Hobelbank aus Massivholz: Holzbohle verarbeiten

kurztipp

ww-kastanie
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Hallo,

ich möchte mir eine Hobelbank bauen. Ich habe mir schon Gedanken über die Konstruktion gemacht und die Unterkonstruktion soll der des Maschinentisches von Guido Henn folgen, damit ich später Staukästen integrieren kann.
Laut des Bauplanes soll die Unterkonstruktion aus Vollholz sein. Der Bauplan empfiehlt Buche/Birke. Im Forum/Netz habe ich gelesen, dass Birkenholz dem der Buche vorzuziehen ist, da es sich weniger verzieht. Traditionell wurde bei Hobelbänken wohl Ahorn verwendet – vielleicht auch nur im anglo-amerikanischen Raum? In einigen Anleitungen habe ich auch schon Fichte für die Unterkonstruktion gesehen.

Welches Holz empfiehlt sich am ehesten?
Muss die Unterkonstruktion – mit Blick auf Verzug, etc. – aus dem selben Holz sein, wie die spätere Platte (Ich wollte erstmal eine MPX Platte benutzen und erst später eine Vollholzplatte bauen)?
Wenn nicht bietet es sich ja an, die Unterkonstruktion aus dem günstigeren Fichtenholz und die Platte dann aus Ahorn herzustellen, oder?

Fichte könnte man im Baumarkt einfach in der gewünschten Balkenstärke beziehen und die Unterkonstruktion bauen. Das möchte ich aber eigentlich nicht, da die Qualität nur mäßig ist.
Für die Unterkonstruktion möchte ich daher lieber Holzbohlen von einem Sägewerk beziehen und diese verarbeiten.
Ich habe mir überlegt, ca 30-40mm starke Bohlen zu kaufen. Die möchte ich dann mit meiner Tischkreissäge (CS 70) ablängen, besäumen und zurechtschneiden und mit meiner Raubank. Danach will ich die Teile verleimen, um auf die 64/76mm Balkenstärke zu kommen.

Worauf muss ich beim verarbeiten der Bohle achten?
Wie schneide ich die Bohle am besten zu?
Muss der Splint abgetrennt werden?
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

Natürlich kannst du Fichte nehmen. Die Baumarkt Qualitäten sind aber oft sehr bescheiden (Breite Jahresringe und dadurch leicht und wenig stabil. Bessere Qualitäten gibt es beim Holzhändler z.B. als Blockware.
Bei Fichte gibt es keinen Unterschied zwischen Splint und Kern wie bei Kiefer oder Lärche.
Wenn du ein Bein aus zwei Bohlenstücken verleimen willst, immer die linken Bohlenseiten miteinander verleimen.
Siehe dazu auch meinen Film:
https://www.woodworker.de/forum/eichentisch-ansetzplatten-t100116.html

Gruß

Ingo
 

Mitglied 30872

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...Natürlich kannst du Fichte nehmen. ...

Ja klar geht das. Der Vorteil von Laubholz liegt allerdings im wesentlich höheren Gewicht. Wenn Du allerdings Deine Werkstücke nicht "in Bewegung" bearbeiten möchtest, ist das mit dem höheren Gewicht nicht so wichtig. Für die Bearbeitung mit Handwerkzeugen sollte die Bank Masse haben. Behelfsweise könntest Du die Gestellhölzer stärker dimensionieren, was allerdings Deinen Stauraum einschränkt.
Rechne Dir das mal durch, ob ein Gestell aus Laubholz wirklich so viel teurer ist, dass Dich Dein späterer Ärger über das billige Fichtengestell nicht drückt. Eine Bank wirst Du wohl nur einmal bauen.
 

kurztipp

ww-kastanie
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Hallo,

auf der Bank soll dann schon auch gehobelt werden. Mir geht es nicht primär darum etwas zu sparen. Wenn Fichte nicht sinnvoll ist, nehme ich gerne Birke/Ahorn. Fichte hat neben dem Preis den Vorteil, dass ich sie direkt als Balken kaufen kann.
Ich mache mir in erster Linie Gedanken um das Bearbeiten von Bohlen aus dem Sägewerk, weil ich das noch nicht gemacht habe. Deswegen auch die Frage, worauf muss ich beim Verarbeiten der Bohle achten muss und wie ich die Bohle am besten zuschneide (Mit CS 70 und Hobel)?

Gruß
 

Mitglied 30872

Gäste
Gut, wenns nicht so sehr ums Geld geht. Ich bin ja auch grade an dem Thema. Man mag ja über die Amis denken, wie man möchte, aber hinsichtlich Ideenfindung und Entwicklung eigener Vorstellungen und auch zum Thema Holzbearbeitung würde ich Dir mal den Christopher Schwarz und seine "Hobelbänke" empfehlen. Da wird zwar auch mal dick aufgetragen und der Hobelbankbau philosophisch betrachtet, aber man kommt gut auf eigene Ideen hinsichtlich der Umsetzung. Weiterhin findest Du bei Schmid die Bauanleitung von Guido Henn für eine Roubo-Bank. Schau da mal rein: https://www.feinewerkzeuge.de/roubo-hobelbank.html
Und eben so die allgemeinen Regeln, nicht nur die des Verleimens, Ingo hat es schon genannt.
 
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