Handfräse, Fräser und max. zul. Geschwindigkeit

Johnnii360

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Salü zusammen!

Ich selber besitze eine Bosch POF 1400 ACE Oberfräse und eine Bosch GKF 600 Handfräse. Die POF 1400 (Grün) läuft mit einer max. Leerlaufdrehzahl von 28.000 u/min. und die GKF 600 (Blau) mit 33.000 u/min. Ich habe hier ein Bosch Fräskopfset, dessen Fräsköpfe größtenteils mit max. 30.000 u/min. betrieben werden dürfen. Jetzt ist die Frage, ob ich diese auch überhaupt mit der GKF 600 betreiben darf? Theoretisch hat der Leerlauf ja 33.000 u/min. Wenn jetzt aber Material abgetragen wird, dann verringert sich die Drehzahl ja.

Das Fräskopfset war mit ~48 EUR jetzt nicht sonderlich teuer, sollten jedoch schon eine ganze Weile halten. Allerdings habe ich jetzt kein Set von Bosch oder ENT gefunden, dessen max. zulässige Drehzahl an die 33.000 u/min. rankommt. Selbst bei den Bosch Professional Set haben die Köpfe max. 30.000 und teilweise sogar nur 28.000 u/min. Leider kann man bei meiner GKF 600 nicht die Drehzahl regeln und wird aber auch eher selten genutzt. Wenn, dann nutze ich häufiger die POF 1400. Allerdings möchte ich nichts falsch machen, wenn ich die GKF 600 dann nutze, damit ich auch noch länger was von den Köpfen habe. :emoji_slight_smile: Bringt ja nix, wenn ich die dann zerschieße, mir teurere kaufe und die dann aber auch nur max. 28.000-30.000 vertragen. Weiß halt nicht, ob die 3.000 u/min. hier ins Gewicht fallen oder auf was sich dann die max. zulässige Drehzahl der Fräsköpfe bezieht.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
 

marcus_n

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Servus Johnnii:
Warum informierst du dich nicht direkt bei Bosch? Kleiner Tipp.
Im Forum dieses Herstellers gab es dieses Diskussionsthema schon vor vielen Jahren. Man hat sich dort dann auch direkt mit den Produktmanagern abgesprochen und ist speziell bei der GKF 600 zu dem Ergebnis gekommen, dass Fräser mit einer maximal zulässigen Drehzahl von 30.000 u/min verwand werden dürfen, weil sich, wie du schon vermutet hast, die Drehzahl unter Last dann absenkt.
Aber bitte speziell bei der GKF immer daran denken, dass es sich um eine Kantenfräse handelt. Man also auch immer nur die dafür gedachten Fräser nutzt.
Suchfunktion Google: Fräser 33.000 u/min
Besten Gruß Marcus
 

Vaultdoor

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Moin!

Die 33 000 UpM sind nur die Leerlaufdrehzahl der Maschine und ich denke, die 30 000 UpM der Fräser beziehen sich auf die Drehzahl unter Last und die ist weit unterhalb der Leerlaufdrehzahl.

Viele Grüße
Maik
 

Johnnii360

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Danke Euch beiden!

Habe erfolgreich die Kante heute gefräst. Allerdings scheinen die Klingen doch bissl heiß geworden zu sein, da sie leicht angelaufen sind. Das Holz ist da teilweise auch bissl dunkler geworden. Vielleicht war ich da zu lange auf einer Stelle? Hatte da immer bissl Bedenken, dass ich evtl. stecken bleibe, wenn ich zu viel Schmackes reingebe, da der Motor doch schon gut ranklotzen musste.
 

kberg10

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Danke Euch beiden!

Habe erfolgreich die Kante heute gefräst. Allerdings scheinen die Klingen doch bissl heiß geworden zu sein, da sie leicht angelaufen sind. Das Holz ist da teilweise auch bissl dunkler geworden. Vielleicht war ich da zu lange auf einer Stelle? Hatte da immer bissl Bedenken, dass ich evtl. stecken bleibe, wenn ich zu viel Schmackes reingebe, da der Motor doch schon gut ranklotzen musste.
Ohne dir nahe zutreten wollen wirst du mit deinem € 48,00 Fräserset nicht weiter kommen als zum Feuermachen.
Kauf dir mal einen mit Wendemesser, du wirst den Unterschied sofort merken, halt auch im Preis.
 

Vaultdoor

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Ohne dir nahe zutreten wollen wirst du mit deinem € 48,00 Fräserset nicht weiter kommen als zum Feuermachen.
Kauf dir mal einen mit Wendemesser, du wirst den Unterschied sofort merken, halt auch im Preis.

Also für meine Scheer-Kantenfräse habe ich auch so ein Bosch-Professional-Set mit sechs Fräsern, das recht billig war. Funktioniert aber tadellos. @Johnnii360 was für ein Set hast du denn da?
 

Mitglied 30872

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Ohne dir nahe zutreten wollen wirst du mit deinem € 48,00 Fräserset nicht weiter kommen als zum Feuermachen.
Kauf dir mal einen mit Wendemesser, du wirst den Unterschied sofort merken, halt auch im Preis.

Für den Durchschnittshobbytischler sind diese günstigen Sets vollkommen ausreichend. Marcus hat schon auf die Vorschubgeschwindigkeit hingewiesen. Ein hochwertiger und teurer Fräser mag auch auch nicht bei 30.000 Umdrehungen auf der Stelle stehen.
 

Johnnii360

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Ohne dir nahe zutreten wollen wirst du mit deinem € 48,00 Fräserset nicht weiter kommen als zum Feuermachen.
Kauf dir mal einen mit Wendemesser, du wirst den Unterschied sofort merken, halt auch im Preis.
Du weißt schon, dass du hier Äpfel mit Birnen vergleichst?! Hier geht's um einen Hand-/Kantenfräser, nicht um einen Elektrohobel. Mit dem grünen von Bosch bin ich auch voll zufrieden.

Also für meine Scheer-Kantenfräse habe ich auch so ein Bosch-Professional-Set mit sechs Fräsern, das recht billig war. Funktioniert aber tadellos. @Johnnii360 was für ein Set hast du denn da?
Hab hier das 12-teilige Wolfram-Carbide-Fräser-Set (https://www.bosch-diy.com/de/de/p/wolfram-carbide-fraeser-set-12-teilig-2763057). Bin mit denen eigentlich sehr zufrieden bis jetzt. Sind auch alle scharf. Frage mich sowieso, wieso so viele mit denen auf Kriegsfuß stehen und Klingen abbrechen. Kommt mir eher wie Verwendungsfehler vor. Allerdings hab ich bis jetzt nur weiches Holz wie Fichte und Tanne damit bearbeitet.

Bin halt manchmal scheinbar bissl langsam und dann gibt's dunklere Stellen. :emoji_slight_smile:
 

Johnnii360

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War das mit dem immer zu langsam sein allgemein gesprochen oder auf mich bezogen? Bin ja nicht immer zu langsam, nur manchmal. ;D

Aber klar, so manuelle Fräsen sind halt keine CNC-Fräsen, die alles optimal machen. Aber danke Dir für den Tipp mit den Eckdaten. Das ist mal ein guter Anhaltspunkt für Berechnungen. Wird allerdings schwer so ohne Messinstrument die tatsächliche Vorschubkraft zu ermitteln. Da wäre ein "Frästacho" bombe. :emoji_slight_smile:
 

blueball

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Rechne dir einfach mal nen optimalen Vorschub aus. Und wenn du es dann tatsächlich schaffst zB 5mtr/sec zu schieben, ziehe ich meinen Hut vor dir.... Mit der Hand bist immer zu langsam, daher auch deine angelaufenen Schneiden und Brandmarken am Holz :emoji_wink: also immer fix fix
Wenn du mal die Zusammenhänge von Drehzahl, Fräserdurchmesser, Zähnezahl, Vorschub verstanden hast, dann klappt es auch mit der Handfräse wunderbar. Im Übrigen bis 40-50mm Fräserdurchmesser geht's immer mit voller Drehzahl die auf Fräser steht, also um die 28-33000. Und so schnell schieben wir du nur irgendwie kannst. Zu beachten ist nur Zustellung, aber da findest du auch Hinweise bei den Frästschnittparametern zu Holz... Glaub 2* Fräserdurchmesser als max Tiefe und bei Konturfräsen 25% Fräserdurchmesser bei voller Tiefe. Geht da hauptsächlich darum, die anfallenden Späne auch ordentlich abführen zu können. Zu viele Späne wird's zu heiß und fängt an mit brennen oder Fräser fängt an mit aufschwingen und kann brechen, vorallem die dünnen.
 
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Johnnii360

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Muss nochmal eine kleine Korrektur einschieben. Habe mir den Fräser heute nochmal genauer angeschaut. Ist doch nicht verfärbt, sondern nur festgebackenes Harz, welches ich mit Isopropanol wieder gut wegbekommen habe.
 

carsten

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Hallo

sehe das wie Lutz alias blueball.
Bewusst geworden ist mir das auch als Schreiner erst als ich den Vorschub an der CNC als Vergleich hatte. Bzw der Geschwindigkeit einen tatsächlichen Wert gegenüberstellen konnte. Bei der Handoberfräse gibt es ja keine gemessene bzw einstellbare Geschwindigkeit.
Wenn man die optisch erfassbare Geschwindigkeit ( Vorschub) dann mal mit der bei der Arbeit an der CNC vergleicht wird man eben feststellen das man per Hand immer deutlich langsamer ist.
Anders als bei Stahl bzw. Metall allgemein was immer gleich und homogen ist wo man dann auch mit definierten Vorschüben arbeiten kann, ist das mit Holz so ne Sache. Jedes Holz ist da etwas anders und das kann sich sogar innerhalb eines Holzstückes ändern.
Du hast also bei Holz einen deutlich höheren Spielraum für den optimalen Vorschub. Ich hab mir da bei Holz mit Ausnahme eben an der CNC nie Gedanken darüber gemacht. Auch als Schreiner mit jahrelanger Berufserfahrung hat man immer wieder Stellen an denen man zu langsam ist ( Profilieren von kleinen Teilen bzw. Ecken), da wird es fast immer Brandstellen geben. Wenn man allerdings diese Brandstellen auf langen gerade Stellen hat ist entweder der Vorschub zu gering oder der Fräser stumpf.
Also nicht sich verrückt machen, ausprobieren und Erfahrung sammeln.
 

Mitglied 30872

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Wenn der Vorschub immer noch zu gering sein sollte, würde ich versuchen, mit weniger Umdrehungen zu arbeiten, sofern die Oberflächengüte ausreichend bleibt. Versuch macht auch hier kluch. Brandspuren wegschleifen ist ekliger, als eine Fläche glätten.
 

marcus_n

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@Túrin. Bei der GKF kann der TE die Drehzahl nicht regulieren. Die ist fix. Deswegen bleibt ihm keine andere Wahl als mit dem Vorschub zu experimentieren.
Gruß
 

Dirm

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Noch eine blöde Frage zum Abschluss. Die max Drehzahl am Fräser - ist das mehr eine Qualitäts/Verschleiß Grenze? Kann eine aufgelötete HM-Schneide abzischen bei 30k statt max 27k. (Die "üblichen" kleinen Fräser für Oberfräsen.)

Konkret gehts auch um die gkf 600 und einen 60° V-Nut Fräser. Hab extra Marke und nicht billig gekauft und dort steht nun 27k drauf.
 

magmog

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Guuden,

Bei einem Qualitätsfräser hätte ich keine Angst,
stelle mich auchabseits der Flugrichtung und decke gut ab,
spanne so tief wie möglich.
Empfehlen kann ich es aber nicht!!
 

Helibob

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Hi,
Beim Stöbern nach mal einem handlicheren Akku-Schrauber, bin ich im Kern unter anderem auf folgendes gestoßen:
Die Drehzahl ist angeblich so anzugeben, dass diese die angegebene Drehzahl nie überschritten wird.

Evtl. trifft so eine Regelung bei der Fräse ebenso zu und hat real eigentlich nicht mehr wie die üblichen 27kU/min?!

Finde den Link leider nicht mehr, bei dem ein User die tatsächliche Geschwindigkeit (beim Akku-Schrauber) gemessen hatte - was dann deutlich darunter lag!

Weiß jemand über die Regelung etwas genaueres?

Gruß Matze
 
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Gelöschtes Mitglied 109767

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Die Hersteller legen die techn. Daten von Maschinen so, dass es zu keiner Gefährdung im Betrieb kommen kann.

Heißt bei Oberfräsen: eine potentielle Gefährdung ist ein Versagen der Fräser (z.B. Fliehkräfte) bei zu hoher Leerlauf-Drehzahl. Das darf nicht vorkommen.

Deshalb werden die Werte bei der Oberfräse so angesetzt, dass die Drehzahl in der Praxis nicht überschritten wird.
Schlechte Fräsergebnisse wegen zu niedriger Drehzahl sind zwar ärgerlich, aber nicht gefährlich...

Viele Grüße
Alois
 
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