Harthie Dekupiersäge (Primus 360 vs Optimus 360)

Kingstyler

ww-ulme
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Da ich in nächster Zeit intensiver Werkstücke mit Intarsien bauen und dabei auch gerne Furnieren Stärke > 1mm verarbeiten möchte, habe ich mich nach einer Dekupiersäge umgeschaut. Letztendlich ist meine Entscheidung dabei aufgrund der drehbaren Sägeblattführung auf den Hersteller Harthie gefallen.

Meine Frage wäre nun, wo eigentlich der Unterschied zwischen der großen E300 variante und der Tischversion Primus 360 liegt, abgesehen von der Größe. Die Ausladung ist ja bei beiden identisch. Der Hub ist auch ähnlich und auch bei der Tischversion für das Arbeiten mit Furnieren völlig ausreichend. Der einzige wirklich relevante Unterschied den ich erkennen kann ist die Art der Kraftübertragung bzw des Antriebs. Bei der kleinen Version erfolgt diese ja über so einen Hebelarm, der ein oszillieren des Blattes verhindert, während man bei der großen Version gleich diesen komischen Zylinder oben drauf hat, der so wie ich vermute direkt eine lineare Bewegung liefert.

Welche Variante sollte ich nehmen? Aus platzgründen würde ich eher zu der PRIMUS 360 tendieren. Bringt die OPTIMUS 360 irgendwelche Vorteile, insbesondere im Bezug auf diesen Zylinder (Präzision, Laufruhe od Langlebigkeit)?
 

willyy

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Hallo,
ich fürchte für Dekupiersägen bist Du hier im falschen Forum. Die Harthie kannte ich bisher noch nicht, ich hab mir das System jetzt (online) angeschaut.
Hast Du an der Maschine mal gearbeitet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich soooo geil ist, wenn man mit einer Hand das Blatt drehen oder festhalten muß. Im Gegenteil bei vielen Werkstücken habe ich gerne beide Hände am Werkstück, allein schon zum runterdrücken, wenn es mal etwas mehr Materialstärke ist als 1 mm :emoji_wink:
An deiner Stelle würde ich mal versuchen an so einer Maschine zu arbeiten beim Händler oder besser in einem Wochenendkurs.
 

Kingstyler

ww-ulme
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@willyy Danke erstmal für deine Antwort. Die Möglichkeit mit der Maschine einfach mal so zu arbeiten habe ich glaube ich leider nicht. Der einzige Händler, der bei uns in der Gegend die Harthie Maschinen verkauft ist 1.5 Fahrstunden weit weg und bietet soweit ich weiß keine Vorführmaschinen von Harthie an, sondern verkauft die Dinger nur.

Bzgl. "Falsches Forum":Wo bekomme ich dann mehr infos bzgl der Maschinen dieses Herstellers? Die Säge an sich scheint laut dem was man so bei google findet ja zeimlich beliebt zu sein, also müsste es auch irgendwo Personen mit ausreichend erfahrung zu findensein.
 

willyy

ww-robinie
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Ich schätze mal hier hast Du bessere Karten

Du kannst auch nach Kursen suchen von Dictum z.B. gibt es Dekupiersägenkurse.
Oder such Dir ein paar Lehrer dieser Kurse und kontaktier die mal.
Für mein Gefühl haben von den "Profis" 90 % nur Hegner oder Pegas. Und bei so einer Verteilung frage ich mich dann immer: warum ist das so ?
Wird seinen Grund haben.
 

msmufw

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Für mein Gefühl haben von den "Profis" 90 % nur Hegner oder Pegas. Und bei so einer Verteilung frage ich mich dann immer: warum ist das so ?
Wird seinen Grund haben.
Hi,

ich meine das in keiner Weise böse oder aufmüpfig, aber die Argumentation hat ein Problem.

Denn du deutest ja an, quasi jeder Profi hat Hegner oder Pegas, also sollte jeder neue Profi auch diese Marken kaufen, denn irgendetwas wird ja der Grund dafür sein, auch wenn man den Grund nicht so recht kennt. Also wird sich daran, dass jeder Profi diese beiden Marken nutzt nie etwas ändern, denn der eigentliche Kaufgrund liegt nicht in Maschinen sondern im Kaufverhalten einer Gruppe das man selbst nachahmt.

Viele Grüße
Manuel

PS:
Mir ist das deshalb hier so ins Auge gefallen, weil Einige hier im Forum eine ähnliche Argumentation in Bezug auf Eisenschweine, Werkstückkonstruktion oder auch Werkstatteinrichtung verwenden ohne das zu reflektieren. Dürfen Sie ja für sich auch gerne, aber dieses Verhalten dann "mit Gewalt" auch Anderen aufdrängen zu wollen geht mir zu weit.
Nochmal ich meine damit nicht dich, deinen Hinweis sich über die Marktführer zu informieren und die Gründe warum sie Marktführer sind, finde ich absolut sinnvoll.
 

msmufw

Gäste
Und noch an den OP, ich kenne die Maschinen nicht, habe auch keine Ahnung von den Sägen, aber eine geerbte Hegner die ich selten mal nutze und wie schon geschrieben wurde, wenn das Material dicker wird, finde ich es sehr nötig auch beide Hände am Werkstück zu haben, das mag mit Übung besser werden, aber am Anfang fällt mir das Werkstück so zu drehen, dass der Schnitt passt oft leichter als das Werkstück immer ruhig zu halten.
 

willyy

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@msmufw: ich bin keinem böse, Du hast meine Argumentation falsch verstanden oder falsch interpretiert.
Wegen mir muß niemand einen bestimmten Hersteller kaufen, aber wenn das System so genial ist, wie es dargestellt wird, warum kennt man es dann nicht ?

Ich hab die Säge vorher noch nicht gesehen. Keine Anzeige, in keinem bekannten Online Shop, nirgends.
Vielleicht machen die auch keine Werbung, weil sie wenig Produktionkapa haben ? Ich weiß es nicht.

Noch ein Punkt: Intarsien habe ich selber noch nicht gemacht, aber darüber gelesen, wie es (theoretisch) geht. Teilweise sägt man da in einem kleinem Winkel von 2-5°, damit die Teile ohne Sägefuge ineinander passen. Bei der Harthie habe ich noch nicht gesehen, dass das geht.

In einem YT Video habe ich oben eine Inbusschraube gesehen, mit der man das Blatt vermutlich feststellen kann (?). Wenn das so ist, wäre ich zufrieden.
Noch 3 Punkte:
1. Staubabsaugung: die scheint bei Harthie gut zu sein, das wäre mir wichtig.
Bei Hegner ist der mitgelieferte seitliche Anschluß ein schlechter Witz. Das kann man relativ einfach umbauen / erweitern, so dass die Säge stubenrein wird. Damit kann mna dann quasi im Wohnzimmer sägen. Bei Pegas weiß ich nicht, wie gut das ist.

2. Winkelschnitte: bei Hegner muß man den Tisch neigen, das kann ab Winkeln von ca. 20° nervig werden, weil man dann mit den Fingern nahe an die Klemme kommt und auch mal eine drauf bekommt.
Bei Pegas bleibt der Tisch waagerecht, da schwenkt man die ganze Mechanik. Da ist eindeutig Pegas im Vorteil.

3. Blattwechsel / Innenschnitte: Ich hab noch nicht verstanden, wie man bei Harthie die Blattklemmung öffnet. Wenn Du viele Innenschnitte machst und oft in Löcher einfädeln und das Blatt neu einspannen mußt, und jedes Mal ein Werkzeug brauchst, wäre das für mich ein No-Go.
Das kann man auch "trocken" im Show Room ausprobieren.
 

Kingstyler

ww-ulme
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Danke für den Link. Also was der typ in puncto Intarsienarbeiten kann, werde ich in meinem Leben nicht erreichen. :emoji_blush: Der Mann macht mit Intarsien bessere Bilder als ich mit einem Stift zeichnen kann.

Aber grundsätzlich hat sein Review meine Vermutungen zu der Säge bestätigt, also a) Hohe Skillcap (schwer zu bedienen aber extrem viel möglich) b) muss natürlich etwas optimiert werden c) Doppeblattverfahren auch bei großen Flächen anwendbar. Da der Mann natürlich eine E300 und nicht das Tischmodell hat, kann er auch keinen direkten Vergleich anstellen.

Obwohl der Antrieb der E300 vermutlich besser ist, werde ich mir trotzdem vermutlich die Tischversion holen, da diese Maschinen doch sehr filigran gebaut sind und ich nicht riskieren möchte aus Versehen mit irgend einem 25kg Massivholzteil gegen die Säge zu laufen. Wenn ich die Tischversion nicht in Betrieb habe, kann ich sie ja einfach in einen Schrank stellen. Außerdem glaube ich, dass ich mir im Bezug auf die Werkstückauflage mit der Tischversion um ein Vielfaches leichter tun werde, da ich die Säge auf einen stabilen Tisch stellen und die "Tischverbreiterung" dann ebenfalls auf diesem auflegen kann, ähnlich wie man die Werkstücke für bei einer Kapex mit Systainern stützt.
 
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