Gratleiste nachträglich in Eichen-Tischplatte?

Merlin

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Hallo!

Ich hatte vor ein paar Monaten hier mal einen Thread über meinen Eichentisch gemacht den ich geölt habe. Der ist nun leider doch verzogen :/

Also die Tischplatte selbst ist schon lange fertig, irgendwann letztes Jahr. Diese lag dann lange hier auf der Unbeheizten Tenne. Und sowohl bei weit unter 0 Grad im Winter als auch an den heissesten Tagen im Sommer gab es keinerlei Probleme mit der Platte, die war Schnurgerade. Deswegen hatte ich mich auch schon gefreut das ich die scheinbar ohne weiteres so benutzen kann. Dann habe ich ja im Sommer den Tisch fertig gestellt. Nach ein paar Wochen im Haus hatte sich die Platte in der Breite insgesamt ein paar mm zusammengezogen, blieb aber schnurgerade. Der Tisch stand dann knapp 5 Monate ohne das kleinste Problem und verzog sich nicht. Nun habe ich wo es kalt wurde die Fussbodenheizung angemacht. Nun scheint der Platte von unten extrem die Feuchtigkeit entzogen zu werden, von oben halt nicht. Auf jeden Fall seit die Fussbodenheizung an ist, ist die Platte auf einmal rund geworden. Also sie liegt ja eigentlich vollflächig auf, aber nun ist sie sehr gerundet, die Seiten liegen noch sauber aus, in der Mitte macht sie einen Bogen. Direkt in der Mitte ist der Abstand von Platte und Rahmen 8! mm auf 90cm Breite. Die Krümmung ist quer zur Maserung entstanden, eigentlich klar. längs ist die Platte nach wie vor gerade. Die Platte ist aus fast 200 Stäbchen verleimt und 3 cm hoch.

So... also muss die Platte wohl doch noch gegen Krümmung geschützt werden :emoji_wink: Unter der Platte habe ich ca 4 cm Platz für Massnahmen. Ich habe nun überlegt ob ich nicht einfach zum Beispiel ein 5 cm hohes und 3 cm breites Stück Eichenholz nehmen kann, dies dann 1 cm über die volle Breite (- 5 cm an den Rändern) in dem Tisch einfräsen festschrauben, so dass ich mit der Schraube in der Mitte dann die Krümmung zurück ziehe... Oder gibt es da Metallschienen oder so etwas welche noch mehr Zugkraft aushalten bevor sie verbiegen? Ich habe insgesamt nur 2 Stellen wo ich solch eine Leiste unter der Platte verbauen könnte, da es ein Ausziehbarer Tisch ist. Aber relativ weit vorne und relativ weit hinten eine Querleiste sollte ja genügen denke ich. Nur was kann ich da am besten nehmen, was halt die Krümmung wieder gerade hält und nicht stattdessen sich mit krumm zieht ...

Oder muss ich damit leben dass ich nun immer wenn die Fussbodenheizung an ist eine krumme Tischplatte habe? :emoji_grin: Ich gehe davon aus das die Platte wieder gerade wird wenn die Fussbodenheizung aus ist... Oder bleibt das ausgetrocknete Holz dann so trocken? In dem Fall könnte ich die Platte einfach für 2 Wochen umdrehen, dann müsste die andere Seite genauso trocken sein und die Platte wieder gerade *G*
 

Rühl

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Eine Gratleiste ist eigentlich nur über die Auftrennung der Tischplatte zu realisieren.

In deinem Fall würde ich 2 Leisten mit Langlöchern versehen und mit Schlüsselschrauben unter die Platte bringen.

Ob die Platte wieder von alleine gerade wird wirst du erst nach der Heizperiode wissen.



Gruß Ulf
 

derdad

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Hi Rühl!
Das sieht dann ganz normal nach Gratleiste aus. Die Gratnut wird dann schön ausgeleimt.
Jedenfalls habs ich bis jetzt noch nie anders gesehen und gemacht.

Aber so sind nun mal die Arbeistweisen verschieden.

gerhard
 

Rühl

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Ich teile halt die Platte und fräse dann von innen her die Gratnut.

Dann zusammen schieben und die Platte fertig verleimen.

Eine ausgeleimte Gratnut sieht bei einem hochwertigen Tisch ein bischen seltsam aus.

Das durchfräsen macht man eigentlich nur bei Platten von Komoden usw. weil dort die Rückseite nicht als Sichtseite gefertigt wird.




Gruß Ulf
 

derdad

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Hi Rühl!
Ja, so scheiden sich die Ansichten.
Meine Meinung ist, wenn ich schon etwas in Massivholz mache und auch eine Gratleiste, etc, einbaue, dann soll dies auch gesehen werden. Ausserdem kann ich so die Gratleiste richtig schön zügig machen. Ein sauber ausgeleimter Grat fällt kaum auf da er ja sowieso nur auf einer Seite sicihtbar ist. Dies mach ich auch bei hochwertigen Möbeln.
Deine Methode ist natürlich ganz perfekt, dafür aber auch aufwändiger.
gterhard
 

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Hallo,
Eine Gratleiste gut einzupassen , finde ich sehr schwierig.
Man hat nur geringste Toleranzen, ansonsten wackelt die Leiste oder man kriegt sie nicht in die Nut. Richtig wäre eigentlich, Gratnut und -Leiste konisch zulaufenzulassen-und zwar genau im gleichen Winkel.
In Deinem Fall finde ich die Gratleiste eigentlich unnötig, denn die hohle Seite liegt ja unter dem Tisch (wegen der Wärme von UNTEN); d.h. es genügt, wenn Du zwei einfache Leisten unter die Platte schraubst-NICHT AN DEN ENDEN der Leisten schrauben, sondern in der Mitte; eventuell je zwei Schrauben nehmen, die eine gute Handbreit auseinanderliegen können.
Du kannst auch was gegen das Austrocknen unternehmen, indem Du die Unterseite versiegelst. Schelllack ist sehr geeignet, da er extrem wasserdampfundurchlässig ist; angeblich mehr als jeder moderne Lack.
Einfach aufpinseln, wie es aussieht ist ja egal.
Gruß
Jürgen
 

derdad

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Unregistriert schrieb:
Hallo,
Eine Gratleiste gut einzupassen , finde ich sehr schwierig.
Man hat nur geringste Toleranzen, ansonsten wackelt die Leiste oder man kriegt sie nicht in die Nut. Richtig wäre eigentlich, Gratnut und -Leiste konisch zulaufenzulassen-und zwar genau im gleichen Winkel.
Jürgen
Dies wäre nicht nur richtig so, dies muss so gemacht werden.
Bei einer Plattenbreite von 800/900mm so um die 4-5mm.
Beim Einpassen soll die Gratleiste ca 2/3 der Länge von Hand eingeschoben werden können. Dann "zieht" sie Richtig.

gerhard
 
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