Gibt es einen Druckluftnagler ohne "Fussabdruck"?

holz-wurmmm

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Hallo liebe Holzwerker

Ich suche einen Druckluftnagler, mit dem ich Zierleisten oder ähnliches, ohne hässliche Dellen neben dem Nagelloch festnageln kann. Die Profilleisten sollen nach der Montage naturbelassen bleiben. Also kein Spachteln und Überstreichen.

Bis jetzt hatte ich ein billiges Baumarktteil, das neben dem Nagelloch immer noch eine Delle ins Holz gestanzt hat. Nun habe ich mir einen Revotool Kombinagler K90GN50B gekauft und erwartet, das mit dem Profiwerkzeug keine Dellen entstehen, wenn er richtig eingestellt ist.

Leider komplette Fehlanzeige! Es ist noch schlimmer als mit dem Billignagler. Hier ein paar Beispiele:

IMG_3544.jpg IMG_3545.jpg IMG_3546.jpg

Habe ausgiebig mit der Tiefeneinstellung und dem Luftdruck experimentiert, ohne Erfolg. Besser als im Bild ganz Links gehts nicht und das Ergebnis ist auch nicht Konstant.

Ich möchte im Holz nur den bündig (oder etwas tiefer) eingetriebenen Nagelkopf wie auf dem Bild ganz links sehen, ohne hässlichen "Fussabdruck". Erwarte ich da zu viel? Im Rohbau, oder wenn die Löcher gespachtelt werden ist das ja egal. Aber ich sehe vor allem in Amerikanischen Videos immer wieder wie auch Zierleisten und andere kleine Teile ohne Nachbearbeitung getackert werden. Lebt man da einfach mit den hässlichen Löchern im Holz? Oder habe ich einfach den falschen Nagler erwischt?

Viele Grüsse
Holzwurm
 

carsten

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Hallo

optisch am dezentesten sind Druckluftnagler für kopflose Pins. z.B. bei Prebena 1GP-ALK35. Man muss aber je nach Holzart etwas mit dem Druck spielen.
 

Holz-Christian

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Servus, bei empfindlichen Oberflächen lege ich einfach ein Abfallstück Furnier dazwischen.
Aber die Dellen bei dir sind schon heftig.

Gruß Christian
 

holz-wurmmm

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Servus, bei empfindlichen Oberflächen lege ich einfach ein Abfallstück Furnier dazwischen.
Aber die Dellen bei dir sind schon heftig.

Gruß Christian

Habe das mal ausprobiert (Schleifpapier geht auch). Der Abdruck der Auslösesicherung geht damit tatsächlich weg. Aber wenn der Nagel nur ein wenig unter die Holzoberfläche getrieben wird, bleibt das grosse, zu breite Loch.
Ich denke das kommt davon, dass der K90GN50B ein Kombinagler ist. Das Metallteil, das vom Druck getrieben, den Nagel ins Holz schlägt, ist bei einem Kombinagler konstruktionsbedingt breiter als ein Nagelkopf, da er ja auch Klammern verarbeiten kann. Ich denke da hilft nur ein reiner Stiftnagler.
 
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Macchia

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Habe ausgiebig mit der Tiefeneinstellung und dem Luftdruck experimentiert, ohne Erfolg.
habe auch einen Kombinagler (Aircraft) der mir in Weichholz diese Dellen verursacht (allerdings nicht ganz so wild)
Für mich habe ich ein etwas besseres Ergebnis erzielt wenn ich auf Automatikauslösung schalte und nur ganz leicht
und kurz auf die Oberfläche gehe.
Ansonsten neigt man vielleicht dazu den Nagler etwas zu fest aufzusetzen und bei solchem Weichholz
kann man schon mit dem Fingernagel Spuren hinterlassen...
 

DZaech

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Das Problem liegt meines Erachtens nach am Funktionsprinzip Kombinagler. Hab noch keinen solchen gesehen, welcher Stifte sauber eingeschlagen hat. Das ist bedingt durch den breiten Schlagbolzen für die Klammern. Und da die Stifte viel leichter reingehen als Klammern nützt auch das vollständige Zurückdrehen der Tiefeneinstellung nichts. Hab diese Erfahrungen sowohl mit teuren Prebena und Revotool, aber auch mit no-Name Kombinaglern gemacht, immer das selbe Problem.

Abdruckfreies Arbeiten ist nur mit reinen Stift- oder Stauchkopfnaglern möglich. Wir haben mehrere solche von Senco, gibt damit absolut saubere Ergebnisse auch auf sehr heiklen Profilleisten. Dazu gehört natürlich ein sorgsam eingestellter Tiefenanschlag und der gummierte Druckschuh.

Gruss David
 

MLG|Kingstyler

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Auch wenn der Thread schon ein bisschen älter ist gebe ich hier mal meinen Senf dazu.

Für die meisten Nagler gibt es Schutzkappen aus Gummi, welche solche Abdrücke verhindern. Ist keine Schutzkappe vorhanden, kann man entweder wie schon erwähnt ein Furnier dazwischen legen oder sich selbst mittels Plastidip oä eine Schutzkappe basteln. Ob es sich um ein Kombigerät handelt oder nicht ist im Prinzip nachrangig, da es das Ziel sein sollte Abdrücke gänzlich zu elimineren und nicht nur in ihrer Größe zu reduzieren.
 

MLG|Kingstyler

ww-kastanie
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wie soll das funktionieren?
Es ist doch der Hammer / Schlagbolzen der die Dellen verursacht und den
kann ich ja schlecht in Watte packen.

Die Gummischutzkappe erfüllt die selbe Funktion wie ein davor gehaltenes 2mm Furnier. Die Abdrücke entstehen entweder dadurch, dass der Bolzen etwas aus der Pisole herausschießt oder dadurch, dass die Pistole mit der Nase auf das Werkstück aufschlägt wenn sie nach dem Rückstoß in ihre Ausgangsposition zurückspringt. Im ersten Fall wird ein Entstehen von Abdrücken dadurch verhindert, dass Distanz zwischen Nase und Werkstück aufgebaut wird, ohne aber wie im Fall des Furniers den Nagel zu bremsen. Liegt Fall 2 vor, dann ist die Nase gepolstert und kann keine Druckstellen hinterlassen.
 

Scrambler

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Ich habe den Makita Druckluft-Nagler, dieser hinterlässt keine Abdrücke. Ich bin sehr zufrieden mit ihm, er schießt locker 5cm Nägel in Ziegelwände.
Die Tiefe lässt sich fein einstellen und er besitzt ebenfalls eine Gumminase an der Auslösesicherung.

Viele Grüße, Andreas
 

uli2003

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Die Gummischutzkappe erfüllt die selbe Funktion wie ein davor gehaltenes 2mm Furnier. Die Abdrücke entstehen entweder dadurch, dass der Bolzen etwas aus der Pisole herausschießt oder dadurch, dass die Pistole mit der Nase auf das Werkstück aufschlägt wenn sie nach dem Rückstoß in ihre Ausgangsposition zurückspringt.
Grundsätzlich stimmt das, nur wenn der Nagel nicht versenkt ist und man mit dem Hammer nacharbeiten muss, werden die Abdrücke nicht schöner.
Bei den Kombinaglern ist der Schlagbolzen halt größer als der Stift, was beim kleinsten Versenken des Stifts einen breiteren Abdruck hinterlässt. Bei reinen Stiftnaglern ist das nicht so, da gibt's ein kleines Loch, was dann ausgewachst wird.
 

Paulisch

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N Stift mit Hammer, ohne Abdrücke versenken sollte man aber können als Fachmann. Das mit den Gummikappen funktioniert astrein, wenn man den Druck mittels Opferholz eingestellt hat, entfällt auch das Versenken der Stifte
 

uli2003

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N Stift mit Hammer, ohne Abdrücke versenken sollte man aber können als Fachmann.
Erstens völlig unnötig, das soll der Nagler machen, zweitens dürften hier im Hobbyabteil nicht allzu viele sein, die das so ausgiebig gelernt haben :emoji_slight_smile: Und wenn du das bei profilierten Leisten auch noch schaffst, Respekt.

Das mit den Gummikappen funktioniert astrein, wenn man den Druck mittels Opferholz eingestellt hat, entfällt auch das Versenken der Stifte
Leider ist Holz absolut nicht homogen. Eine Tiefe mittels Druckeinstellung einzustellen, kann gar nicht funktionieren.

Ich habe Nagler, da ist als Schutz eine Kunststoffkappe vorne drauf. Das verhindert den Abdruck des Rückschlags. Die Tiefe wird mittels Rändelschraube exakt eingestellt.
 
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