Haustür nachstellen

[Time_to_wonder]

Hallo,

meine handwerklich gefertigte zehn Jahre alte Haustür schleift unten auf der Leiste, insbesondere jetzt, wenn dauerhaft Nässe drauf einwirkt.

Sie hängt an drei Stück der gezeigten Bänder. Meine Frage wäre, ob man die Tür ein paar Millimeter hochdrehen kann.

Der Betrieb, der die Tür gefertigt hat ist leider insolvent, ansonsten hätte ich da gefragt.

Danke für eine fachkundige Einschätzung der Lage.

 

[Martin45]

Hallo Jörg,
nur, damit wir dich auch richtig beraten nachgefragt: Schleift die Tür unten auf ganzer Breite oder eher nur auf einer Seite?
Anders gefragt. Muss die Tür komplett höher oder reicht es die Tür nur an der Griffseite etwas anzuheben (also etwas zu kippen/schwenken)?

 

[Time_to_wonder]

Hallo Jörg,
nur, damit wir dich auch richtig beraten nachgefragt: Schleift die Tür unten auf ganzer Breite oder eher nur auf einer Seite?
Anders gefragt. Muss die Tür komplett höher oder reicht es die Tür nur an der Griffseite etwas anzuheben (also etwas zu kippen/schwenken)?

Danke - die Tür schleift nur an der Griffseite, die äußeren 15 cm des Wetterschenkels (heißt das so?) sind fühlbar etwas gequollen. Die Lage der Tür ist eigentlich gut.

 

[tiepel]

Hi Jörg,
ich habe das Problem bei unserer Haustür auch. Ebenfalls vom Schreiner gefertigte Tür.
Bei mir tritt das Problem aber bei niedriger Luftfeuchtigkeit auf.
Ich habe bei mir das obere Band eine Umdrehung und das mittlere eine halbe Umdrehung weiter in die Tür gedreht.
(einmal würde das noch gehen, muss ich wahrscheinlich im Sommer machen)
So wie ich Deine Bilder sehe, sollte oben auch noch eine Umdrehung möglich sein.
Alternativ könntest man das untere Band eine halbe Umdrehung raus, und das obere Band eine halbe Umdrehung rein drehen.
Man muss halt schauen, wieviel Luft im Rahmen vorhanden ist.
Gruß Reimund

 

[Martin45]

Im von dir geschilderten Fall, dass das Schleifen nur an der Griffseite ist, mach es genau wie @tiepel geschrieben hat und alles wird gut. Natürlich auch schauen, dass es oben und an der Griffseite längs noch vom Spalt her überall passabel passt.

 

[Time_to_wonder]

Danke euch.

Ich wollte es vermeiden, die Tür rauszunehmen, die wiegt gefühlt 200 kg. Aber ohne geht wohl nicht...?

 

[tiepel]

Hi,
ist ja egal, was Du machen willst.
Die Tür muss raus.
Hast Du ´ne (absenkbare) Bodendichtung? Wenn nicht, könnte man ja auch über Kürzen (Schleifen) der Tür nachdenken.
Bei mir geht das nicht so einfach, da absenkbare Türdichtung. Und der Beschlag müsste auch gekürzt werden.
Gruß Reimund

 

[Time_to_wonder]

Keine absenkbare Bodendichtung, die Tür schlägt einfach an der gezeigten Edelstahlleiste an (und schleift momentan drauf, jedenfalls am Schluss). Ein wenig Schleifen erscheint mir das Einfachste, aber auch da muss das Ding wohl raus.

 

[Martin45]

Ich würde wie folgt vorgehen:
Den mittleren Bolzen aus dem Band rausschlagen.
Tür 3/4 öffnen, an der Griffseite unten einen Keil drunter, evtl. auch an der Bandseite. Jemand 2. hält die Tür am Griff, d.h. hindert die Tür am seitlichen Umfallen (wenn die Bolzen raus sind). Du machst dann die restlichen Bolzen aus den Bändern raus, ich würde erst unten, dann oben rausmachen. Dann die Tür paar cm wegziehen. Bänder an der Türseite wie gewünscht reindrehen und alles wieder rückwärts. Heben brauchst du da eigentlich nix, nur etwas schieben/drücken.

 

[Time_to_wonder]

Ich würde wie folgt vorgehen:
Den mittleren Bolzen aus dem Band rausschlagen.
Tür 3/4 öffnen, an der Griffseite unten einen Keil drunter, evtl. auch an der Bandseite. Jemand 2. hält die Tür am Griff, d.h. hindert die Tür am seitlichen Umfallen (wenn die Bolzen raus sind). Du machst dann die restlichen Bolzen aus den Bändern raus, ich würde erst unten, dann oben rausmachen. Dann die Tür paar cm wegziehen. Bänder an der Türseite wie gewünscht reindrehen und alles wieder rückwärts. Heben brauchst du da eigentlich nix, nur etwas schieben/drücken.

Danke, hört sich nach nem Plan an!
Wie gehen die Bänder raus?

 

[Martin45]

Die Bolzen von unten nach oben rausschlagen. Mit irgendeinem Metalldorn+Hammer, notfalls Schraubendreher statt Dorn.
Aber bevor du das machst, schau mal von unten kurz, ob unten "frei" ist. Ich kenne auch welche, wo der Bolzen von unten durch eine Art Mutter/Schraube noch gesichert ist, damit er sich nicht selbstständig hochwackelt. Das natürlich ggfls. entfernen, bevor du mit dem Dorn und Hammer kommst.
Wenn die Tür ausgebaut ist, kannst du, durch die beiden dann freien Löcher der Bänder an der Türseite, dann den Dorn oder Schraubendreher stecken (als Hebelarm) und diese Seite rein/rausdrehen, soweit nötig.

 

[uli2003]

Die Bolzen von unten nach oben rausschlagen.

Der untere Bolzen wird von unten eingetrieben. Sonst bekommt man den blöd wieder raus.

Ich kenne auch welche, wo der Bolzen von unten durch eine Art Mutter/Schraube noch gesichert ist, damit er sich nicht selbstständig hochwackelt.

Das nennt sich Stiftsicherung. Und die ist nicht dafür da, dass der Bolzen nicht rauswackelt, sondern dass man ihn beim Außenanschlag nicht einfach heraustreiben und das Türblatt rausnehmen kann (Der Falzaufschlag verdeckt sinngemäß die Schraube).

 

[magmog]

Guuden,

wird der Stift von unten eingetrieben, ist es nur eine Frage der Zeit,
bis der Stift raus fällt. Es sei denn er ist und wird gesichert.
Tür ein bisschen öffnen, versuchen Stift etwas hochzutreiben sodass unter
den Kragen ein Seitenschneider greifen kann. Nun leicht unter den Seitenschneider klopfen.

Wenn die Tür um 90° geöffnet wird, kann das untere Band verstiftet bleiben.
Das Türbatt oben ein bisschen zu sich ziehen sodass das obere und mittlere Band eingedreht werden kann.
Zum Eindrehen des unteren Bandes das Türblatt im oberen Band hängen lassen.
ACHTUNG! Nur mit Hilfe eines praktisch veranlagten Helfers mit Hirn und Kraft durchführen!

 

[uli2003]

wird der Stift von unten eingetrieben, ist es nur eine Frage der Zeit,
bis der Stift raus fällt. Es sei denn er ist und wird gesichert.

Quatsch, das passiert nur dann, wenn die Riffelung nicht eingetrieben wird. Und das wird aus Faulheit oft nicht gemacht.

 

[Time_to_wonder]

Quatsch, das passiert nur dann, wenn die Riffelung nicht eingetrieben wird. Und das wird aus Faulheit oft nicht gemacht.

Streitet Euch nicht, bei mir ist der Stift von oben reingekloppt.

 

[magmog]

Quatsch, das passiert nur dann, wenn die Riffelung nicht eingetrieben wird. Und das wird aus Faulheit oft nicht gemacht.

...... gut dass Du Dich mit Quatsch auskennst!
Die Riffelung ist nur bei einigen Fabrikaten vorhanden, und selbst wenn,
verlasse ich mich nicht auf sie. Selbst von oben eingeschobene Stifte neigen zum Hochwandern,
bleiben aber noch genügend tief stecken sodass nichts passieren kann.
Von unten gesteckt fallen sie dann einfach raus.

 

[uli2003]

Die Riffelung ist nur bei einigen Fabrikaten vorhanden

Bei allen, außer denen mit Stiftsicherung. Dafür gibt es dann die Schraube.
Und ja, damit kenne ich mich bestens aus.

(Manche prügeln das Teil auch zu tief rein, und drücken den geschlitzten Teil dann zusammen = wirkungsloser Klemmeffekt)

Die, welche du mit ohne Riffelung meinst, habe dieselbige oben an der Fase als Verdrehsicherung, schau mal genau hin. Wenn man die einfach ohne Maß eintreibt, ist der Verdrehschutz vorbei und die Klemmung zusammengedrückt. Oft genug gesehen, und dann fallen sie auch (in Verbindung mit mangelhafter Wartung) ggf. heraus.

 

[SteffenH]

Wenn die Tür um 90° geöffnet wird, kann das untere Band verstiftet bleiben.
Das Türbatt oben ein bisschen zu sich ziehen sodass das obere und mittlere Band eingedreht werden kann.
Zum Eindrehen des unteren Bandes das Türblatt im oberen Band hängen lassen.

So mache ich es auch, geht sogar alleine (aber Vorsicht!).

 

[Time_to_wonder]

Ihr besprecht hier Probleme, die ich garnicht habe (oder von denen ich nichts weis). Mich beschäftigt eher, ob und wie ich die Tür ausbaue oder ob ich mit einem scharfen Stechbeitel versuche, unten vom gequollenen Wetterschenkel (heißt der denn nun so?) einen Millimeter abzutragen.

 

[Holzfummler]

Moin Jörg,
wenn zu zweit, viel einfacher.
Ich , alleine, habe mir Unterleghölzer(lang, im 45 Grad-winkel) unter die Tür gelegt, diese geöffnet, ca. 30 Grad. Mit 2 ausreichend langen Schraubzwingen oben an der Tür gegen Umfallen gesichert.
Dann Bolzen raus, Tür etwas nach vorn, so dass du die Halter drehen kannst. Habe dies mit passenden Inbuss gemacht.
Tür wieder zurück, Bolzen rein, fertig.

Gutes Gelingen.
LG
Thomas

 

[magmog]

Bei allen, außer denen mit Stiftsicherung. Dafür gibt es dann die Schraube.
Und ja, damit kenne ich mich bestens aus.

(Manche prügeln das Teil auch zu tief rein, und drücken den geschlitzten Teil dann zusammen = wirkungsloser Klemmeffekt)

Die, welche du mit ohne Riffelung meinst, habe dieselbige oben an der Fase als Verdrehsicherung, schau mal genau hin. Wenn man die einfach ohne Maß eintreibt, ist der Verdrehschutz vorbei und die Klemmung zusammengedrückt. Oft genug gesehen, und dann fallen sie auch (in Verbindung mit mangelhafter Wartung) ggf. heraus.

.... wenn Du das weißt ist ja alles gut.
In über 50 Jahren als Profi sind mir wesentlich mehr ungeriffelte Stifte begegnet als mit.
Und solche mit Ringnut und Madenschrauben waren nur die paar mit außenliegenden Bändern.

Mal abwarten was der TE zu berichten hat.

 

[Time_to_wonder]

@uli2003 & @magmog

Nu habt Euch wieder lieb. Der Eine kennt sich bestens aus, der andere hat 50 Jahre Erfahrung. Ist doch alles okay, manchmal gibts ja auch lokale Unterschiede.

 

[Holzfummler]

Meine Frage wäre, ob man die Tür ein paar Millimeter hochdrehen kann.

Prüfe, ob die Tür schief hängt (deine Aussage war, an der Griffseite). Warum schleift sie erst jetzt und nicht schon von Anfang an?

Wenn die Lager abgerieben sind, wird es schwierig, die mit Ringen auszugleichen.

Welche Spaltmasse sind bei den Scharnieren?

Aufwändig:
a) Scharniere gegen moderne tauschen, die höhenverstellbar sind
b) Scharniere an entsprechender Stelle etwas abfeilen und dann passenden Ring dazwischen.

Wenn Tür wieder rein in die Scharniere soll, ggf. mit kleinem Hebel auf passende Höhe drücken und über die Griffe reinziehen.

Gruß
Thomas

 

[Cetol]

Ihr besprecht hier Probleme, die ich garnicht habe (oder von denen ich nichts weis). Mich beschäftigt eher, ob und wie ich die Tür ausbaue oder ob ich mit einem scharfen Stechbeitel versuche, unten vom gequollenen Wetterschenkel (heißt der denn nun so?) einen Millimeter abzutragen.

Hallo Jörg,
mach das nicht und häng die Tür aus . Das ist zu zweit kein Problem und in ein paar Minuten erledigt.
Besorg dir ein paar Keile und unterleg die Tür wie schon beschrieben.
Alles andere ist murgs.
Glaub mir das ich stelle Haustüren her. ( natürlich nicht mit solchen Bändern)
Guß Martin

 

[Time_to_wonder]

Im Foto sieht man hoffentlich das etwas gequollene Teil. Das ist nur auf den letzten 10cm, im restlichen Verlauf läuft das einwandfrei. Die Tür schließt auch super, so dass ich nicht denke, dass der ganze Flügel hängt.

Meiner Meinung nach führt die derzeit andauernde Wasserbelastung zum quellen des gezeigten Teils. War letzten Winter auch schon, aber nicht so auffällig. Im Sommer war alles gut.