Gehrungsverleimfräser

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Naja. Im Forum wurde doch mal ein Test gezeigt, was solche Gehrungsverleimungen ohne Federn o.ä. aushalten. Unter diesem Aspekt sind diese Fremdfedern am Bilderrahmen ein hübsch anzuschauendes Accessoire.
Aber egal. Ich habe früher Gehrungen mittels Verleimfräser gemacht. Mittlerweile mache ich das mit der FDF und die Leimerei geht schneller von der Hand.
 

Lorenzo

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Ein Bilderrahmen hängt ja auch nur bisschen in der Gegend rum, die Last auf die Ecken ist ja n Scherz. Bei meinen Korpusmöbeln käme wenn ich auf Gehrung verleime, Hirnholz auf Hirnholz. Wenn das was größeres ist, schwer beladen, am besten noch was wo man sich selbst mal draufstützt oder setzt würde ich nicht nur eine Gehrung verwenden.
Aber jeder wie er mag, bei mir würde gezinkt, im Zweifelsfall mit Gehrung...
 
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brubu

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Hallo
Eine einzelne Gehrung mag sehr gut halten ohne Verbindungsmittel. Wenn ein ganzer Rahmen oder Korpus stumpf verleimt wird und das Holz
nur wenig in der Stärke schwindet entstehen sehr grosse Zugkräfte auf die Leimfuge. Der Winkel der einzelnen Ecken wird theoretisch kleiner als
90°, das heisst es "zieht" nach innen. Dann ist es Glücksache ob der Leim die Kräfte aushält.
Bei Holzwerkstoffen und sehr gut getrocknetem Holz funktioniert es eher.
Gruss brubu
 

teluke

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Also die Gehrung (z.B. an einem Bilderrahmen) wird definitiv wesentlich stabiler wenn da ein Domino drinsteckt.
Um das zu sehen braucht man weder Berufs- noch Meisterschule.
Mit Domino ist die Verbindung nämlich formschlüssig.
Es müssten alle 4 Gehrungen gleichzeitig aufgehen und dann die vertikalen Rahmen noch nach rechts/links ausweichen.
Genau das werden sie aber nicht tun.

Mit Lamellos ist das was ganz anderes, Die helfen wohl in der Hauptsache nur beim Verleimen.

Und Hirnholzverleimungen sind garantiert nicht stärker als das Holz.
 

Besserwisser

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Es geht hier NICHT um Rahmenecken. Die lassen sich mit einem solchen Gehrungsverleimfräser ja gar nicht sinnvoll herstellen.
Haut so viel Lamellos und Winkelfedern in eure Gehrung, wie ihr mögt. Nutzen tuts seltenst was.
Probiert es selbst aus, noch schöner wäre mal eine fundierte Untersuchung seitens einer Hochschule oder ähnlichem.
Wie bei der Breitenverleimung ist Druck wichtig. Packband geht, vor allem bei (leicht quellenden) Plattenwerkstoffen wie Span und MDF. Besser ist Druck mit Spanngurten und Zulagen. Das ergibt unglaubliche Festigkeiten, ich vermute, weil es ja ja zu 50% eine Breitenverleimung ist. Es braucht dabei auch keine Lamellos zur Positionierung, das ist selbstpositionierend! Lamellos können da eher stören, vor allem, wenn nicht 100% präzise gesetzt (in der Gehrung ja schwierig).
@brubru: wenn die Gehrung so groß ist, dass sie aufgeht, dann ist konstruktiv etwas falsch. Da hilft dann auch keine Feder mehr.
@holzrad: Leimfläche vergrößert, ja, korrekt. Aber guckt mal auf den Faserverlauf mit Berücksichtigung des Vorholzes. Dann wird dir auch der Nachteil klar. Zum Berufsschullehrer: Der hat dir vermutlich auch erzählt, dass Kopfholzverleimungen nicht halten. Probier das mal aus. Zwei Riegel Eiche Kopf an Kopf mit Leim und Zwinge. Mach die Riegel ausreichend (ziemlich) lang, damit der Hebel auch reicht, damit du das wieder zerbrochen bekommst. Kopf und Lang geht nicht. Kopf und Kopf schon. Jedenfalls viel, viel mehr, als man glaubt.
 
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Komihaxu

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Haut so viel Lamellos und Winkelfedern in eure Gehrung, wie ihr mögt. Nutzen tuts seltenst was.
So hat jeder seine Meinung.
Ich hab erst kürzlich wieder ein paar kleine Kisten (30x30x10cm) verleimt und ich fand es extrem hilfsreich, die Lamellos in den 10cm hohen Gehrungen gesetzt zu haben. Es wird durchaus auch etwas Stabilität dazu kommen, aber die brauchte es bei meinen Kisten gar nicht. Beim Verleimen sind hat es mir die Gehrungen ohne Lamellos ständig gegeneinander verschoben. :emoji_rage:
Mit Lamellos hab ich Leim angegeben, zusammengesteckt, dir Zurrbänder rumgelegt und angezogen - fertig.
Die Klebeband-Methode mag ich nicht. Dauert länger und erzeugt Abfall.

Den Verleimfräser würde ich dann nutzen, wenn ich viele Teile baue. Für ein paar wenige Verbindungen lohnt es sich einfach nicht, die Maschine einzurichten. Bis Tischfräse/Frästisch einwandfrei eingestellt ist, sind schon 20 Lamellos fertig gefräst.
 

Besserwisser

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Dann hast du keine Eckzulagen (ausreichend groß) verwendet. Da verschiebt sich nix, ich verleime so alle 3-4 Minuten einen Schubkasten. Mit Leimangabe und allem.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Schnelle Schubkästen :
Mpx Streifen mit Nut herstellen , schleifen, fertig lackieren, an Fks auf Gehrung schneiden, an der Rückseite der Schublade die Komplette Nut wegschneiden., auf Gehrung mit Klebeband verleihen, .
Durchs vorherige Lackieren kann man den Leim abwischen.
Der Trick ist Leim auf beide Seiten der Gehrung zu geben und 5 min ablüften lassen.
 

Paulisch

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Ich habe mal 20 Bilderrahmen mit Anschlag auf Gehrung gestanzt, also alle Seiten auf Hundertstel gleich. Dann wurde stumpf verleimt. Sah toll aus.
Heute sind noch zwei Rahmen komplett dicht.
Bei dem Rest ist wenigstens eine Gehrung, meist zwei Gerungen auf. Ohne wenigstens Flachdübel leime ich keine Gehrungen mehr bei Vollholz. Bei Holzwerkstoffen mag es gehen .
MfG Paulisch
 

Hondo6566

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Hoffmann Schwalben sollen für Bilderrahmen auch Zielführend sein.
Für die, die gewerblich Unterwegs sind, eventuell eine lohnende Anschaffung.
 

Andi 91

ww-pappel
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Hallo,
Dies ist erst mein zweiter Beitrag.
Ich nutze erfolgreich einen Gehrungsverleimfräser in 99% für Treppenstufen, die als sogenannte Winkel- oder Blockstufen bezeichnet werden.
Habe aber schon öfters Fensterbänke damit gemacht.
Letzes Jahr auch eine größere Menge Sichtbalken für ein EFH.
Alles Massivholz, längsholz.
Gehrungen aller Art in der Regel mit Klebeband, habe aber schon erfolgreich mit gefälztten Zulagen und Zwingen Korpen auf Gehrung verleimt
 

Besserwisser

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Ich habe mal 20 Bilderrahmen mit Anschlag auf Gehrung gestanzt, also alle Seiten auf Hundertstel gleich. Dann wurde stumpf verleimt. Sah toll aus.
Heute sind noch zwei Rahmen komplett dicht.
Bei dem Rest ist wenigstens eine Gehrung, meist zwei Gerungen auf. Ohne wenigstens Flachdübel leime ich keine Gehrungen mehr bei Vollholz. Bei Holzwerkstoffen mag es gehen .
MfG Paulisch

Es geht hier NICHT um Rahmenecken.
 
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Mpx Streifen mit Nut herstellen , schleifen, fertig lackieren, an Fks auf Gehrung schneiden, an der Rückseite der Schublade die Komplette Nut wegschneiden., auf Gehrung mit Klebeband verleihen, .
Durchs vorherige Lackieren kann man den Leim abwischen.
Hallo,
selten so eine kurze Beschreibung einer pfiffigen Lösung gelesen. Ich bin begeistert!
Hoffentlich steht bald ein Schubkasten an... oder besser noch mehrere :emoji_relaxed: :emoji_ok_hand: .
Gruß
 

Besserwisser

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Genau so baue ich die auch, allerdings nicht mit Klebeband, sondern mit Lamellogurten und Eckzulagen (das sind schnell zu bediende Spanngurte).
Hinterher bei Bedarf noch Griff einsatzfräsen und Endlackierung.
Billiger als die Zulieferer ist man allerdings damnit auch nicht mehr. Lohnt nur noch bei sehr geringer Losgröße.
 

pixelflicker

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Also ich hab einmal versucht Hirnholz zu verleimen, sollte nur kurz halten um die Teile dann längs zu verleimen. Ich habe es nichtmal geschafft, dass die Hirnholzverleimung für ne Stunde hält. War allerdings nur Fichte. Also ich bin da etwas gebrandmarkt was das angeht. Gut, eine Gehrung ist nur etwa 50% Hirnholz, aber ich bin da nicht überzeugt, dass das viel aushält.
 
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