couch, da bin ich auch recht unflexibel. An die gegenüberliegende Wand kommt der Fernseher nebst Stereoanlage. Da die Anlage höchste Priorität hat, kann das nicht geändert werden :emoji_wink:
Der Fernseher wird vor einer Holzverkleidung auf einem Schienensystem befestigt und wird dann mit dem Rolladenmotor hoch und runter gefahren. Je nach dem, ob ich vom Bett oder von der Couch TV schauen möchte.

Kleiderschrank, Plattenregal, etc., werden dann so dazu gebaut wie es eben passt.
 

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erwinkostedde

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Oder noch mal eine andere Idee. Wie sähe es aus, wenn ich mit einem Dachbalken ein rechtwinkliges Dreieck formen würde?
Die Last würde sich doch so besser verteilen. Würde das der ganzen Konstruktion vllt schon die nötige Steifigkeit verleihen?
 

Benston

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Was wäre denn, wenn du anstelle der alten unbekannten Deckenbalken dir quasi deinen eigenen einziehst? Also schon einen Balken komplett quer rüber (4,40 m) aber halt direkt unter der Decke, so dass die Dimension zumindest vom Platz her relativ egal sein dürfte.
Und dann die frei schwebende Ecke daran aufhängen.

So bekommst du auch keine seitlichen Zug- oder Drucklasten auf die Altbauwände.

Grüße
Ben
 

tiepel

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Hi,
bei der Konstruktion wie auf dem Bild dargestellt, werden die Balken auf Höhe des Bettes auf Zug belastet.
Um noch mal die Ideen von Dani und Andreas aufzunehmen:
Du könntest den Stützbalken (auf den Skizzen jeweils senkrecht gezeichnet) 20, 30 Zentimeter (oder noch mehr) über dem Bett befestigen und das Bett darunter hängen. Dann hättest Du auf jeden Fall genug Höhe für den Durchgang und gleichzeitig eine Absturzsicherung.
Der Vorteil wäre, dass keine seitliche Belastung abgefangen werden muss.
Gruß Reimund
Upps, da hatten zwei den gleichen Gedanken
 

Lallumper

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Was sagt ihr zu dieser Konstruktion (Anhang)?

Die auf dem Bild gezeigte Lösung ist aus Festigkeitssicht beschissen, da man eine Aussage zur Haltbarkeit nur machen kann, wenn man Zugversuche der Schraubverbindungen an den Wänden machen würde, was praktisch natürlich nicht denkbar ist.

Die Lösung von tiepel oder Benston würde funktionieren. Da braucht man aber auch ein gewisses Kaliber an Balken, wenn man nicht möchte, dass die Konstruktion wippt.
 

rockymountaineer

ww-eiche
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Wir hatten so ein Bett Mal in einem Ferienhaus, in das wir mit ner großen Gruppe Freunde gegangen sind und das ganze hat durch die Kopfbänder nicht den gewünschten Effekt gehabt, dass man freier beweglich war im Raum, sondern genau das Gegenteil, die ließen nur einen Eingang in den Bereich unters Bett zu. Ein vierter Ständer hätte das ganze viel besser realisiert. Das Konzept ist sehr ästhetisch aber leider wenig praktisch. Und wenn du dann noch 1,80 baust wirst du sehen, dass du nie drunter durchgehst, das passiert instinktiv, selbst wenn du dich nur minimal Bücken musst. Bringt dann im Endeffekt auch keine Platzvergrößerung.
Und schließlich: Wenn deine Decken 3m hoch sind und du eine lichte Höhe von 1,80 - 1,90 machst, wirst du auf dem Bett nicht viel anderes als Schlafen machen können :emoji_wink: Hüttenaufenthalte mit der Musikkapelle waren mir da eine Lehre...
Im Endeffekt rate ich also von einem Hochbett in der Dimension ab. Wenn es dann doch eins werden soll, würde ich es so machen, dass das Bett am Kopf und Fußende mit zwei schrägen Holzbändern von oben "hängt" und, außer an der Wandseite gar nicht gestützt wird.

Alternativ kannst du ja zwei Ständer realisieren, die Tagsüber hochgeklappt sind und vor der ausgiebigen Belastung des Bettes durch (Bei)Schlaf hinunter geklappt werden und das Bett dann nachts stützen wenns eh keinen stört.
 

Daniboy

ww-robinie
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Oder noch mal eine andere Idee. Wie sähe es aus, wenn ich mit einem Dachbalken ein rechtwinkliges Dreieck formen würde?
Die Last würde sich doch so besser verteilen. Würde das der ganzen Konstruktion vllt schon die nötige Steifigkeit verleihen?

In ein rechtwinkeliges waagrechtes Dreieck in der Raumecke, bringst du deine Bettfläche mit 160x200 nicht unter.
Zeichne es dir ev. mal maßstäblich auf.
 
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