größere Tischplatte verleimen

Neven1534

ww-ahorn
Registriert
20. August 2017
Beiträge
144
Hallo Leute für einen Freund bin ich dabei eine Tischplatte aus amerikanischen Nussbaum Holz zu bauen und überlege nun was die richtige Herangehensweise ist gerade weil das Holz sehr teuer war.

Die Platte soll 186cm x 90cm groß werden, das Rohmaterial hab ich bereits in etwa 7-8cm breite Streifen geschnitten und die letzten Wochen zum trocknen liegen gelassen. Die Materialstärke beträgt 34mm und die Platte soll natürlich so dick werden wie irgendwie möglich.
Leider sind die einzelnen Streifen teilweise ziemlich krumm und ich glaube wenn ich jede Lamelle einzeln sauber abrichte und auf dicke hobel (wie ich es bisher mache) bleibt nichts mehr an Material übrig.

Ich hatte überlegt von jeder Lamelle nur 0,5mm pro Seite mit dem Dickenhobel wegzuhobeln damit ich die Farbgebung und Maserung erkennen kann und dann nur sauber zu fügen (klappt das überhaubt ohne vor eine Seite abgerichtet zu haben) und dann in jeweils 3 Teile von etwa 30cm zu verleimen und mit einigen zulagen auf eine "Ebene" zu quetschen. Die 3 Teilsegmente wollte ich dann normal abrichten und auf dicke Hobeln ehe ich sie zur endgültigen Platte verleime.

Meint ihr das funktioniert so wie ich ich mir das vorgestellt habe oder was wäre eure Herangehensweise?

Viele Grüße
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.039
Ort
Ebstorf
Hallo,

ich befürchte, das wird nichts. Du hast die einzelnen Streifen zu schmal gesägt. Wenn du die Streifen nicht gerade abrichtest, werden die Fügekanten auch nicht ordentlich gerade und plan. Da sind Fehlverleimungen vorprogrammiert.
In der Dicke kannst du bei der Länge 8 bis 10mm abrechnen. Da bleiben also etwa 25mm übrig. Wenn man mit spitzen fingern arbeitet und die Unterseiten nicht voll aushobelt, vielleicht 2mm mehr.

Schade, bevor man mit so wertvollem Holz arbeitet, sollte man schon mal mit etwas preiswerteren Hölzern ähnliches gemacht haben.

Gruß

Ingo
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.461
Das wär meine Vorgehensweise:
Jede Lamelle auf einer Seite grob abrichten, also nur so viel, dass die Fläche eben ist, aber nicht makellos.
Dann eine Kante rechtwinkelig dazu.
Dann die Lamellen zuerst hochkant durch den Dickelhobel schicken; damit ist gewährleistet, dass die Lamellen auf ganzer Länge exakt gleich breit sind. Eventuelle (bzw in gewissem Umfang unvermeidliche) Hohl- oder Spitzfuge beim Abrichten führt somit nicht zur Fehleraddition.
Dann die noch rohe Seite im Dickenhobel sauber aushobeln.. Diese Seite ergibt dann später die Sichtseite. Die Schlechtere kommt nach unten. Sieht man ja am Tisch nicht.
Und wie immer: Das Holz muss wirklich trocken sein. BEVOR abgerichtet wird.

Falls sich herausstellt, dass der Dickenhobel keine perfekte Oberflächer ergibt, rechtzeitig aufhören und lieber dann an der fertigen Platte den Schleifer einsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.321
Ort
Pécs
So wie Friedrich das vorschlägt mache ich das auch wenn die Holzdicke kritisch ist.
Auf die Art bringt man die größtmögliche Enddicke heraus.
 

Neven1534

ww-ahorn
Registriert
20. August 2017
Beiträge
144
Hi vielen Dank schon einmal für die Antworten.
Ich habe bisher schon ein paar Tischplatten verleimt allerdings waren die alle rund 40-50cm kürzer und das Rohmaterial war deutlich dicker sodass ich einfach alles Gerade hobeln konnte da hab ich vielleicht vorher nicht ganz so nachgedacht dass das problematisch werden könnte.

Das wär meine Vorgehensweise:
Jede Lamelle auf einer Seite grob abrichten, also nur so viel, dass die Fläche eben ist, aber nicht makellos.
Das verstehe ich gerade nicht so ganz, wenn ich die Fläche so abrichte, sodass sie eben ist dann ist sie auch "makellos" da ja quasi überall am Brett material abgetragen wurde. Insofern versteh ich gerade nicht den Unterschied zum ganz normalen vorgehen um ein Brett quasi gerade und rechtwinklig zu kriegen. Oder war das so gemeint dass ich die Seite nur ein wenig abrichte dass die Fläche an den Aussenseiten quasi eben ist und in der Mitte noch gar kein Material abgetragen wurde (sodass diese Seite dann noch unten kommt?)
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.461
wenn ich die Fläche so abrichte, sodass sie eben ist dann ist sie auch "makellos"
Sie kann auch durchgehed eben sein, und trotzdem noch Macken aufweisen.
"Eben" ist ja was Anderes als fehlerfrei "glatt".

da ja quasi überall am Brett material abgetragen wurde
Nicht überall. Es könne auch rohe Stellen von wenigen cm² verbleibe.
Mit "eben" meine ich, dass das Brett später durch den Dickenhobel läuft ohne sich zu verdrehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöscht Mitglied 91199

Gäste
Nur so ne Idee aber wenn das mein problem wäre würde ich es so probieren. Was spricht dagegen die zu verleimenden Kanten abzurichten, die hölzer zu sortieren und so wie nachher gewünscht auszulegen. Dann lamello fräse mit Anschlag ansetzen und nachher verleimen.
Ich hab jetzt quasi die Idee der bundseite aus meinem Beruf übertragen. Mag Blödsinn sein, dann bitte korrigieren...
 
Oben Unten