Handlauf fräsen

Ozzy

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Hallo,

ich möchte für eine Treppe bei mir einen neuen Handlauf bauen. Der Handlauf ist soweit auch fertig, nur die Kontur fehlt noch. Ich habe mir hier hierfür zwei Fräser gekauft, einen für die Oberseite und einen für die Seite, ähnlich wie diese:
images

Nun stehe ich allerdings vor dem Problem, dass der Handlauf gebogen ist, dummerweise auch noch "konkav". Da ich ja die Oberfräse auf der Handlaufoberseite aufsetzen muss, der Radius des Handlauf aber nicht überall gleich ist stehe ich nun vor dem Problem, wie ich das richtig angehen muss. Habt Ihr da eine Idee wie man das richtig anstellt?

Vielen Dank und viele Grüße
Ozzy
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Ozzy

Gewerblich wurden Krümmlinge und verzogene
Handläufe mit einem Handlauffrässupport wie es
Scheer herstellte in die profilierte Form gebracht.
Über das FG 308 gibt es ein Anwendungsvideo.

Etwas weniger elegant geht das aber auch mit zwei
Dübelstangen die du so an dem Parallelanschlag an-
bringst, das sie dicht vor und hinter dem Loch in der
Grundplatte aufliegen. Vom Prinzip her baust du dir
eine sehr kurze Grundauflageplatte für die Oberfräse.

Gruss Harald
 

tomkaes

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Guten Morgen Ozzy

Etwas weniger elegant geht das aber auch mit zwei
Dübelstangen die du so an dem Parallelanschlag an-
bringst, das sie dicht vor und hinter dem Loch in der
Grundplatte aufliegen. Vom Prinzip her baust du dir
eine sehr kurze Grundauflageplatte für die Oberfräse.

Gruss Harald

Harald,
ohne Zwangsführung am Werkstück mit einem Oberfräser
mit ca. 6 cm Durchmesser freihand arbeiten?
Da würde ich stark bezweifeln, ob das gut geht?
Die Auflagefläche für die Oberfräse / Stangen ist sehr gering.
 

yoghurt

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Hallo,
ich bin zwar nicht Harald und verfüge bei weitem nicht über seine Erfahrungen, aber ich möchte meinen, dass sich das von Harald vorgeschlagene System auch umdrehen lässt. Also die Oberfräse umdrehen, fixieren und den Handlauf darüber führen. Am besten nicht allein sondern zu zweit, vielleicht gar mit einem dritten Mann, der daneben steht und den Überblick bewahrt und dabei den anderen Kommandos gibt. An der Tischfräse nennt man das wohl Bockfräsen.
 

Macchia

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Stelle mich hinter Harald und Yoghurt an, in der Erfahrenheitsschlange...

Wieviel Meter sind es denn in den Kurven (Krümmlinge)
und welches Holz?

Für kurze Distanzen ginge das auch mit einer präparierten Ziehklinge.
Natürlich Geduldssache.

Viel Erfolg
 

Ozzy

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Moin,

vielen Dank schon einmal für Eure Antworten! Also das Stück ist ziemlich kurz, nur knapp 1m. das Holz selber ist Carolina Pine.
Ich finde, die Idee von Harald klingt sehr gut, und ich werde mir mal eine neue Platte bauen. Da der Handlauf ja nur in eine Richtung gebogen ist, kann ich links und rechts noch gut eine Führung machen und erst einmal etwas mit der Höhe experimentieren.
Mit einer Ziehklinge habe ich noch nie gearbeitet; da hätte ich mehr Angst, etwas kaputt zu machen...

Viele Grüße
Ozzy
 

tomkaes

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Moin,

Mit einer Ziehklinge habe ich noch nie gearbeitet; da hätte ich mehr Angst, etwas kaputt zu machen...

Viele Grüße
Ozzy

Da entfällt aber die Angst, etwas an deinen Fingern oder Händen kaputtzumachen!
Mach dir doch mal Gedanken über einen improvisierten Horizontalfrästisch.
Kombiniert mit Haralds Führungsbolzen aus Buchedübeln hast du den Rohling schon 2-seitig geführt.
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

für einen Meter Hilfsmittel bauen und eine Maschine einrichten .... Gut, das wussten wir ja zu Anfang nicht ...

Mit Hobel, Ziehmesser oder Raspel grob vorarbeiten, mit Ziehklinge oder Schleifpapier glätten.

Du kannst Dir ja vorab mal grob skizzieren, wie breit eine 45 Grad-Fase etwa sein darf, um nicht innerhalb des Radius zu liegen. Etwas Reserve lassen. Dann noch mal 2-3 Hiebe mit etwa 22,5 Grad und 57,5 Grad. Den Rest schleifen. Schleifpapier mit zwei Händen gespannt quer um die Rundung legen. Geschätzt ne halbe Stunde.

So machen Holz-Bootsbauer ganze Masten. Oder haben gemacht ...(?)

Grüße
Rainer
 

tomkaes

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Hallo zusammen,

für einen Meter Hilfsmittel bauen und eine Maschine einrichten .... Gut, das wussten wir ja zu Anfang nicht ...

Mit Hobel, Ziehmesser oder Raspel grob vorarbeiten, mit Ziehklinge oder Schleifpapier glätten.

So machen Holz-Bootsbauer ganze Masten. Oder haben gemacht ...(?)

Grüße
Rainer

Die Handwerker hätten erst gefragt, bevor sie 2 Fräser gekauft hätten...
bzw. direkt ihr Handwerkzeug geschärft und losgelegt.
 

predatorklein

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Hallo

So machen Holz-Bootsbauer ganze Masten.

Die haben´s aber auch drauf , was hier wahrscheinlich den kleinen ( aber feinen ) Unterschied ausmachen dürfte :emoji_wink:

Ich hab auch schon manchen Holzbrocken bei der Arbeit mit der Handoberfräse " fliegen " gesehen , 1300 Watt sind nicht ohne .

Ich würde noch die Elektrofeile mit ins Rennen werfen , Freundin von mir restauriert allte Möbel .
Wie viele geschwungene Tischbeine die schon mit der Elektrofeile nachgemacht hat ist unglaublich .

Und die Nacharbeit erledigt man mit Raspel , Feile und der Ziehklinge , da kann man sich auch schön ein eigenes Profil machen :emoji_slight_smile:

Gruß
 

uli2003

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Als wenn Bootsbauer noch Masten mit Raspel, Feile und Ziehklinge fertigen würden..
Autobauer dengeln die Kotflügel auch nicht mehr mit dem Hammer :emoji_slight_smile:

Ich würde das auch mit der Methode des Bockfräsens lösen. Das von Harald genannte Aggregat ist zwar schick und flexibel, aber die Anschaffung lohnt für den Meter nicht.

'Halb' freihändig mit kleiner Auflage würde ich nur sehr erfahrenen Oberfräsen-Nutzern empfehlen.

Grüße
Uli
 

andama

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...und wenn du dir ein gerades Stück normal mit deinen Fräsern profilierst und dann mit der Kappsäge oder TKS Segmente rausschneidest dass du in etwa deine konkave Form erreichst und dann wieder mit Dübeln zusammenleimst. Ist wesentlich ungefährlicher und wahrscheinlich für den minder geübten leicht ausführbar.

So habe ich vor Jahren meinen Handlauf gebaut.
https://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=27244&d=1424614206
 

Sägenbremser

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Hallo Ozzy

bei einem knappen Meter wird zumindestens
die obere Abrundung wirklich mit dem Schinder,
ordentlichem Schleifleinen und Schweiss schnell
erstellt sein.

Ob ein Radienfräser nun 15, oder 60mm im dafür
notwendigen Durchmesser hat, wird die Oberfräse
kaum erschüttern, solange es zwei Anlaufebenen
für die sichere Führung gibt. Es gibt immer freien
Raum und so gewaltig sind die da frei einwirkenden
Kräfte nun wirklich nicht.

Wer schon einmal eine FG 308 im extremen Bereich
des Krümmlings einer voll gewendelten Treppe dabei
in Anwendung hatte, wird sich dabei kaum an grosse
Ausweichkräfte erinnern können. Das geht trotz der
dabei vollen Profilabnahme eher gemütlich und sicher.
Meine ersten Treppen habe aber auch ich noch ohne
diesen recht sinnvollen Frässupport erstellen müssen.

Die vorhandenen Sicherheitbedenken sind aber immer
berechtigt, sollten aber immer dabei mit der in der Praxis
gemachten Erfahrung, sinnvoll abgeglichen werden.

Gruss Harald
 
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