Habe immer wieder Probleme "gerade" zu sägen?

Drexelfrosch

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Hallo
Ich habe mittlerweile ein ganzes Sägen sortiment.
Kataba, Dozuki, Rücken-Feinsäge, und auch eine feine Säge für Zinken und Zapfen und Co.
Alles keine Billigsägen.

Säge momentan 8x6 und 6x12cm Kanthölzer. Und obwohl ich diese supergenau anzeichne, und zum sägen die stabile Rückensäge mit feinen Schnitt verwende (Bahco Proficut), komme ich immer wieder neben den Strich, und der Schnitt wird nicht Rechtwinklig. Säge schon ganz langsam...und schaue oft, so kann ich ganz schlimme ausreißer verhindern, aber 100% wird es nicht...vielleicht auch normal?

Am besten wäre eine Kreissäge ich weiß, habe ich nicht.
Aber da ich momentan eine Werbank baue, und auch noch Schlitz und Zapfen machen muss, ist es nicht schlecht, das ich von hand etwas sägen muss, das übt.

Weil wenn ich, die Schlitze säge, das muss wohl noch etwas genauer werden wie jetzt, dann können kleine Ausreißer das ganze Kantholz versauen.

Gibt es eventuell einen Trick, wo mit es ganz gerade wird?
Kann man sich eine Sägehilfe irgentwie selber bauen?
 

WinfriedM

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Ist viel Übungssache. Hunderprozentig gerade gibt es ja auch nicht, ist die Frage, welche Genauigkeit du erreichen willst und ob das von Hand reproduzierbar überhaupt noch möglich ist. Es ist aber immer wieder erstaunlich, mit welcher Präzision manch einer sägen kann, der lange geübt hat.

Hilfsmittel: Such mal nach Schneidlade, z.B. ist hier was:

Gehrungsschneidladen, Gehrungsladen, Schneidladen
 

uli2003

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Üben, üben, üben. Und am besten eine ordentlich geschärfte Gestellsäge verwenden.

Von diesen Handsägen mit gehärteten Zähnen halte ich persönlich überhaupt nix. Die lassen sich schlecht führen.

Grüße
Uli
 

pedder

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Japansägen sind oft zu dünn, um Zapfen zu sägen.

Zahnspitzengehärtete Sägen sind in der Regel für Schnitte quer zu Faser. Längs brauchen sie zuviel KRaft und dann verläzuft der Schnitt.

Viele Sägen haben außerdem zuviel Schränkung.

Ulis Tipp mit der gut geschärften Spannsäge ist gut. Bei Dieter Schmid Feine Werkzeuge gibt es japanischer Ersatzblätter für Spannsägen, das ist aus meiner sicht für den Einstieg ideal, wenn man nicht selber schärfen will .

Für Schnitte bis 60mm ist die Veritas Carcass saw das Beste am Markt.

Liebe Grüße
Pedder
 

Ernst Werner

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Eine gut geschärft Gestellsäge , das Sägeblatt fluchtend ausgerichtet, beim ansetzen mit dem Daumen auf dem Blattrücken führungshilfe geben und dann üben, üben, üben.
Eine Gestellsäge will laufen, über die Gesamtlänge, ohne viel zwischendurch absetzen und hinschauen wo man schneidet. ( Früher hat de Maista hat immer gesacht, Junge merkt dir das "Hammer, Säge, Feile, Sch...z benutz ganz"

Wenn das einmal richtig sitzt ,klappt das im Ansatz und ist wie Fahrrad fahren und Schwimmen bzw. das verlernst du nicht.
Gruß
EW
 

Holzwurm-Tom

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Hallo,
ich benutze für größere Dimensionen eine japanische Zimmermannssäge. Habe damit schon etliche Sachen mit KVH oder Leimbinder gebaut. Ich habe einen kleinen Trick den ich anwende. Zeichne natürlich drei Seiten an, dann nehme ich einen Abschnitt des KVH und lege es an den Strich. Dann langsam ansägen und wenn man ein Stück drin ist, nehme ich das Klötzchen weg und Säge einfach weiter. Die flutscht durch wie nix und der Schnitt ist zu 98% gerade!

Kann ich nur empfehlen!

Gruß
Tom
 

uli2003

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Nicht schon wieder Empfehlungen für Japansägen :emoji_slight_smile:

Die Sägen sind schön scharf und sägen sauber. Nur führen kann man sie kaum bis gar nicht.
Erst sägen lernen, dann japanische Sägen kaufen.

Ernst Werner hat es rustikal aber treffend beschrieben.

Grüße
Uli
 

Dusi

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Mir hat man mal erklärt, dass man folgendermaßen sägen soll:

Erst sägt man ein Dreieck an der hinteren Kante des Holzes, das Dreieck hat den Vorteil, dass man am Ein- und Austritt der Säge den Strich zur Orientierung hat. Das ganze macht man so weit bis die Säge etwas mehr als 50% der Seite angesägt hat.

Dann geht man an die vorderer Kante und sägt genau das gleiche. Dann kann man die Säge wieder oben ansetzen, sie wird nun von dem vorderen und hinteren Schnitt geführt und man sägt das Holz durch.

Was das verständlich? Ach schau mal... hier habe ich noch ein Video gefunden, der das beschreibt: https://www.youtube.com/watch?v=Nis3DnELhyg
 

ingo ullrich

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es tut mir leid, nach 2:06 min musste ich das video ausmachen, ich konnte es nicht mehr
mit ansehen
schon am anfang hatte ich gedacht , wieviel holzstücke diese "zarten hände" schon gesehen haben, theoretisch mag es ja fast alles richtig sein,

aber auf der first sitzen und die Firstpfette beischneiden, als Lehrjunge mit der Handsäge,
später als Geselle mit der Kettensäge , kann man nur , wenn man es von grund auf lernt.
 

raziausdud

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Hallo,

so wie dusi es beschrieben hat, mache ich es auch. Von mir noch ne Zeichnung dazu: zuerst Schnitt a, dann Schnitt b, zuletzt Schnitt c (bei dem das Sägeblatt von den bereits gesägten Schnitten a und b geführt wird).

Und auch das Video zeigt das doch sehr schön. Und was ist das für ein Argument ... zarte Hände usw. ... ein Zeitschriften-Redakteur ist doch nicht "vom Bau" ...

Herzliche Grüße
Rainer
 

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uli2003

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Wenn eine Säge durch einen vorhandenen Schnitt geführt wird, ist sie wohl stumpf oder nicht geschränkt. Letzteres ist typisch japanisch.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Bei den Japansägen finde ich auch immer wichtig, mit Feingefühl zu sägen und nicht mit Kraft. Also immer wieder zu spüren, ob das Blatt möglichst frei und leicht läuft und nicht irgendwie verkantet. Gerade weil die Blätter so dünn sind, brauchen die viel Feingefühl.

Work smart, not hard.

Eine gute Übung fand ich es, dünne Scheiben von einem 10cm dicken Ast runterzuschneiden. Und auch das tägliche penible Brotschneiden hilft, besser zu werden.
 

Drexelfrosch

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Hallo

Hallo
Die Veritas Säge wollte ich mir schon mal kaufen, aber ziemlich teuer, hätte mir man nur diese kaufen sollen, anstatt die ganzen anderen:rolleyes: :emoji_open_mouth:

Habe mir nun für die Zapfen diese hier noch gekauft!
Feinsäge "Pax" (Gent’s Saw) von Thomas Flinn in 250 mm.
vom Dieter Schmid Werkzeuge Shop.
Aber eventuell werde ich mir die gute von Veritas noch mal gönnen.:emoji_wink:

Danke für das Youtube Video. Dusi.!
Sehr interressant, das werde ich mal probieren!:rolleyes::emoji_wink:


Gestellsäge wollte ich auch schon mal kaufen, doch mich schreckte dieses "selber" schärfen ab. Aber wenn man da auch fertige Sägeblätter für bekommt.
Auch die Bauform ist ja sehr groß.


Der Mann im Youtube Video hat auf jeden Fall eine Japansäge besserer Qualität als meine. Bei mir ist das Blech viel dünner, und verbiegt leicht.
Und mit der anderen Japansäge, die einen Rücken hat, komme ich nicht auf tiefe.

Danke Euch für die Hilfe! Ihr habt mir wertvolle Tipps gegeben!:emoji_slight_smile:
Wünsche allen Beitragsschreibern auf meine Frage, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Gruß
 

michaelhild

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im sonnigen LDK
Habe mir nun für die Zapfen diese hier noch gekauft!
Feinsäge "Pax" (Gent’s Saw) von Thomas Flinn in 250 mm.
vom Dieter Schmid Werkzeuge Shop.

So eine habe ich auch noch rumliegen, an sich nicht schlecht, nur wie viele andere auch, nicht scharf geschliffen.
Das sind die Veritas schon und deswegen kosten sie auch deutlich mehr Euros, aber im Vergleich zu anderen geschliffenen Sägen immer noch recht günstig.
 

Holz-Ralle

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aber auf der first sitzen und die Firstpfette beischneiden, als Lehrjunge mit der Handsäge,
später als Geselle mit der Kettensäge , kann man nur , wenn man es von grund auf lernt.

Tja und genau wie im Video gezeigt lernt man es. Ich wußte gar nicht, dass es dazu Videos gibt, so selbstverständlich ist das für mich so zu sägen.

Im Übrigen ein sehr häufiger Fehler beim Sägen ist das oft zu viel Druck auf das Sägeblatt ausgeübt wird.
Bei manchen Heimwerkern habe ich das Gefühl die wollen die Holzlatte durchdrücken und nicht durchsägen.
 

Obi

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Hallo
also bei mir klappt das mit einer schön geschärften und geschränkten Absetzsäge
So haben wir es als Tischler gelernt.
Mit den Japansägen stehe ich auf Kriegsfuss, außer beim Zinken, da sind sie Super.
Warscheinlich liegt es an mir, da ich mit Sägen die auf Zug geschliffen sind nicht so zurecht komme.

Gruß Jürgen
 

uli2003

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Ich glaube langsam die Japansägen sind im gleichen Container rübergeschippert gekommen wie die grauen Plastikkisten mit grünen Knöppen...

Grüße
Uli
 

michaelhild

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im sonnigen LDK
Ich glaube langsam die Japansägen sind im gleichen Container rübergeschippert gekommen wie die grauen Plastikkisten mit grünen Knöppen...

Grüße
Uli

Ne ne das stimmt nicht, in dem Container waren auch die blauen Maschinen mit roter Schrift. :emoji_stuck_out_tongue:



Ich kann den Hype für Japansägen verstehen, auspacken und loslegen. Es bekommt ja kein deutscher Hersteller den Ar*** hoch, um wirklich geschärfte und gebrauchsfertige Sägen in den Handel zu bringen.
Aber ne ist klar, Profis wie Du Uli, die schärfen die Dinger flugs mal eben beim großen Geschäft aufm Klo mit der Nagelfeile. :emoji_grin:
Aber es gibt genug Amateure so wie ich, die wollen und können erstmal keine Säge schärfen und bevor die Amis (Veritas z.B.) mit ihren geschärften Sägen auf dem Markt erschienen, gabs halt nur die Japansägen, die wirklich scharf waren.
 

heiko-rech

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Hallo,
Gibt es eventuell einen Trick, wo mit es ganz gerade wird?
Kann man sich eine Sägehilfe irgentwie selber bauen?
Wie schon geschrieben: Üben!

Am besten ein Stück Holz nehmen, viele Linien nebeneinander zeichnen und los gehts.
Die Meinung, dass japanische Sägen den europäischen überlegen sind halte ich für überzogen. Gerade mit den Japanern stößt man als Neuling sehr schnell an die Grenzen. Kleine Absetzschnitte, Zinken und mal eine Leiste ablängen gelingt damit sicherlich jedem Neuling. Tiefe, gerade Schnitte sind damit jedoch viel schwieriger, als mit einer Gestellsäge oder einer Rückensäge.

Wichtig ist auch vernünftiges Licht am Arbeitsplatz!

Gruß

Heiko
 

gleiter

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Bei mir ist das Blech viel dünner, und verbiegt leicht.

Zu viel Druck auf dem Blatt, falsche Stellung vom Arm, schon verbiegt das Blatt. Wenn dann auch noch die falsche Stellung dazu kommt wird das ein schiefer Schnitt.

Der Tip wurde schon gegeben, zum Üben ist das wirklich erstklassig: Nimm eine Latte, Fichte, 40 x 40 x 2000 mm, zeichne rundum alle 10 mm einen Strich und säge los. Du kannst eine Ecke einsägen, das Holz wenden, nächste Ecke, usw usf. Schneide ein paar Scheiben ab, wenn's immer gleich schief ist mußt Du Deine Körperstellung zum Werkstück ändern. Und lass' Dir Zeit beim Sägen, langsam und bedächtig arbeiten ist immer besser als schnell-schnell. Zum Anschneiden kannst Du auch noch ein rechtwinkeliges Klötzchen an den Strich halten, quasi als winkelige Führung für das Sägeblatt. Mach' auch Schnitte wo Dein "Zielauge" genau über dem Blatt ist, das hilft sehr.

Ansonst auch von mir der Rat: Üben, üben, üben. Wenn Du diese 2000er Latte bis auf restliche 200 mm fertig hast wirst Du den Bogen auch raus haben.

:emoji_wink:

Gruß, André.

P.S.: Japansägen sind m.E. die Besten, im mittleren Preissegment bekommt man schon sehr brauchbare Ware. Und wenn das Blatt "am Ende" ist kann man sehr gute Ziehklingen draus machen.
 

uli2003

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Mensch Micha, dich kann man aber leicht provozieren :emoji_wink:

Nein, natürlich schärfe ich die Sägen nicht auf dem Klo :emoji_grin:
Die Aussage mit den Plastikkisten war übrigens spaßig gemeint und rein rhetorischer Art.

Damit ich auch verstanden werde:

Japansägen sägen recht gut, und sind scharf. Was ich nur sagen will ist:
Der Hype um diese Sägen - naja, weniger der Hype, mehr die dauernden Empfehlungen sind völlig fehl am Platze. Japanische Sägen sind so gut wie nicht geschränkt, und lassen sich im Schnitt einfach nicht korrigieren, sie lassen sich nicht führen wie eine scharfe Rückensäge oder Gestellsäge. Das ist nun einmal so, und nicht zu ändern, auch wenn ich hier gegen Windmühlen reden muss.

Klar ist das toll, wenn man die Säge geschärft kauft und loslegt. Ich lese hier immer von Handarbeit und dem Schärfen von Stecheisen bis zum Exzess - warum nicht auch bei Sägen??

Ich kann mir die Tipps auch sparen, wenn die Neulinge, von denen ich glaube dass sie es wissen wollen, es nicht interessiert.
Ja, ich habe das von der Pike auf gelernt. Ich habe auch mit Schweifsäge und allem was an Gestellsägen möglich ist geübt und gesägt, bis ich die Säge führen konnte. Ich habe die Sägen gefeilt und geschränkt bis ich es konnte. Zinken habe ich grundsätzlich mit der Absetzsäge gesägt, man glaubt es kaum - das geht, sogar sauber.

Dann kam der Japansägen-Hype, und seit dem bekomme ich das Grausen, wenn ich in den Gesellenprüfungen die Zinken bewerten soll. Ja, das Wundermittel spricht sich rum, bloß kaum einer kann damit umgehen.

Wann ich die letzte Säge geschärft habe kann ich dir nicht genau sagen. Mache ich heute kaum noch, war aber in 20 Min. erledigt. Der Teil der klassischen Handarbeit fristet in der modernen Tischlerei ein Nischendasein.

Natürlich kann man sich Hilfsmittel aller Art basteln, bis hin zur 'handbetriebenen Kappsäge'. Das mag gerade werden, man kann dann aber noch lange nicht mit einer Säge umgehen.

Grüße
Uli
 
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