Historisches: Dielsägen (Eiche) von Hand auf dem Schneideplatz

marcus_n

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Danke fürs Zeigen. Sehr interessant. Ich habe hier noch ein Buch von Hans-Otto Meissner, in dem eine Anleitung enthalten ist mit der man sich in zehn Tagen eine eigene Blockhütte baut. Gruß Marcus
 

Macchia

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da bekommt man ja fast schon schlechtes Gewissen.
Welch eine Arbeit.
Da war noch ein ganz anderes Zeitgefühl vorhanden und nicht unsere
24h Hektik und dabei immer noch das Gefühl nicht hinterher zu kommen....

auch danke für den Link!
 

yoghurt

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Hallo,
ein großartiger Film! Diese älteren Herren wussten offensichtlich noch genau was sie tun! Mir ist ja zwischendrin mehrmals fast schlecht geworden, das Ganze scheint mir (bei fehlender Erfahrung) sehr unfallträchtig zu sein. Da gab es früher bestimmt viel Unfälle.
 

yoghurt

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Danke fürs Zeigen. Sehr interessant. Ich habe hier noch ein Buch von Hans-Otto Meissner, in dem eine Anleitung enthalten ist mit der man sich in zehn Tagen eine eigene Blockhütte baut. Gruß Marcus

Hallo,
hast Du bitte mal eine genaue Quellenangabe für mich? Danke!
 

marcus_n

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Yoghurt: Hans-Otto Meissner. Die überlistete Wildnis. C. Bertelsmann Verlag 1967. Wahrscheinlich antiquarisch erhältlich. Seite 89. Wie man eine Hütte in Acht Tagen baut.
Es gibt noch ein hochspannendes Video über jemanden in Finnland der eine Blockhütte baut. Auf YouTube. Finde ich aber spontan nicht. Sehr zu empfehlen auch die Sägeversuche von Lothar Jansen-Greef mit der großen Säge über einer Grube beim Bohlen auftrennen. Besten Gruß Marcus.
 

ceto

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Beim Thema Blockhütte kann ich nur den Film "Alone in the Wilderness" von Dick Proenneke empfehlen. Ein Hobbyfilmer und Zimmerer wandert im Vorruhestand nach Alaska aus: Im Jahr davor hat er noch die Stämme gefällt und sortiert und dann geht der Hüttenbau los, Beile und Stemmeisen ohne Stiel und Heft im Rucksack, weil knappes Gepäck! Der Film hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt.

In teilen bei Youtube zu finden und in den weiten des Internets auch komplett. Das ist in dem Fall denke ich in Ordnung, denn zu seiner Zeit konnte man den Film nur per Post und Rückumschlag als VHS bestellen :emoji_grin:
 

andama

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Oje, was für eine Schinderei!

Mein Respekt vor den früheren Handwerkern steigt wieder einmal ein Stück mehr.

Aber für mich ist so etwas hochinteressant zu sehen:

Wahnsinn, was die HANDwerker so geschaffen und geschafft haben.
...heutzutage „brauchen“ die Leute für die kleinsten Arbeiten Akku Maschinen und sind nicht mehr in der Lage oder Verfassung für einen Transportschnitt die Handsäge zu benutzen. Da kauft man lieber für mehrer hundert Euro eine Akkukreissäge. Kopfschütteln.
 

marcus_n

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Ich muss das noch raussuchen. Es gab eine Reportage über Bergbauern in den Alpen. Dort wurden Almhütten wissenschaftlich erfasst und katalogisiert. Die waren teilweise mehrere hundert Jahre alt. Mit spannenden, ungewöhnlichen Holzverbindungen. Nichts ist weggefault, alles noch funktionsfähig. Vielleicht kennt jemand diese Reportage.
 

Lorenzo

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Hab mir den ganzen Film am Dienstag Abend gleich angekuckt, und fand den wirklich super! Danke für den Link!! :emoji_thumbsup:
 

fragnix

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Sehr beeindruckend, was da beim Dielsägen geleistet wurde.
Haus: Braucht 150 Bäume. Beim zeitverkürzten Schauen der Bearbeitung *eines* Baums kommt mir das schon sehr langwierig vor.
Drei Monate, um die Dielen für ein Haus herzustellen. Was für eine Arbeit...

Solche Zeitdokumentationen müssen unbedingt erhalten bleiben.

Und überlegt mal, wie die Entwicklung in den letzten 100 Jahren vorangeschritten ist, und wie es in weiteren 100 Jahren aussehen wird. Was heute der letzte Schrei der Präzision und Effizienz ist, wird dann als archaisch bestaunt oder belächelt werden.
 

Dietrich

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Hallo,

der Russe hier hat einige Filme in der Natur gemacht, die Werkbank und den Schnitzbock hab ich mir schon angesehen:
https://www.youtube.com/c/Advoko/videos
Apropos Dielen sägen, so etwas erfordert zum Einen sehr viel Übung und eine Mörder-Kondition, die Männer damals hatten aber auch kein Hobby und gingen hier und da mal in eine Kneipe. Zu der Zeit sah man auch keine Frauen in Männerberufen.
Es war anstrengend aber einfacher, obs deshalb besser oder schlechter war?

Gruß Dietrich
 

seschmi

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Produktivität hat sehr viel mit Wohlstand zu tun - es kann ja im Durchschnitt jeder nur so viel verbrauchen, wie ein Mensch im Leben erzeugen kann.

Früher mussten halt sehr viele arbeiten und hatten praktisch nichts, damit sehr wenige komfortabel leben konnten. Das Holz für ein Gebäude so herzustellen wie im Video bedeutete ja, dass die Säger zu Hungerlöhnen arbeiten mussten, und trotzdem das entstehende Gebäude für normale Arbeiter unbezahlbar war. Heute ist das halt die Arbeit von wenigen Stunden, dadurch bleibt das Ergebnis erschwinglich, und die Sägewerker kriegen dennoch vernünftige Löhne.

Wer glaubt, dass früher alles besser war, muss sich nur mal anschauen, wie (und wie lange) die einfachen Leute vor der Industrialisierung gelebt haben. Dann will da sicher keiner zurück...

Von daher: Interessant, sowas zu sehen, aber ich bin froh, in einem Haus zu leben, das bezahlbar war, weil der Dachstuhl aus der automatisierten Abbundanlage kam...
 

Dietrich

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Hallo,

dennoch bauen wir heute 5mal so teuer wie vor 50 Jahren, was zum Großteil den in einigen Regionen verdreißigfachten Grundstückspreisen liegt.
In den Ballungsregionen kann Otto-Normalverbraucher kein Häuschen im Grünen bezahlen.
Geht er in preiswertere Regionen fährt er bis zur Rente 1Mio Km und brauch 50 m3 Sprit.

Gruß Dietrich
 

uli2003

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Wer glaubt, dass früher alles besser war, muss sich nur mal anschauen, wie (und wie lange) die einfachen Leute vor der Industrialisierung gelebt haben. Dann will da sicher keiner zurück...
Wer sagt, dass früher alles besser war? Wer mit dem Hebelgesetz umzugehen wusste, hat sich den Rücken halt nicht ganz so schnell ruiniert.
Also ich brauche diese Knochenarbeit nicht, aber damals waren die technischen Hilfsmittel noch nicht so weit.
Und wenn ihr keine Kondition habt, müsst ihr mal mehr Ausdauersport machen statt im Forum rumzuhängen :emoji_slight_smile:
dennoch bauen wir heute 5mal so teuer wie vor 50 Jahren
Dann vergleich mal den Aufwand. Wenn ich mein Haus von 1911 sehe, der Boden wurde geplant, dann wurde Zementschlämme aufgespritzt - ach ne, damals vermutlich mit der Schubkarre, auf die Schlämme kamen Steinhaufen wo die Balken des EG aufliegen. Außen rundum zwei Lagen Bruchstein, fertig ist das Fundament.
Von den Streichhölzern aus denen das Dach besteht möchte ich gar nicht reden.
Und heute?
Es hält aber, daran kann man sehen, dass die heutige Statik weitaus mehr auf Kosmetik ausgelegt ist.
 

Lorenzo

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Das Fachwerkhaus und die zugehörige Scheune von 1812 in dem ich mit Familie wohne zeigt da eher das gegenteilge Bild. Die Balken sind sowas von großzügig dimensioniert, da würde man heutzutage eher 3 Häuser draus bauen. Ich glaub der Bauer der damals mit dem Hausbau angefangen hat war kein armer.. Sauber gefügte Sandsteinfundamente, bei der Scheune das komplette Erdgeschoss. Und n kleiner Eichenwald is verbaut worden. Aber man hat damals auf jeden Fall langfristiger geplant. Da war bauen etwas wovon die nächsten Generationen profitiert haben. Aber auch in der Pflicht standen ihren Teil beizutragen um das zu erhalten. Heute baut kaum einer so nachhaltig und Ressourcen schonend.
Tauschen möcht ich trotzdem nicht! Auf gar keinen Fall. Das was die Leute damals hatten kann man heute auch so haben wenn man will, andersrum gings leider nicht...
 
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