Gesellenstück

Lerling 91

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Hallo,

Ich bin zz. in der Gesellenprüfung und habe ein Problem bei der Konstruktion und da mein Chef mir da auch nicht wirklich weiterhelfen kann dache ich mir ich Frage doch einfach mal die richtigen Fachleute :emoji_slight_smile:.

Ich baue als Gesellenstück einen Schreibtisch. Dieser Schreibtisch hat eine moderne Form es sich im Prinzip Zwei winklige Korpusse die versetzt angeordnet werden und mit einer Tischplatte verbunden sind. Es hat keine Stollen, sondern soll einen schwebenden Character bekommen, d. h. eine Hängekonstruktion. Das gesamte Werk wird aus STAE gefertigt um die nötige Stabelität rein zu bringen und die Winkligkeit zu gewährleisten. Da zu kommt natürlich ein 16mm dicke Rückwand um das Ganze noch mehr auszusteifen. So weit alles schön und gut ...

Das eigentliche Problem besteht darin, dass ich nicht weis wie ich die Kräfte richtig übertragen soll. Also wie ich das Ganze aufhängen soll ohne das Es mir nach 22 Wochen runterkracht meine Befürchtung ist, dass die schrankaufhäger (Häfele e@sy link Online Katalog) aus den Seiten heraus reißen werden ... habt ihr vielleicht eine Idee, was ich da machen kann. Es werden pro Korpus 2 Aufhänger verwindet sprich 8 stück ...

Ansichtszeichnung: Directupload.net - 66xcjt5x.jpg
Vertikalschnitt A1: Directupload.net - ddc4ukge.jpg
 

Hans-Friedrich

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Der Link zum Häfele Katalog funktioniert leider nicht.
Gibt Häfele denn Auskunft über die Tragkraft der Beschläge? Zum Vergleich: Küchenhängeschränke beinhalten teilweise auch viele Kilo Geschirr und fallen nicht von der Wand.
STAE ist sicher eine gute Wahl. Die Auszugskraft der Schrauben sollte auch deutlich höher sein als bei Spanplatten, aus denen die besagten Küchenschränke meistens sind.
Wo ich ein "Problem" sehen würde, wären Hebelkräfte, wenn du dich auf die Vorderkante aufstützt (Beim aufstehen passiert das recht schnell), aber sehe ich das richtig, dass die Platte nur 450mm tief wird? (Es lebe der TFT-Monitor :emoji_slight_smile: )
Eine Alternative wären noch Keilleisten, die über die komplette Breite der Korpen gehen. Da werden die auftretenden Kräfte dann noch mehr verteilt. Möglich wären da auch mehrere in der Höhe verteilt. Zum Beispiel zwei bei den niedrigen, drei bei den hohen Korpen.

Als Gedankenanstoß, wie Ottmar so gerne schreibt.

P.S.: Die Idee finde ich sehr genial. Bitte unbedingt mit Fotos berichten, wenn das Stück fertig ist.
 

Crusha

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Das sind Aufhänger für Küchenschränke, die hinter der Rückwand montiert werden, da ich keine sichtbrachen Beschläge haben will.


Die Seite kann leider nicht angezeigt werden Häfele verweigert das ...

http://www.haefele.de/is-bin/inters...DE-EasyLink_HDE/de_DE/Img/H/09/00994909_0.jpg


Die sind bis 160 KG belastbar pro Par.

Um die Hebelwirkung habe ich mir auch Gedanken gemacht aber die der Korpus ja unten an der Wand anliegt kann er ja nicht weg und den Hebelarm habe ich ja schon auf 450mm verkürzt also die Tischplatte ist 450mm Tief, wie auch in der Zeichnung zu erkennen ist. Das mit den Gradleisten ist eine gute Idee. Ich muss mir nur noch Gedanken machen, wie ich das am besten umsetze mit der Endmontage
 

Hunzenstrunz

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Schau mal bei den Gesellenstückfotos hier im Forum eins der letzten ist meins ist auch etwas um 450 tief und hängt auf 2 Keilleisten
Die Rückwand ist bei meinem aus 18mm Birke MPX, die Keilleisten sind vollflächig aufgeleimt
Schrankaufhänger halte ich da für unangebracht weil das ganze schnell anfängt auf der Nase zu hängen.

und bau die Stellwand für die Ausstellung mit Rahmen und beplanke diese. Ich hatte erst eine einfache MDF Platte mit zwei seitlichen Stützen, man glaubt gar nicht wie rund so eine Platte gezogen wird wenn man ein Möbel dranhängt.

für die Ausstellung in Köln musste ich die Stellwand nochmal komplett umbauen...
 

Copic

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Hi crusha,
Die Keilleisten oder Falzleisten sind ja schon genannt.

Was mir aufgefallen ist beim Zeichnung anschauen:
Wenn deine Korpe den Winkel halten sollen dann macht das nicht das STAE sondern die Rückwand.
Diese würde ich aber einnuten und abfälzen. Die Falzwange liegt dann gegen die Korpusseite und hält den Winkel. In der Nut kann sie dann Luft haben wie gezeichnet

Sieht nett aus Dein Tisch. Zum dauerhaft dran arbeiten ist das aber nicht gedacht - oder?
Ansonsten solltest Du über eine tiefere Platte und mehr Bewegungsraum unter der Tischplatte nachdenken.
Kabeldurchlass und Kabelkanal wäre auch noch ne gute Idee...
 

Hunzenstrunz

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https://www.woodworker.de/forum/fotos-gesellenstuecken-t1084.html

irgendwo auf den letzten Seiten...

Tiefe ist bei Schreibtischen normalerweise irgendwas Zwischen 700-900, 450 ist schon arg knapp
ich würde die Rückwand überhauptnicht einnuten sondern einfälzen und mit ordentlich langen Schrauben befestigen (ich habe 4x60 genommen)
sonst wäre noch anzumerken das eine Schattenfuge zwischen Wand und Korpus eleganter aussieht als wenn der Korpus einfach an der Wand sitzt...
 

Crusha

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@Copic

Die Tischplatte sollte ursprünglich 600 tief werden aber um den Hebelarm zu verkürzen habe ich mich dazu entschieden die Platte nur 450 tief zu machen. Mein Lehrer meinte auch moderne Schreibtische sind nicht mehr so tief und da ich auch einen LCD-Fernseher für meinen Rechner nutze der dann an der Wand montiert wird ist das alles halb so wild (ist überings ziemlich gut auf so nem großen Bild zu zeichnen)

@Hunzenstrunz

Wer super, wenn du mir mal ne kleine Skizze machen könntest, wie du das meinst mit den Gradleisten ich kann mir nicht so rech vorstellen wie ich das umsetzten soll.
 

Crusha

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Der ist ja für mich zu Hause und 800 wer dann schon echt heftig ...

Mit 450 - 600 kann ich leben das reicht mir aber wie meinst du das Ich den Hebel mit dem Korpus in den Griff bekommen kann?
 

Hunzenstrunz

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Könnte dir einen meiner Schnitte (autocad zeichnung) per Mail schicken. schick mir einfach ne PN
 

Hans-Friedrich

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@Hunzenstrunz

Wer super, wenn du mir mal ne kleine Skizze machen könntest, wie du das meinst mit den Gradleisten ich kann mir nicht so rech vorstellen wie ich das umsetzten soll.

Bitte richtig lesen! Wir schrieben von KEILleisten, nicht von GRADleisten. Der Unterschied ist doch recht wichtig.
 

Crusha

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Oh tut mir leid hatten das grad in der Schule noch mal und hab das durch ein ander gebraucht aber ich weiß, was du meinst :emoji_slight_smile:

Hunzenstrunz: Wer super, wenn du mir das schicken könntest, ich kann leider keine pm schreiben. Ich habe nicht die Berechtigung dazu keine Ahnung warum ...

Schick mir doch bitte den Schnitt an Pascal.Utke@web.de
 

uli2003

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Ich würde auf jeden Fall Falzleisten, und keine Keilleisten verwenden. Wenn die Keilleisten nicht 100% bündig ineinanderhängen, hängt das Möbel schief.
Bei Falzleisten lässt du 1-2 mm Luft, diese liegen dann schön aufeinander, und fertig.

Dann hast du auch genug Tragfähigkeit für mehr Tiefe. 450 mm mögen zwar ausreichen um die Technik unterzubringen, jedoch sitzt du dann mit der Nase vor der Wand. Völlig unangenehm, kannst nicht mal die Beine etwas ausstrecken.

Grüße
Uli
 

Hunzenstrunz

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das ist einfach quark!
Keilleisten haben gerade den Vorteil das sie "anziehen"
man lässt sie einfach 1-2mm vom Schattenfugenrahmen zurückspringen und das Möbel wird an die Wand gezogen alle weiteren unebenheiten kann man dann am Rahmen anpassen
Falzleisten funktionieren an 100% geraden Wänden super an einer "normalen" Wand sind sie imho Käse
 

uli2003

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Anziehen geht bei Keilleisten, stimmt. Der Keil sind bei den Leisten 2 Schrägen, die ineinander geschoben werden. Wenn die Leisten (in der Aufsicht betrachtet) exakt zueinander bündig liegen, liegt die obere Leiste waagerecht, wenn die untere ebenso montiert wurde.

Liegen sie nicht bündig, liegen die Leisten schräg aufeinander, und das Möbel hängt schief - da die 2 Keile nur dann exakt die gleiche Höhe haben können, wenn sie absolut parallel aufeinanderliegen. Wenn die Wand ein paar Millimeter schräg wegläuft, ist das Problem schon da. :emoji_slight_smile:
Bei der absolut geraden Wand oder supergenau ausgerichteten Leisten geht das. Jedoch bin ich dann mit Falzleisten, die 2 mm Luft haben, deutlich schneller, hier passt die Höhe immer. Für den Wandabstand kommen unten zwei Stellrädchen dahinter und gut ist es.

Grüße
Uli
 

Hunzenstrunz

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Habe schon Schränke (fast) aller Größenordnungen mit Keilleisten aufgehangen gab nie Probleme.
bei arg Schrägen wänden kann man relativ einfach den Schattenfugenrahmen anpassen, womit das Problem dann auch schon gelöst wäre, bei Falzleisten sieht das dann schon wieder anders aus.
Also Schattenfugenrahmen anpassen vs. Schattenfugerahmen + Falzleisten anpassen
 

uli2003

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Schattenfugenrahmen anpassen? Was bitte ist ein Schattenfugenrahmen im Schrankbau? Kenne ich von Bildern... Wenn der Schrank nicht gerade hängt, wird die Schattenfuge konisch gemacht? Auch 'ne Idee.

Du verstehst mich nicht. Die Falzleisten bekommen in der Tiefe 2 mm Luft. So genau muss man die Leiste an der Wand dann schon ausrichten. Jetzt hänge ich das Möbel in die Falzleiste. Die Leiste am Möbel setzt sich zwangsläufig genau waagerecht in die waagerecht an der Wand befestigte Leiste.
Sicherlich hat das Möbel dann besagte 2 mm Luft in der Tiefe, theoretisch könnte man es dann 2 mm vor und zurück bewegen. Passiert aber nicht, da es a.) sehr schwer ist und entsprechend hängt, und b.) die Wand nie sooo gerade ist.
Pfiffige Leute machen an alle 4 Ecken eine Stellschraube hinter die Rückwand, und nutzen das Spiel zum ausrichten.

Wenn du jetzt mit deiner Keilleiste kommst, diese auf die Wand dübelst, muss die exakt gerade sein, sonst liegt das Möbel nur an den Spitzen der Leiste, nur in der Mitte oder schräg auf. Hast du nun sogar 2 Keilleisten übereinander und die Wand ist windschief, zieht sich das ganze Möbel durch den Anzug der Leisten windschief.

Keilleisten sind prima bei Spanplattenrückwandkonstruktionen in der Gesellenstückausstellung, aber nicht an gemauerten Wänden. Es sei denn man rcihtet sie zeitaufwändig penibelst aus.

Grüße
Uli
 

Hunzenstrunz

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Wie schon geschrieben die Rückwand an 2,3 oder 4 Seiten aufkanten, etwas mehr als die Keilleiste dick ist.
Dann sind die Keilleisten verdeckt und ich habe die Möglichkeit einen sauberen Wandanschluß zu machen, ohne das ich, bei einer schiefen Wand hinter den Korpus gucke.

Und von 400x400x400 Würfeln über diverse Oberschränke bis hin zu 6 meter langen Regalen über Eck gab es nie Probleme oder Ungenauigkeiten.
Ist wohl aber eine Frage der Überzeugung und was man mitbekommen hat auf seinem Weg welche Lösung man wählt..
(ich indes kenne Falzleisten nur von Spanplattenkonstruktionen z.b. Messestellwänden)
 

uli2003

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Den Überstand lasse ich bei Falzleisten natürlich auch, damit man sie nicht sieht.

Diesen jedoch anzupassen ist nicht mein Ding. Wenn beispielsweise der Schreibtisch des TE mal woanders installiert werden soll, wird es schnell dünn. Es sei denn du lässt nicht die Seite durchgehen, sondern legst da noch Passleisten dahinter - muss man aber auch mögen.

Grüße
Uli
 

Crusha

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So, ich habe das Ganze noch mal überarbeitet, denke das kann man so machen. Habe nur noch bei der Tiefe Angst also, wenn ich die Tiefe erhöhe, dass der Hebel zu groß ist ...


crusha-albums-gesellenstueck-picture950-gesellenstueck-drei-ansichten.jpg
crusha-albums-gesellenstueck-picture949-gesellenstueck-vertikalschnitt-a1.jpg
 

Hunzenstrunz

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Wenn du die Leisten, egal ob Keil oder Falz, mit 8x50 Dübel am Mauerwerk befestigst sollte das ganze schon ziemlich belastbar sein.
Je nach Wandmaterial hält ein Dübel zwischen 20 und 60 kg
In Kalksandstein z.b. bei insgesamt 16 Dübeln gut 800kg

Dank daran die Keilleisten zurückspringen zu lassen.
 

Mitgliede25046

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Schick.. gefällt mir. Mit welchen Aufhängern hast du das befestigt. Ich mag es wenn Möbel nicht auf dem Boden stehen.
 
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