Glatte Acryl-Farbschicht auf Holzplatte auftragen

CHange

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Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hoffe von euch Profis noch einiges lernen zu können.
Ich arbeite momentan nach einer längeren Erkrankung in einer Holzwerkstatt in einer arbeitstherapeutischen Einrichtung um wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen.

Mit einer Sache habe ich jedoch immer ein Problem, ich bekomme keine glatten Farbflächen auf meinen Erzeugnissen hin.
Ich habe im Beispiel hier eine Holzplatte zugeschnitten, abgehobelt, geschliffen und mit einer verdünnten weißen Acrylfarbe grundiert. Nach dem Trocknen habe ich dann die Platte noch einmal fein (320er Körnung) abgeschliffen.

Nun möchte ich eine deckende, glatte Farbschicht auftragen. Dies funktioniert jedoch nur bedingt. Die Oberflächen sind immer streifig, ungleichmäßig und körnig.
Aufgrund einer fehlenden Farb-/Lackierkammer, sind Sprühpistolen nicht verfügbar in der Werkstatt.

Versucht habe ich es mit folgenden Werkzeugen:

- Pinsel : Ergebnis streifig, Pinselborsten/-haare hinterlassen Struktur
- Farbrolle: Fasern/Haare der Rolle hinterlassen streifen/Struktur
- Schaum-Lackierrolle: hinterlässt kleinere Bläschen welche eine raue Struktur hinterlassen

Zudem habe ich versucht die Acrylfarbe so zu verdünnen, dass die Farbe verlaufen kann jedoch ist die Farbe dann alles andere als deckend und selbst mehrere Schichten funktionieren nicht und liefern kein gewünschtes Ergebnis.

Habt ihr Tipps für mich wie ich das hinbekomme?

Ich bedanke mich vielmals bei euch im Voraus.

Liebe Grüße,

Christian
 

uli2003

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Was für eine Farbe ist das denn? Guter Velauf ist ein Qualitätsmerkmal, welches nicht alle Lacke besitzen.
Eine Mohair-Rolle bringt bei günstigen Farben oft auch bessere Ergebnisse.

Das Problem ist die Oberflächenspannung der Beschichtung. Durch verdünnen mit Wasser
reduzierst du diese nicht, sondern verringerst die Deckkraft.
Oft werden Tenside zur Verringerung der Oberflächenspannung zugesetzt, diese stabilisieren
aber auch die Schaumbildung - daher die Bläschen, die nicht mehr verlaufen.

Es gibt bei guten Farben bessere Möglichkeiten, beispielsweise mithilfe von Alkylalkanolaminen.
Alles eine Preisfrage. Manchmal hilft auch ein Schluck Ammoniak :emoji_slight_smile:
 

Bastelheiko

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Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hoffe von euch Profis noch einiges lernen zu können.
Ich arbeite momentan nach einer längeren Erkrankung in einer Holzwerkstatt in einer arbeitstherapeutischen Einrichtung um wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen.

Mit einer Sache habe ich jedoch immer ein Problem, ich bekomme keine glatten Farbflächen auf meinen Erzeugnissen hin.
Ich habe im Beispiel hier eine Holzplatte zugeschnitten, abgehobelt, geschliffen und mit einer verdünnten weißen Acrylfarbe grundiert. Nach dem Trocknen habe ich dann die Platte noch einmal fein (320er Körnung) abgeschliffen.

Nun möchte ich eine deckende, glatte Farbschicht auftragen. Dies funktioniert jedoch nur bedingt. Die Oberflächen sind immer streifig, ungleichmäßig und körnig.
Aufgrund einer fehlenden Farb-/Lackierkammer, sind Sprühpistolen nicht verfügbar in der Werkstatt.

Versucht habe ich es mit folgenden Werkzeugen:

- Pinsel : Ergebnis streifig, Pinselborsten/-haare hinterlassen Struktur
- Farbrolle: Fasern/Haare der Rolle hinterlassen streifen/Struktur
- Schaum-Lackierrolle: hinterlässt kleinere Bläschen welche eine raue Struktur hinterlassen

Zudem habe ich versucht die Acrylfarbe so zu verdünnen, dass die Farbe verlaufen kann jedoch ist die Farbe dann alles andere als deckend und selbst mehrere Schichten funktionieren nicht und liefern kein gewünschtes Ergebnis.

Habt ihr Tipps für mich wie ich das hinbekomme?

Ich bedanke mich vielmals bei euch im Voraus.

Liebe Grüße,

Christian

Wenn du mal bei Brillux vorbeischaust bekommst du in der Regel auch privat eine Topp-Beratung hinsichtlich Material und speziellen Pinseln zum perfekten verschlichten.
 

RockinHorse

Gäste
Acrylfarbe? Da gibt's bedeutende Unterschiede!

Mit Wasser verdünnen? Warum? Eigentlich nur, wenn der Farbauftrag mit einer Spritzpistole erfolgen soll, dann aber auch nur hauchdünn, ist zu viel Wasser drin, kann die Farbe kaum mehr verwendet werden, zum manuellen Farbauftrag ohnehin nicht mehr.

Mit einer Mausrolle? Dann aber nur, wenn diese mit kurzen und dichten Borsten eine Profi-Qualität hat. Lammfell und der sonstige Schaumstoffmist aus dem Baumarkt taugt einfach nichts.
 

CHange

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Vielen Dank für eure Antworten.

Die Acrylfarbe, welche uns zur Verfügung steht ist folgende:

https://www.gerstaecker.de/GERSTAECKER-SOLO-Goya-TRITON-Acrylfarbe.html

Leider haben wir da keine große Auswahl und Möglichkeiten und daher suche ich halt eine gute Technik/Möglichkeit diese Farbe auch mithilfe der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gut zu verarbeiten.

Natürlich ist der Auftrag mit einer Sprühpistole am einfachsten und sicher am besten, nur leider steht dieses Werkzeug nicht zur Verfügung.
 

WinfriedM

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Du verwendest eine völlig ungeeignete Künstler-Acryl-Farbe für dein Vorhaben. An dem Punkt würde ich ansetzen und einen geeignete Acryl-Holzlack auswählen und anwenden.
 

CHange

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Ich dachte mir schon, dass diese Farbe nicht die geeignetste ist, allerdings habe ich da nicht die große Auswahl.

Gibt es denn ein paar Tipps die ihr mir geben könnt, wie ich diese Farbe trotz alledem besser auftragen/verwenden kann? Also ein paar Kniffe um nicht das beste aber schonmal ein besseres Ergebnis zu erhalten?

Vielen Dank!
 

uli2003

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Wie oben schon geschrieben, und wie Winfried sagt - die Farbe ist für das Rollen nicht geeignet.
Du kannst es mit der beschriebenen Rolle versuchen, vielleicht hast du Glück. Etwas verdünnen wird nötig sein.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Wenns unbedingt diese Farbe sein muss, würde ich bei der Rolle schauen, was da zu optimieren geht. Friess wäre ein Markenhersteller, Storch ebenso.

Und mit der Verdünnung kann man auch noch schauen, was optimal ist.

Ich hatte mal eine Wand-Dispersionsfarbe, die machte bei Schaumstoffwalze auch total viele Blasen. Eine andere hingegen überhaupt nicht. Da gibts also große Unterschiede. Vielleicht kann man da auch selbst nachbessern, in dem man noch z.B. einen Entschäumer zumixt.

Hier mal ein Beispiel:
Farben und Lacke - Entschäumer - Schill + Seilacher "Struktol" GmbH
 

uli2003

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Vielleicht kann man da auch selbst nachbessern, in dem man noch z.B. einen Entschäumer zumixt.

Entschäumer sind in der Regel schon in den Lacken enthalten.
Prinzipbedingt müssen sie in den Beschichtungsmitteln unlöslich sein, und liegen nur als Emulsion vor. Eine weitere oder zu hohe Zugabe führt unweigerlich zu mehr Problemen als nur die paar Bläschen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

ChristophW

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Man könnte auch einfach sich eine Dose geeignete Farbe besorgen statt an völlig ungeeigneten Material rumzupantschen :emoji_wink:
Selbst die so viel gescholten Baumarkt Farben mit der einfachen Schaumstoff-Walze haben bei mir zumindest auf normalen Hölzern ganz brauchbare Ergebnisse erzielt.

Mit der anderen Farbe kann man ja noch ein schönes Bild malen...
 

m4nu92

ww-ulme
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Glück Auf,

Es würde vllt schon helfen, die Farbe nicht mit Wasser zu verdünnen. Auch bei gutem rühren kann es dann zur Blasenbildung beim rollen mit einer Schaumstoffrolle kommen.
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Tag.
Ich bin Tischler und ich Male in der Freizeit auch mit Acrylfarben. Deshalb kann ich sagen, dass Künstleracrylfarben NICHT für eine grösseren, gleichmäßigen Farbauftrag, wie man ihn bei Möbeloberflächen gewöhnt ist, anwendbar sind. Die Verlaufeigenschaften sind besch....... Dies ist auch gewollt. Die Farbe soll beim Malen ja "stehen" bleiben und nicht verlaufen (Wie z.B. bei Aquarellfarben). Ausserdem haben sie eine sehr kurze Trocknungszeit, die ebenfalls einen guten Verlauf verhindert.
Wenn die Farbe all zu sehr mit Wasser verdünnt wird, hat sie zwar bessere Verlaufseigenschaften, die Anzahl der Farbpigmente per Fläche wird dadurch natürlich auch stark verringert.
Es gibt flüssige Acrylfarbe für die Airbrushmalerei und Kaligraphie, die sind aber sauteuer. Da kann ich mir für 25ml schon beinahe 1 Liter passenden Lack kaufen.
Jede Farbe, jeder Lack hat seinen bestimmten Anwendungsbereich. Die Eierlegendewollmilchsau gibt's auch bei den Oberflächenbeschichtungen nicht.
LG Gerhard
 

Georg L.

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Diese Künstler Acrylfarben kann man ja verdünnen bis zum Geht-nicht-mehr, da sie ja auch ähnlich wie Aquarellfarben verwendet werden können, also daran sollte es nicht scheitern. Problem ist dann nur noch die Deckkraft und die Tatsache, dass diese Farbe für dein Vorhaben absolut ungeeignet ist. Diese Farbe ist für einen künstlerischen struktutierten Auftrag optimiert und nicht für absolut glatte Oberflächen. Jeder billige Baumarkt Lack wird hier bessere Ergebnisse bringen. Bevor du jetzt lange rumexperimentierst und viel Zeit und auch Geld verbrätst, gehe lieber zu einem Farbhändler oder auch in einen Baumarkt und kaufe dir dort eine Dose Acrylholzlack in der gewünschten Farbe. Wenn es eine bestimmte Farbe sein soll kannst du dir diese ja mischen lassen. Kostet dann zwar ein paar € wehr, aber du erhältst ein Ergebnis dass deinen Erwartungen entspricht ohne langes rumprobieren mit ungewissem Ausgang.
Allerdings sollte dir klar sein, dass Acrylfarben von Natur aus ein schlechtere´s Verlaufverhalten haben als Alkydharzlacke.
 
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