Haselnussholz: Einsatzzweck

vellonnion

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Hallo liebes Forum,

ich habe ein paar dickere Stücke Haselnussholz und bin am Überlegen, was ich damit anfangen kann bzw. auch, warum man so wenig über dieses Holz und seinen Einsatz liest. Klar, die Formate sind für die nächste Schrankwand nicht ideal :emoji_wink: Aber es gibt ja auch noch andere Einsatzmöglichkeiten.

Aus anderen Threads und sonstigem googeln habe ich die Nutzung für Bögen und teilweise auch für Werkzeugstiele herausgelesen. Habt ihr noch andere Ideen oder Empfehlungen? Und habt ihr Haselnuss schon für Axt- oder Hammerstiele eingesetzt?

Vielen Dank und viele Grüße
Eric
 

Harrer

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Da es Staketenzäune und ähnliches in Haselnuss gibt kannst du davon ausgehen daß es bei bewitterung ziemlich haltbar ist.

Dammal
 

Johannes

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Da es Staketenzäune und ähnliches in Haselnuss gibt kannst du davon ausgehen daß es bei bewitterung ziemlich haltbar ist.

Dammal

Hallo,
da muß ich leider widersprechen. Unsere Nachbarn haben so einen Zaun vor eineinhalb Jahren aufgestellt und der Großteil der Stäbe wird nur noch von der Rinde gehalten, innen ist alles zerbröselt. Klassischerweise wird für sowas Edelkastanie verwendet.

Es grüßt Johannes
 

vellonnion

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Hallo in der Restauration, werden immer wieder sägefunierstreifen benötigt. MFG
Danke Dir für die Info. Und wird dieses Furnier für spezielle Anwendungen eingesetzt (quasi als Allroundholz)? Oder in welchen Fällen nahm man damals Haselnuss? Für Intarsien als helles Holz fällt mir noch als Idee ein?

Viele Grüße
Eric
 

vellonnion

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Hallo Eric,
was meinst du damit? 6cm, 10cm, 20cm oder mehr Durchmesser?

Es grüßt Johannes
Hallo Johannes,

wow. 20 cm waren jetzt außerhalb meiner Vorstellung der Möglichkeiten von Haselnuss. Es sind dann doch eher nur 6-7 cm dicke äääh dünne Stöckchen. Hätte ich ja auch direkt ins erste Posting schreiben können. Für einen Werkzeugstiel also noch denkbar, daher meine Überlegungen mit Axt und Hammer...

Viele Grüße
Eric
 

schreinerheiri5

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VIELE Jahre ist es her. Ich habe mal aus einem schön geraden, ca. 6-7 cm dicken Stämmchen auf der Bandsäge ca. 5 cm hohe Scheiben geschnitten, die im Dreibackenfutter auf der Drechselbank aufgespannt und so ausgedreht, dass man sie als Eierbecher brauchen konnte. Gingen gut weg auf einem Markt (das einzige Mal dass ich sowas gemacht habe - in jugendlichem Alter, nach Opas Vorbild...)! Hätte noch mehr brauchen können...
 

vellonnion

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VIELE Jahre ist es her. Ich habe mal aus einem schön geraden, ca. 6-7 cm dicken Stämmchen auf der Bandsäge ca. 5 cm hohe Scheiben geschnitten, die im Dreibackenfutter auf der Drechselbank aufgespannt und so ausgedreht, dass man sie als Eierbecher brauchen konnte.
Auch eine schöne Idee. Weißt Du etwas darüber, wie lange die Eierbecher den Praxistest bestanden haben? In den Geschirrspüler wird sie ja hoffentlich niemand gesteckt haben... :emoji_wink:
Viele Grüße
Eric
 

GertG

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Nuß wird auch gerne für Schäfte von Gewehren oder Armbrüsten genommen.
Aber da braucht man doch mehr als die von Dir angegebenen 6-7cm.
Durch den oft nicht geradlinigen Wuchs kann man bei sorgfältiger Auswahl die Faser im Schaft trotz des da vorhandenen Knickes durchlaufen lassen.
 

Johannes

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Nuß wird auch gerne für Schäfte von Gewehren oder Armbrüsten genommen.
Aber da braucht man doch mehr als die von Dir angegebenen 6-7cm.
Durch den oft nicht geradlinigen Wuchs kann man bei sorgfältiger Auswahl die Faser im Schaft trotz des da vorhandenen Knickes durchlaufen lassen.

Aber den Unterschied zwischen Haselnuß und Walnuß kennst du, oder?

Es grüßt Johannes
 

vellonnion

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Hallo

also mit Haselnuß als Holz verbinde ich in erster Linie Pfeil und Bogen bauen in der Zeit wo man das Alter noch einstellig angegeben hat.
Danke Dir. Pfeil und Bogen kam in meiner bisherigen Recherche auch mehrfach vor. Und nicht nur für Kinder.

Aber das bringt mich auf eine Ergänzungsfrage: Kann mir jemand ein Buch oder eine Websie empfehlen, die detaillierte Angaben zur historischen Nutzung verschiedener Hölzer hat? Also welche Geräte, Teile, etc. würden üblicherweise aus welchem Holz gebaut und vice versa (und auch warum?)?

Vielen Dank und viele Grüße
Eric
 

Mathis

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Hallo in der Restauration, werden immer wieder sägefunierstreifen benötigt. MFG
Halte ich für ein Gerücht, mir ist in 40 Jahren Berufsleben noch nie an einem Möbel Haselnuss als Holzart untergekommen. Im Bestand eines ehemaligen professionellen Intarsienschneiders, dessen riesiges Lager ich mal als Nachlass betreut habe kamen jede Menge abwegiger Seltenheiten vor, aber garantiert kein Haselnussholz.
Selbst eher gebräuchlichere Hölzer wie Pfaffenhütchen oder Hartriegel sind extrem selten an Möbeln zu finden, wieso sollte da jemand auf die Idee kommen, Haselnuss zu verwursten?
 

schreinerheiri5

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...Weißt Du etwas darüber, wie lange die Eierbecher den Praxistest bestanden haben?

Nein, da anonyme Verkäufe! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Bearbeitete Flächen hatte ich zwar geölt, aber wegen der Aussenseite mit Rinde werden das wohl eher Wegwerfartikel gewesen sein... :emoji_upside_down:

P.S.: Für Eigengebrauch habe ich letzthin ein Zwölferset Eierbecher aus mattweissem Kunststoff gekauft, mit einer umlaufenden Rinne, in die man die Schalenfragmente deponieren kann...
 
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Roterbischof

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@Mathis
Da muss ich dein wissen Leder erweitern, bei der Restauration von Intarsien, ist mir schon so ziemlich alles unter gekommen und Haselnuss war nicht das exotischste. Da hatte ich schon oft Platane und sogar Magnolienholz, die haben früher alles verwurstelt, was sie hatten, da wurde auch nicht vor Omas Garten halt gemacht. Mein Alterherr seines Zeichens auch Schreinermeister züchtet sich sogar aus Spaß solche "Bäume" (nicht um sie zu verarbeiten) er hat zwei Haselnuss Bäume, einer hat bestimmt schon 10 cm Durchmesser, 3 m ast freier Stamm. Das war im Barock nicht unüblich, was in den exotischsten Barockgärten der Fürsten dem Ende entgegen ging, wurde nicht weg geworfen, das ging zum Hofschreiner. Wäre an zu merken, das da auch Schildpatt, Elfenbein Messing, silber usw. Verarbeitet wurde, das wiederum haben die meisten Restauratoren selbst noch nie in der Hand gehabt. Ich habe auch nicht behauptet, das der Markt riesig wäre. MFG
 
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