Handkreissäge versus Tischkreissäge

Dazabo

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Hallo,

ich baue gerade eine Werkbank mit integriertem Frästisch. Nun überlege ich, auch noch eine Sägeeinrichtung einzubauen. Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich zwei auswechselbare Einlegeplatten verwende, die entweder die Oberfräse oder eine zur Tischkreise umfunktionierte Handkreissäge aufnehmen. An die Bodenplatte der HKS müsste eine Halterung geschraubt werden, die dann wiederum gegen die Arbeitsplatte geschraubt wird. Einen genauen Plan hierzu habe ich allerdings noch nicht. Ein Problem ist sicherlich, dass Sägeblatt parallel zum Längsanschlag auszurichten. Nachteilig ist auch die Montagezeit beim Wechsel von der Fräse zur Kreissäge und umgekehrt.

Alternativ könnte ich auch folgende, schon etwas ältere Tischkreissäge verwenden: ALKO Kober Holzmeister A. (Diese würde natürlich nicht in die Werkbank eingebaut, sondern würde separat stehen).

Vorteile der TKS: Sehr stabile und sehr schwere Ausführung. Höhere Leistung als die HKS. Nachteile: Queranschlag läßt sich relativ schwer bewegen. Der Queranschlag ist relativ kurz. Das Sägeblatt ist relativ grob. Es handelt sich nach meiner Einschätzung eher um eine Bausäge, also fürs Grobe. Kann ich dieses Gerät auch für feinere Arbeiten einsetzen? Gibt es hierfür feinere Sägeblätter?

Viele Grüße

Dazabo
 

WinfriedM

ww-robinie
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Brennholzsäge kannst du vergessen. Nimmt dir nur Platz weg, präzise arbeiten kann man damit nicht.

HKS in einen selbstgebauten Kombitisch: Vorstellbar ist das. Wenn du aber eine wirklich langfristig gute Lösung haben willst, muss es schon recht ausgeklügelt sein. Und gerade für die Tischkreissäge musst du so viel zusätztlich haben, dass man sich über den Sinn fragt, den sowas hat. Warum nicht 2 getrennte Selbstbauten? Kombimaschinen sind doch komplexer zu konstruieren oder funktionieren schlussendlich für beides nur eher mäßig. Auch die permanente Neujustage wird dir auf die Nerven gehen.
 

raziausdud

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Hallo Dazabo,

ich würd Dir auch zu zwei verschiedenen Tischen raten, Umbauen nervt schnell. Oder aber Oberfräse und Kreissäge nebeneinander/hintereinander in einem wenns geht etwas längerem Tisch.

Auch die Befestigung der Handkreissäge wird dann einfacher. Du hast doch eine Oberfräse, damit könntest Du doch den Ausschnitt des Fußes der Handkreissäge anfertigen (langsam an die Passform herantasten), mit Parallelanschlag oder einer sauber gemessen angelegten Führungsleiste hast du auch die Parallelität zur Tischkante. Dann dürfte die Parallelität des Längsanschlags auch kein Problem mehr sein. Wenn die Säge im Ausschnitt sitzt, einfach mit zwei/drei Hölzchen über die Bodenplatte gespannt festschrauben.

Bei meiner Konstruktion, die ich trotz inzwischen vorhandener "echter" Tischkreissäge immer wieder nutze, kann ich die Handkreissäge sogar werkzeuglos von oben in einen entsprechenden Ausschnitt einhängen. Darauf kommt dann noch eine passende Tischeinlage mit Ausschnitt für das Sägeblatt.

Herzliche Grüße
Rainer
 

chris78

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Hallo Rainer,

Deine Lösung klingt interessant. Hast Du hierzu eventuell mal ein Bild?

Gruß
Christian
 

v8yunkie

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Säge

Wenn Deine Werkbank an der Wand stehen soll, dann kannst Du mit einer dort eingebauten Kreissäge auch nur recht kleine (entweder kurz oder schmal - je nachdem, wie rum Du die Säge einbaust) Werkstücke bearbeiten.

Ich weiß nicht ob Dir das hilft: Bei meiner Scheppach TS4000 habe ich einen grossen, sehr stabilen, seitlichen Abklapptisch - daher nutze die Säge samt Tisch auch manchmal als 2. Werkbank. Umgekehrt könnte man die Werkbank und Säge vielleicht so kombinieren, dass die fahrbare Säge mit Abklapp-Tisch ggf. als Verlängerung für die (ansonsten kürzere) Werkbank zu nutzen.

Gruss
Thomas
 

raziausdud

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Hast Du hierzu eventuell mal ein Bild?
Bitte sehr. 6 ich denke selbst erklärende Bilder mit Text zu meinem Sägetisch (aus einer Schranktür..:emoji_frowning2:) aus Zeiten vor dem Besitz einer Tischkreissäge, den ich aber immer wieder nutze, sei es, das ich im Freien arbeiten will oder dort bei sehr langem Material arbeiten muss.

Aber 3 Anmerkungen:
1. Über den Führungsschlitzen für den Queranschlag ist jeweils ein Querholz verschraubt. Ich hatte damals gedacht, ich fräs die Führung komplett durch, damit dort die Späne durchfallen. Das tun sie zwar, aber das hat die Stabilität der Platte reduziert. Abhilfe leisten die beiden Hölzer. Also so nicht nachmachen!
2. Ich habe immer überlegt, ob es eine Situation geben kann, bei der die unbefestigte Säge nach oben heraushüpfen kann: ich habe keine gefunden und es ist auch nie passiert. Wegen des Motorteils kann die HKS auch nie komplett oben herauskommen. Trotzdem die Warnung: die Handkreissäge ist nicht verschraubt. Wer das ausschließen will, sollte den Sägefuß "richtig" von unten befestigen und verschrauben, ähnlich wie man es im Foto 1 für die Stichsäge sieht, da sind es zwei L-Profile.
3. Längsanschlag. Ich habe zwei mit 0 beim Sägeblatt ausgerichtete Skalen am Ende jeder Plattenseite, mit deren Hilfe der Anschlag eingestellt wird.

p.s. Der Spaltkeil fehlt auf dem Foto. Achtung !!! Da bin ich ein schlechtes Vorbild.

Rainer
 

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chris78

ww-birke
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Hallo Rainer,

Klasse, dank Dir! Du schneidest dann nur nach Anriss zu?

Ich bin auch am Überlege mir vorerst eine ähnliche Einrichtung für die TS55 zu bauen. Eine vernünftige TKS passt noch nicht ins Budget und auch die Werkstatt ist noch nicht ganz in einem brauchbaren Zustand. Die TKS soll nächstes Jahr folgen. Hoffentlich reichen bis dahin die Ersparnisse :emoji_wink:

Aber einige Bretter ablängen wollte ich bis dahin auch gerne etwas einfacher realisieren als mit einem Zuschnittbrett. Das habe ich zwar Zwischenzeitlich auch, aber für gleichbleibende Schnitte und kurze Einrichtzeiten doch eher unpraktisch.

Ich habe angefangen eine Idee nachzubauen. Unter www.zisoft.de.
Hat mit dem Umbau eines Mastercut begonnen, von dem zum Schluss aber nichts mehr übrig blieb ausser dem Schutzschalter :emoji_wink:

An sich auch echt praktisch. Aber die T-Nuten parallel zum Sägeblatt hinzubekommen bzw. Im 90° Winkel ist nicht ohne.

Hat das bei Dir gleich geklappt?
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

nur nach Anriss ... ich bin ja "nur" Amateur, kenne also diese Terminologie nicht genau. Da ich denke, das bedeutet "nach Anzeichnen am Werkstück", sage ich aber Nein. Ich könnte mit diesem High-Tec-Sägetisch:emoji_wink: z.B. rechts wie links vom Sägeblatt den Längsanschlag nach der Skala aufspannen und dann zahlreiche Querschnitte in gleicher Länge anfertigen. Also Werkstück am Queranschlag bis zum Längsanschlag schieben = gewünschte Länge und ab durchs Sägeblatt.

Gleichartige Längsschnitte am Längsanschlag selbstverständlich auch.

Mehr kann meine mittelprächtige Tischkreissäge auch nicht. Einziger Grund für Ihre Anschaffung war die umständliche Einstellerei am Eigenbau-Sägetisch. Rechtwinklig und in voller Höhe geht das noch ordentlich, schwierig wird es wenn man auf den 1/10mm genaue verdeckte Schnitte macht oder das Sägeblatt neigt. Da muss man doch unter dem Tisch rumfummeln, einstellen, nachmessen, korrigieren, wieder messen usw.

Apropos verdeckter Schnitt: den habe ich mit der Säge zuletzt gemacht(das habe ich mir zur Entschuldigung schnell ausgedacht::::emoji_wink:) Denn der Spaltkeil fehlt: Mich wundert, dass das noch niemand moniert hat:emoji_wink: Deshalb mache ich oben jetzt noch ein p.s.

Du hattest noch nach der Parallelität gefragt: Ich denke ich habe damals die Längsnuten mit der handgeführten Oberfräse und Parallelanschlag gemacht. der machte seinem Namen dann Ehre und die Nuten/Schlitze waren schon mal parallel zur Tischkante. Und dann zwei Anschläge parallel zum Tischrand aufzuspannen, um damit den Sägeausschnitt zu realisieren, ist auch kein Hexenwerk. Jetzt musst Du nur noch eine Sägehaben, deren Sägeblatt parallel zu seinen Bodenplattenkanten ist ...

Rainer
 

dna

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Konstruierst Du über diesen Eigenbau auch noch einen Spaltkeil und eine Spanhaube drüber? So wie das jetzt aussieht würde ich daran nicht arbeiten wollen.
 

Harpen2

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Sieht sehr interessant aus auch wenn etwas unsicherer finde ich. Was setzt du damit für arbeiten um? Was für eine
Handkreissäge benutzt Du? LG
 

raziausdud

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Was setzt du damit für arbeiten um?
Wie geschrieben, ich habe ja seit ein paar Jahren eine kleine (Rexon-)Tischkreissäge. Den alten Eigenbau habe ich zuletzt z.B. beim Bau eines Vordachs eingesetzt, etwa zu breite 3-Meter-Leisten aufgetrennt, oder ca. 50 gleiche Nut-Feder-Bretter für Fächer-Füllungen abgelängt. Damit habe ich Holzböcke gebaut, es ist also im Prinzip meine Baukreissäge, die ich auch schon mal fürs "Umformen" von hölzernen Gartenabfällen zu Brennholz verwende.

Was für eine Handkreissäge benutzt Du?
Die HKS ist eine alte Bosch PKS 66, sehr stabil. Die habe ich vor geschätzt 10 Jahren gebraucht in einer Internet-Auktion erworben, weil mich die ungewöhnliche Höhenverstellung interessiert hat. Das gesamte Sägeaggregat wird spielfrei in zwei U-Profilen auf- und ab bewegt. Das sieht man im vierten Foto ein wenig. Ich dachte damals, da kann man bestimmt gut eine Höhenverstellung unter dem Tisch konstruieren. Aber dann wuchsen meine Ansprüche, wohlgemerkt nicht an Präzision, sondern an Einstellkomfort, und die Tischkreissäge kam für ein paar zig Euro dazu. Die steht in einer recht engen Werkstatt, so dass ich den Eigenbau auch immer wieder für größere Dinge und dann im Freien nutze.

Für die HKS solo, gibt es auch ein 2 Meter langes Führungsbrett, also ein gerader Anschlag auf einem dünnen Brett, einmal mit der Säge drüber ergibt die Anlegekante ähnlich einer Führungsschiene.

Ich mag halt das Prinzip: einfach - aber wirkungsvoll...

Herzliche Grüße
Rainer
 
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