große klappbare Platte

Artur34

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Hallo liebe Woodworker,

ich bräuchte mal ein wenig Hilfe von euch Experten.
Ich plane gerade eine 4,4m lange und 2,2m tiefe Platte, die mittels Seilwinde an die Wand geklappt werden soll.

Hierfür muss natürlich ein Grundgerüst aus Kantholz hergestellt werden, auf welches OSB3 Platten geschraubt werden sollen.

Zum Verständnis:
Die fertige Platte (auf derer sich später eine Carrerabahn nebst Deko [ca. 60kg] befinden soll) liegt auf dem Boden.
Da das Ganze nicht dauerhaft so liegen bleiben kann, weil der Raum auch anderweitig genutzt werden soll, soll die Platte, nebst Bahn, an die Wand geklappt werden (mittels elektrischer Seilwinde)

Es müssen also gewisse Anforderungen an die Platte gestellt werden.
1.) Die Platte soll im heruntergelassenem Zustand "begehbar" sein (also draufsteigen ohne das was bricht)
2.) Da die Platte eben geklappt werden soll, darf sie natürlich auch keine 500kg wiegen (übertrieben)
3.) Die Platte darf sich beim Klappen nicht verbiegen bzw. verwinden... (deswegen 3 "Zugpunkte", linkes oberes Eck, rechtes und mittig)

Folgende Fragen stellen sich mir nun:

Welche Stärke sollte das Grundgerüst haben? Soll ich mit 48 x 48 Kanthölzern arbeiten, reicht weniger, brauche ich mehr?

Welche Dicke sollten die OSB3 Platten aufweisen? Reichen hier 12mm (zwecks Gewicht), oder vielleicht gar 10mm? Oder doch mehr? Bzw. OSB3 Platten, oder habt ihr was "besseres" für meine Zwecke?

Querstreben zwecks Steifigkeit und Begehbarkeit sind natürlich auch geplant! Hatte hier an ein 50 x 50cm Raster gedacht.. Welche Stärke der Querstreben wäre hier ratsam?

Und last but not least: Wie gesagt, ich hätte an drei Zugpunkte (zwei scheinen bei einer Länge von 4,4m deutlich zu wenig zu sein) gedacht... Reichen diese um ein Verwinden und Verbiegen der Platte zu verhindern, oder sollte ich eher mit vier Zugpunkten planen?

Ich danke euch jetzt schon recht narrisch für eure Expertenmeinung!

Mit freundlichen Grüßen, Artur
 

IngoS

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Hallo,

ich habe für eine elektrische Eisenbahn etwas ähnliches gebaut, allerdings nicht klappbar, aber auf Böcke zu stellen.
Unterkonstruktion aus Brettern, etwa 2 x 10cm Querschnitt. Diese Bretter im etwa 40cm Raster überblattet und oben drauf dann eine 9mm Sperrholzplatte.
Ein ausgesprochen stabiles und halbwegs leichtes Teil.

Bei deiner geplanten Größe würde ich allerdings, je nach Deckplattengröße, 2 oder 3 Sektionen bauen, die dann miteinander verschraubt werden.

.

Gruß

Ingo
 

Artur34

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Hallo Ingo,
Vielen Dank schon mal für deine Anregungen...

Würde der Bau in zwei drei Sektionen die Platte denn nicht verwindungsanfälliger machen beim Klappen?

Ich meine ein Kantholz in 4,40 Länge ist doch besser, als zweimal 2,20... oder irre ich mich da?
 

IngoS

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Ich meine ein Kantholz in 4,40 Länge ist doch besser, als zweimal 2,20... oder irre ich mich da?

Hallo,

mag sein, aber so einen Trümmer in einem Stück zu bauen, ist schon extrem unhandlich. Denk dran, das sowas mal wieder abgebaut werden muss. In Segmenten bekommt man das noch durch eine Tür und kann das ganze auch womöglich mal veräußern. In einem Stück gibt das zum Schluss einen riesen Haufen Brennholz. Ich hatte auch drei Sektionen gebaut. War von der Stabilität vollkommen unproblematisch und 10cm Bretter hochkant sind wesentlich biegesteifer als 5 x 5 cm Latten.

Gruß

Ingo
 

Helibob

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H,
zur Statik kann ich leider nur wenig beitragen, lediglich etwas Brainstorming. ^Ingo's Angaben klingen schon mal nicht schlecht.

Verschiebe deinen Drehpunkt möglichst weit in die Platte hinein (du benötigst ja etwas Aufbauhöhe) und evtl. lohnt es sich ein Gegengewicht, bzw. findet es hier Platz. Bei z. B. 40 cm Aufbauhöhe wären es dann schon nur noch ca. 1,8 überhängend.
Statt Winde eignet sich evtl. ein modifizierter Rollladenmotor.

Gruß Matze
 

sonicbiker

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Moin Artur,
vielleicht reichen zwei Zugpunkte, wenn du
a) Ingos Vorschlag mit 10 cm Brettern hochkant berücksichtigst und
b) die Zugpunkte von den Ecken außen etwas weiter nach innen verlagerst (60-80 cm eingerückt).
Grüße,
Wolfram
 

Artur34

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Hallo Matze,
Das mit dem Rolladenmotor habe ich mir gestern auch überlegt.
Vor allem gibt es dafür ohne Probleme ne 4,40m lange sechs oder Achtkantwelle zu kaufen...
Dürfte bei zwei drei Zugpunkten einfacher zum aufwickeln sein, als mit einer Seilwinde...

@wolfram
Zu Punkt b) stimmt... Dürfte die Sache glaub vereinfachen.

Bzw.: @all:
Hat hier jemand ne Ahnung wie sich die Sache mit der Hebelwirkung verhält?
Ich meine, nehmen wir mal an das Endgewicht beträgt 150kg.
Es müssen ja dann aber keine 150kg gezogen werden, weil die Platte ja aufliegt und nur geklappt wird.

Gibt's da irgendne Formel für sowas?
War noch nie gut in Mathe... :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Gibt's da irgendne Formel für sowas?
War noch nie gut in Mathe..

Hallo,

Wenn der Drehpunkt an einer Seite der Platte liegt, halbiert sich die Hubkraft an der anderen Seite.
Ist das Seil aber nicht rechtwinklig zur senkrechten Hubkraft geführt, erhöht sich die Seilkraft wieder. (Pythagoras)

Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Hallo Artur,

das mit den zwei/drei Teilen ist sicher problematisch, schließlich soll ja - so denke ich- die Autorennbahn nicht jedesmal auseinandergenommen werden. Da ich die Idee mit der Teilung besonders wegen des Gewichts einer so großen Platte andererseits auch gut finde, schlage ich vor, eventuell beides zu kombinieren.

Also die Rennbahn auf eine recht dünne große Platte, deren Unterbau (also im Grunde den Rahmen der Platte) dann in drei Teilen herstellen.

Noch zum Handling: als Kind hatte auch ich eine klappbare Eisenbahn, geschätzt 3x1,5 Meter, die Platte war so stabil, dass ich da draufsteigen konnte und trotzdem war das Hochklappen per Hand zu bewältigen. Grob das halbe Gewicht an der Vorderkante hat Ingo ja schon geschrieben.

Rainer
 

Artur34

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Danke für deine Erklärung Ingo...

Auch dir Rainer vielen Dank.
Mit welcher Materialstärke hast du denn damals gearbeitet? Weißt du das noch ungefähr? Ich meine Kantholzstärke für das Gerüst und Dicke der Platten...

Habe jetzt auch mit nem anderen Modellbauer gesprochen, der meinte kantholz würde in 24 x 48mm reichen, und dann dünne Platten drauf... verschraubt und verleimt verzieht sich da nix...

Werde das Gerüst in zwei Modulen bauen (je 2,2m x 2,2m) und das ganze dann miteinander verschraubten...
 

raziausdud

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Mit welcher Materialstärke hast du denn damals gearbeitet?

Ingo hat DAS schon beantwortet.

Ich komme aber gern noch mal drauf zurück, weil es vielleicht eine weitere Anregung enthält: es ist nun fast 60 Jahre her ... das war wohl eine Spanplatte so um 20mm mit einem außen umlaufendem Rahmen. Das war ein richtiger Schrank im Wohnzimmer, Seitenwände, Deckel, die Front war die Eisenbahnplatte. Hochgeklappt ahnte ein Fremder wohl kaum, was sich darin verbarg. Ich hatte als Knirps auch ein ähnlich konstruiertes Klappbett. Um das Kabelgedöns der Unterseite im hochgeklappten Zustand zu verbergen, gab es beim Eisenbahn-Schrank drei in genuteten Leisten geführte dünne Sperrholzplatten, die man also auch abziehen konnte. Die Platte lag heruntergeklappt in ca 50 cm Höhe, unter die Ecken wurde einfach je ein - wie beschreibe/nenne ich das - eckiges Holzrohr mit den Maßen so grob 15x15 cm untergestellt.

Rainer
 
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Artur34

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Sorry Ingo, wer lesen kann ist klar im Vorteil...
(Habe nicht auf den Nutzernamen geachtet)

An sowas habe ich auch schon gedacht, Rainer... auf die Unterseite kommt eine 3mm Möbelrückwand in einer Führungsschiene...und da drauf eine Fototapete... so komme ich auch immer an die Verkabelung...

Oder ich nutze Magnete statt der Führungsschiene... dann wird es noch besser aussehen...

Auf jeden Fall werde ich euch an der Umsetzung teilhaben lassen...
 
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