Handhobel für parkettverleimte Buchentischplatte

Markolz

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Guten Tag,

wie der Titel vermuten lässt, bin ich auf der Suche nach einem passenden Handhobel für folgendes Projekt, soweit das möglich ist:

Ich habe mir beim Baumarkt um die Ecke eine Tischplatte (1800 x 800 x 28 mm) gekauft und diese auf ein höhenverstellbares Metallgestell geschraubt.

Dass das nicht optimal ist (Schwinden >> Gratleisten, etc.) ist mir durchaus bewusst. Aufgrund der akutellen Möglichkeiten wird das aber so bleiben.
Die Oberseite wollte ich eigentlich mit Hartöl behandeln, das wird aber wohl wegfallen, da es nur ein Schreibtisch ist und ich dann noch mehr Angst hätte, wegen Schwinden. Die Platte muss nur die nächsten 3-5 Jahre durchhalten.

Gestern habe ich mit der Hand und etwas Schleifpapier (ab Körnung 240) versucht kleine Unebenheiten und Ausbrüche an den Kanten der einzelnen Buchenstücke abzuschleifen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen. (Ich sollte wohl sowieso mit einem gröberen Schleifpapier vorarbeiten, hatte aber leider keins zur Hand).

Lange Rede, kurzer Sinn: Da ich kein Schleifwergzeug habe und mir auch nicht unbedingt viel davon zulegen möchte, würde ich die Oberfläche gerne glatt hobeln. Es soll/muss nicht plan sein, sondern nur "glatter/ebener" als jetzt.

Ist das überhaupt bei einer solchen Platte halbwegs möglich und wenn ja, welchen Handhobel hole ich mir am besten dafür?

Es wäre sehr schön, wenn der Handhobel einen Hobelkörper aus Holz hat und eine Eisenfeineinstellung.
Bei den Hobelkörpern aus Metall habe ich zu sehr Angst vor Rost. Und die Eisenfeineinstellung stelle ich mir sehr schön vor, da ich nur die alten Hobel von meinem Großvater kenne, bei denen man immer "draufgeklopft" hat.

Wenn der Handhobel auch noch für das Bestoßen von Strinholz in der Stoßlade/Hobellade geeignet ist, hätte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Nun, für eure Vor- und Ratschläge bin ich schon jetzt dankbar.

Viele Grüße
Markus
 

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Besserwisser

ww-robinie
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sowas kann man nicht sinnvoll mit der Hand hobeln.
Zu viele unteschiedliche Faserveräufe. Zu viele Leimfugen.
Ein bisschen Schleifen mit der Hand (100/120 in Faserrichtung), ölen, 240er Zwischenschliff, ölen.
Fertig. Wo soll da das Probel sein.???
 

Markolz

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Problem: Ich habe mit dem Ölen von Holzflächen noch keine Erfahrung und habe Respekt vor sichtbaren Stellen vom Schleifen nach dem Ölen und auch davor, dass die Platte mehr schwindet, wenn nur eine Seite geölt ist. Daher hatte ich ans Hobeln gedacht (>> glattere Oberfläche, unbehandelt lassen). Und auch um unnötige Belastung durch Schleifstaub zu vermeiden.

Laut Datenblatt des Öles brauche ich keinen Zwischenschliff:

Inhaltsstoffe:
Leinöl, Holzöl-Leinölverkochung, Ricinenöl-Kolophoniumharz-Verkochung, Mikrowachs, Quellton, Mangan- und Calcium-Trockner, Antioxidans.

Arbeitsschritte:
1. Vorbehandlung:

Der Untergrund muss trocken (Holzfeuchte unter 12 %), sauber, staub- und fettfrei sein. Endschliff Korn 180 – 240.

2. Grundanstrich:
Arbeitsplattenöl mit Pinsel, Walze, Schwamm oder im Spritzverfahren auftragen. Nach 20-30 Minuten Eindringzeit überstehendes Öl zu noch saugfähigen Stellen vertreiben bzw. abnehmen und Oberfläche mit Pad trocken polieren.

3. Zwischen- und Schlussanstrich:
Am nächsten Tag nochmals dünn auftragen und wie oben beschrieben verarbeiten.
Evtl. je nach Saugfähigkeit des Untergrundes noch einen dritten Anstrich auftragen.
Wichtig: Vorversuche durchführen! Es darf keine Ölschicht auf der Oberfläche stehen bleiben! Bei der Verarbeitung und Trocknung der Produkte ist für optimale Frischluftzirkulation zu sorgen! Nicht unter 16°C verarbeiten!


Also dann werde ich mir Schleifpapier mit der Körnung 100/120 zulegen und einen ordentlichen Schleifklotz (oder Schleifschwämme), die Platte ordentlich abschleifen, und danach die Platte ölen, in der Hoffnung, dass diese nicht durch einseitiges Ölen stärker schwindet.

Viele Grüße
Markus
 

Martin Graf

ww-eiche
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Die Kanten nur mit einem harten Schleifklotz bearbeiten, sonst wird alles rund. Dazu reicht ein kleines Brettchen, Restholz. Für die Fläche einen Korkklotz.
Wenn Du ölst, dann besser von beiden Seiten. Das Ölen wird die Probleme mit Schwinden/Arbeiten eher reduzieren. Außerdem wird die Oberfläche geschützt vorm Verschmutzen. Ist kein Hexenwerk!
Gruß Martin
 

Markolz

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Noch eine kurze Frage zum Entstauben (vom Schleifstaub): Ist ein normaler Haushaltsstaubsauger mit Bürstenaufsatz vorne ausreichend?

Druckluft und eine Ausblaspistole habe ich leider nicht in der Mietwohung.
 
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pixelflicker

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Was meinst du denn mit unebenheiten? Solche Platten sind doch schon glatt geschliffen, die können doch nicht uneben sein.
Ölen würde ich auch beidseitig. Was spricht denn da dagegen?

Buche arbeitet halt gerne, da kann es schon sein, dass die sich wirft. Wie sieht denn dein Gestellt aus, hält das die Platte nicht eh schon ziemlich gerade? Achte bei der Befestigung auch darauf, dass die Platte schwinden und quellen kann, dann müsste das schon klappen.

Wegen dieser fleckigen Optik der gestückelten Bretter könntest du auch gefärbtes Öl nehmen, dann würde es das ein bisschen kaschieren.
 

Hoosier

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Ich würde mit dem Excenterschleifer mit 240er oder 320er Papier drüber gehen, und dann vorne und hinten ölen
 

RufusR

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Als Hobel kommt nur ein Furnierschabhobel in Frage. Da musst du aber auch wissen, wie du das Eisen schärfst und den Hobel einstellst. Alternativ mit einer Ziehklinge, auch da musst du dich mit den Schärfen auseinander setzen.
 

falco

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Ich weiß nicht welches Öl du verwenden möchtest, kann aber gerade als Anfänger zu Osmo TopOil raten. Wenn man sich an die einzelnen Arbeitsschritte hält ist es praktisch idiotensicher.
 

bikerben

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Ich weiß nicht welches Öl du verwenden möchtest, kann aber gerade als Anfänger zu Osmo TopOil raten. Wenn man sich an die einzelnen Arbeitsschritte hält ist es praktisch idiotensicher.

Dem schließe ich mich an, OSMO TopOil high solid ist für Beginner eine gute Wahl, läßt sich leicht auftragen, richt nicht stark und ist in relativ kurzer Zeit "trocken". Habe davon schon etliche Gebinde in der Ausführung "farblos matt" verarbeitet. Aber alle Seiten bearbeiten.
Gruß
bikerben
 

Markolz

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Was meinst du denn mit unebenheiten? Solche Platten sind doch schon glatt geschliffen, die können doch nicht uneben sein.
Unebenheiten: Damit meine ich den Höhenunterschied an den Kanten der jeweiligen Buchenstücke (siehe Fotos)

Ich dachte auch, dass die Platten das Werk eben und glatt verlassen. Auf der Website des Baumarktes steht "(fein) geschliffene Oberflächen".
Die Platte ist auch von einem großen Hersteller, daher wundert es mich auch ein bisschen. Ich dachte, die Platte wird industriell in einer großen Schleifmaschine am Stück geschliffen. Nun habe ich aber Schleifspuren auf der Platte entdeckt, die – meiner Meinung nach – von einem Handschliff (manuell/elektrisch) zeugen (siehe Foto).
Gekostet hat die Platte 74,99 €. Für den Preis darf ich wohl nicht zuviel erwarten.


Ölen würde ich auch beidseitig. Was spricht denn da dagegen?
Buche arbeitet halt gerne, da kann es schon sein, dass die sich wirft.

Was gegen beidseitiges Ölen spricht: Zusätzliche Arbeit, da die Platte bereits montiert ist. Aber daran soll es nicht scheitern. Die Arbeit mache ich mir, wenn ich die Gefahr des Schwindens dadurch reduzieren kann.


Wie sieht denn dein Gestellt aus, hält das die Platte nicht eh schon ziemlich gerade? Achte bei der Befestigung auch darauf, dass die Platte schwinden und quellen kann, dann müsste das schon klappen.

Ich verwende dieses Gestell (siehe Bild). Die Platte wird an den Strinenden jeweils mit 4 Schrauben von unten befestigt und in der Mitte der Platte mit zwei. Dazwischen sind "Gummischeiben". Diese sind als schwarze Punkte am Gestell oben zu erkennen. Ich bezweifele, dass das bisschen Stahl die Platte gerade hält. Sicherlich besser als nichts, aber die Kraft des Schwindens wird es nicht wirklich bändigen.
Evtl. werde ich die Schrauben nicht komplett hineindrehen, sondern etwas Freiraum lassen, dass die Platte Platz zum Arbeiten hat.


Nun, so weit, so gut. Danke für deine Anregungen/Tipps.

Freundlichen Gruß
Markus
 

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Markolz

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Ich würde mit dem Excenterschleifer mit 240er oder 320er Papier drüber gehen, und dann vorne und hinten ölen
Ja, die Idee ist mir auch schon gekommen, einen Bandschleifer/Exzenterschleifer zu nehmen, aber ich besitze keinen und mir die Geräte auszuleihen für das Projekt, wollte ich umgehen. (Auch wird die durch elektrische Geräte verursachte Staubbelastung trotz Staubsauger höher sein, als die von Hand erzeugte – Bearbeitungsort: Wohnküche)

Sollte es von Hand nicht klappen, dann werde ich mir die Festool-Geräte von einem Bekannten ausleihen.

Freundlichen Gruß
Markus
 

pedder

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Wo kommt die Platte denn her und was hat sie gekostet?? Die sieht aus, als ob sie grün verleimt wurde und dann getrocknet.
 

falco

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Aufgrund der schieren Größe habe ich just vor ein paar Minuten die letzte Arbeitsplatte in der Küche fertig geölt, nach mehreren Zwischenschliffen.

Eingesaut ist trotzdem das meiste, auch wenn nur die Korpen und der Kühlschrank schon steht. Sauber muss es also sowieso.
 

marcus_n

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Markolz: Aua, das sieht aus wie Bauholz.
Wenn dein Bekannter einen Bandschleifer mit Schleifrahmen hätte, wäre das deine Rettung. Ansonsten musst du wohl mit dem rustikalen Charakter leben.
 

Markolz

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Als Hobel kommt nur ein Furnierschabhobel in Frage. Da musst du aber auch wissen, wie du das Eisen schärfst und den Hobel einstellst. Alternativ mit einer Ziehklinge, auch da musst du dich mit den Schärfen auseinander setzen.
Ok, dankeschön für deinen Beitrag. Es ist auf jeden Fall interessant für die Zukunft. Mit Schärfen habe ich noch keine Erfahrung, aber führer oder später werde ich mich wohl damit beschäftigen.
 

Markolz

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Wo kommt die Platte denn her und was hat sie gekostet?? Die sieht aus, als ob sie grün verleimt wurde und dann getrocknet.
Die Platte habe ich von einem Baumarkt mit drei Buchstaben, der einen Biber (orange) als Maskottchen hat/hatte.
Gekostet hat sie dort 74,99 €.
Der Hersteller ist allerdings eine Firma, die ihren Sitz in Wilburgstetten hat (fängt mit "R" an und hört mit "meier" auf).
Es liegt daher nicht am Baumarkt. Der Hersteller beliefert meines Wissens viele Baumärkte. Die Qualität bei den anderen Produkten finde ich allerdings gut. Daher wunderte es mich auch ein bisschen.
 

Markolz

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Markolz: Aua, das sieht aus wie Bauholz.
Wenn dein Bekannter einen Bandschleifer mit Schleifrahmen hätte, wäre das deine Rettung. Ansonsten musst du wohl mit dem rustikalen Charakter leben.
Ob er einen Schleifrahmen hat, weiß ich nicht. So oder so wollte ich den Aufwand mit "schwerem Gerät" vermeiden. Wie gesagt steht die Platte in der Wohnküche und ich dachte am Anfang: auspacken, festschrauben, Oberseite ölen und benutzen. Der Aufwand ist wohl jetzt schon ein vielfaches als geplant.
 

Markolz

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Ich weiß nicht welches Öl du verwenden möchtest, kann aber gerade als Anfänger zu Osmo TopOil raten. Wenn man sich an die einzelnen Arbeitsschritte hält ist es praktisch idiotensicher.
Dem schließe ich mich an, OSMO TopOil high solid ist für Beginner eine gute Wahl, läßt sich leicht auftragen, richt nicht stark und ist in relativ kurzer Zeit "trocken". Habe davon schon etliche Gebinde in der Ausführung "farblos matt" verarbeitet. Aber alle Seiten bearbeiten.
Gruß
bikerben
Ja, die Produkte von Osmo kann ich auch empfehlen

Ich habe bereits ein Öl und zwar das Arbeitsplattenöl von allnatura (– war/ist auch für den Küchentisch gedacht, der kommt nach der Schreibtischplatte dran). Dennoch dankeschön für eure Empfehlungen.

Freundlichen Gruß
Markus
 

pedder

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Wenn Du due Platte noch schleifen willst, lieber noch nicht ölen.
Ich würde sie allerdings reklamieren.
 
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