Hartwachs oder Epoxidharz als Rissfüllung?

qderjan

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Hallo,

ich bräuchte mal Eure Erfahrungen/Meinung zum Thema Rissfüllung bei Tischplatten.
Die beiden Bilder im Anhang zeigen einmal die Behandlung mit Hartwachs und dann noch mit Epoxy.

Was denkt ihr? Welche Füllmethode ist besser geeignet?
Was ist langlebiger?
Gibt es irgendwas zu beachten? (z.B. ist es eine schlechte Idee eine heiße Tasse auf die Hartwachsstelle zu stellen)

Ich hatte bisher 1x einen Couchtisch mit Hartwachs behandelt und muss sagen, dass die Verarbeitung nicht allzu einfach war. Zudem haben sich im Hartwachs ganz kleine Risse gebildet. Evtl. hab ich's falsche gemacht?!

Preislich nehmen sich die Methoden glaube ich nicht viel.

Ich sah letztens ein Video, wo jemand tiefe Haarrisse an der Stinseite mit Epoxy gefüllt hat. Er hat dazu oben Epoxy verteilt und seitlich einen Sauger gehalten und somit das Epoxy tief in die Risse gezogen. Das fande ich schon ganz cool :emoji_wink:

Gruß
Jan
 

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heiko-rech

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Hallo,

das kann man nicht pauschalisieren. Epoxy ist halt transparent und das Hartwachs nicht. Ich entscheide das situationsbedingt. Zu berücksichtigen ist auch, dass Epoxy sehr hart wird, das Wachs aber etwas weicher bleibt und die Bewegungen des Holzes eher mitmacht. Wenn es sich irgendwie machen lässt, leime ich mit passendem Holz aus. Das ist meiner Ansicht nach die beste Lösung.

Eine heiße Tasse würde ich nicht direkt auf das Wachs stellen.

Gruß

Heiko

P.S. das Einbinden fremder Bilder ist nicht die feine englische Art.
 

michaelhild

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Mit Epoxy behandelte Fehlstellen werden zwar stabilisiert aber auch optisch betont, siehst Du ja auch bei dem Bold von mir. Jedenfalls wenn das Harz nicht mit passendem Schleifstaub einfärbt wird.
Mir persönlich gefällt das gut, muss aber zum Holz passen, wenn es lebendig von der Maserung ist passt es, bei Hölzern wie Buche fällt es halt schon auf.

Ich habe mit Epoxy schon einiges gefüllt, bis jetzt habe ich noch keine Probleme mit der Haltbarkeit, weder innen noch im Außenbereich. Echte Langzeiterfahrung habe ich aber noch nicht, nur etwas über 1,5 Jahre.
 

Holz-Fritze

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Ich nehme für so etwas Feinspachtel aus dem Autozubehör welches ich mit Farbpigmenten (Eisenoxide) entsprechend einfärbe. Der Vorteil dieser Spachtelmassen ist, dass sie flexibel eingestellt sind. Ich habe damit Fehlstellen und Äste in meiner Treppe gefüllt und kann nach nun fast drei Jahren sagen dass alle Füllungen noch fest und rissfrei sind.

Für das Einfärben braucht man aber ein wenig Fingerspitzengefühl da die Pigmente stark einfärben und man schnell einfach nur schwarz erhält. :cool:
 

WinfriedM

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Epoxy ist auf jeden Fall die haltbarere und solidere Methode, was die technischen Eigenschaften angeht. Den kannst du auch beliebig einfärben oder auch noch mit Holzstaub oder anderen Materialien füllen. Der Verbund ist so gut, dass da auch durch quellen und schwinden nichts mehr reißt.

Hartwachs bleibt weich, fast so wie Kerzenwachs. Bei größeren Fehlstellen können Risse entstehen durch Quell-Schwindbewegungen des Holzes. Mechanisch ist Wachs wenig belastbar (merkt man schon mit dem Fingernagel). Und temperaturmäßig ist er auch kritisch (heiße Tassen, Teller, Töpfe).

Trotzdem: Es gibt genügend Anwendungsfälle, da erfüllt Hartwachs seinen Zweck. Der große Vorteil ist die recht schnelle Ausbesserung einer Fehlstelle, weshalb es im Profibereich beliebt ist. Da spielt Faktor Zeit ja eine besondere Rolle. Schön ist bei Hartwachs auch, dass man schon farblich passende Stangen hat und nicht erst einen Farbton anmischen muss.

@Ralf: Das dürfte 2K-Polyesterspachtel sein. Den würde ich von den Eigenschaften mal ganz ähnlich einstufen, wie Epoxidharz. Diesen Feinspachtel hab ich auch schon bei zahlreichen Profis im Holzbereich gesehen. Erst gestern hab ich ein paar Maler beobachtet, wie die bei einer Holztür ein paar Macken vor dem Streichen (deckend) damit ausgebessert haben.
 

samatthias

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Hi

Ich benutze immer Hartwachs.

Grund: Ich möchte kein Plastik/Erdölgedöns (resp. so wenig wie möglich - soviel wie nötig) in meinen Möbeln und ins. in meinen Massivholzmöbeln.

Soweit noch meine Überlegungen resp. meine Sicht.

Die anderen haben Dir ja schon die pro/contra Argumente aufgelistet und dies zur Genüge.

Gruss
Matthias
 

Holz-Fritze

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Hi

Ich benutze immer Hartwachs.

Grund: Ich möchte kein Plastik/Erdölgedöns (resp. so wenig wie möglich - soviel wie nötig) in meinen Möbeln und ins. in meinen Massivholzmöbeln.

Soweit noch meine Überlegungen resp. meine Sicht.

Die anderen haben Dir ja schon die pro/contra Argumente aufgelistet und dies zur Genüge.

Gruss
Matthias

und woraus besteht Hartwachs. Soweit ich weiß aus Paraffin.
 

samatthias

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Hi Ralf

Wenn dem wem wirklich so ist, dann ist das Argument "Natürlichkeit" in Bezug auf die Frage: Epoxy oder Hartwachs? nichtig. (EDIT: ... und ich habe mich geirrt).

Der Rest der Aussage stimmt immer noch.

Gruss
Matthias
 

v8yunkie

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Risse

Ich fülle Risse mit einer Mischung aus Späne und Fischleim - das wird sehr hart und kann dann auch wieder übergehobelt oder geschliffen werden. Und es nimmt Beize oder Oberflächen-Behandlung gut auf.

Gruss,
Thomas
 

qderjan

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Super, danke erstmal für die Antworten.
Da ich ja schon erste Erfahrungen mit Hartwachs gemacht habe, werde ich es jetzt mal mit Epoxy (ggf. + Holzstaub) versuchen :emoji_slight_smile:
 

qderjan

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@v8yunkie: Klingt auch interessant. Dürfte zumindest eine sehr kostengünstige Lösung sein. Fischleim deshalb, weil er so flüssig ist?
 

v8yunkie

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Fischleim

Nein, wegen der von mir eingangs genannten Gründen.

Kostengünstig ist das gerade nicht... 250ml kosten ca. 15 Euro mit Versand.
Aber das Zeugs ist auch sonst prima, weil auch rissfüllend (z.B. um lose Stuhlverbindungen wieder zu festigen). Nur wasserfest ist er nicht. Und im Müsli ist er auch nicht so der Hit :emoji_wink:

Gruss,
Thomas
 

WinfriedM

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Hartwachs ist in der Tat größtenteils ein Erdölprodukt. Aber immerhin eins, was man vermutlich unbeschadet essen könnte. Bei Epoxy gelten ganz andere Sicherheitsvorschriften bei Verarbeitung, man sollte z.B. grundsätzlich keinen Hautkontakt damit haben (Handschuhe aus Nitril tragen). Korrekt ausgehärtet gilt es aber auch als unkritisch. Dazu muss man aber die Verarbeitungshinweise auch genau einhalten.
 

Standöl

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Hallo zusammen,

der Begriff Hartwachs ist nicht geschützt beziehungsweise eindeutig definiert. Davon zu reden, dass es größtenteils ein Erdölprodukt ist, ist deshalb nicht korrekt. Die Naturfarbenhersteller bieten auch Hartwachse an, welche eindeutig kein Paraffinwachs o.ä. enthalten, sondern hauptsächlich Carnaubawachs. Diese Wachse können hinsichtlich Härte und Hitzebeständigkwit natürlich nicht mit Epoxidharz oder Polyesterharz mithalten.

Gruß
Wolfgang
 

Holz-Fritze

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Hallo zusammen,

der Begriff Hartwachs ist nicht geschützt beziehungsweise eindeutig definiert. Davon zu reden, dass es größtenteils ein Erdölprodukt ist, ist deshalb nicht korrekt. Die Naturfarbenhersteller bieten auch Hartwachse an, welche eindeutig kein Paraffinwachs o.ä. enthalten, sondern hauptsächlich Carnaubawachs. Diese Wachse können hinsichtlich Härte und Hitzebeständigkwit natürlich nicht mit Epoxidharz oder Polyesterharz mithalten.

Gruß
Wolfgang

Hast Du dafür Quellen ? Bisher habe ich keine ohne Paraffinwachs gefunden.
 

WinfriedM

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@Wolfgang: Es ging hier konkret um die Hartwachs-Stangen, die man zum Füllen von Löchern nimmt. Die üblichen Verdächtigen, die sowas produzieren, nutzen Paraffin. Ich kenne auch keinen Naturfarbenhersteller, der sowas im Angebot hat auf Basis natürlicher Wachse.

Was es noch gibt, sind Schellackstangen, ginge auch und wäre auf natürlicher Basis.

https://www.joha.eu/shop/de/schellackstangen/
 
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