Hilfe: Hartwachsöl auf Holzböden

Ninschanika

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Tachjen zusammen,
wir haben unseren Holzboden (Kiefer und Lärche) von - wie wir dachten - einem Profi schleifen lassen. Die Böden sind 20 Jahre alt, ursprünglich nur geölt (mit Auro Öl) und danach gewachst. Der Handwerker hat uns garantiert, dass er unbedenkliche Produkte verwendet, da wir 2 kleine Kinder haben.
Das Ende vom Lied: der gute Mann hat 2x geschliffen und mit Hartwachsöl von Remmers behandelt. Die Böden waren danach extrem rau und fleckig. Also schliff er noch mal und trug nochmal das besagte Produkt auf. Das ist 9 Tage her.
Gut geworden ist das Ergebnis nur in einem Zimmer. In den anderen Zimmern ist der Boden zum Teil wieder enorm rau. An manchen Stellen wirkt es aber auch so, als sei der Boden noch nicht trocken. Er glänzt und sieht fleckig aus. Klebrig ist er allerdings nicht wirklich. Es stinkt leider auch immer noch nach Lösungsmittel. Inzwischen weiß ich auch, dass das verwendete Produkt nicht so dolle ist. Der Handwerker will den Boden nun nächste Woche noch einmal polieren.
Da ich langsam das Vertrauen verliere, wollte ich hier mal hören, ob das das richtige Vorgehen ist. Jemand Ideen?
Ich füge auch mal Bilder an, darauf kann man das Problem vielleicht erkennen.
Danke schon mal!
 

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WinfriedM

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Welches Remmers Produkt war es denn? Die lösemittelfreien Öle von denen sind recht ökologisch.

Rauheit und Fleckigkeit im Glanzverhalten ist ein Zeichen für nicht optimale handwerkliche Arbeit. Öl zieht ja zuerst mal ins Holz ein. Ist das Holz gesättigt, entsteht bei den nächsten Ölgängen eine einheitlich leicht glänzende Oberfläche. Matte Flecken zeigen, dass das Holz dort nicht gesättigt war und sich keine leichte Schicht auf dem Holz gebildet hat. Grund kann sein, dass zu stark zwischengeschliffen wurde oder noch nicht genügend geölt.
 

Ninschanika

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Welches Remmers Produkt war es denn? Die lösemittelfreien Öle von denen sind recht ökologisch

Danke erst mal für die Antwort! Leider nicht eco. Könnte man darauf aber umsteigen, wenn man noch mal ölt? Oder wäre es von Nachteil das Produkt komplett zu wechseln? Kann nach Auftrag eines Hartwachsöls eigentlich noch mal gewachst oder geölt werden (letzteres nur rein interessehalber)?


Rauheit und Fleckigkeit im Glanzverhalten ist ein Zeichen für nicht optimale handwerkliche Arbeit. Öl zieht ja zuerst mal ins Holz ein. Ist das Holz gesättigt, entsteht bei den nächsten Ölgängen eine einheitlich leicht glänzende Oberfläche. Matte Flecken zeigen, dass das Holz dort nicht gesättigt war und sich keine leichte Schicht auf dem Holz gebildet hat. Grund kann sein, dass zu stark zwischengeschliffen wurde oder noch nicht genügend geölt.
Es müsste also definitiv noch mal geölt werden? Wir wohnen inzwischen in dem Haus und sind nicht gerade erpicht darauf, nun noch mal alles rauszuräumen. Polieren wird also quasi nichts helfen?

Was ist mit den rauen Böden? Könnten die aufgestellten Fasern auch damit zusammenhängen, dass zu wenig Öl aufgetragen wurde? Und würde hier polieren helfen?
 

WinfriedM

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Danke erst mal für die Antwort! Leider nicht eco. Könnte man darauf aber umsteigen, wenn man noch mal ölt? Oder wäre es von Nachteil das Produkt komplett zu wechseln?

Ich denke, dass das problemlos möglich ist. Aber da würde ich mich beim Hersteller erkundigen.

Kann nach Auftrag eines Hartwachsöls eigentlich noch mal gewachst oder geölt werden (letzteres nur rein interessehalber)?

Ich würde da nicht ständig das Produkt wechseln. Auf ein Hartwachsöl kannst du in der Regel mit dem selben Hartwachsöl nacharbeiten. Wenn du aber in der Unterhaltsreinigung Wachse aufträgst, müssen die runter.

Es müsste also definitiv noch mal geölt werden?

Man muss gar nichts, aber Stellen, die nicht optimal geölt sind, nehmen Schmutz schneller auf und fallen eben durch die Mattheit auch auf. Wenn es nur einige wenige Stellen sind, könnte man auch partiell nacharbeiten.

Polieren wird also quasi nichts helfen?

Mit einem leicht abrasiven Pad, Maschine und Pflegeöl kann man sicher auch noch was hinbekommen. Öl muss da aber noch drauf.
 

WinfriedM

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Welches Pflegeöl müsste das denn sein? Also nicht noch mal Hartwachsöl, sondern ein anderes Produkt?

Bei euch wurde ja das lösemittelhaltige Öl verwendet, solche kann man in der Regel auch gut als Pflegeöl zur Nachpflege nutzen. Ich weiß auch nicht, ob Remmers überhaupt spezielle Pflegeöle für Fußböden hat.

Bei den lösemittelfreien Ölen ist es etwas schwieriger, weil die dickflüssiger sind und sich nicht so gut auspolieren lassen. Mitunter kann man die dann auch noch mit Lösemittel verdünnen.
 

pedder

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Als ich das erste Mal einen Boden geschliffen und geölt habe, gab es vom Schleifmaschinenvermieter und Ölverkäufer einen Bohnerbesen geliehen und grüne Schleifpads dazu. Etwas Öl auf den Boden und dann immer schön in Maserrichtung das Öl auftragen, einmreichen und gleichzeitig die Überstände abnehmen. Die überstehenden Holszfasern fanden sich dann in den Schleifpads.

So eine schöne Oberfläche hat meine Frau mit der Einscheibenmaschine, die wir bei anderen Böden von anderen Ölverkäufern geliehen bekamen, nie wieder hinbekommen. (Ich bin sowieso zu blöd, diese Maschine ohne Zerstörung der Wände zu benutzen.)
 
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Ninschanika

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Okay, vielen Dank für eure Tipps. Tatsächlich scheint sich zumindest an einem Teil der Böden in Bezug auf die Haptik noch von alleine was zu tun. Zumindest die Stellen, die noch etwas feucht wirkten, werden nun langsam glatt. Oder bilde ich mir das nur ein? :emoji_grin:

Kann es sein, dass die Trockung einfach so lange dauert (wir lüften mehrere Male am Tag, aber sonst setzen wir eher auf aufheizen, das Haus war direkt die Tage nach dem Auftrag des Hartwachsöls sehr ausgekühlt, da noch nicht bewohnt)?

Die Optik gefällt mir aber immer noch nicht. Das Holz sieht zum Teil aus, als wäre jemand mit staubigen Schuhen darüber gelaufen :emoji_confused:
Ich habe die Wischpflege von Remmers schon besorgt. Wäre das evtl auch was, das helfen könnte? Oder geht das in die falsche Richtung? Da wir ja wie gesagt Kinder im Haus haben, möchte ich jetzt nicht unbedingt noch mal mit Lösungsmitteln hantieren...
 

Ninschanika

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Und gerade ein Geistesblitz: kann das Fleckige vielleicht auch daher kommen, dass wir zu früh über einen noch nicht ganz trockenen Boden gelaufen sind? Wenn das das Problem ist: könnte da Pflege-Öl und Polieren auch helfen oder kann man das nur durch erneut schleifen beheben?
 

Ninschanika

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Was wäre denn ein gutes Pflegeöl, das mannin dem Fall auftragen könnte? Vielleicht eins, bei dem das Haus auch nach 1-2 Tagen wieder bewohnbar ist?
 

blueball

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Vllt deuten die Flecken auch auf schlechtes Schleifbild hin, evtl auch in Kombination mit zu wenig Ölen?:emoji_thinking:
 

pedder

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Ich habe mir die Bilder nochmal in groß angesehen. Ich meine, dass ist nicht gut gearbeitet. Nich ausreichend und gleichmäßig geschliffen und auch nicht gleichmäßig und ausreichend geölt. im Bild zwei dieses Brett mit dem Farbwechsel, das sollte so nicht sein, wenn da nicht vorher ein Riesenfleck war, Ich würde mit dem Handwerker reden, was er noch rausholen kann.
 

Ninschanika

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Ich habe mir die Bilder nochmal in groß angesehen. Ich meine, dass ist nicht gut gearbeitet.

:emoji_confounded:
Na gut. Ich hab nun heute mit einem Parkettlegemeister aus der Umgebung telefoniert, der sich das Ganze auch mal anschauen will. Ich glaube, um eine (zweite) fachkundige Meinung vor Ort kommen wir nicht herum. Ich werde hier dann das Ergebnis posten!
 

WinfriedM

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Was wäre denn ein gutes Pflegeöl, das mannin dem Fall auftragen könnte?

Nimm doch das Öl, was jetzt schon genutzt wurde, auch zur Nachpflege. Pflegeöle sind in der Regel Öle mit recht viel Lösungsmittel, damit sie recht dünn sind. So lassen sie sich gut verarbeiten und man trägt auch nur eine ganz dünne Schichtdicke auf, weil das Meiste ja verfliegt (Lösemittel).

Die heutigen Lösemittel sind relativ harmlos. Du trägst ja bei partieller Nacharbeit auch nur wenig Öl auf. Bei der Nachpflege bzw. dem zweiten Auftrag geht man von 1-3 Teelöffel pro m² aus.
 
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