Handbetriebene Ständerbohrmaschine

robJowau

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Hallo liebe KollegInnen!

Ich habe vor kurzem eine Ixion handbetriebene Ständerbohrmaschine (laut altem Katalogbild eine "Autom") erworben (siehe Anhang).

Hat jemand Erfahrung mit solchen Maschinen? Ich verstehe leider nicht, wie der Vorschub korrekt funktioniert, wenn ich kurble, senkt sich der Bohrer manchmal automatisch, manchmal aber auch nicht. Ist das Rad ganz oben ein Schwungrad oder ein Antrieb für eine Transmission? Der "zweite Gang" (der obere) "dreht durch", sieht so aus als ob das Zahnrad auf der Achse dreht, wie ist denn so was klassischerweise befestigt? Ich sehe nirgends einen Bolzen :-/ Würde das Ding gerne komplett zerlegen und reinigen, nur hab ich auch keinerlei Ahnung, wie ich die Achsen der Zahnräder und den Teil oben zwischen den Kugellagern zerlegen kann :-/

Bin dankbar für jeden Hinweis!

Beste Grüße!
 

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Daniboy

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Cooles Teil. Verbindungstechniken gibts viel. Querbolzen. Nut Feder mit Axialveschraubung. Einpressen...
Nach viel WD40 und Reinigung sieht man ev. mehr.
Riemenscheibe ist das nicht, die sind senkrecht und haben eine ballige Lauffläche.
Kann man zuerst das Gehäuse öffnen? Ich sehe seitlich Schlitzschrauben. Dann sieht man mehr...
Das waagrechte Stellrad ist ev. die erwähnte Vorschubregulierung.
 

robJowau

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Anbei ein Bild vom "Innenleben".

Weiß jemand was die kleine Schraube an oben in der Mitte ist? Auf dem Teil gibt es noch eine zweite, etwa 1/3 weiter. Keine dritte.

Ist der "Bolzen" an der Achse des oberen Ganges die Fixierung zwischen Zahnrad und Achse?

Ich nehme an, ich sollte mal den ganzen Dreck rausputzen, links gibt es keinerlei Öffnungen oder so, wie krieg ich denn die Achsen (und dann auch die Zahnräder) raus? Einfach von außen fest anziehen?

Vielen Dank für die vielen Hinweise!
 

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robJowau

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Ad Stellrad, das linke ist wohl eine Schmieröffnung, wenn ich die Kappe runterdrehe ist die Öffnung voll mit Schmierfett. Das rechte Rad geht relativ weit heraus, dann ist drinnen eine Feder und eine "Bremsebacke". Sieht mir nach einer Feststellung für das Schwungrad aus?
Ich mach's später auf, reinige es und stelle noch mehr Bilder herein.
 

robJowau

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Die untere Reihe ist das größere Stellrad:
- Rad
- Feder
- Feststellbaken?
 

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robJowau

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Hier ein Video:

https://vid.me/Ccsn (Qualität des Videos mit dem Zahnrad besser einstellen)

Ist das normal, daß das Schwungrad nur wenn der Bohrer ganz oben oder ganz unten ist mitdreht (Anfang und Ende des Videos)?
Außerdem scheint mir die Senkung des Bohrers doch sehr schnell zu sein, sogar für Holz? Kann man da die Geschwindigkeit irgendwie beeinflussen?
 

dermike

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Ein wirklich schönes Teil.
Ich würde das Gerät soweit möglich restaurieren und mich daran erfreuen.
Zum daran arbeiten finde ich nicht so praktisch. Dafür gibt's heutzutage Bohrständer für die Handbohrmaschine, die arbeiten effektiver.
Aber zum Anschauen perfekt.

viel Erfolg beim Fehlersuchen.


dermie
 

Helibob

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Von außen ist eine Hilfestellung echt schwierig.

Bevor du weiter zerlegst, hast du die Funktion der einzelnen Element bereits enträtselt -
Du hast ja jetzt Sicht auf die Zahnräder und die horizontale Abtriebswelle und könntest trotzdem alles bewegen und dabei hinter der Vorschub-Funktion kommen.
Auch könntest du hierbei nochmal dem "Durchdrehen" des zweiten Ganges auf die Spur kommen.

<edit>
Ok - mit dem Video ist die Frage schon mal beantwortet.
Erkennen kann man die Mechanik im Video allerdings nicht wirklich.
Etwas langsamer zu drehen würde mMn auch nicht schaden.
</edit>
 

robJowau

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OK, die beiden kleinen Schrauben oben halten die große Schraube unter dem unteren Kugellager. Wenn ich die aufschraube, kann ich vermutlich den Kopf oben rausziehen mit dem ganzen Stab dran.
Die Zahnräder des Antriebs verwirren mich allerdings, sie haben (wie am Photo ersichtlich) jeweils eine "vorstehende" Seite des kleinen Bolzen und eine vertiefte, allerdingst bewegt sich auch nach (halbwegs) festem draufschlagen mit einem Körner nichts. Könnte da einfach ein Bolzen quer durch die Achse eine Verbindung zwischen Zahnrad und Achse herstellen? Wenn das so sein sollte, wie kann sich dann die obere Achse durchdrehen? Der Bolzen ist ja noch da :-/

Ich glaube, wenn ich die Bolzen rauskrieg, kann ich die beiden Achsen der Gänge raus, dann sollte alles andere auch rausgehen :emoji_slight_smile:
 

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zehlaus

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Folge doch mal dem Link in Beitrag #4, da wird doch einiges beschrieben. Als weiterer Tipp: Wasche das Getriebe mal mit Petroleum aus, wenn der ganze Dreck weg ist siehst Du wahrscheinlich mehr, bzw. es ist auch auf den Bildern mehr zu erkennen. Ein Körner ist zum Austreiben von Spannstiften usw. weniger geeignet, damit spreizt Du ggf. nur etwas. Besorge Dir einen vernünftigen Satz Splintentreiber, versuche lieber mit Geduld und Reinigen die Mechanik zu verstehen, es wäre doch schade wenn noch mehr kaputt geht.
 

IngoS

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Vielleicht ist der obere Stift (Bolzen) abgeschert. Dann musst du erstmal die richtige Stellung von Achse und Zahnrad finden, sonst bekommst du den Stift nicht raus. Ist etwas Fummelkram. Manchmal gibt es bei so alten Konstruktionen auch konische Stifte, die natürlich nur zu einer Seite rausgehen.

Gruß

Ingo
 

robJowau

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Folge doch mal dem Link in Beitrag #4, da wird doch einiges beschrieben. Als weiterer Tipp: Wasche das Getriebe mal mit Petroleum aus, wenn der ganze Dreck weg ist siehst Du wahrscheinlich mehr, bzw. es ist auch auf den Bildern mehr zu erkennen. Ein Körner ist zum Austreiben von Spannstiften usw. weniger geeignet, damit spreizt Du ggf. nur etwas. Besorge Dir einen vernünftigen Satz Splintentreiber, versuche lieber mit Geduld und Reinigen die Mechanik zu verstehen, es wäre doch schade wenn noch mehr kaputt geht.

Ah, Danke, mir war nicht bewußt daß es da etwas anderes als Körner gibt :-/ Dann schau ich mal wo ich sowas herkrieg, und versuch's damit :emoji_wink:
Ich glaub ich hab die Mechanik soweit verstanden, scheitere eben nur am Loslösen der Zahnräder von den Achsen
 

robJowau

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Vielleicht ist der obere Stift (Bolzen) abgeschert. Dann musst du erstmal die richtige Stellung von Achse und Zahnrad finden, sonst bekommst du den Stift nicht raus. Ist etwas Fummelkram. Manchmal gibt es bei so alten Konstruktionen auch konische Stifte, die natürlich nur zu einer Seite rausgehen.

Gruß

Ingo

Müßte ich dann nicht die Achse rausziehen können? Wenn der Stift nicht mehr komplett durchgeht?
 

IngoS

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Müßte ich dann nicht die Achse rausziehen können? Wenn der Stift nicht mehr komplett durchgeht?

Theoretisch ja, aber die abgescherten Enden des Stiftes können sich in die Welle gefressen haben, und dadurch ein einfaches Rausziehen verhindern.

Kann natürlich auch was Anderes sein. Wie gesagt, sind ja nur so Ideen und Möglichkeiten, wenn man den genauen Aufbau nicht kennt.

Gruß

Ingo
 

robJowau

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OK, ein 4-er Splintentreiber passt perfekt :emoji_wink:
Treibe ich den eher mit wenigen harten Schlägen, oder in vielen kleinen weichen Schritten?
Mal angenommen der obere ist wirklich abgeschert, in welcher Art von Geschäft (in Österreich) bekommt man denn neue in geringer Stückzahl?

Besten Dank für all eure Hilfe!
 

IngoS

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OK, ein 4-er Splintentreiber passt perfekt :emoji_wink:
Treibe ich den eher mit wenigen harten Schlägen, oder in vielen kleinen weichen Schritten?
Mal angenommen der obere ist wirklich abgeschert, in welcher Art von Geschäft (in Österreich) bekommt man denn neue in geringer Stückzahl?

Besten Dank für all eure Hilfe!

Eher kräftige Schläge.
In Deutschland bekommt man einzelne Stifte am ehesten beim Landmaschinen Fachbetrieb oder in einer Schlosserei. Womöglich ist das in Österreich ähnlich.
 

Helibob

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Ähm, schau dir den Stift nochmal genau an - nicht das es sich um eine Niet handelt, bzw. um einen angestauchten Stift.
 

ranx

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moin,

in meiner Flott waren arg verwürgte Kegelspannstifte drin.
Da kommt es dann drauf an von der richtigen Seite
den Stift auszutreiben. So einzelne Stifte bekommt
man auch im Ebay, da braucht man nicht die Werkstätten
abklappern. Eine Firma die Normteile-Verbindungselemente
verkauft hat so was aber auch.
Zylinderstifte gibt es in harter und weicher Ausführung.
Weiche können als Sollbruchstelle eingesetzt werden.
Bevor aus den Zahnrädern oder Lagern was ausbricht
schert der Stift durch.

Ich hatte erst eine Reparatur mit Spannhülsen versucht dann
aber einige Spannstifte von Schraubenhändler mit genommen
und an der richtigen Stelle abgesägt. Also den Bereich
vom Kegelstift herausgesucht der stramm passte...
was aber nicht gleich beim ersten Versuch geklappt hat.
Ging dann erst zu weit rein zu stecken ...
Das Kegelverhältnis ist 1:50, also nicht sehr viel unterschied
im Durchmesser auf der kurzen Länge
aber es reicht um bei einer verwäxlung Ärger zu bekommen.

Letztlich weiß ich aber nicht was einer der Vorbesitzer da schon
mal ersatzweise rein gesteckt hatte oder ob das bei anderen
Herstellen nicht auch anders gelöst wurde. Optisch sehen
die Handbohrmaschinen sich sehr ähnlich ... ob es da Firmen
Verbindungen gab und die gleichen Gussformen eingesetzt wurde?

LG uwe
 

robJowau

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Ähm, schau dir den Stift nochmal genau an - nicht das es sich um eine Niet handelt, bzw. um einen angestauchten Stift.

Bin mir leider nicht sicher, aber es sieht aus wie ein linearer Zylinderstift mit einem (flachen) Kopf auf einer Seite (auf der anderen Seite ist der Stift etwas versenkt, scheint auch gut rauszugehen, hab nur 3mm angetrieben, den Rest morgen).

Kann es sein, daß das Material nicht Stahl sondern Messing oder Kupfer oder so ist? Hat so einen gelb-roten Stich, ich habe (unvorsichtigerweise) am oberen Gang mit der Beißzange angezogen am vorstehenden Kopf, den hab ich angequetscht, scheint nicht sehr hart zu sein..

Eine der Federn im Bohrkopf ist komplett hin, ich nehme an das sind halbwegs normale Druckfedern? Einfach richtigen Durchmesser auf korrekte Länge zuschneiden?
 

Daniboy

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Bin mir leider nicht sicher, aber es sieht aus wie ein linearer Zylinderstift...
Kann es sein, daß das Material nicht Stahl sondern Messing oder Kupfer oder so ist?...

Nach dem was ich hier so gelesen habe (Uwes Beitrag und die Infos von den Links) ist es eher kein Zylinderstift, sondern ein Kegelstift.

Wie diese Normteile aussehen (Zylinderstift, Spannstift, Kegelstift, Kerbstift...)
sieht man zB hier:
http://www.tedata.com/2257.0.html

Ob es ein Kegelstift ist, sollte man eigentlich mit gutem Augenmaß erkennen, oder mit einer Schiebelehre abmessen können.

Bei einem Kegelverhältnis 1:50 ist der Durchmesserunterschied schon merklich.
Also zB wenn der Bolzen 30mm lang ist und am kleineren Durchmesser 5mm misst, dann hat der große Durchmesser (30mm/50)+5mm=5.6mm.

Also wäre hier der Einsatz eines zylindrischen Teils schon eine arge Vergewaltigung.

Material wird wohl weicher Stahl sein, wenn es ein Originalteil ist.
 

Helibob

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Wenn er sich gut heraustreiben lässt, vergiss meinen Einwand.

Hintergrund meines vorherigen Post: ^^evtl. zum Verständnis
Eine richtige Vernietung hat einen hohen Lochleibungsdruck, da sind kräftige Schläge nicht unbedingt wirksam und die Gefahr das etwas anderes dabei kaputt geht sehr wahrscheinlich. Eine Niet wird ausgebohrt, bzw. der Druck herausgenommen, in dem diese mit einem etwas kleineren (wenige Zehntel-mm) kleiner gebohrt bis kurz vor dem Schließkopf. Anschließend kann man diese dann heraus treiben.
Btw: Die Mehrzahl von Niet ist Niete - Nieten hat man bei Losnummern.
 
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