Hirnholz Risse mit Epoxid verschließen, ohne die Poren zu verschließen.

Sycore

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Moin zusammen,

ich bin neu im Forum, 34 Jahre alt und arbeite neben meinem Job als Betriebselektroniker gerne mit Holz.

Derzeit möchte ich die Risse einer alte Baumscheibe verschließen. Da manche durch die Scheibe von 12 cm gehen, würde ich dies gerne mit schwarzem Epoxiedharz machen um das Holz zusätzlich zu stabilisieren. Anschließend soll die Scheibe mit Öl behandelt werden.

Nun zu meinem Problem. Gibt es eine effektive Methode bei denen ich die Poren nicht miteinfärbe? Erst dachte ich, die gesamte Scheibe mit 1 - 2 dünnen Schichten Epoxid (klar) zu versiegeln und anschließend die Risse zu vergießen. Dann müsste ich im Anschluss allerdings mindestens 5 mm abfräsen, um die Poren wieder freizulegen, da sonst kein Öl aufgenommen werden kann.
Mein zweiter Ansatz wäre alles vorsichtig mit einer Spritzenflasche beizufügen. Da ich allerdings viele Risse auf einer Fläche von 150 x 80 cm habe und immer nur ein bisschen einfüllen kann (damit es im Holz nicht überall hin läuft), wäre das über viele Tage sehr zeitaufwändig.

Vielleicht hat ja jemand von euch eine gute Vorangehensweise.
Ich habe euch noch ein paar Bilder mit angehangen.

Schon mal jetzt danke für konstruktive Lösungen.
 

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SebastianThiel

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Du machst dir zu viele Gedanken.
Einfach die Risse füllen, die ganze Oberfläche einpinseln und dann später mit dem Exzenter Schleifer ran.
Mit schwarzen Epoxidharz wird das super aussehen. Gerade die ganzen Stellen wo in der Oberfläche was stehen bleibt weil Vertiefung.
Einfach ölen und freuen. Ist wirklich so einfach
 

Sycore

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Danke für die fixe Antwort.
Ich weiß ja durch mein Hirnholz Schneidebrett wie die Poren nachher aussehen werden. Dieses wurde mit Holzkitt verschlossen.

Sieht zwar net aus aber bei so einer großen Fläche wird es mir glaube ich nicht gefallen wenn alle Poren schwarz geschlossen sind. Dann eher vorab in Klar versiegeln.
Nimmt das Holz denn im Anschluss noch genug Öl auf? Hirnholz schleifen is ja so ne sache XD.
 

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Sycore

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Und nicht wundern wenn immer wieder irgendwo Risse auftreten.
Wie alt und wie trocken ist die Scheibe?
LG Gerhard
Das Alter der Scheibe weiß ich leider nicht.
Habe diese aus einer Haushaltsauflösung von den Großeltern eines Bekannten. Vorher war sie ca 16 cm stark, leicht gewölbt und mit irgendeinem schutzlack / Farbe versehen.

Denke, dass sie gut 20 Jahre aufem Buckel hat und daher nicht mehr wirklich arbeiten sollte.
Die Holzart weiß ich leider ebenfalls nicht.

Auf dem Bild ist die Unterseite zu sehen.
Die Oberseite war wie der Rand versiegelt.
 

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WinfriedM

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Könntest die Oberfläche mit einem Wasserlack versiegeln, bevor du mit Epoxy arbeitest. Irgendein billiger Parkettlack, den du bekommen kannst. Den schleifst/fräst du dann wieder runter. Der wird sicherlich nicht tief eindringen, würde aber vorher mal einen Test machen. Einfach mal bei Ebay schauen, was man an billigen Lack bekommen kann.
 

Sycore

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Das ist der Unterschied zwischen Mensch und Holz. Letzteres arbeitet bis ans Lebensende. :emoji_wink:
Das werde ich auch .
Es war eher im Verhältnis zu einer nassen Scheibe gemeint.

Der Hirnholfläche zu schließen, Robinie oder Rüster/Ulme.
LG Gerhard
Danke

Könntest die Oberfläche mit einem Wasserlack versiegeln, bevor du mit Epoxy arbeitest. Irgendein billiger Parkettlack, den du bekommen kannst. Den schleifst/fräst du dann wieder runter. Der wird sicherlich nicht tief eindringen, würde aber vorher mal einen Test machen. Einfach mal bei Ebay schauen, was man an billigen Lack bekommen kann.
Hätte es nicht den selben Effekt wenn ich mit 1 - 2 ganz dünnen Schichten Epoxid arbeite?

Du machst dir zu viele Gedanken.
Einfach die Risse füllen, die ganze Oberfläche einpinseln und dann später mit dem Exzenter Schleifer ran.
Mit schwarzen Epoxidharz wird das super aussehen. Gerade die ganzen Stellen wo in der Oberfläche was stehen bleibt weil Vertiefung.
Einfach ölen und freuen. Ist wirklich so einfach
Aber nochmal zu dem ersten Vorschlag.
Würde es wenn in 1 - 2 Schichten klar versiegeln und dann erst mit Schwarz arbeiten.

Wenn ich dann nur Schleife, habe ich dann noch genug Stellen in die das öl eindringen kann? Die Poren sitzen ja ein paar 10tel tiefer als die Oberfläche. Daher werde ich die wahrscheinlich mit schleifen (ohne abfräsen) nicht frei setzen können.
 

Sycore

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Du richtest Dich aber nicht nach Ausgleichsfeuchte. :emoji_wink:

Du kannst ja berichten, ob, wann und wo die Scheibe gerissen ist.

Wer weiß

Aber da hast du natürlich recht.
Ich bin auch gespannt, wie es sich mit der Scheibe über die Jahre verhält.

Derzeit hab ich auf der Oberfläche eine Feuchte von rund 10 %.

Sobald ich weiter Erkenntnisse habe, werde ich auf jeden Fall berichten.
 

WinfriedM

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Beim Abdichten vor dem Füllen muss man sehr sorgsam arbeiten. Mir ist es schon öfters passiert, dass Epoxy dann doch durchgelaufen ist. Wenn es erstmal irgendwo durchläuft, hat man kaum noch einen Chance, dem entgegenzuwirken. Dort hält dann kein Klebeband oder Knete mehr. Lieber erstmal vorsichtig herantasten, als alle Risse zu füllen und dann läufts überall raus.
 

Sycore

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Grundsätzlich geht das auch. Epoxy dürfte aber teurer sein, zieht wenn dünnflüssig, tiefer ein und lässt sich schwerer runterschleifen.
Der Preis ist eigentlich egal. Habe für 1,5 kg um die 30 Euro bezahlt. Da is auch was über für 2 klare Beschichtungen. Brauche ja nicht viel.

Wenn man die Mische jeh nach Raumtemperatur 1 - 3 h ziehen lässt, läuft es auch nicht mehr so tief ins Holz. Da konnte ich schon gute Erfahrungen sammeln.

Beim schleifen muss ich dir aber recht geben mit dem mirka deros und ultimax ligno P40 kommt man aber Verhältnismäßig gut voran.

Silikon ist in der Holzwrrkstatt keine gute Idee. Da hält dann keinerlei Beschichtung.
Auch wenn die Oberfläche noch mal überfräst wird, ist die Gefahr groß das ich was auf Maschinenoberflächen bringe.
Mit Silikon die Bereiche einzugrenzen ist doch die normale Vorgehensweise. Hab dies schon öfter so gesehen bzw. von den Epoxid Herstellern empfohlen.
Mit ner Klinge im Anschluss abschaben und dann is doch gut.
Oder sehe ich das falsch?
Beim Abdichten vor dem Füllen muss man sehr sorgsam arbeiten. Mir ist es schon öfters passiert, dass Epoxy dann doch durchgelaufen ist. Wenn es erstmal irgendwo durchläuft, hat man kaum noch einen Chance, dem entgegenzuwirken. Dort hält dann kein Klebeband oder Knete mehr. Lieber erstmal vorsichtig herantasten, als alle Risse zu füllen und dann läufts überall raus.
Da habe ich auch schon Lehrgeld bezahlt.
Den ersten Tisch mit Rissen, die ich mit Epoxid gefüllt hatte, traten genau die Probleme auf.
Hatte auf der Unterseite nur sichtbare Risse abgeklebt. Und im Nachhinein war die ganze Ablage voll .
Konnte es aber mit Klebeband überleben und dann war gut.

Nun habe ich die Baumscheibe im gesamten abgeklebt um genau dies zu verhindern.

Ich nutze für die Arbeiten das Angebot von Epodex.
 

Woodmaster23

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Eventuell ist Heißkleber auch noch eine gute und unkomplizierte Methode um die Bereiche abzudichten? Versuchen würde ichs vielleicht, hab aber auch wenig Erfahrung mit Fließepoxi.

Silikon sehe ich auch als sehr kritisch, wenn nicht großzügig Material in allen Dimensionen abgenommen wird nach dem Epoxi.

Liebe Grüße Jonas
 

Sycore

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Eventuell ist Heißkleber auch noch eine gute und unkomplizierte Methode um die Bereiche abzudichten? Versuchen würde ichs vielleicht, hab aber auch wenig Erfahrung mit Fließepoxi.

Silikon sehe ich auch als sehr kritisch, wenn nicht großzügig Material in allen Dimensionen abgenommen wird nach dem Epoxi.

Liebe Grüße Jonas
Das würde wahrscheinlich auch sehr gut funktioniert. Warum is denn silikon kritisch? Dring es so tief ins Holz ein?

Das abdichten kommt für mich allerdings nicht in Frage.
Es geht ja nicht nur um die großen sondern auch alle kleinen Risse. Dass sind in Summe gefühlt 100 Stück .
Dann wäre anschließendes abfräsen weniger Aufwand.
Wenn es nur ein paar wären, wäre es die beste Lösung.
 

WinfriedM

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Warum is denn silikon kritisch?
Silikon ist ein sehr gutes Trennmittel. Wo einmal Silikon war, hält später oft kein Lack mehr bzw. es ist sehr schwer, wirklich jeden Rest von Silikon wegzubekommen.

Alernativen sind MS-Polymerdichtstoffe wie Soudal Fixall oder auch Acryl, aber da eine Sorte, die wirklch schön elastisch bleibt, wie z.B. Soudal Acryrub Pro W. Acryl bekommt man recht leicht entfernt. Wobei Acryl wasserbasiert ist, da müsste man längere Zeit trocknen lassen, weil Epoxy keine Feuchtigkeit mag.
 

Woodmaster23

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Beim Silikon reicht es oft schon wenn ein Kollege-Saubär nach der Montage und dem Arbeiten mit Silikon (silikon an die Hände bekommen) einem kurz hilft Gegenstände die lackiert werden umzuräumen ohne sich vorher die Hände zu waschen.

Oder er fasst mit den verdreckten Pfoten Maschinen (Exzenter Schleifer) oder Arbeitsflächen an.

Ganz kritisch wird es bei furnierten Möbelteilen, da ist nichts mehr mit einfach raus-/runterschleifen nachdem man Silikonkrater beim Lackieren bekommen hat.

Ich bin sehr gespannt aufs Endergebnis, ganz viel Erfolg dabei!

Liebe Grüße Jonas
 

Sycore

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So, mal ein kurzes Update.

Ich habe nun 2 Schichten a' 100 ml grundiert um die Oberfläche zu versiegeln.
Das lasse ich nun mindestens 3 Tage aushärten.
Danach werde ich in mehreren Schichten alles Risse in Schwarz ausgießen.
Sollten mir die Schwarz gewordenen Poren nicht gefallen, muss ich halt nochmal abfräsen.
Mit Acryl o. ä. Die Risse einzugrenzen macht wenig Sinn, da ich auch die kleinen Risse in schwarz haben möchte. Dafür sind es einfach zu viele.

Als Tipp:
Ich Depp habe schon die Rundungen geschliffen.
Nun gestaltet es sich sehr schwierig die Kanten richtig auszufüllen. Beim Schreibtisch war ich vorab schlauer .

Sobald ich weiter gekommen bin, werde ich euch auf dem laufenden halten
 

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