Hobeleisen trotz geschlossener Klappe verstellen? (Nr. 4 Dictum)

Paedygree

ww-pappel
Registriert
1. November 2021
Beiträge
4
Ort
Schweiz
Hallo zusammen

Ich bin aktuell etwas verwirrt. Ich sehe immer wieder (oder glaube zu sehen), dass Leute (bsp. auf Youtube) ihr Hobeleisen trotz geschlossener Klappe aus- und zurückfahren können. Das würde für mich ja durchaus auch Sinn ergeben. Man justiert die lateraleinstellung und muss dann nur noch die Spandicke einstellen, ohne dass es wieder seitliche Veränderungen gibt.

Nun zu meiner Frage: Ist das überhaupt so möglich, wie ich das bei gewissen Leuten im Netz gesehen habe? Und wenn ja, wie mache ich das?

Wenn die Klappe bei meinem Nr. 4 zu ist, dann kann ich am Rad drehen so viel ich will. Da habe ich nur das kurze Spiel der Schraube und dann ist Ende.
Liegt das an einer Einstellung meines Hobels? Oder hab ich mir nur was eingebildet?

PS: Bin neu auf dem Nr. 4 Hobel und habe bisher nicht viel Erfahrung mit Hobeln.
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,
wenn sich der Hobel bei geschlossener Klappe nicht verstellen lässt ist die Klappe zu stramm eingestellt. Eine Verstellung muss ohne das Lösen der Klappe möglich sein.
Gruß
Heiko
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
Genau das, was Heiko sagt!

Löse die Schraube, die die Klappe auf dem Eisen hält etwas, wenig bewirkt hier viel und stell das Ganze so ein, dass sich das Eisen ohne allzu viel Kraft bewegen lässt. Probieren macht dich mit dem Hobel vertraut und nicht frustrieren lassen.:emoji_wink:

Gruß
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
4.034
Ort
Ruhrgebiet
Es gibt Modelle von dem Nr. 4, bei welchen der Spanstaucher diesen ausgeprägten Buckel hat und die Klappe etwas tiefer an diesem Buckel drückt als am Scheitelpunkt. In einem solchen Fall ist es tatsächlich schwierig das Eisen nach unten zu verschieben. Nach oben sollte es aber in einem solchen Falle problemlos gehen.
Ansonsten wie Heiko schon geschrieben hat: die Schraube, an der sich die Klappe stützt, etwas rausdrehen.
 

Paedygree

ww-pappel
Registriert
1. November 2021
Beiträge
4
Ort
Schweiz
Vielen lieben Dank für die tollen Antworten. Ich habe tatsächlich bereits an allen Schrauben gedreht, ausser an der von Heiko beschriebenen.
Ich habe das soeben ausprobiert und jetzt klappt es tadellos. Ich freu mich grad riesig. Wieder etwas gelernt, was das Hobeln vereinfacht.

Danke!
 

Werlo

ww-fichte
Registriert
17. November 2024
Beiträge
17
Ort
Köln
Hallo Leute,

ich denke meine Frage reiht sich hier gut ein und erstelle mal keinen neues Thema dafür. Habe mir einen Dictum Hobel Nr. 4 gekauft und komme damit ganz gut klar bis auf eine Ungewissheit. Das ist übrigens mein erster Hobel dieser Bauart. Nun zum Thema:

Beim Zurückfahren des Hobelmessers wird auch die Klappe mit hochgefahren. Wenn ich sie zum Lagern etwas weiter zurückfahre, löst sie sich auch. 1.) Ist das soweit normal? Bei kleinen Einstellungen sollte da ja nichts passieren wenn die Klappe nicht ganz unten sitzt oder? Aber nach 2 mm nimmt die Spannung deutlich ab, sodass ich die Klappe neu runtersetzen muss, weswegen ggf. die Parallelität der Schneide zur Sohle neu ausgerichtet werden muss. 2.) Sollte die Spannung eigentlich so stark sein, dass das Drehen des Einstellrads schon ungewöhnlich schwerer ist? Ab Werk war die Spannung schon recht fest, drehen ging noch, aber wirkte nicht so natürlich.

Danke schonmal!

LG Werlo
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.736
Ort
Demmin
Hallo Werlo,
einmal Eisen und Klappe entfetten und straff zusammenbauen. Die Klappe muss fest sein, rutscht sie über die Schneide bist du ja nur am schleifen.
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.241
Ort
südlicher Odenwald
Falls das nicht hilft, evtl steht der Frosch etwas weit hinten.
Das Einstellrad sollte leichtgängig sein und die Klappe sollte nicht verrutschen.
Gruß Michael
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
4.034
Ort
Ruhrgebiet
Wird jetzt vielleicht die Klappe mit dem Spanstaucher (Spanbrecher) verwechselt?
Mit dem Eisen wird der Spanstaucher fest verschraubt. Die Klappe drückt in einem metallenem Hobel das Eisen gegen den Frosch und ist nicht mit dem Eisen verschraubt.
 

Werlo

ww-fichte
Registriert
17. November 2024
Beiträge
17
Ort
Köln
Ich hab mal ein Video gemacht: https://youtube.com/shorts/TDSEGxP2FPs?feature=share

Also wenn die Klappe (ja meine das ganz äußere Teil mit dem Spannhebel) richtig sitzt und man dann aber das Hobelmesser herausstellt, dann rutscht/schleift man ja sowieso ein wenig zwischen Klappe und Spanbrecher-Hobelmesser-Einheit. Sie kann ja nicht weiter ruter, weil die Messingschraube anschlägt. Aber beim Zurückstellen rutscht nichts davon, was bedeutet, dass sozusagen die Messingschraube von der Position nach unten wandert (und das Messer nach oben). und da er so konstruiert ist, dass er leicht konisch nach unten verläuft, löst sich die Spannung.
Bei leichten Verstellungen ist das ja kein Problem, aber wenn ich es einfach mal über 1mm reinfahren möchte dann passiert das. Vielleicht ist es nicht dafür gemacht? Weil eigentlich reicht es ja 0,1mm zurückzufahren um die Klinge zu schützen, ggf bin ich übervorsichtig.

LG Werlo
 

Werlo

ww-fichte
Registriert
17. November 2024
Beiträge
17
Ort
Köln
achso, danke für die Antworten :emoji_slight_smile: also habt ihr für das Lagern eine Stelle, wo das Messer nicht aufliegt, bzw legt ihr die Hobel dann auf die Seite?
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.749
Ort
Kiel
Dass die Klappe sich verschiebt, finde ich nicht gut.
ich würde mir mal die Passung Schraube-Klapppe ansehen.
Eventuell den Spanbrecher leicht auf der Oberseite fetten?

Ich finde es ja nie sinnvoll, sich mit einer neuen Frage an einen alten thread zu heften.
Weil das nicht immer klar wird und man dann den Einstieg suchen muss.
Neue Threads kosten nichts extra.
Und schon gar nicht, den dann mit einer völlig neuen Frage: "wie lagert ihr eure Hobel?" weiterzuführen.
Aber sei es drum: Holzhobel Keil leicht lösen
Eisenhobel: Ich mache alles drei: in der Schublade liegt eine Leiste,
einige liegen auch auf der Seite. Und bei einem ziehe ich das Eisen zurück.
Ich stelle meine Hobel bei Arbeitspausen aber auch mit der Sohle
nach unten auf die Bank und die hat noch keinen Schaden genommen.
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.736
Ort
Demmin
Das ist ja eigentlich nur logisch, man stellt ja das Eisen nach dem Messertausch nur zu und nicht zurück.
Beim zustellen fixiert die Schraube ja das Eisen, da ist Ende, das Rutschen wird blockiert.
Beim zurückstellen habe ich diesen Fixpunkt ja nicht, deshalb kommt die "Klappe" mit zurück.
Klappe in Anführungszeichen, weil bei Holzhobeln das Doppeleisen in Hobeleisen und Klappe getrennt wird,
ich wusste nicht das bei englischen Hobeln die Fixierung, Klappe genannt wird.
Wenn du das Eisen wieder einlegst, stelle den Frosch einfach ein wenig zurück bevor du spannst.
Dann kannst du den Hobel, in Richtung "Zustellen" einstellen. Einfach hobeln und zustellen bis die gewünschte
Stärke abgenommen wird.
Ich werde heute Abend mal meinen No.4 mal ausprobieren ob die Klappe auch verrutscht. Ist mir noch nie aufgefallen.
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
4.034
Ort
Ruhrgebiet
Wie nahe ist die vordere Kante des Spanstauchers an der Schneide dran?
Wenn du das Eisen wieder einlegst, stelle den Frosch einfach ein wenig zurück bevor du spannst.
O je. Da geht jetzt echt was durcheinander.
Der Frosch wird nicht ein wenig zurück gestellt, auch nicht nach vorne.
Wenn du einen No. 4 hast, dann wirst du eigentlich wissen, dass man beim Entfernen oder Einlegen des Eisens den Frosch nicht verstellt.
Wie oft hast du den Frosch an deinem Hobel schon verstellt? Ich habe es bei meinen Hobeln jeweils ein einziges Mal getan.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.241
Ort
südlicher Odenwald
Ich habe es bei meinen Hobeln jeweils ein einziges Mal getan.
Warum? Beim Bevelup verstellst du das Hobelmaul auch, je nach Einsatzzweck. Warum sollte man das bei einem Nr.4 nicht machen. Beim letzten Putzen stell ich den Frosch soweit wie möglich vor. Beim Schlichten weiter nach hinten. Das ist doch der Vorteil der Bedrock Bauweise. Einfaches verstellen, ohne das Eisen vorher entfernen zu müssen.
Auch beim Ulmia Reformputzhobel hast du die Möglichkeit das Hobelmaul anzupassen.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.749
Ort
Kiel
Beim Bevel up mache ich gern das Maul mal kurz auf, blase es frei und schließe es wieder.
Beim Bevel down käme ich ebensowenig drauf, wie beim Reformputzhobel.
Und wenn ich meinen Putzhobel mal so richtig auf supertoll eingestellt habe, würde ich das nie ändern.

Gute Hobel fürs Grobe gibt es auf jedem Flohmarkt für kleinens Geld.

Aber jeder Jeck ....
 
Zuletzt bearbeitet:

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.241
Ort
südlicher Odenwald
Werlo hat einen No.4 Hobel, keinen Fasehoch.
Warum sollte man, bei einem No.4 Hobel, jedes mal den Frosch verstellen, wenn man das Eisen wieder einlegt?
Nicht jedes mal verstellen, wenn man das Eisen einstellt. Das habe ich nicht geschrieben. Du kannst einen Nr 4 zum Schlichten und Putzen verwenden. Zum Putzen machst du das Hobelmaul logischerweise weiter zu. Du willst ja eine möglichst dünne Spanabnahme.
Schön, wenn man mehrere Hobel zum Schlichten und Putzen hat. Hier scheint es aber der erste zu sein. Warum sollte man da nicht jede Möglichkeit des Hobels nutzen. Und warum ist der Frosch wohl verstellbar und auch auswechselbar?
Meinen Nr 62 verwende ich auch für mehrere Aufgaben und stelle ihn entsprechend ein.

Danke
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
4.034
Ort
Ruhrgebiet

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
4.034
Ort
Ruhrgebiet
Jetzt aber mal zum eigentlichen Kern der letzten Beiträge.
Bei leichten Verstellungen ist das ja kein Problem, aber wenn ich es einfach mal über 1mm reinfahren möchte dann passiert das. Vielleicht ist es nicht dafür gemacht?
Ich habe es mir bei meinem JUUMA No.4 genauer angeschaut.
Beim Zurückstellen des Eisens bewegt sich die Klappe tatsächlich etwas, relativ zur Schraube. Bei meinem Hobel ist der Schraubenkopf unten ganz plan, so braucht es schon einiges an Bewegung, bis sich die Klappe löst.
Juuma01.jpg

Hier die Position der Klape auf dem Eisen, wie es im Hobel montiert ist. Wenn die Klappe über dem Spanstaucher nach vorne wandert, dann braucht es schon einige Millimeter bis sie über diese "Fase" nach unten rutschen kann. Wenn es bei Werlo viel knapper ist, dann rutscht das untere Ende der Klappe über den Spanstaucher nach unten und die Spannung geht weg.
Juuma02.jpg

Man kann auch sehen, dass der Schraubenkopf eher oben gegen die Klappe drückt, so braucht es einen recht langen Weg, bis der Schraubenkopf nicht mehr "hält".
Juuma03.jpg


Bei meinem Stanley No.4 habe ich es mir auch angeschaut. Auch hier gibt es eine Relativbewegung der Schraube zur Klappe, aber auch nur minimal. Beim Zurückstellen des Eisens (auch über längere Distanz als 0,1mm) hat die Klappe nie die Spannung verloren.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.241
Ort
südlicher Odenwald
So ist es bei meinem Nr 4 auch. Man muss schon 2-3mm zurückdrehen, bis die Spannung verloren geht. @Paedygree , das ist wirklich nicht nötig. Wenn du den Hobel mit vorstehendem Eisen auf der Hobelbank absetzt, wird nichts passieren. Stahl ist härter als Holz. Beim Arbeiten setz ich ihn, wenn möglich, aber immer vorne auf einer Leiste o.ä. ab. Der Grund dafür ist aber, dass sich auf der Sohle, die ich immer mit Wachs einreibe, kein Holzstaub absetzt.
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.736
Ort
Demmin
Wie nahe ist die vordere Kante des Spanstauchers an der Schneide dran?

O je. Da geht jetzt echt was durcheinander.
Der Frosch wird nicht ein wenig zurück gestellt, auch nicht nach vorne.
Wenn du einen No. 4 hast, dann wirst du eigentlich wissen, dass man beim Entfernen oder Einlegen des Eisens den Frosch nicht verstellt.
Wie oft hast du den Frosch an deinem Hobel schon verstellt? Ich habe es bei meinen Hobeln jeweils ein einziges Mal getan.
Entschuldige, ich hab Quatsch geschrieben. Das Eisen zurück stellen meinte ich
 

Werlo

ww-fichte
Registriert
17. November 2024
Beiträge
17
Ort
Köln
Dass die Klappe sich verschiebt, finde ich nicht gut.
ich würde mir mal die Passung Schraube-Klapppe ansehen.
Eventuell den Spanbrecher leicht auf der Oberseite fetten?

Ich finde es ja nie sinnvoll, sich mit einer neuen Frage an einen alten thread zu heften.
Weil das nicht immer klar wird und man dann den Einstieg suchen muss.
Neue Threads kosten nichts extra.
Und schon gar nicht, den dann mit einer völlig neuen Frage: "wie lagert ihr eure Hobel?" weiterzuführen.
Aber sei es drum: Holzhobel Keil leicht lösen
Eisenhobel: Ich mache alles drei: in der Schublade liegt eine Leiste,
einige liegen auch auf der Seite. Und bei einem ziehe ich das Eisen zurück.
Ich stelle meine Hobel bei Arbeitspausen aber auch mit der Sohle
nach unten auf die Bank und die hat noch keinen Schaden genommen.
Werde es mal mit dem fett probieren, obwohl es ja ziemlich eingefettet ankam. Aber den Antworten kann ich entnehmen, dass es wohl normal ist. Das Messer werde ich nach dem Arbeiten einfach mal nicht zurückfahren und stelle den Hobel nicht mehr auf mein Hartmetall-Regalboden :emoji_wink:

Die Frage wie ihr eure Hobel lagert steht ja im direkten Zusammenhang mit der Problemstellung. Da würde doch niemand einen extra Thread eröffnen oder? Bei meiner ursprünglichen Frage hätte man es machen können, fand aber dass sie sich gut in diesen Thread einfügte, da es ja auch um das Einstellen im festgespanntem Zustand geht. Oft wird beklagt, dass die Suchfunktion nicht genutzt wird und was Neues eröffnet wird. War bemüht es richtig zu machen :emoji_slight_smile:
 
Oben Unten