Gut belastete Schreibtische aus Birke Multiplex schützen

Chris0104

Gäste
Hallo,

ich habe uns vor ein paar Monaten ein paar Schreibtische gebaut, deren Platten aus Birke Multiplex bestehen. Im Fachhandel hat man mir zum Schutz gegen Feutigkeit, Beschädigungen etc. Clou WL Treppen- und Parkettlack (Wasserlack) empfohlen, welchen ich darauf hin gekauft habe.

Nun bin ich mit den Ergebnissen leider gar nicht zufrieden. Selbst nach deutlich längerer Durchtrocknungszweit wie empfohlen treten folgende Effekte auf:

- Ich empfinde die Oberfläche nicht gerade als stabil, Kugelschreiber auf Papier ohne Unterlage kann minimale Spuren hinterlassen, ebenso wie das Wegkratzen eines Dreckflecks (Schokolade) mit dem Fingernagel

- Es sind minimale, optisch eigentlich schöne Riefen vorhanden, aus denen sich bestimmte Arten von Dreck nicht mehr entfernen lassen wollen. Grund könnte der für den Lack empfohlene Vorschliff mit nur 130er Schleifpapier ein

---

Der Clou Kundenberater wollte mit das gar nicht glauben und sagte, es liege daran, dass Birke Multiplex zu weich sei.

Was gibt es für Alternativen zur Oberflächenbehandlung ??

Schmutz- und Feuchtigkeitsresitenz sowie eine unempfindliche Oberfläche wären meine Vorraussetzungen. Ist Hartwachs-Öl eventuell besser geeignet ? Wenn ja - welches ?

Grüße
Chris
 

Ekahard

ww-buche
Registriert
25. Juni 2004
Beiträge
299
Ort
Cloppenburg
Was für eine Deckschicht hat denn die Multiplexplatte ??
Birke Messerfurnier oder Schälfurnier
Buche Messerfurnier oder Schälfurnier

Wenn es nur Birke ist, ist die Oberfläche " weicher " und empfindlicher.

Lackvorschliff mit min 180 er Papier, Dann grundieren, trocknen lassen. Zwischenschliff mit 320 er Papier, zweimal endlackieren.
Der WL von Clou ist eigentlich nicht schlecht und sollte zu einem vernünftigen Ergebnis führen.

Auf jeden Fall würde ich jetzt die Finger von einer ÖL / Wachs Oberfläche lassen.
1. muss alles wieder abgeschliffen werden
2. Wird der Untergrund dadurch auch nicht " härter "

Gruß Jürgen
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
9.733
Alter
68
Ort
Koblenz
Hallo,

wir haben schon Böden aus Brike Multiplex hergestellt und diese mit Clou WL behandelt. Da gab es auch nach 1,5 Jahren noch keine Probleme.

Allerdings würde ich auch nicht auf Buche Multiplex mit Kugelschreiber auf Papier ohne Unterlage schreiben.

Gruß
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.105
Ort
Dortmund
Wenn der Lack selber irgendwie weich geblieben ist, würd ich in Richtung Verarbeitungsfehler schauen. Wasserlacke müssen z.B. um die 20 Grad verarbeitet werden und die Dose sollte nicht älter als 1 Jahr sein, um Probleme auszuschließen. Streich doch mal eine Probe Lack dünn auf eine Glasscheibe. Da kannst du erstmal testen, ob der Lack ordentlich hart wird.

Birke - ist natürlich relativ weich, aber auch nicht extrem weich. Bist du sicher, dass es nicht versehentlich Pappel ist? Die wäre nämlich extrem weich und sie wird auch gerne für Multiplex verarbeitet.

Achtung: Viele Wasserlacke sind nicht chemikalienstabil. Da reicht schon etwas Handcreme oder Sonnencreme und nach 2-3 Tagen ist der Lack weich. Insofern würd ich für einen Schreibtisch kein 1K-Wasserlack verwenden.

Ach ja, wie oft hast du denn beschichtet und womit (Pinsel, Rolle...)?
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.520
Ort
Wuppertal
Lieber Chris,

auch ich habe einen Schreibtisch aus 30 mm Birke-Multiplex, Schälfurnier. Trotz Versiegelung mit Kunstharzlack ist auch diese Platte sehr weich. Das stört mich aber nicht so sehr, da ich das ja von vornherein wusste. Mir fällt jetzt auch nichts ein, wie man eine weiche Holzoberfläche härter kriegen sollte.... Das kann kein Lack!
Höchstens mit Hartholz überfurnieren (z.B. Ahorn, plus Gegenzugfurnier auf der Unterseite), wenn das technisch möglich ist. Die Schnittkanten im "Bahlsen-Waffel-Finish" könnte man dann ja lassen.

Oder: Schreibunterlage drauf und fertig!


gruß

Michael
 

-FX-

ww-ahorn
Registriert
11. März 2008
Beiträge
109
Ort
nähe FD
Hallo,

es handelt sich wirklich um Birke Multiplex, müsste meinen bescheidenen Kenntnissen nach Schälfunier gewesen sein (S/BB - Platten)

Der Lack wurde gerollt, 4 hauchdünne Schichten, Trocknung 4 Wochen. Habe gerade den Lack genommen, weil man ihn gut mit der Rolle verarbeiten kann. Zur Verarbeitung von 2k-Lacken habe ich leider keine Möglichkeit.

Wenn sich da nicht viel machen lässt werde ich eben nur noch mal den Lack ordentlich anschleifen und versuchen, eine ebene Fläche hinzubekommen, damit sich in die winzigen Strukturen kein Dreck mehr setzen kann.
Furnier, wenn überhaupt, erst dann, wenn die Tische so schlimm aussehen, dass man sie überarbeiten müsste, und die Deckschicht durchschleift.

Eine Frage zur Verarbeitung hätte ich noch. Habe versäumt gehabt, den Lack jedesmal aufzuschütteln, so dass es sein kann, dass die die Füllstoffanteile eher am Boden des Kanisters abgesetzt haben. Der Clou Kundendienstler sah darin kein Problem.

Jetzt hatte ich anhand eines kleinen Probestücks mal einen Schnellschuss gestartet, dieses angeschliffen und nochmals überlackiert. Seltsamerweise bildete der Lack einen beim genauen Hinsehen erkennbaren orangenhautähnlichen Effekt.

Kann das mit dem eventuell geänderten Lack/Füllstoffverhältnis zusammenhängen oder habe ich vielleicht nur unsauber gearbeitet? Kann man das mittels Verdünnen mit Wasser umgehen ?

Chris0104
 
Oben Unten