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Maxe_M

ww-nussbaum
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Fingermulde kann ich mir da nicht vorstellen, die Mulde ist ja unten. Das ist irgend eine Abtastung.
Dagegen spricht der weite Verstellweg, die Position der Mulde ist zu weit unten und dass die Klemmschraube für die Verstellung dann irgendwie auch sehr im Weg wäre. Das ist für mich klar ein Anschlag der die Position der Nut bestimmt.
Das verstellbare Messingteil ist schon der Anschlag, aber die Mulde kann ja trotzdem zum Greifen da sein. Ist m.E. auch sinnvoll, die rechte Hand bringt die Hobelkraft auf und die linke Hand führt entlang des Anschlags, da ist es sicher hilfreich, dass der "Griff" direkt am Anschlag ist. Ich stell mir das so vor, dass der (linke) Zeigefinger in der Mulde liegt und der Daumen von außen dagegen drückt.
Bei mehr Platz benutzt man mit der linken Hand vermutlich die obere Holzmulde.

Dass die Mulde selbst eine Abtastung ist, glaube ich nicht, da es keine Parallelflächen gibt, das Werkzeug würde also je nach Höhe des Werkstückprofils verkippen. Im französischen Link gibt es Werzeuge mit der gleichen Mulde aber größerem Abstand zum Parallelanschlag, m.E. ein Zeichen dafür, dass die Mulde keinen Werkstückkontakt hat.

Ich verlink hier nochmal auf das Bild von @harmh
https://www.woodworker.de/forum/attachments/hobel3-jpg.200768/
 

SteffenH

ww-robinie
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Diese "Griffmulde" taucht sehr oft auf. Allerdings gibt es anscheinend auch vielerlei andere Ausformungen bei diesem Detail. Zum Beispiel als eine Art Loch im rechten Winkel zum Hobelkörper, das sich sogar noch bis in diesen hinein fortsetzt. Vielleicht zur Späneabfuhr?
 

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Lorenzo

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Das verstellbare Messingteil ist schon der Anschlag, aber die Mulde kann ja trotzdem zum Greifen da sein. Ist m.E. auch sinnvoll, die rechte Hand bringt die Hobelkraft auf und die linke Hand führt entlang des Anschlags, da ist es sicher hilfreich, dass der "Griff" direkt am Anschlag ist. Ich stell mir das so vor, dass der (linke) Zeigefinger in der Mulde liegt und der Daumen von außen dagegen drückt.
Bei mehr Platz benutzt man mit der linken Hand vermutlich die obere Holzmulde.
Klingt überzeugend!
 

Da bin ich

ww-robinie
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Nur mal so ein Vergleich um die Dimensionen etwas besser zu verstehen
Einmal ein Gargelreisser, gargelkamm oder eben ein nuthobel aus dem Bereich fassbau
Und dagegen so ein Schweriner
Gewichtstsmässig liegen zwischen beiden so Faktor zehn, vom Preis auch etwa ( bei den einfachen) nur eben andersrum :emoji_wink:
Allgemein sind dies e „kunsttischlerwerkzeuge“ sehr zierlich und filigran gestaltet und eben kunstvoll mit viel Liebe zum Detail


IMG_4495.jpeg
Ich hab so den Eindruck dass die Franzosen etwas locker in Foren unterwegs sind.
Vielleicht liegt es aber auch an der Übersetzung die mir meine Technik so vorsetzt
Der Spruch hat mir jedenfalls gut gefallen

"Ich erinnere daran, dass nur XXXX und ich das Recht haben, seltene Bouvets zu kaufen..."

Bei den obigen links zu den Franzosen gibts auch Bilder die einen breitenanschlag aus Holz zeigen ( auch mit dieser „fingermulde“). Hab mir sie mal geklaut , werde den Anschlag für meinen Hobel etwa so ähnlich nachbauen. Stelle mir da eine Mischung zwischen Holz und Eisen vor, kein Messing oder ähnliches.
Alleine von den bautechniken der einzelnen Komponenten wäre es interessant wann und von wem die hergestellt wurden. Hatte kürzlich in der zerrspannungsbude mal eine Frage dazu gestellt, war aber wahrscheinlich zu kompliziert formuliert.
Ein Bild von dem aufwendigsten Teil. Sehr interessant und aufwendig aus knapp zehn einzelnen Teilen hergestellt. Interessant der Winkel des Messers . Wahrscheinlich einer der Gründe für die gebogenen Messer bei den Parisern und bei aufwendigeren Schwerinern.

IMG_4494.png
 

SteffenH

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Eine hölzerne Version. Hier leuchtet mir eine Griffmulden-Funktion ein. Die Messing-Varianten sehen eher unbequem aus. Aber vielleicht ist dieses Detail einer gewissen Evolution geschuldet, wo man bestimmte Formen in die Metall-Version übernommen hat.
 

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Da bin ich

ww-robinie
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Diese "Griffmulde" taucht sehr oft auf. Allerdings gibt es anscheinend auch vielerlei andere Ausformungen bei diesem Detail. Zum Beispiel als eine Art Loch im rechten Winkel zum Hobelkörper, das sich sogar noch bis in diesen hinein fortsetzt. Vielleicht zur Späneabfuhr?
Da ich so oft falsch liege, hätte ich zu dieser doch sehr aufwendigeren Bauart auch eine meinung ….. Guckloch zum Beispiel

Zitat von den Franzosen ( nicht wörtlich)
es scheint so als würden die Karossen-Bauer sehr oft Nuten am Rand macht
 

harmh

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Ich muss das Teil mal in die Hand nehmen und das ausprobieren. Was mich irritiert, sind die Schleifspuren in der "Griffmulde" aber die können natürlich auch andere Gründe haben. Wenn das eine Griffmulde ist, hat man aber öfter mal Splitter im kleinen Finger, vermute ich. Vielleicht gehörte ein Fingerling aus Leder zum Lieferumfang?
"Leider" habe ich gerade Urlaub, es wird eventuell etwas dauern, bis ich Hand anlegen kann. (Vielleicht gucke ich im Urlaub aber noch mal dort rein.)
Was das filigrane angeht stimme ich aber zu. So ein schlankes Messer war nicht zum Wegschrubben von großen Holzmengen gedacht.
Ich hänge ein Foto an, auf dem man sehen kann, daß die "Griffmulde" unsymmetrisch aufgebaut ist. Die Längere Seite wäre dann der Anschlag. -Und bei Nuten am Rand gäbe es auch kein Splitterproblem.
 

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flüsterholz

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Eine andere Idee noch zur "Griffmulde". Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Führung um eine Achse/Rundholz ist. Man steckt z.B. die Achse in die Radnabe, legt den Hobel mit der "Griffmulde" an die Achse und hobelt eine Nut kreisförmig um die Achse. Der Abstand zur Achse ließe sich dann ja auch anpassen. Evtl für einen weiteren Spannreifen o.ä.
 

harmh

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Auch eine sehr schöne Idee. Dann könnte man Kreise nuten.
Vielleicht sind ja auch alle Antworten richtig?
Schließlich benutzen wir unsere Werkzeuge ja auch auf verschiedene Art.
 

SteffenH

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So langsam fange ich an, auch an eine Griffmulde zu glauben. Hier zum Beispiel, ist das Messingteil an der Anschlagseite mit Stahl beschlagen, wahrscheinlich wegen der Abriebfestigkeit gegenüber dem weichen Messing, die Mulde ist sehr schön rundlich ausgearbeitet.
 

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Hobby-Hobler

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Ich habe ja vom Drechseln keine Ahnung, aber die Drechslerei Zettler hat viele Jahre unter anderem auch Steuerräder für Sportboote (im klassischen Windjammer-Stil) hergestellt. Vielleicht passt das Werkzeug dazu eher als zu einem Kutschenrad.
 

weissbuche

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Habe mal vor langer Zeit einen damals schon alten Drechsler an der Unterelbe kennengelernt. Der hat mir berichtet, daß seine Vorfahren und auch er noch als Lehrling und junger Geselle, sehr viel für die kleinen Werften gearbeitet haben. Rollen, Flaschenzüge, Belegnägel und eben auch Steuerräder. 1850 also eher ein Markt als heute.
 

Seanathair

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Wenn ich mir eine alte Werkszeichnung einer Limousine (Bild 1) ansehe, kann ich mir folgende Funktion zur Herstellung der Nuten für die Füllungen vorstellen:
Der "Haken" dient zum Ziehen des Hobels mittels Seil.
Die untere Führung wurde entweder an den Rahmenteilen der Karosse geführt oder es gab eine parallel angebracht Runführung oder Seil um den Hobel gegn den Rahmen zu drücken.
Warum diese Rundführung allerdings in Arbeitrichtung bogenförmig ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Das relativ flächig ausgearbeitete "Griffteil" scheint mir nur zur Führung gedient zu haben. Als Griff um den Hobel zu schieben scheint er mir ungeeignet.
 
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