Hobel

Manou

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Hallo, alle beieinander,

momentan bin ich dabei, meine Werkstatt ein wenig auszurüsten. Der Maschinenpark ist schon einigermaßen komplett, nur bei den manuellen Werkzeugen habe ich noch einen kleinen Mangel - und oftmals greife ich eher an der Maschine "vorbei", da für mich Holz ein Werkstoff ist, der durchaus auch in Handarbeit bearbeitet werden darf.....

Und nun auch schon meine Frage:
Hinsichtlich "Hobel" brauche ich mal ein wenig Beratung. Was sollte ich mir als Hobbywerker anschaffen? Mit den unterschiedlichen Hobeltypen kann ich nicht viel anfangen. Insofern bräuchte ich hier auch schon etwas "Erleuchtung".
Gibt es soetwas wie einen Allroundhobel? Oder welche Variante wäre die Sinnvollste?
Momentan versuche ich mich im Möbelbau, derzeit hauptsächlich noch mit Weichholz, da das zum Üben die billigste Variante ist.

Viele Grüße
Manou
 

heiko-rech

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Hallo,

zum Thema Hobel und welchen man da kaufen kann/ sollte wurde hier schon soooo viel geschrieben.
Momentan versuche ich mich im Möbelbau, derzeit hauptsächlich noch mit Weichholz, da das zum Üben die billigste Variante ist.
Wenn du damit Fichte aus dem Baumarkt meinst, solltest du schnellstmöglich auf was besseres wechseln. Es gibt sehr schönes und gut zu bearbeitendes Weichholz. Das Baumarktzeug gehört aber meist nicht dazu. Da ist Frust vorprogrammiert und besonders dann, wenn du mit Handwerkzeugen arbeitetst. Auch, oder gerade zum Üben macht meiner Meinung nach ordentliches Holz sehr viel Sinn.

Gruß

Heiko
 

Manou

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Das Problem ist nur, dass hier die Versorgung hinsichtlich anständigem Holz recht schwach ist - der letzte gescheite Holzhändler hat vor 3 Jahren zu gemacht.
Zum Thema Hobel habe ich über die Suche nicht das gefunden, was ich gesucht habe, sonst hätte ich nicht gefragt. Vielleicht habe ich auch etwas überlesen.. Sorry
 

Tom009

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Hallo Manou,
es gibt viele Verschieden Hobel für jede Anwendung. Was möchtest Du mit dem Hobel machen? Möchtest Du dein Holz komplett mit Handhobeln hobeln oder willst du nur maschinengehobelte Flächen glätten?

VG
 

Manou

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Hallo, Tom
Sowohl als auch. Aber es ist auch so, dass ich nicht immer den elektrischen Hobel auspacken möchte, wenn es bspw. nur um kleinere Flächen/Stücke geht.
Teilweise auch, um leichte Ungenauigkeiten "auszubügeln", wobei mit der Maschine "mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird", sprich - Feinarbeiten
 

Tom009

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Hallo Manou,

das optimalste sind natürlich gleich mehrere Hobel:emoji_open_mouth:
Für grobe Arbeiten und Fügearbeiten - eine große Raubank. Für feine Arbeiten - einen Putzhobel. Ich haben zwei Hobel, einen 4.5 Putzhobel und einen kleinen Einhandhobel. Damit kann man/Frau :emoji_slight_smile:schon einiges machen. Für meine Arbeitsweise ist das optimal.

Gruß
Christoph
 

Manou

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Na ja, ich wollte die Hobel so nach und nach anschaffen - wie die anderen Werkzeuge auch, da ich nicht gerade bei den billigen Werkzeugen zugreife, sondern doch eher (Marken-)Qualität.. Ist wie bei Kamera und Objektiven: wer billig kauft, kauft doppelt - oder es kommt Müll dabei heraus.
Also doch ersteinmal Richtung Putzhobel für die Feinarbeiten, oder?

Welche Hersteller wären denn in dem Bereich zu empfehlen? Oder ist das eher "egal". Dazu ist anzumerken, dass ich nicht unbedingt darauf aus bin, Werkzeuge nachzuschleifen - die entsprechende Kenntnis/Übung habe ich nicht.
 

seschmi

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Mein erster Hobel, mit dem ich zurecht kam, war ein RALI-Hobel. Der ist zwar wenig romantisch (da weitgehend aus Plastik), hat aber den Vorteil, dass er Einweg-Klingen verwendet, also automatisch scharf ist, und die Einstellung völlig idiotensicher ist.

Davor hatte ich schon einen Holzhobel (ein klassischer Doppelhobel), mit dem ich aber erst heute hobeln kann. Beim Holzhobel ist die Einstellung schwierig (durch Klopfen auf das Eisen oder den Knopf), und gerade als Anfänger weiss man ja nie, was falsch ist. Es gibt einfach zu viele Dinge, die man falsch machen kann (Frosch, Eisen, Spanabnahme etc).

Alternative zum RALI wäre ein Metallhobel - hier wird die Spanabnahme mit einer Rändelschraube eingestellt, das ist auch einfacher als das Klopfen beim Holzhobel. Aber man muss das Eisen selbst scharf kriegen. Das Schärfen ist im Prinzip nicht schwierig, aber man muss halt zwei Dinge lernen, um ein Erfolgserlebnis zu haben: Hobeln und Schärfen. Beim RALI muss man nur Hobeln lernen. Bei den Metallhobeln gibt es von Juuma und Dick Hausmarkenhobel, die als ordentlich gelten.

Von der Hobelart her ist der Doppelhobel am universellsten, weil er alles ein bisschen kann. Auf Dauer braucht man aber sowieso mehrere, zumindest eine Rauhbank ist fast unvermeidlich, finde ich. Da hat aber jeder eigene Vorlieben, einige brauchen unbedingt einen Putzhobel, ich habe ihn noch nie vermisst.

Also mein Ratschlag wäre RALI, und wenn Du hobeln kannst, dann Schärfen lernen und mehrere schöne Metallhobel je nach Geldbeutel. Den Rali kann man auch später immer verwenden oder bei ebay loswerden - ist auch gut für "Grobes", wenn man eine Scharte in die Klinge haut, nimmt man eine neue. Bei einem richtigen Eisen muss man mühsam schleifen.

Fichte ist übrigens nicht am einfachsten zu hobeln, weil die langen Fasern zu Ausrissen neigen. Und die Baumarkt-Leimholzplatten kann man fast gar nicht hobeln, weil die Faserrichtung uneinheitlich ist.
 

Manou

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Ach, ich wusste doch, warum ich hier frage: man bekommt einfach kompetente Antworten. Der Vorteil hier ist, dass man mehrere Erfahrungen erhält - das ist Gold wert, wenn man in einem Bereich im Dunkeln stochert..
Den "Rali" hatte ich schonmal ins Auge gefasst ....
Danke.

Und - ja! Die Erfahrung, dass die Baumarktplatten nicht gerade toll sind, habe ich auch schon gemacht. Vor allem: meistens krumm und schepp, da falsch gelagert..
Das Problem mit den Fasern begrenze ich meistens mit dem Schnitzwerkzeug.. Hobeln musste ich bisher zum Glück eher nicht..
 

Sägenbremser

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Ein schweizer Ralihobel ist seit 30 Jahren in
fast jeder Werkzeugkiste des Tischlers Standart.

Es gibt natürlich bedeutend hochwertigere Hobel,
aber das Ding tut einfach was wir erwarten. Von da
her bestimmt nicht die schlechteste Grundlage für
den angehenden Holzverarbeiter.

Gruss Harald
 

Manou

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Dann weiß ich ja, was ich mir als nächstes mal anschaffe.
Danke euch allen.

@Harald, Deinen Nicknamen finde ich echt klasse! :emoji_slight_smile:
 

Tom009

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Ein Ralihobel ist nicht schlecht, aber eher was für die Baustelle, wo es keine Möglichkeit gibt, das Hobeleisen zu schärfen. Die Ersatzklingen sind auch recht teuer.
Hobeln macht nur Spass mit einem richtig scharfen und gut eingestellten Hobel. Besonders wenn Fichtenholz verarbeitet wird, muss regelmäßig nachgeschärft werden. Wenn Du regelmäßig mit Holz arbeiten möchtest, kommst Du ums Schärfen von Werkzeugen nicht herum. Du willst ja auch deine Stecheisen schärfen.
Meine Empfehlung - besorg dir erstmal gutes Holz z. B. vom Tischler direkt. Dann kauf dir einen Metallhobel mit dem du gut klar kommst.

Gruß Christoph
 

Friederich

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Wegwerfklingen sind dekadent.
Wer nicht in der Lage ist sein Werkzeug zu schärfen, der sollte sich nach einem anderen Hobby umsehen.
 

pedder

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Wegwerfklingen sind dekadent? Aber Wegwerfsägeblätter nicht? (Die schärft doch fast niemand nach!) Und wenn: Wegwerf-Feilen? Wegwerf Schleifsteine?

Wirklich ziemlich kurzsichtige Aussage.
 

faroer

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Wegwerfklingen sind dekadent.
Wer nicht in der Lage ist sein Werkzeug zu schärfen, der sollte sich nach einem anderen Hobby umsehen.


Lieber Friederich,

vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich bin auch deswegen regelmäßiger Leser dieses Forums, weil man neben sachkundiger fachlicher Antwort oft auch ein Stück grundsätzliche Lebenshilfe bekommt. Und das auch noch gratis!

War ich mir lange unsicher, ob ich als überzeugter Rali-Hobel-Nutzer mit Holzwerken das richtige Hobby ausgesucht habe, so weiß ich doch jetzt, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

Muss an diesem Wochenende noch ein paar kleinere Projekte beenden. Danach kann ich aktiv nach einem neuen Hobby suchen. Gurkenhobler habe ich in die engere Auswahl gezogen. Da könnte ich auch mit einem stumpfen Ralihobel Erfolg haben und könnte auf dieses entlarvende und entwürdigende Messerwechseln verzichten.

Würde ich da mit Deinem Wohlwollen rechnen können?

Besten Dank,
Dein jederzeit für sinnhafte Ratschläge offene
Jürgen
 

Sägenbremser

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Um 5.30h beim Aufstehen fallen mir auch
immer wieder solche Sachen ein. Um 17 h
bin ich dann ganz froh wenn der Ralihobel
mit ganz vielen scharfen Klingen in der Kiste
liegt, ich möchte dann schnell fertig werden:emoji_slight_smile:

Die Frage von Manou war doch ganz einfach.
Es ging ihr um ihren ersten Hobel um möglichst
zügig zu einem Ergebnis kommen zu können.

Um einen höherwertigen Hobel auch nur ansatz-
weise sinnvoll einsetzen zu können, braucht es
noch ein paar andere Teile in der Werkstatt. Das
hier fleissig&gekonnt Schneidwerkzeuge geschärft
werden können, dürfte sich kaum als Frage stellen.
Für alle Anderen gibt es ja noch den Schärfpass von
Dictum:emoji_grin:

Gruss Harald
 

Manou

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....Außerdem bräuchte ich dann ersteinmal ein Werkzeug zum Schärfen - und das habe ich momentan nicht. Meine Fingernägel dürften dafür nicht geeignet sein. :emoji_wink:
Und wie Harald richtig erkannt hat: erster Hobel für zügige Ergebnisse.
Holzwerken steckt bei mir noch in den Kinderschuhen, andere Hobbies, für die ich keinen Schleifer oder Hobel benötige, habe ich auch...

Liebe Grüße an die Gemeinde
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
ich habe - wie wahrscheinlich auch der geschätzte Sägenbremser - das hobeln von der Pike auf gelernt. Stand dazu jahrelang auf dem Standpunkt, dass man Hobeleisen selbst schärfen können muss. Aber was soll ich sagen? Letztes Jahr habe ich eine zweite Werkzeugkiste angeschafft und brauchte einen zweiten Satz Handwerkzeuge. Seitdem besitze ich meinen ersten Rali-Hobel und bin begeistert! Meine Freude hat damit zu tun, dass ich endlich auch abrasive fiese Materialien wie Schichtstoffkanten oder anders mistiges wie MDF hobeln kann. Zudem sitzt das Messer immer winklig und ist durch das wechseln auch wieder schnell scharf. Für Einsteiger sehr geeignet!
 

Sägenbremser

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Bleib sie doch bei ihren Töpfen
dort ist doch ihr schönstes Tun.

Nein, geht nicht spricht die Holde,
dort versucht sich mein Gatte in der
Kunst des Kochens, ist schon fast der
Liebling unseres Fleischhauers, den so
viel teures Rind er auch verbraten mag,
probt er doch auf recht hohem Tun.

Warum eine Frau nicht die gleichen Fragen
bei der Holzbearbeitung haben sollte, wie wir
es auch von jedem Fragesteller gewohnt sind,
erschließt sich mir jetzt zwar nicht so ganz, ist
es wirklich so das Eichenholz nur von Männern
gebändigt werden könnte, die Weiber sich dafür
dem schlichten Weichholz widmen sollten?

Friederich, spur mal wieder ein. Habe sicherlich
auch schon so manch kruden Satz hier geschrieben,
aber zuweilen gibt es auch nur den Weg zu schweigen,
oder seine Äusserungen wieder etwas zu "begradigen"

Liebe Grüsse, Harald
 
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