Hilfe zum Schärfen von Hobeleisen

Bedwyr

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Hallo,

ich habe nun vor, mich mit der Thematik des Hobelns ein wenig zu beschäftigen. Zum Einstieg habe ich mir zwei gebrauchte Holzhobel von Ulmia gekauft, die kamen heute an. Die Eisen müssen nun geschärft werden, das war mir auch klar.
Eine Schleifhilfe habe ich bereits.

Zufällig hatte ich mir außerdem bei der letzten Amazon-Cyber-Woche zwei Schleifsteine gekauft, von denen ich ausgegangen war, dass sie für Schärfarbeiten für Stechbeitel und Hobeleisen (Körnung 240/800 und 3000/8000) wohl geeignet sind.
Allerdings lese ich gerade richtig und sie sind für Messer gedacht. Macht das überhaupt einen Unterschied? Konnte bisher auch noch nichts testen, aber was meint ihr: War der Kauf eine Fehlinvestition oder kann es nur passieren, dass der Abrieb an den Steinen größer ist?

Zweite Frage: Welchen Stein würdet ihr als Einstieg für ein Hobeleisen empfehlen? Wäre ein Kombisein (1000/6000) fürs erste das Richtige?

Viele Grüße
 

RUMBA

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Sind es Wassersteine?

Und sie sollten erstmal reichen.

Und Leute, wir sind viel zu arm um billig zu kaufen.....

Die reichen für den Anfang....

Such mal nach Schmid oder Dictum oder youtube-videos da gibt es Anleitungen....
 

Friederich

ww-robinie
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Wäre ein Kombisein (1000/6000) fürs erste das Richtige?
Nicht nur fürs erste.
Noch feiner ist sinnlos, und einen Gröberen bräuchtest du höchstens für grobe Scharten. Oder für Axt oder Rasenmähermesser etc...

Wichtig wäre aber eine Möglichkeit den Stein abzurichten, besonders vor dem Schärfen von Stemmeisen. Da gibts verschiedene Möglichkeiten.
Ich z.B. benutze dafür einen identischen Stein. Ich richte beide gegenseitig ab, und benutze dann den jeweils besser abgerichteten.

Den Kollenrott möchte ich dir auch wärmstens empfehlen.
 

fahe

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Allerdings lese ich gerade richtig und sie sind für Messer gedacht. Macht das überhaupt einen Unterschied?

...in der Größe? Sind sie denn so breit/breiter als Deine Eisen? Wenn ja, Friedrichs Anleitung lesen und loslegen. Wenn nein, zum Messerschärfen verwenden...:emoji_wink:

Man muss es meiner Meinung nach nicht ganz so wissenschaftlich wie Friedrich angehen, aber die Grundlagen sollte man mal gelesen haben... und mit dem Abrichten der Steine wirst Du Dich auch einmal befassen müssen.
 

schrauber-at-work

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mit dem Abrichten der Steine wirst Du Dich auch einmal befassen müssen.

Definitiv, sonst wird das nix. Ich habe mir die Klinker wie in o.g. Anleitung geläppt, funktioniert einwandfrei.

In der Anleitung schreibt er was von Schruppscheibe um die Nuten herzustellen, geht m.M.n. mit einer Segmentierten Diamantschiebe (tut eine einfache vom Discounter) um längen besser. Habe schon 2 Sätze solcher Klinker gemacht (einen für den Messermacher meines vertrauens).

Viel Spaß beim lesen, läppen und schleifen.

Gruß SAW
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Tag!
Immer öfter keimt bei mir die Frage auf, wie unsere Urahnen es geschafft haben ihr Werzeug so zu schärfen, dass sie diese schönen Möbel herstellen konnten.
Wenn ich so die alten Tischler frage, bekomme ich immer ähnliche Antworten: "Einen Wasserstein und einen Abziehstein". Auf die Frage welche Körnung gibts meist ???????????????????
Also, wie haben die es geschafft? Ohne japanische Ölsteine die bei Vollmond im verborgendsten Tal gebrochen wurden. Und ohne eine genaue Beschreibung der Schleifeigenschaften und Körnungen.
?????????????????????? :emoji_wink:

in diesem Sinne
Gerhard
 

Friederich

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Einen schönen Tag!
Immer öfter keimt bei mir die Frage auf, wie unsere Urahnen es geschafft haben ihr Werzeug so zu schärfen, dass sie diese schönen Möbel herstellen konnten.
Im Prinzip genau wie der Kollenrott.
Und auf gute Steine mit der passenden Körnung haben die sehr wohl geachtet. Auch wenn sie die Körnung nicht so exakt quantifizieren konnten wie wir heute.
 

Bastelheiko

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Hallo,

ich habe nun vor, mich mit der Thematik des Hobelns ein wenig zu beschäftigen. Zum Einstieg habe ich mir zwei gebrauchte Holzhobel von Ulmia gekauft, die kamen heute an. Die Eisen müssen nun geschärft werden, das war mir auch klar.
Eine Schleifhilfe habe ich bereits.

Zufällig hatte ich mir außerdem bei der letzten Amazon-Cyber-Woche zwei Schleifsteine gekauft, von denen ich ausgegangen war, dass sie für Schärfarbeiten für Stechbeitel und Hobeleisen (Körnung 240/800 und 3000/8000) wohl geeignet sind.
Allerdings lese ich gerade richtig und sie sind für Messer gedacht. Macht das überhaupt einen Unterschied? Konnte bisher auch noch nichts testen, aber was meint ihr: War der Kauf eine Fehlinvestition oder kann es nur passieren, dass der Abrieb an den Steinen größer ist?

Zweite Frage: Welchen Stein würdet ihr als Einstieg für ein Hobeleisen empfehlen? Wäre ein Kombisein (1000/6000) fürs erste das Richtige?

Viele Grüße

Also ich habe es so gemacht wie Knollenrott.
Genau die Wasserschleifsteine gekauft bei Amazon 240 / 800 und 3000 / 8000. Elicu Schleifsteine.
Dazu eine Schärfhilfe (Veritas 2)für den Anfang.
Völlig vermurkste Beitel habe ich erst einmal auf Schleifpapier abgezogen. Geht einfach schneller für den Grobschliff.
Und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich den Unterarm mit einem Stechbeitel rasieren. Trocken. Nicht ganz perfekt, jedoch kommt das mit der Übung.

Gleichzeitig habe ich mich an die Küchenmesser gewagt. Doch hier ist zumindest für mich ein Juchtenriemen und Diamantpaste unverzichtbar, um eine Rasierklingenschärfe zu erreichen. Cuttermesserschärfe gelang ziemlicht schnell nur mit den Schleifsteinen.
Habe damit so 8 Stunden verbracht. Am groben Schleifstein fehlen jetzt 20 %.

Viel Spass!
 

tomkaes

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Einen schönen Tag!
Immer öfter keimt bei mir die Frage auf, wie unsere Urahnen es geschafft haben ihr Werzeug so zu schärfen, dass sie diese schönen Möbel herstellen konnten.
Gerhard

Zu unserer Lehrzeit fand man in jeder Schreinerei einen Schärfplatz vor, auf dem ein Belgischer Brocken in ordentlicher Größe lag. Die könnte man heute nicht mehr kaufen, weil die Lager seit Jahrzenten entgültig ausgebeutet sind.
 

civil engineer

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Hallo,

Im Prinzip genau wie der Kollenrott.
Und auf gute Steine mit der passenden Körnung haben die sehr wohl geachtet.

Skepsis. Der Stein unten ist aus einer alten Schreinerei. Nebst einem ELU Doppelschleifbock gab es da nichts zum schärfen und abziehen. Die Klinker hat der alte Schreiner wahrscheinlich vermauert :emoji_grin:. Die offene Zeuglade war voll von Hobeln und Stemmeisen.

Keine Kreissäge, dafür eine riesen selbstgebaute Bandsäge aus Holz, eine Drechselbank mit hölzernem Bankbett und Reitstock und eine Abrichte mit hölzernem Untergestell. Selbstredend alle Maschinen mit offen liegendem Flachriemen über an der Decke laufender Transmission angetrieben.

Lediglich ein 60er Dickenhobel und eine Tischfräse war lt. Typenschild nach dem WK II gebaut.

Gruß
 

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Guido_CH

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Friederich

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Hallo,



Skepsis. Der Stein unten ist aus einer alten Schreinerei. Nebst einem ELU Doppelschleifbock gab es da nichts zum schärfen und abziehen.
Der Stein sieht aber nach Belgischem Brocken aus. Der ziemlich beste Stein zum Abziehen.
Und Schleifbock, falls elektrisch(?), gehörte ja auch nicht gerade zum Invetar der "Urahnen", von denen Gerhard gesprochen hat.
Es hat auch nicht jeder einzelne Urahn wirklich hochwertige Arbeit geliefert. Viele alte Möbel sind eher zusammengekloppt.
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

ich wollte eher auf die nicht vorhandene "Planheit" des Steines hinaus, von wegen x Klinker abrichten und dann Stein darauf abrichten,...

Kann sein, dass das ein Belgischer Brocken ist, ich kann das nicht beurteilen, weil ich wissentlich noch keinen in der Hand hatte. Gelbliche Farbe hat er unter dem Dreck. Den hab ich als Zugabe zum ELU Doppelschleifbock herausgehandelt.

Manchmal tut es schon in der Seele weh, wenn die Erben das "alte Glump" der Altvorderen zu Geld machen. Da wäre auch noch eine kleine Scheune voll Holz gewesen, sauber aufgesetzte und abgelagerte Ware. Vielleicht schaut der Opa von irgendwoher zu, wenn ich jetzt mit seinem Schleifbock arbeite.

Natürlich ist nicht jedes alte Möbel ein Meisterstück. Früher waren auch schon verschiedene Klientel zu bedienen. Der normale Arbeiter hat sich wohl kaum einen schönen Sekretär in Nussbaum leisten können, da musste dann halt die Kommode in Fichte aus dem billigsten Holz reichen, mit Oberflächenbehandlung in Nussbaum Optik.

Gruß
 

AhornBay

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Schönen guten Abend,

zu Deiner Frage, ob es beim Schleifstein einen Unterschied macht, ob man Messer oder Hobeleisen/Stechbeitel schärft

Nö. Allenfalls in der Anwendung kann ein Stein für ein langes Küchenmesser z. B. mal zu schmal sein für ein bequemes Arbeiten. Es gibt aber Steine, die für manche Stahlsorten besser geeignet sind, als andere.

Zumindest Deine Körnungen (Körnung 240/800 und 3000/8000) der beiden Schleifsteine sind von der Abstufung her schon ausreichend.

Zu Deiner zweiten Frage: Welchen Stein würdet ihr als Einstieg für ein Hobeleisen empfehlen?

Die hat sich doch erledigt - Du hast doch schon zwei Schleifsteine.

Nach meinem dafürhalten sollten drei Körnungen reichen:
- Schruppen: ca. bis Korn 1000
- Schleifen: ca. bis 3000
- Polieren: ca. ab 3000 (nach oben hin "fast" offen....)

Für mein Rasiermesser habe ich mir jetzt einen Stein mit Korn 10000 geholt. Interessanterweise war der Shapton mit Korn 16000 "schlechter". Mit einem (echten) belgischen (gelben) Broken war mir die Schärfe für das Rasiermesser zu schlecht. Aber die Geschmäcker sind bei einem so sensiblen Thema wie Rasiermesser sicher unterschiedlich.

Und:
Ja. Man kann auch mit nur 2 Steinen schärfen. "Wie" scharf ein Eisen damit wird möge mal dahin gestellt sein. Auch dahin gestellt sein mag, wie lange eine mit Korn 10000 polierte Schneide die Schärfe hält, wenn Eiche, Esche oder so was gehobelt wird mit netten Ästen.

... auch richtig ist, dass man - sicher - nicht immer bis zum letzten Quäntchen Schärfe gehen muss (z. B. beim Schrupp Hobel). Alles kein Hexenwerk, man sollte aber ein Gefühl dafür entwickeln, wann es besser ist, ein frisch geschärftes Eisen zu haben und wann ein etwas stumpfes völlig ausreicht.

Herzliche Grüße

Tom

PS: ich habe mich mit dem Schärfen auch eingehend und umfangreich beschäftigt - meist mehr, als mir lieb war. Meine Ergebnisse & ausprobierten Methoden habe ich auf dem Blog zusammengetragen

https://holzwerkstattblog.com/test/schleifen/
 
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