Grafiker und Vektordateien

Hamburger Jung

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Ich muß mal meinen Frust loswerden.
Heute sollten mal schnell 12 Displays gefräst werden. Diese waren Freitag leider nicht geliefert worden und werden am Montag morgen dringend benötigt.
Also schnell in die Firma gefahren und mir die " angeblichen "Vektordateien aus dem Postfach runtergeladen. Erste Überraschung, es war mal wieder eine PSD Datei, also in DXF umgewandelt , geöffnet und festgestellt, das die Maße im Leben nie stimmen können. Drum noch mal ins Auto gesetzt und die dafür vorgesehenen Aufkleber geholt.
Als ich nach über einer Stunde wieder in der Fa. war habe ich die Zeichnung Skaliert und dabei festgestellt das selbst Geraden aus völlig krummen Polylinien bestehen.
Weiterhin war es dem Grafiker scheinbar nicht möglich auch nur einen einzigen Eckpunkt zu treffen, so das die Polylienen auch eine Verbindung haben.
Ums kurz zu machen ich habe für die Aufbereitung der DXF fast 2. Stunden verschossen um ein ein paar Displays zu Fräsen die ich normaler Weise in einer Stunde inclusive Dateierstellung fertig habe.

Leider ist es bei uns mit Dateien von Grafikern immer so das diese völlige Schrott sind. Es ist mir völlig schleierhaft wie eine Berufsgruppe so dilettantisch arbeiten kann.
Zumindest weiß ich jetzt was die Endung psd heißt " Planloser schei....dreck.
Ich würde mal gerne wissen ob Ihr auch solche Probleme mit Vektordateien von Grafiken habt. Bei Architektenzeichnungen kommen solche Probleme komischer weise nie auf.
 

carsten

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Hallo

das Problem ist die Konvertierung.
CAD arbeitet exakt auf mathematischen Grundlagen. Die ganzen Grafikprogramme sind Malprogramme ( sehr vereinfacht ausgedrückt). Und beim Malen kommt es eben nicht so genau darauf an.
Deutlich besser wird das Ergebnis wenn mit dem Grafikprogramm auch Vektordateien z.B. dxf erzeugt werden können.
Das ging frührer mit Corel Draw ( corel Trace) erstaunlich gut.
Noch besser war Macromedia Freehand da es eh ein vektorbasiertes Grafikprogramm war. Ist heute Adobe illustrator.

Was gelegnetlich besser klappt ist das vorherige Umwandlen in pdf und dann pdf to dxf.

Hatte letztens das logo einer Fa zu fräsen. Hatte das zwar als dxf bekommen konnte es aber da eben viele kleine Geraden ( über 200000) nicht bearbeiten.
Nach zig Telefonaten mit der Fa hat sich für mich dann herausgestellt das die "Werbeabteilung" nur mit verwaltenden Kaufleuten besetzt ist und die "Designabteilung" outgesourct ist. Ein Anruf dort hat noch keine 3 min gedauert und ich hatte eine dxf im passenden Maßstab die ich direkt fräsen konnte.
 

Hamburger Jung

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Hallo Carsten,
genau das regt mich langsam auf. Bei den Grafikern scheint es immer noch nicht richtig angekommen zu sein, das ihre Daten weiterverarbeitet werden müssen.
Wir verlangen explizit Vektordateien und bekommen Pixel orientierte völlig ungenaue Dateien.
Ich habe mir mal die Außenkonturen derAufkleber mal genauerangeguckt. Selbst da sieht man schon das die Kanten Eierbögen sind. Wir Sollen dann dafür Grunplatten zaubern, so dass nicht völlig sch..... aussieht.
Ich habe mich mal vor einem halben Jahr mit unserem ortsansäßigen Folienfritzen unterhalten, und selbst der ärgert sich über die Dateien von den Grafikern. Und der arbeitet ständig mit denen zusammen. Er hat erzählt, das er sich nur noch PDF's schicken lässt.

Da Du das gleiche schreibst werde ich es das nächste mal mit dem Umweg über PDF probieren.
Vielen lieben Dank noch einmal für Deine Antwort.
 

Hamburger Jung

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So nun noch mal im richtigen Thema.
Zum Verständnis hänge ich noch mal ein Bild an. So welche Teile dürfen nun mal nicht viel Kosten. Da ist es halt wichtig, das die Dateien schon passen und man nicht ewig nacharbeitet.
 

flo20xe

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Das Problem kenn ich auch, musste da mal für den DAV was machen, was da von der Agentur als Vorlage kam war unter aller Kanone....

Und wenn man dann mal schaut was die Grafikagenturen für Stundensätze aufrufen dann kriegst da echt das Kotzen.

@ Hamburger Jung:
Wie fräst du solche Teile auf der Weeke? Nicht ganz durchfräsen und dann rausbrechen und schleifen?
 

WinfriedM

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Ganz einfach: Wenn keine Vektordateien geliefert werden können, dann führt man diesen Konvertierungsschritt als Serviceleistung aus und stellt das natürlich in Rechnung. Alle sind glücklich.

In jedem Mist steckt eine Chance für eine Service-Leistung. :emoji_wink:
 

Hamburger Jung

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Hallo Flo,
Die Dinger sind aus 6,5 mm Multi. Ich habe zuerst mit 0,25 mm Abstand 5,5 mm tief gefräst und im 2. Fräsgang dann ohne Abstand auf 6,2 mm tiefe gefräst. Alles mit einem 4er Spiralfräser mit positiven Achswinkel.
Hallo Winfried,
es sind dann leider nicht alle glücklich, da die Vektordatei schon beim Grafiker teuer bezahlt wurden.
Zudem gehört die Firma, für die ich das gemacht habe, meiner Frau. Daher habe ich meine knappe Freizeit verschossen, was mich dann besonders ärgert.
Aber natürlich hast Du recht, das man mit der Dienstleistung auch Geld verdienen kann. Nur ist es leider so, das es einem Kunden schwer zu vermitteln ist, das die gelieferten Dateien nicht brauchbar sind. Das habe ich schon ein paar mal erlebt, und zwar mit ganz normalen Kunden.
 

WinfriedM

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Ah ja, da sitzt du ungünstig zwischen den Stühlen und musst dann Fehler der anderen kompensieren. Verstehe. Kenne ich auch, so ungünstige Konstellationen.
 

Holz-Christian

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Hallo Sven, das kenne ich auch.

Gerade aktuell habe ich eine Bücherschrankwand mit Bogenförmigen Grundriss zu fertigen.
Die Fertigungszeichnung kam vom Innenarchitekten als DWG mit Hinweis die Konturen von Böden, Sockel und Gesimsleisten sowie Türfriesen sind als Fräskonturen verwendbar und entsprechend gezeichnet .
Ich habe die Datei in Auto CAD importiert und festgestellt das die Zeichnung auf Pytha erstellt wurde, welches Kreisbögen in Zigtausende Geraden zerhackt.
Als Fräskontur unbrauchbar.
Bei der weiteren Durchsicht habe ich festgestellt dass man bei der Konstruktion unmöglich die Türen anschlagen kann, das massive Böden an furnierte Plattenseiten geleimt werden, keine Möglichkeit der Kabelführung für die LED Beleuchtung vorgesehen ist , eine Schalterleiste samt Verkabelung in eine beidseitig sichtbare Schrankseite verbaut werden soll und so weiter und so fort .

Schlussendlich blieb vom Architektenplan nur noch die Aussenkontur des Grundrisses übrig, alles andere musste neu gezeichnet und konstruiert werden.

Gruß Christian
 

Hamburger Jung

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Hallo Christian,
so etwas hatte ich von Architekten noch nicht. Da habe ich bisher immer einwandfreie Zeichnungen erhalten.
Aber manchmal frage ich mich ob uns die heutige Technik wirklich immer die Arbeit erleichtert.
Es kommt mir ab und zu so vor als ob das Gegenteil der Fall ist.
 

carsten

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Hallo

tja und dann soll uns BIM ja die Planung erleichtern. https://de.wikipedia.org/wiki/Building_Information_Modeling

wobei phyta eigentlich kein Architekten CAD ist evtl Innenarchitekt ???
Hatte auch schon pytha Daten die ich problemlos verarbeiten konnte. Die meisten CAD bieten die Mgl in diversen Formaten zu exportieren und gelegentlich gibt es auch noch Einstellungen wie evtl Ebenen, Farben oder auch Geraden und Kurven verarbeitet werden sollen. Da bedarf es dann eines Gegenüber der bereit ist das Problem zu verstehen und der bereit ist an der Lösung mitzuarbeiten, sprich mit den Exportmgl zu experimentieren. Ansonsten hilft nur darauf hinzuweisen dass die Zeit zusätzlich berechnet wird.
 

Hamburger Jung

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Mal das Ergebnis

Hatte dieses Thema schon ganz vergessen. Anbei mal das Ergebnis.
 
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