Gemauerte Werkstatt dämmen/Wandverkleidung?

Strassenreinigung

ww-pappel
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Hallo,

wir haben nun endlich ein Haus gefunden und sind eingezogen. Die Werkstatt hat soweit schon alles und ist auch in einem sehr guten Zustand (neue Unterverteilung mit 230V/400V etc.) Das Dach ist dicht, aber schon knapp 30 Jahre und wir wollen es auch bald neu eindecken lassen.

Meine Frage bezieht sich jetzt aber auf die Wände. Die Werkstatt ist massiv gemauert (ca. 6x6m) und liegt an einer Garage und an 3 Seiten zu Garten bzw. offenem Nachbargrundstück. Eine Heizung gibt es - bisher? - nicht. Macht es hier Sinn, z.B. OSB Platten einfach auf Latten an die Wand zu schrauben, um die Wände etwas zu dämmen und/oder die Wände, Werkzeuge, Werkstücke, etc. zu schützen? Oder macht man damit mehr kaputt?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

da wirst du unter den Platten Schimmel züchten. Eigene Erfahrung. So hatte der Vorbesitzer unseres Hauses in wohlmeinender Absicht Wände verkleidet.

Gruß

Ingo
 

peter bussmeyer

ww-buche
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Hallo,

wie Ingo schon geschrieben hat, ist eine Innenwandverkleidung schimmelanfällig, wenn nicht hinterlüftet - und dann bringt sie keine Dämmwirkung mehr. Eine Wärmedämmung gehört grundsätzlich nach außen, damit der Taupunkt auch dort liegt und es nicht irgendwo im unkontrollierten Bereich (Hinterseite Holzbekleidung) zu Feuchtigkeitsansammlungen kommen kann. Es gibt einige Materialien, die da nicht so empfindlich wie gerade Holz (=Nährstoff für Schimmel) reagieren und deshalb für Innendämmungen empfohlen werden: Kalzium-Silikatplatten, Gasbetonsteine...Trotzdem bleibt das Problem, dass sich dann langfristig Schäden meist im Übergangsbereich zwischen Innendämmung und vorhandenem Außenmauerwerk zeigen können.
Zweites Problem: Bei Innendämmung hat man keine oder zumindest sehr viel weniger Speichermasse, die die Temperaturamplitude zwischen Tag- und Nachtzeit dämpft und verschiebt (Stichwort Barackenklima).
Wenn die Werkstatt dauerhaft beheizt werden soll, müsste übrigens nach EnEV gedämmt werden - das geht eigentlich auch nur außen (und kostet Einiges), weil sonst zu viel Nutzfläche verloren geht.

Trotzdem kann man natürlich mit einer hinterlüfteten Wandbekleidung aus "warmen" Materialien eine angenehmere Raumathmosphäre z.B. zum Arbeiten herstellen, weil die bekleideten Wände nicht soviel Strahlungswärme aufnehmen und dadurch eine gefühlt angenehmere Temperatur herrscht. Das gilt auch für eine zeitweise Beheizung (z.B. Wärmestrahler), die wesentlich schneller Wirkung zeigt.

Gruß
peter
 

Hamburger Jung

Gäste
Ich selbst habe einen Raum bei mir mit Silicatplatten gedämmt und bin auch nach 10 Jahren noch begeistert.
Bei mir ist es eine Wand im Esszimmer. Früher war es immer kalt am Rücken wenn man dort saß, heute ist es schön warm. Die Wand fühlt sich auch warm an. Der Nachteil ist, das es leicht mal Druckstellen gibt.
Schimmelprobleme gibt es nicht. Wir haben letztes Jahr dort ein neues Loch in das Mauerwerk schneiden lassen und ein Fenster eingebaut. Auch hinter den Platten war es knochentrocken.
Von mir eine klare Empfehlung für die Silicatplatten.
Allerdings nicht ganz billig der Spaß.
P.s. Ich hatte die Platten als Rest auf einer Baustelle geschenkt bekommen
 

Hogshead

ww-birke
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Und im Fall einer hinterlüfteten Innenverkleidung auf effektive Zirkluation achten, also vertikale Lattung und Ein-und Auslassspalte unten und oben.
 
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sonicbiker

ww-esche
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Moin,
Kalziumsilikatplatten kann ich auch nur empfehlen: Kein Schimmelproblem und diffussionsoffen. An zwei problematischen Wänden habe ich problemlos drei cm dicke Platten verlegt, seitdem ist Ruhe.
Für eine nur temporär beheizte Werkstatt sicher das richtige, da eben nicht so viel Speichermasse mit aufgeheizt werden muss, sondern in erster Linie die Raumluft. Im Falle einer dauerhaften Beheizung schlägt allerdings zu Buche, dass die Dämmwirkung wesentlich schlechter ist als bei anderen Dämmstoffen, gerade natürlich auch in der geringen Stärke. Eine Deckelschalung an der Außenseite kann man selbst gut und effektiv herstellen. Binde dann im Optimalfalls aber auch Fenster und Türen mit in die Dämmebene mit ein indem du sie ganz nach außen ins Mauerwerk versetzt und die Dämmung dann bis auf die Fenster-/Türrahmen ziehst.

Viele Grüße, Wolfram
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Dach dämmen dürfte mal Priorität haben .
Bei den meisten Häusern geht da die Energie einfach raus .

Gemauerte Wände sind normalerweise ok .

Heizung wäre imo angesagt , schont das Werkzeug , man arbeitet angenehmer .
Kosten halten sich in Grenzen , viel kann man selbst machen .
Und bei 36 m² Fläche werden auch die Heizkosten im Rahmen bleiben .

Hab das selbst schon so gemacht .
In Fitnessräumen , in Heimkinoräumen , im Nähzimmer oder einer kleinen Werkstatt .

Gruß
 
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