Marco2G

ww-buche
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Hallo allerseits

Da mir leider eine gröbere Krankenhausrechnung die Einrichtung meiner Werkstatt etwas erschwert, muss ich mich zuerst mal auf kleinere Projekte besinnen.

Ich habe heute meinen Stanley Hobel (auf dessen Gusskorpus Bailey steht... ist das normal?) benutzt, um die Unterkante der gut 25 Jahre alten Türen zu bearbeiten. Das ging ja soweit.

Ich habe den Hobel aber dann, aus reinem Interesse, mal auf eine Glasplatte gelegt und siehe da, die Sohle ist definitiv konkav. Das sollte ja wohl nicht sein, denk ich mir.

Um das Ding plan zu bekommen, wollte ich die eben erwähnte Glasplatte als Unterlage für Schleifpapier nehmen. Da das Teil allerdings von meiner Frau für ganz andere Zwecke reserviert wurde, wollte ich mir eine eigens zum richten des Hobels und allgemein zum Abrichten von Schleifsteinen besorgen.

Nur: Wie dick und Gross soll sie sein? Und reicht Floatglas oder sollte es lieber ESG sein? Habt ihr Erfahrungswerte?
 

Keilzink

ww-robinie
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... das ist normal, mit dem Namen Bailey. Stanley und Bailey waren Anfangs (um 1870) Partner. Bailey war mehr der Erfinder und Entwickler, Stanley wohl mehr der Kaufmann. Die zwei zerstritten sich, prozessierten gegeneinander und Stanley gewann. Baileys zog sich aus der Werkzeugproduktion zurück, Stanley lies aber weiterhin das Label Baileys in die Körper giessen, weil der Name bei den Handwerkern eine sehr guten Ruf hatte und der Hobel vom Typ her damals mit Baileys Namen gleichgesetzt wurde. Der Name Stanley wurde an der besser sichtbaren und prominenteren Stelle angebracht, sozusagen im Hochpaterre, oft noch rot unterlegt. Baileys blieb schwarz auf schwarz im Keller. Und das wird bis heute so gemacht.

Andreas
 

narrhallamarsch

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es empfiehlt sich immer zu kontrollieren, aber "kartoffelchips" habe ich da noch keine stehen sehen.

das schöne dabei ist, im baumarkt steht alles zum kontrollieren um die ecke...:emoji_grin:
 

Marco2G

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Ist doch kein Problem. Wenn das benutzte Mass auf zwei Seiten angewandt wird, sieht man doch schnell ob alles i.O. ist oder ob Zweifel bestehen. So gesehen...

Ich werde auf jeden Fall mal im Baumarkt vorbei schauen, danke.
 

ted83

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Moin,

Hobel hab ich zwar noch keinen abgerichtet, aber für die Schleifsteine hab ich mir im Baumarkt ne ganz pupsige Granitfliese besorgt (unter 2 Euro)... glaube 30x30cm

Die war/ist eigentlich schön plan...

Bei ner ganzen Fensterbank könnte ich mir vorstellen, dass man das Schleifpapier als Rollenware braucht, wenn man die Länge voll nutzen will... stell ich mir sonst irgendwie unbequem vor... kann aber durchaus an meiner mangelnden Erfahrung damit liegen... :emoji_slight_smile:

Gruß,
Torsten.
 

dansanc

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Ich habe den Hobel aber dann, aus reinem Interesse, mal auf eine Glasplatte gelegt und siehe da, die Sohle ist definitiv konkav. Das sollte ja wohl nicht sein, denk ich mir.

Als Du den Hobel aufgelegt hast, war das Hobelmesser eingelegt und gespannt?

Die Sohlen der besseren Hobelfabrikate (Stanley-Bailey, Stanley-Bedrock, Veritas, Lie Nielsen, usw.) werden immer mit einem eingespannten Messer geschliffen. Die Sohle hat dann die richtigen Arbeitsbedingungen.

Beim Schleifen der Sohle sollte das Messer etwas zurückgezogen sein.
 

Marco2G

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Als Du den Hobel aufgelegt hast, war das Hobelmesser eingelegt und gespannt?

Die Sohlen der besseren Hobelfabrikate (Stanley-Bailey, Stanley-Bedrock, Veritas, Lie Nielsen, usw.) werden immer mit einem eingespannten Messer geschliffen. Die Sohle hat dann die richtigen Arbeitsbedingungen.

Beim Schleifen der Sohle sollte das Messer etwas zurückgezogen sein.

Das ist definitiv ein guter Hinweis. Ich bin nicht ganz sicher, ob es eingelegt war. Wahrscheinlich nicht. Habe es soeben mit Messer nochmal versucht und die Wölbung ist nach wie vor zu sehen.
 

narrhallamarsch

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das thema ist bei holzhobeln wichtig, aber bei metallguss eher vernachlässigbar.

das tausendstel spielt keine rolle. wichtig ist, dass der bereich vor dem eisen plan ist, danach, na ja....
 

pedder

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Hallo allerseits

Da mir leider eine gröbere Krankenhausrechnung die Einrichtung meiner Werkstatt etwas erschwert, muss ich mich zuerst mal auf kleinere Projekte besinnen.

Ich habe heute meinen Stanley Hobel (auf dessen Gusskorpus Bailey steht... ist das normal?) benutzt, um die Unterkante der gut 25 Jahre alten Türen zu bearbeiten. Das ging ja soweit.

Ich habe den Hobel aber dann, aus reinem Interesse, mal auf eine Glasplatte gelegt und siehe da, die Sohle ist definitiv konkav. Das sollte ja wohl nicht sein, denk ich mir.

Um das Ding plan zu bekommen, wollte ich die eben erwähnte Glasplatte als Unterlage für Schleifpapier nehmen. Da das Teil allerdings von meiner Frau für ganz andere Zwecke reserviert wurde, wollte ich mir eine eigens zum richten des Hobels und allgemein zum Abrichten von Schleifsteinen besorgen.

Nur: Wie dick und Gross soll sie sein? Und reicht Floatglas oder sollte es lieber ESG sein? Habt ihr Erfahrungswerte?

Hallo Marco,

warum willst Du den Hobel abrichten, wenn er doch hobelt?

Beim Abrichten von Hobeln würde ich immer eine Strecke nehmen, die wenigstens 30cm Verfahrweg hat (Also Hobellänge + 30 cm). Sonst schafft man ja nichts.

Liebe Grüße
Pedder
 

Marco2G

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Also man korrigiere mich, aber ich hatte das so verstanden, dass die Hobelsohle das Hobelergebnis bestimmt. Wenn das Ding nciht plan ist, dann hobelt es doch nie im Leben plan, oder?

Ich will ja nicht nur einfach irgend wie Holz abnehmen können. Ich will auch präzise arbeiten können.

Achja, weder Front noch Ende liegen auf. Darum werd ich das bearbeiten.
 

pedder

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Also man korrigiere mich, aber ich hatte das so verstanden, dass die Hobelsohle das Hobelergebnis bestimmt. Wenn das Ding nciht plan ist, dann hobelt es doch nie im Leben plan, oder?

Ich will ja nicht nur einfach irgend wie Holz abnehmen können. Ich will auch präzise arbeiten können.

Achja, weder Front noch Ende liegen auf. Darum werd ich das bearbeiten.

Hallo Marco,

der Hobel ist also konvex und nicht konkav, wie eingangs beschrieben? :emoji_wink:

Was für meiner ist es denn? Was willst Du damit machen? Wirklich präszise müssen nur Putzhobel und Raubank sein. Und auch da wird viel übertrieben beim Abrichten. Bevor Du also Geld und Zeit darein investierst, solltest Du klären, ob der Hobel nicht auch so alles kann, was Du von ihm willst.

Es sei denn, das Abrichten macht Dir Spaß....

Liebe Grüße
Pedder
 

Marco2G

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So, ich hab den Hobel mal bearbeitet und die Ergebnisse verbessern sich massiv... ein Problem hab ich allerdings noch: Das Messer sitzt wohl sehr schief, denn ich muss die Seitenjustierung voll ausreizen, um eine gerade Klinge zu erhalten.

Kann nicht Sinn der Sache sein, oder? Das Messer wurde mit Veritas Führung geschliffen. Das müsste eigentlich bedeuten, dass die Klinge rechtwinklig ist, oder?

Edit: Und ich seh grade, ich habe eine Antwort verpasst.

Nein, der Hobel ist konkav... ich hatte schreiben wollen NUR Front und Heck liegen auf, sorry :emoji_slight_smile:.

Ja, Abrichten macht Spass :emoji_grin:. Aber was ich von ihm will sind Flächen, die ich zum Verleimen brauchen kann und ich möchte, dass er Späne schneidet und nicht Spriessen ausreisst.

Nach dem Schliff des Messers macht er schon recht ordentlich glatte Oberflächen, aber nur, wenn sehr feine Späne genommen werden... will man etwas schneller voran kommen, reisst er gleich Löcher ins Holz... und das finde ich nicht so dolle.
 

v8yunkie

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Nach meiner Erfahrung nach MUSS ein Hobel auf jeden Fall so plan wie möglich sein.

Ist er das nicht (liegt also nur vorne und hinten auf), dann wird er immer Konvex hobeln, d.h. Kanten werden Konvex (damit unverleimbar) und auch Flächen werden konvex, da das Messer immer mehr Späne am Rand abnimmt, weil es da weiter "eintaucht"... (man wundert sich dann, warum nur am Rand Späne abgenommen werden).

Reine Geometrie ist das... man muss sich das nur mal in "übertriebenen" Dimensionen bildlich vor Augen führen, wenn man einen "Bogen" über eine Kante oder Fläche schiebt... Der Scheitelpunkt tritt nur an Anfang und Ende der Kante oder Fläche in Kontakt mit selbiger.

Ich habe das schmerzlich lernen müssen, wo ich mit gebrauchten Holzhobeln angefangen habe, die alle hohle Sohlen hatten (was beim Holzhobel "natürlicher Verschleiß" ist). Nachdem die Sohlen abgerichtet waren, waren auch mein Kanten und Flächen gerade. Meine gebrauchten Stahlhobel waren fast perfekt gerade und bedurften nur ein wenig Abrichten auf einer Glasplatte mit Schleif-Leinen. Und damit ist das Thema dann beim Stahlhobeln für immer erledigt.

Gruß,
Thomas
 

v8yunkie

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Hallo Marco,
das war auch so von mir verstanden... mit Seiten bzw. Kanten meine ich, wenn Du eine Brettkante gerade hobelst, dann wir die nicht gerade (in Längsrichtung) sondern in einem Bogen enden, wenn der Hobel nicht plan ist.

Und wenn Du die Brettfläche hobelst, bekommst Du eine Wölbung in der Fläche

Ich hab mal eine Skizze zur Verdeutlichung angehängt

Gruß,
Thomas
 

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Marco2G

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Ah, ja, dann verstehen wir uns richtig, bzw. ich hab offenbar das Prinzip des Hobels verstanden :emoji_wink:.

Ich frag mich jetzt halt einfach, soll ich die ganze Arbeit investieren oder doch lieber was 'Anständiges' kaufen... was auch immer das sein mag :emoji_wink:.
 

pedder

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So, ich hab den Hobel mal bearbeitet und die Ergebnisse verbessern sich massiv... ein Problem hab ich allerdings noch: Das Messer sitzt wohl sehr schief, denn ich muss die Seitenjustierung voll ausreizen, um eine gerade Klinge zu erhalten.

Kann nicht Sinn der Sache sein, oder? Das Messer wurde mit Veritas Führung geschliffen. Das müsste eigentlich bedeuten, dass die Klinge rechtwinklig ist, oder?

Edit: Und ich seh grade, ich habe eine Antwort verpasst.

Nein, der Hobel ist konkav... ich hatte schreiben wollen NUR Front und Heck liegen auf, sorry :emoji_slight_smile:.


Nach dem Schliff des Messers macht er schon recht ordentlich glatte Oberflächen, aber nur, wenn sehr feine Späne genommen werden... will man etwas schneller voran kommen, reisst er gleich Löcher ins Holz... und das finde ich nicht so dolle.

OK, eine konkave Sohle sollte man abrichten, das geht ja auch leichter als bei einer konvexen. Welchen Maßstab man da anlegt, entscheidet sich nach dem Verwendungszweck des Hobel. Noch mal meine Frage dazu: was für einer ist es denn? Nr. 3,4,5,6,7???

Zum Schruppen oder Schlichten muss die Hobelsohle nicht so exakt sein, wie zum Fügen.

Ausrisse zu vermeiden ist immer ein großes Thema mit vielen Faktoren. Es hilft unter anderem:

- die richtige Faserrichtung
- ein enges Hobelmaul (da hilft dann auch die Planheit der Sohle)
- ein kleiner Abstand des Spanbrecher zur Schneide (o,3mm)
- extreme Schärfe des Eisens
- hoher Schnittwinkel (Achtung wird verringert, wenn der Hobelschräg gestellt wird)


Ob ein Messer rechtwinklig geschliffen ist, oder nicht, kan man nur mit einem Winkel beurteilen. Mit allen! Schärfführungen kann man auch mehr oder weniger schiefe Schneiden schleifen.

Liebe Grüße
Pedder
 

v8yunkie

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Also ob Du jetzt was Neues brauchst, kann ich nicht beurteilen... ich habe gebrauchte, aber ALTE (weil bessere Qualität damals) Stanley #7 und Record #5 Hobel im Einsatz... je ca. 50 Euro über Ebay-England und im Record noch ein Ron-HOCK-Eisen für ca. 30 Euro. Den Record habe ich einmal ca. 30min abgerichtet... beide arbeiten hervorragend - für meine Begriffe. Feine Späne, perfekte Kanten zum Fügen (wenn ICH keinen Mist mache).

Vielleicht liegt es ja daran, daß ich lange im Schwabenland verweilt habe (bin aber Hesse), aber irgendwie macht mir das Spaß mit geringem Finanziellen Aufwand und eigenem Schweiß gute Ergebnisse zu erzielen... und obendrein lernt man auch immer dabei, das Werkzeug zu begreifen.

Klappt latürnich nicht immer, bei manchen Dingen muß man einfach Geld ausgeben (z.B. Hobelklingen, Sägeblätter, Stemmeisen, Fräser).

Was für einen Hobel hast Du denn da im Moment?

Gruß,
Thomas
 

Marco2G

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Ist ein 5er frisch von Amazon. Und eben, ich würde ihn schon abrichten, aber die Arbeit des Hobeltunings lohnt sich ja nur, wenn da am Ende auch was Anständiges bei raus kommt.

Am Hobelmaul hab ich bisher nichts eingestellt. Das wird wohl auch mit ein Problem sein, bin jetzt aber nicht mal sicher, ob meiner das zulässt oder wie man das macht :emoji_wink:.
 
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