Hobelmaul zu weit?

Schmalztopf

ww-pappel
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Ich baue gerade ein Steckbett aus Fichtenbohlen und hatte vor, die Oberfläche mit einem Hobel zu glätten, statt zu schleifen. Den Lärm beim schleifen mag ich eh nicht, der Staub ist lästig und ständig neue teure Schleifpads für die Maschine kaufen will ich auch nicht.
Also habe ich mir im Baumarkt einen Connex Doppelhobel gekauft.
Über die Einstellarbeiten gab das Internet Aufschluss, also habe ich erst mal das Messer geschärft, den Spanbrecher bis ganz kurz vor die Schneide eingestellt und lasse das Eisen nur so weit raus schauen, das es dünne Späne gibt.
Trotzdem reißt der Hobel gerade in der Nähe von Ästen einfach Stücke aus dem Holz.
Die weitere Recherche ergab, dass das Hobelmaul möglichst eng sein sollte, damit die Späne möglichst früh gebrochen werden. Hier muss ich (wie die Bilder zeigen) gar nicht erst nachmessen, das etwa ein Zentimeter breite Hobelmaul kommt der Forderung nach 1-2mm nicht nach.
Das Ding habe ich aber genau so gekauft. Ist das bei einem Doppelhobel normal oder nicht? Kann ich das noch optimieren, um den Hobel behalten zu können, oder muss ein neuer her?

Dass ein Doppelhobel nicht die erste Wahl ist um sägerauhe Bohlen abzurichten, weiß ich inzwischen. Eine Rauhbank wird heute noch bestellt. Einen Doppelhobel werde ich aber so oder so brauchen. Deswegen frage ich, ob ich diesen behalten kann, oder gleich einen neuen mitbestellen sollte. Kann ich den irgendwie optimieren und noch retten, indem ich zum Beispiel ein Stück Holz an der Stelle einlege? Ist das überhaupt nötig, oder ist das breite Maul beim Doppelhobel normal?
 

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pedder

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Ja, das ist viel zu weit. Unbrauchbar. Selbst ein Schrupphobel brauch so ein Maul nicht.
 

ChrisOL

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Hallo,

Ein Baumarkt ist wohl keine gute Quelle für Handhobel. In den EBay Kleinanzeigen gibt es viele gute ECE oder Ulmia Hobel für kleines Geld. Zum ausprobieren sind die wirklich gut.

Fichte ist ein sehr undankbares Holz für jemanden der gerade am Anfang steht. Die vielen Äste und das recht weiche Holz sind nicht sehr leicht zu bearbeiten. Sehr wenig Spanabnahme und super scharfen Eisen, dann mag es gehen. Probier es mal aus.

Die Eisen sind scharf wenn man damit Papier durchtrennen kann oder die Haare vom Arm rasieren kann.

Grüße
Christoph
 

Schmalztopf

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Danke schon mal für die Antworten.
Und auch danke für die Bestätigung meines Verdachts. Ich werde wohl versuchen ein Stück Hartholz einzupassen. Wenn der hobel eh schon unbrauchbar ist, kann es ja nur besser werden.

Das Eisen ist scharf, damit könnte man sich rasieren.
Das Fichte nicht ganz einfach ist, habe ich schon gelesen, aber in der benötigten Menge kann ich mir nichts teureres leisten.
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich mir ein weiteres Hobeleisen besorge und auch die Spiegelseite flach anschleife, um einen größeren Winkel zu erreichen. das ist wie ich gelesen habe von Vorteil bei schwierigeren Hölzern, die gerne ausreißen.
Ist da was dran? Im schlimmsten Fall müsste ich das Eisen neu schleifen.
 

ChrisOL

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Wenn du deinen Wohnort verrätst kann dir vielleicht ein freundlicher Teilnehmer aus dem Forum
Helfen. Oder du kannst mal andere Hobel ausprobieren.

Wenn du in der Nähe von Oldenburg wohnst können wir gern einen Termin ausmachen, div Hobel sind vorhanden und zur Not gibt es noch die Abrichte.


Eisen umschleifen kann man machen, dauert von Hand aber entsprechend lang.

Ich hatte mal den Spanbrecher vorne im rechten Winkel angeschliffen. Dann werden die Späne sofort gestaucht und es gibt weniger Ausrisse, das erkauft man sich aber durch sehr geringe Spanabnahme und einen stopfenden Hobel.

Grüße
Christoph
 

Schmalztopf

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Ich komme aus Siegen Wittgenstein, das ist ein Stück weit weg von Oldenburg.

Den Spanbrecher im rechten winkel zu schleifen überlege ich mir, wenn ich mal einen Putzhobel habe.

Die Spiegelseite des Eises zu schleifen probiere ich erst mal aus, ich brauche ja nur einen Millimeter vorne, das dürfte auf dem Bandschleifer recht schnell gehen.

Erst mal werde ich aber versuchen, ob ich das Hobelmaul nicht enger bekomme. ich hatte überlegt die Sohle auf der ganzen Breite einzusägen und auszustemmen, um einfach ein rechteckiges Stück Hartholz einsetzen zu können, braucht ja nur ein Streifen zu sein.
 

Komihaxu

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Ein Baumarkt ist wohl keine gute Quelle für Handhobel
Zweifellos.
Wenn man sich die Bilder so anschaut, erkennt man (mit etwas Erfahrung) auf den ersten Blick: Dieser Hobel ist unbrauchbarer Kernschrott, eine Fehlkonstruktion.
Beziehungsweise so konstruiert, dass er mit simpelster mechanischer Bearbeitung billigst hergestellt werden kann. Das Design hat jemand erstellt, der noch niemals mit einem Handhobel gearbeitet hat.
Das Ding taugt als Feuerholz. Oder vielleicht, um mal eine alte Lackschicht von einem Brett zu kratzen.
Bitte auch keine große Arbeit in das Eisen investieren. Vermutlich wurde auch dort das minderwertigste verwendet, was rumlag.

Ulmia Holzhobel werden einem auf dem Gebrauchtmarkt nachgeworfen. Bediene dich dort.
 

Macchia

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Hallo Schmalztopf,

wenn du ihn umtauschen kannst, tausch ihn um, wenn nicht musst du ihn auch nicht wegschmeissen.

Ich hatte jahrelang einen Baumarkt Stanley 20,- € Hobel Gr. 3 rumliegen, der war auch zu nichts nutze (Maul auch viel zu groß) bis ich mich an seinem Eisen geübt habe um mit jap. Schleifsteinen umzugehen.
Das heißt die Klinge war dann irgendwann :rolleyes: rattenscharf mit Microfase und haste nicht gesehen.
Jetzt ist er mir ein ordentlicher Helfer um mal eine Kante schnell anzufasen und muss nicht meine "Guten" hernehmen.
Als kostengünstige Alternative zu den bereits genannten schau mal nach Kunz-Hobel aus Eisen für 50,- Gr. 3 durchaus ok.
Weitere Arbeit in diesen Hobel zu stecken macht für mich keinen Sinn.

Viel Erfolg
Martin
 

Sägenbremser

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Gehe jetzt einmal von einer ernsthaften Fragestellung
aus. Natürlich lassen sich auch Fichte/Tannebretter mit
dem Handhobel bändigen, nur ist nicht jedes Brett dafür
geeignet.

Bevor du diesen etwas merkwürdigen Doppelhobel als
Brennstoffquelle einsetzt, nutz ihn als einfachen Schlicht-
hobel für deine sägerauen Bretter. Dazu die Klappe ganz
weit zurückziehen und so geht er leichter durchs Holz.

Einen brauchbaren Doppelhobel gibt es in der Bucht ab
20 Euro gebraucht, oder du bestellst dir einen neuen
Rali 220 / 260 für unter 100 Euro. Da brauchst du auch
nichts mehr anschleifen/schärfen und dein Bandschleifer
kann später die letzten Hobelspuren beseitigen helfen.

Ausrisse an Ästen lassen sich nur schwer verhindern,
der Baum verändert am Astansatz die Zuwachsrichtung.
So hobelst du an einer Astseite immer gegen die Faser.
Den Hobel an der Stelle etwas schräg zu führen hilft ein
wenig, es wird aber trotzdem noch zu Ausrissen kommen.

Gruss Harald
 

Schmalztopf

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Mein Bandschleifer hat Kühlwasser auf dem Schleifband.
Als kostengünstige Alternative zu den bereits genannten schau mal nach Kunz-Hobel aus Eisen für 50,- Gr. 3 durchaus ok.
Weitere Arbeit in diesen Hobel zu stecken macht für mich keinen Sinn.
Eigentlich wollte ich keinen Eisenhobel. Ich vermute einfach, dass ein Holzhobel in guter Qualität billiger hergestellt werden kann als ein Eisenhobel mit all seinen Metallteilen.
Größe 3 finde ich auch irgendwie zu klein, ich möchte ja große Bohlen abrichten und denke, dass ich da um eine Rauhbank nicht rum komme. Die finde ich unter 100€ aus Eisen nur von Silverline und die Bewertungen lassen Schlimmes vermuten. Da ich nicht gleich einen knappen Tausender in ein paar Hobel investieren kann, bleibe ich erst mal bei den Holzhobeln, wobei ich zugeben muss dass die Eisenhobel ihren Reiz haben.

Leider habe ich den Kassenzettel vom Connex Hobel nicht mehr und beiße mir in den Ar... dass ich das Ding nicht mehr finde.
Mich regt auf, dass da ein Produkt angeboten wird, dessen offensichtliche und vermeidbare Mängel selbst mir als Anfänger nach ein paar Minuten Recherche auffallen. Wer baut sowas?

Ich hab jetzt mal bei Sautershop eine 850mm Rauhbank, einen Schrupphobel und einen Putzhobel bestellt. Mal schauen was ich da geliefert bekomme, die Sachen kann ich ja notfalls zurück schicken, wenn sie Mist sein sollten.
Weitere Arbeit in diesen Hobel zu stecken macht für mich keinen Sinn.
Ich werde damit wohl etwas experimentieren nur so zum Spaß. Ich möchte immer gern verstehen womit ich hantiere, da bin ich einfach neugierig. Mir reicht es nicht, wenn etwas einfach funktioniert, ich will immer wissen wie und warum es das tut. Wie sich herausstellte steckt in so einem simplen Holzhobel weit mehr, als man als Laie vermutet. Jetzt habe ich zumindest ein Versuchsobjekt das mir verstehen hilft, worauf es ankommt.
Gehe jetzt einmal von einer ernsthaften Fragestellung
aus.
Kannst du auch
Um mal etwas mehr ins Detail zu gehen:

Ich bastle schon lange mit Holz und Metall.
Ich habe schon ein paar Möbel gebaut, Regale aus Leimholz und solches Zeug. Die sehen halbwegs vernünftig aus. Eine Kiste mit Fingerverzinkung habe ich auch schon angefertigt und das nur um zu lernen wie man das macht. Ich entwickle Lautsprecher Per Simulationsprogram und seit Neuestem mittels akustischer Messtechnik, baue die Dinger auch in immer besserer Qualität, schaffe es auch seit etwa einem Jahr mit der Sprühdose eine makellose Hochglanzoberfläche zu zaubern. Seit kurzem schmiede ich auch noch, einfach weil es mich interessiert hat.
Ich denke ich lerne einfach gerne.
Jetzt hat mich die Idee gepackt, Möbel ohne elektrische Werkzeuge herzustellen. Nicht weil ich mir davon irgend einen qualitativen Vorteil verspreche, sondern einfach nur so aus Spaß, aus Freude an der Arbeit mit den eigenen Händen.
Leider ist das Budget nicht so hoch, aber ich versuche das beste draus zu machen. deswegen muss Fichtenholz erst mal reichen, auch wenn es nicht ganz einfach in der Bearbeitung ist.
Natürlich lassen sich auch Fichte/Tannebretter mit
dem Handhobel bändigen, nur ist nicht jedes Brett dafür
geeignet.
Das finde ich interessant. Ich hatte darauf geachtet, dass möglichst wenig Äste drin sind. Gibt es denn noch weitere Kriterien für die Auswahl bei künftigen Projekten?
Bevor du diesen etwas merkwürdigen Doppelhobel als
Brennstoffquelle einsetzt, nutz ihn als einfachen Schlicht-
hobel für deine sägerauen Bretter.
Ich hatte gehofft, mit Schrupphobel, Rauhbank und Putzhobel hin zu kommen
dein Bandschleifer
kann später die letzten Hobelspuren beseitigen helfen.
Meine Werkstücke sind zu groß um sie auf dem Bandschleifer zu bearbeiten. Ich habe keines dieser Handgeräte, das Ding ist fest montiert.
Ausrisse an Ästen lassen sich nur schwer verhindern,
der Baum verändert am Astansatz die Zuwachsrichtung.
So hobelst du an einer Astseite immer gegen die Faser.
Den Hobel an der Stelle etwas schräg zu führen hilft ein
wenig, es wird aber trotzdem noch zu Ausrissen kommen.
Mit kleinen Ausrissen an den Ästen könnte ich bei einem Möbelstück wie einem Steckbett noch leben, aber mit dem Connex Hobel sieht die Oberfläche einfach grausig aus, selbst da wo keine Äste sind und in Wuchsrichtung gehobelt, dabei ist das Eisen scharf und ich nehme nur ganz wenig Material ab. Durch die Späne kann man fast durch schauen. Mit der Rauhbank wird das hoffentlich besser.
 

Sägenbremser

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Zuweilen frage ich mich aber schon warum es
nach solchem Fehlkauf noch schlaue Antworten
im grösseren Umfang geben muß.

@Schmalztopf, was du dir jetzt bestellst/haben
magst ist wirklich nicht die Frage. Du hast eine
Frage gestellt und 7 Antworten von freundlichen
Mitstreitern erhalten. Reicht dir das noch nicht?

Harald
 

Schmalztopf

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Mir geht es ja auch darum, was nach dem Fehlkauf passiert, das ist ja noch nicht das Ende.
Ich nehme gerne alles an Tipps was ich bekommen kann.
 

Friederich

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Mit kleinen Ausrissen an den Ästen könnte ich bei einem Möbelstück wie einem Steckbett noch leben, aber mit dem Connex Hobel sieht die Oberfläche einfach grausig aus, selbst da wo keine Äste sind und in Wuchsrichtung gehobelt, dabei ist das Eisen scharf und ich nehme nur ganz wenig Material ab. Durch die Späne kann man fast durch schauen. Mit der Rauhbank wird das hoffentlich besser.
Hallo, mit Fichte hatte ich auch schon frustrierende Erfahrungen. Trotz sehr gutem Hobel und wirklich scharfem Eisen.

Rauhbank dürfte eher eine schlechtere Oberfläche erzielen als ein Putzhobel. Je kürzer die Hobelsohle, desto mehr Druck wird nämlich ausgeübt auf die Maul-Vorderkante, welche ja die Vorspaltung verhinder soll.
Rauhbank ist halt aufgelegt auf das Abrichten einer großen Fläche; weniger auf die Oberflächengüte.
Ich würd auch mal überprüfen, ob die Sohle vielleicht nicht eben aufliegt. Ggf. diese abrichten.
Daß man den Hobel etwas schräg führen sollte, zwecks Erzielung eines ziehenden Schnittes, weißt Du?
 

Schmalztopf

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Rauhbank dürfte eher eine schlechtere Oberfläche erzielen als ein Putzhobel.
das weiß ich, aber die Bohlen sind einfach uneben. Das möchte ich zuerst beheben. Einen Putzhobel habe ich mit bestellt. Ist die Oberfläche eben, kommt der zum Einsatz.
Ich würd auch mal überprüfen, ob die Sohle vielleicht nicht eben aufliegt. Ggf. diese abrichten.
Die ist nicht ganz eben, aber der Connex Hobel dient eh nur noch als Versuchsobjekt.
Daß man den Hobel etwas schräg führen sollte, zwecks Erzielung eines ziehenden Schnittes, weißt Du?
Ja, hab ich gelesen. Aber danke, dass du es nochmal erwähnst.
 

Komihaxu

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Ich hab jetzt mal bei Sautershop eine 850mm Rauhbank, einen Schrupphobel und einen Putzhobel bestellt.
Ich kann jedem Anfänger nur raten, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzusehen.
Oft gibt es ganze Konvolute von Standardhobeln. Da bekommt man eine volle Grundausstattung mit 3-6 Hobeln für oft deutlich unter 50 Euro. Zum rumprobieren ideal!

Man suche nach "Werkstattauflösung" und für eine Rauhbank nach "großer Handhobel".
 
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