Hallo Andreas, und danke an Mark für die Blumen.
Ich hatte ein vergleichbares Sofa aus englischer Fertigung in Händen.
Grundaufbau: Sitzrahmen mit 2 eingezapften Zusatzstreben von vorn nach hinten laufend auf 1/3 und 2/3 der Breite als Stabilisatoren und Auflage für Polstergurte. Füße mit eingeleimten Zapfen befestigt. Materialstärke bei Eiche bestimmt 35 mm, für den Rahmen und die Füße. Die Holme der Seitenlehnen aus dem vollen Eichenholz geschnitten - möglichst so, dass wenig kurzes Holz dran ist. Hier ist die Rolle oben als Querverbindung gedacht sowie wieder zwei Holme unterhalb der Polsterung. Die Füllung ist Deko und darf so dünn sein, dass sie einer Kurve folgen kann. Die Seitenlehnen waren mit 2 oder eher mit 3 Zapfen mit dem Rahmen verbunden. Die Polsterung der Seitenlehnen war ohne Spiralfedern nur auf Gurten aufgebaut. Alternativ kennen wir die Seitenlehnen auch mit Stoffbespannung aussen, was wohl etwas leichter zu realisieren ist. Der Rücken wird von hinten angeschraubt: Je links und rechts an die Holme der Seiten und unten an den Sitzrahmen. Die Rückenpolsterung endet so weit oberhalb der Unterkante des Rückenbrettes, dass unten Holz auf Holz geschraubt werden kann. Der Rücken als Rahmen in Schlitz- und Zapfenkonstruktion mit drei oder vier Senkrechten. Das obere Querteil war deutlich breiter als das Sichtholz. Rückenpolsterung ebenfalls mit Spiralfedern auf Gurten.
Mehr fällt mir im Moment nicht mehr ein. Viel Erfolg.
PS: Besondere Fachliteratur zum Sofabau kenne ich leider nicht. Bei Spannagel finden sich jedenfalls die Grundsätze der Holzverbindungen, das sollte ein Anfang sein. Ansonsten hilft ein Gang ins Museum in Begleitung eines frdl. Mitarbeiters, der dich ein Möbel aus der Nähe betrachten lässt.
Gruß Werner