Gruselfilm für Restauratoren ...

Hondo6566

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Kannte ich schon, m.E. ist das totaler Pfusch was der Typ da macht.
Da läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken...
 

Keilzink

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... könnte er, wenn das ein Ami wäre. Er behauptet zwar in den Kanalinfos, dass sein Standort USA wäre, aber sein Werkzeug (Kärcher, Metabo, Kirschen usw), seine Klamotten, sein Englisch ... ich wette auf auf D oder Ö.
Einen falschen Standort einzugeben, stellt wohl kein Problem dar auf YT - habe ich gehört.

LG, Andreas
 

werists

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... könnte er, wenn das ein Ami wäre. Er behauptet zwar in den Kanalinfos, dass sein Standort USA wäre, aber sein Werkzeug (Kärcher, Metabo, Kirschen usw), seine Klamotten, sein Englisch ... ich wette auf auf D oder Ö.
Einen falschen Standort einzugeben, stellt wohl kein Problem dar auf YT - habe ich gehört.

LG, Andreas
Die Elektroinstallation (Steckdosen, CEE-Stecker) deutet auch auf DE hin.
 

marcus_n

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Aufgrund des Vornamens könnte man auf eine finnische Herkunft tippen. Ich gehe aber von einem Österreicher aus. Das ist im Endeffekt nicht wirklich wichtig.
Ja, der junge Mann hat irgendwie alles falsch gemacht. Gleichzeitig sage ich, die meisten Schreiner von heute und vor ein paar Jahrzehnten hätten (und haben das oftmals) nicht anders ausgeführt. Seit Jahrhunderten pfuschen die Profis (Tischler und Schreiner) an alten Werkstücken herum und verschlimmbessern das alles. Die besten Beispiele stammen aus den 60er und 70er Jahren in denen zahllose Handwerker altes Mobiliar aus der Gotik, der Rennaisance und dem Barock mit Weissleim beglückt haben, "aus zwei mach eins" schufen und das Ergebnis dann mit Nitrolack versiegelten.
Ich habe Röntgenaufnahmen gesehen, in denen vier Generationen ihr Können unbarmherzig darübergelegt haben.
Das Problem liegt am Ende bei den Restauratoren selbst, die ihre Arbeit, ihre Ziele und ihre Arbeitsethik nicht erklären wollen, ja sie geheimhalten möchten. Diese Angst, jemand könnte ihnen ihr Wissen wegnehmen. Und am Ende hat die Gemeinschaft der Restauratoren selbst über 150 Jahre gebraucht um zu wissen worum es geht. Der Begriff des Restaurierens ändert sich so oft wie der der Kunst.
Jemand der nicht weiss worum es geht, will dieses alte Teil einfach nur wieder sauber, schick und neu aufarbeiten, damit man es gewinnbringend wieder veräussern kann. Ob die Patina, die Geschichte, das Erlebte für immer verloren geht, ordnet sich dem augenscheinlich Schönen unter. Das ist wie eine Beautyfarm für Möbel, inklusive Falten wegspritzen und Fettpölsterchen abnehmen.
Was es bedeutet ein erhaltenswertes Werk der Geschichte (sei es ein Schmuckstück, ein Gemälde, ein Möbel, eine Skulptur, ein Gebäude, ein Kleidungsstück oder was auch immer) für die Nachwelt zu sichern, funktionsfähig zu erhalten, der der Wissenschaft auch noch in hundert Jahren Zugriff gewährleisten möchte, das weiss doch Keiner ernsthaft.
In einer Zeit in der Möbel gekauft werden, die nach zehn Jahren eh auf dem Sperrmüll landen, in einer Zeit in der Antiquitätenhändler ihre Ware unter Einkaufspreis abstossen müssen, weil Niemand mehr daran Interesse hat - in dieser Zeit, in der die Wissenschaft mehr über die Vergangenheit weiss denn je und gleichzeitig die Menschen sich umso weniger dafür interessieren - da ist das doch alles völlig egal.
Ich wünsche mir hier mehr Aufklärung, Beispiele, Sensibilisierung was Restaurieren, Konservieren und Erhalt für die Nachwelt wirklich bedeuten.

Restaurieren bedeutet Menschheitswissen zu erhalten. Und Restaurieren ist aktueller denn je. Das ist Nachhaltigkeit. Ich muss nicht immer in Möbelhäuser rennen und mir den neuesten Sch... kaufen. Es gibt auch alte Möbel die es noch ein paar Generationen lang tun. Dieser Kufen-Mist, der Gratleistenwahn und die Wildeichensehnsucht sind soo rückständig. Da waren uns das Bauhaus und die HFG in Ulm, ja selbst der Werkbund um Meilen voraus. Wenn ich an die italienischen Möbelbauer in den siebzigern denke und vergleiche mit dem was heute ist. Die meisten Gesellen- und Meisterstücke von heute sind Reproduktionen aus den sechzigern. Alter Falter. Wo ist die Kreativität und die Vision geblieben? Warum rotieren alle nur um die Vergangenheit und versuchen das Retro zu erhalten, ohne an die Zukunft zu denken.
Die Fußböden von heute sehen hundert Jahre alt aus, sind aus Plastik und leicht zu reinigen. Wie soll die Zukunft aussehen? Will das tatsächlich jemand wissen?
Das Alles gehört zusammen. Ich kann nur Neues denken, wenn ich das Alte kenne. Ich muss es zusammenbringen.

Was hat uns dieses Video gezeigt? Wie radiere ich die Geschichte eines Möbels in wenigen Stunden für immer weg und hinterlasse ein seelenloses Skelett.
Der Wert dieses Schrankes (weniger der monetäre) ist für immer dahin. Das ist Gehirnwäsche. Die kleinen Spuren, Anzeichen was passiert ist, der Geruch, der Dreck der Vergangenheit. Alles weg.
Habe die Ehre
 

marcus_n

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flow: Falsch ist, du kannst das Möbel neu bauen. Völlig legitim. Aber einem alten Werkstück die Erinnerung, die Herkunft, die Geschichte zu nehmen ist schlimm. Aber das versteht nur jemand, der in dieser Hinsicht das ein oder andere erlebt hat und sensiblisiert ist. Du kennst die Geschichte, in der in Spanien eine alte Frau ein fünfhundert Jahre altes Bild mit Wasserfarben aufgehübscht hat, das danach niemand wieder erkennen konnte? Das ist so, wie die Mona Lisa mit Epoxy zu versiegeln. Und dann fragst du mich was daran falsch ist?
 

U.Tho

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Als Restaurator hat er sicher Mist gemacht aber wollte oder sollte er restaurieren ? oder eher ein schönes Duplikat herstellen - das ist hier die Frage. An sich sieht das Ergebnis gut aus. Ob das Teil historischen Wert hat(te) bleibt offen.
 

marcus_n

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U.Tho. Sorry. Aber das ist kein Duplikat. Er hat ein altes Werktstück verändert und nicht dupliziert. Hat er das handwerklich richtig gemacht? Hat er nicht. Die Schäden werden spätestens in ein paar Jahren wieder auftreten. Er hat nicht mal die Oberfläche richtig neu aufgebaut. Fleckige Beize, schlimmer als vorher. Da gibt es nichts schön zureden. Ich geh zu Bett. Servus.
 

flow

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Das ist so, wie die Mona Lisa mit Epoxy zu versiegeln.
Ach Gottchen. Das mag keine fachgerechte Restauration sein - na und? Solche Schränke gibt es zu Hunderten, im Gegensatz zu Mona Lisa o. ä. Außerdem: Frag doch mal den Restaurator, warum er nicht Unmengen an unbezahlten Stunden in das Stück steckt, nur, um Deinen Vorstellungen einer 'richtigen' Restauration zu genügen. Ich tippe, er wird lieber seine Rechnungen bezahlen wollen.

EOT,

Wolf
 

U.Tho

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@marcus_n Ok, bei der Technik habe ich (als Laie) da nicht so genau hingesehen, kann mir aber die Reaktionen der Profi`s hier an dieser Stelle erklären.
 

Lico

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Ich musste als Lehrling viel sowas machen. Um den Auftrag für das neue Schlafzimmer zu bekommen, hat sich Chef halt irgend ein Familienerbstück Umhänge lassen. So lief das damals.
Wir haben immer den Begriff Restauration sorgfältig vermieden und von Aufarbeitung gesprochen.
War immer interessante Arbeit. Die Schäden, die die Stücke hatten, beruhten meist auf konstruktiven Fehlern, die bei der Herstellung gemacht worden waren.

Lico
 

wostok

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Dann mal Butter bei die Fische.
Einige Fehler sehe ich ja, aber sicher nicht alle. Bitte lasst mich nicht dumm sterben und listet die groben Vergehen des Herren auf, statt nur zu motzen.
 

Mitglied 92456

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Es ist doch völlig Ok wenn jemand den Schrank leiden mag und es deswegen aufgearbeitet wird. Wem der Schrank gehört darf auch entscheiden was er damit macht.
@markus_n
Was ist den Deine Alternative? Jahrelang einen Restaurator suchen um festzustellen das diese nicht nur sehr rar gesät sind, sondern auch total ausgebucht sind und dann das Möbel zum Sperrmüll fahren? Oder lieber gleich zum Sperrmüll fahren. Davon auszugehen, das der Besitzer es nur reparieren lässt um es teuer zu verkaufen ist auch Käse. Wer so etwas machen lässt, der macht es um es nachher selbst zu nutzen.
Das Teil ist zwar nicht mein Geschmack, trotzdem finde ich es toll wenn es nutzbar gemacht wird statt es zu entsorgen.
 

welaloba

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Einige Fehler sehe ich ja, aber sicher nicht alle. Bitte lasst mich nicht dumm sterben und listet die groben Vergehen des Herren auf, statt nur zu motzen.


Hier und da einen Grammatikfehler in seinem Englisch, über den Einsatz von Ponal kann man streiten, auch über den Einsatz von Alkydlack; so gesehen, macht er alles richtig, es ist ja keine Restaurierung, es ist gut gemeintes Wiederherstellen, benutzfähig machen.
 

Keilzink

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Erst mal muß man ja einen Zugang zum Thema haben. Jemand, der sinngemäß sagt: Je nun, das ist eine Ruine für den Sperrmüll, und der gute Mann hat was draus gemacht, was man nochmal ein paar Jahre benutzen kann, eh es sowieso auf die Halde geht - der wird sich wohl eher keine Antiquitäten kaufen, der hat halt diesen Zugang nicht.
Aber das kann man so sehen, durchaus.

Jemand der Zugang hat, der Antiqutäten etwas abgewinnen kann, dem dreht sich der Magen um, wenn er sieht, was da am Ende dasteht - und wofür der "Hand"-werker offenbar Applaus möchte (und bekommt!!). Ganz schlimm ist einer dran, der in etwa weiss, wie man es richtig hätte machen können, wie man aus dieser Ruine wieder etwas hatte machen können, das dem, was der Handwerker vor 120 Jahren gewollt hat, nahe kommt.

Wenn jetzt einer Elektriker ist, dann sieht er hier, wie marode Kabel mit Klebeband geflickt werden, mit Heißkleber an der Wand befestigt werden und wie eine Erdung hergestellt wird, indem einer einen abisolierten Draht um den nächsten Wasserhahn wickelt - nur so als Beispiel. Oder, stellte euch vor, Theo, der die schönen Kirschbaummöbel baut, würde anfangen, seine Rahmen mit Nägeln zusammenzuklopfen und die Füllungen mit Pattex hintendran kleben. Aber: Alles kein Problem, solange es hält und wenn nicht: die nächste Halde ist ja nicht weit? Ja, wenn man keinen Zugang zum Thema hat, kann man das so sehen. Und das Thema ist: Handwerk.

Die Schnitzerei auf dem Kranz und den Türfüllungen ist recht einfach, aber sie ist auch etwas Besonderes, weil sie jemand in Stunden und tagelanger Arbeit da reingekerbt hat. Und der mußte das erst mal lernen, jahrelang, und auch wenn er es jetzt nicht zu größter Meisterschaft gebracht hat, verdient seine Leistung Respekt. Auf jeden Fall mehr Respekt, als sie ein heutiger CNC-Maschinist verdient, der das ganze am Bildschirm "kreiert" und dann den Fräser laufen lässt, während er Mittag macht.

Am Ende sieht man dann etwas, was ICH mir ganz betimmt nicht in die Wohnung stellen würde - ich bin ja kein Masochist. Von der Schnitzerei ist fast nichts mehr zu erkennen, dafür sieht man überdeutlich jedes einzelne Brett, aus dem die Füllung zusammengesetzt ist. Nur an der Seite sieht man das nicht, da, wo er einfach ein Stück Fichtenfurnier drübergepappt hat. Hätte er vielleicht an den Fülliungen auch so machen sollen - aber da waren halt die Schnitzereien? Egal, fleckige Wasserbeize drüber und ein Lack, der verhindert, dass da nochmal jemand versucht, das besser zu machen. Was ja auch gar nicht geht: Mit seiner Beize hat er nicht mehr revidierbare Tatsachen geschaffen. Mit kommt, wenn ich mir das Endergebnis anschaue, echt nur das Kotzen.

Das Schlimmste aber: Durch sein Filmchen auf YT schafft ein Vorbild, dem viele nacheifern werden. Die ersten paar Kommentare sind ja durchaus positiv. Er verbreitet seine Unkentniss und Ignoranz viral. Das ist noch mehr zum Kotzen. Weil es auch in Zukunft viel Schaden anrichten wird. Und man nichts dagegen tun kann.

LG, Andreas
 

Alceste

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Und man nichts dagegen tun kann.

Na das ist nun objektiv falsch - du könntest ja durchaus eine Videantwort veröffentlichen und dem Mann virtuell die Leviten lesen. Dann gibts auch Kanäle die das besser (?) machen - der Lothar von "Tischlerarbeiten, Handwerk, Restaurierungen, Antiquitäten" scheint mir jemand zu sein der durchaus den Namen Restaurator verdient.
 

U.Tho

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Das Netz ist voll mit Müll und guten Sachen, man muss sich nicht über alles aufregen - da würde man gar nicht fertig mit.
 
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