grundsätzliche Masse beim Möbelbau

hplzwurm

ww-ahorn
Registriert
2. August 2004
Beiträge
120
Ort
Radevormwald
Hallo,

ich plane gerade einen (eher 5) Schubkastenschränke für Wäsche.
Ein Schrank soll 5 Schubkästen bekommen.

Die Schubkästen selber will aus Buche herstellen, d.h. Bohle aufschneiden, aushobeln, Bretter für die Seitenteile und Zargen leimen ..., Führungsleisten und Streichleisten fertigen ..

Nun meine Fragen:

Welche Standardmasse sind für solche handgefertigten Kästen üblich?
Wie stark vor allem macht man die Bretter?
Ich meine, einmal die Zahl 15mm gelesen zu haben, dann kann die führungsnut 7mm werden.
Ich plane z.Zt. allerdings mit 18mm stärke, oder ist das zuviel?

Als Führungen will ich Holzleisten (Buche oder Esche) fertigen, Führungen im Schubkasten etwa in der Mitte des Kastens. Die Kugellagerführungen von Hettich verbrauchen ja immer 4 cm in der Höhe pro Lade.

Oder gibt es gute Führungen, die ich in die Nut im Schubkasten anbringen kann?


zur Komplettierung- den Korpus der Schränke fertige ich aus 19mm Tipla (wahrscheinlich wieder kieferfurniert).
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.176
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

die Stärke der Seitenwände hängt in erster Linie mal von der Größe und der geplanten Belastung ab. Wenn die Schubkästen nur für leichte Wäschestücke, Strümpfe, Unterwäsche, Schneuzo'phon sind ist 18 mm Seitenwand schon stark dimensioniert.
Andererseits tut man sich leichter wenn du die Teile per Hand zinken solltest :emoji_wink:.
Die Zinken werden dann weniger filigran.
Ich nehme immer 12-14 mm allerdings maschinell gezinkt.
Eins versteh ich allerdings nicht so richtig.
Offensichtlich willst du eine Nutleistenführung machen (da ist stärkeres Seitenmaterial auch von Nutzen) schreibst aber gleichzeitig was von Streichleiste.
Achja Esche für die Nutleiste würde ich nicht nehmen. Ein feinporiges Holz wie BU oder Ahorn liefert bessere Laufeigenschaften.
 

hplzwurm

ww-ahorn
Registriert
2. August 2004
Beiträge
120
Ort
Radevormwald
Hallo Carsten,

danke für Deine schnelle Antwort.

Handzinken, ne, das lass ich. Es können leicht 15-25 Laden werden, je nach dem, was da alles rein soll. Deine Aufzählung ist schon ziemlich vollständig :emoji_slight_smile:

Ich wollte die Teile eigentlich auf Gehrung schneiden und dann nach der Klebebandmethode leimen.
Es kommt eh eine Blende davor.
Ich könnte natürlich auch mal versuchen, mit Kreissäge oder Tischfräse (Hammer) die Dinger zu zinken. Habe ich aber noch nie gemacht.

Streichleiste: ja war ein Denkfehler, habe gerade ein kl. Schränkchen gemacht, wo die Schubkästen mit dem Boden über die Laufleisten laufen, da habe ich dann auch Streichleisten eingebaut.

Also,die Streichleiste entfällt und für die Nutleiste nehme ich Bu oder Ahorn.
Nebenbei, die Unterseite der Laden habe ich mit einem Rest von Eichfurnier versehen, damit die Tipla-Seiten besser laufen.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.176
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

Ok bei der Anzahl wollte ich auch nicht per Hand zinken. Aber auf Gehrung ist meines erachtens die schlechteste Verbindung für'n Schubkasten. Hier hat das Vorderstück nur eine Verbindung über den Leim mit dem Rest. Wenn du die Mgl hast Dübeln oder auch Lamello dann hast du zusätzöich noch eine Verbindung.
Vorderstück zwischen den Seiten.
Am Vorderstück hängt die tägliche Zugbelastung durch's Öffnen. Viele Schubkästen die auf Gehrung zusammengebaut werden gehen an dieser Verbindung irgendwann aus dem Leim.
 

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
seh ich auch so, zumal es ja eine art kopfholzverleimung ist, und eine solche ist kaum belastbar. eine möglichkeit wäre eine geferderte verbindung.
die andere ist die, die ich üblicherweise für schubkästen nutze: gefaltet und mit spangurten verleint, aber aus multiplex. durch den faserverlauf hat man da zu 50% der fläche eine breitenverleimung. bisher hat sich noch keiner meiner schubkästen dieser art zerlegt. ich benutze immer 15mm stärke.
wennd dicker wird, sehen die kanten oft zu klobig aus. das kann man durch ein mehr oder weniger starkes fasen entschärfen.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.872
Ort
Wien/österreich
Hi!
Ich bin zwar ein großer Freund der Gehrung, aber bei Massivholzschubladen bin ich auch skeptisch. Evt noch hinterher von der Seite kleine Dübel einbohren. Zumindest beim Vorderstück.
gerhard
 

hplzwurm

ww-ahorn
Registriert
2. August 2004
Beiträge
120
Ort
Radevormwald
Danke

Also, ihr habt mich überzeugt, ich werde wieder mit Lamello arbeiten.
Da habe ich schon Übung.
Die Vorderseite zwischen die Seiten wegen der Zugbelastung ist klar, danke.

Ich werde euch bei Gelegenheit wieder mit Fragen belästigen.

Da fällt mir schon etwas ein.

Wo bekomme ich ein Scharnier für eine 2-teilige Tür, die in eine Ecklösung kommt.
D.h. im 90°-Winkel soll entstehen.
Ist jetzt kompliziert beschrieben, geht im Moment nicht besser.
 

hplzwurm

ww-ahorn
Registriert
2. August 2004
Beiträge
120
Ort
Radevormwald
Ecktürscharnier

Sorry,

aber mit diesen beiden Wörtern "Ecktürscharnier" oder "Ecktüband" finde ich nirgends etwas?
Heisst der iffizielle Begriff evtl. doch anders?
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.872
Ort
Wien/österreich
Pardon!
Die Bänder nennen sich "Eckschrank Falttürscharnier". Zumindest bei Blum.

gerhard
 

Anhänge

  • Falttürschranier.doc
    64,5 KB · Aufrufe: 52

hplzwurm

ww-ahorn
Registriert
2. August 2004
Beiträge
120
Ort
Radevormwald
grundsätzliche Masse beim Möbelbau + Eckscharnier

Hallo,

danke Gerhard, habe die Scharniere gefunden.

Aber ich habe eine weitere Frage zu Standardmassen:

Wenn man massive Leimkolz-Kastenseiten vorbereitet, gibt es da einen Richtwert für die Breite der einzelnen Stäbe, die miteinander verleimt werden?
Oder rechnet der Profi auch z.B. aus, wenn er eine 20cm hohe lade baut, dass er meinetwegen 4x5cm verleimt oder 5x4cm oder 7x3cm ....

also, gibt es für Leimholz Standardbreitender Stäbe?

Würdet ihr die Stäbe stumpf verleimen oder mit Lamellos verbinden oder gar durchgehend nuten und z.B. mit einer durchgehenden Feder verleimen.
(Ich habe da noch so einen Sack voller Federn vom Parkettleger, den könnte ich auch dafür verbrauchen.)

Wie gesagt, es geht um Schubkästen für Schlafzimmerschrank und Küche.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.176
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

wegen der Breite der einzelnen Stäbe würde ich mir bei den vermutlich nichtsichtbaren Schubkastenseiten keine Gedanken machen. Wenn es Treppenstufen oder ne Tischplatte wären vielleicht schon eher.
Lamellos oder Federn als Führungen bzw Verleimhilfen nehm ich nur wenn ich wegen der Stärke des Holzes schon recht nahe an meinem Fertigmaß ( Dicke) bin, um einen Dickenverlust durch verrutschte Teiel zu vermeiden.
Zu beachten wäre dann hier die vorherige Festlegung der Länge der einzelnen Elemente um nicht nachher in die leere Nut zu blicken oder eben auf Fremdmaterial was ich mitdurchgeschnitten habe. Kann aber auch durchaus eien Gestaltungsmerkmal sein- macht aber bei nem Schukasten wenig Sinn, sieht eh keiner. Also auf die Holzauswahl achten und stumpf verleimen.
 
Oben Unten