Gehrungsschnitt mit Tauchkreissäge wird trotz Schiene "schief"

JanB

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Hallo ihr lieben,
ich habe mich gestern an ein neues Projekt gewagt und wollte dafür einige Gehrungsschnitte mit Tauchkreissäge und Führungsschiene durchführen. Irgendwie hatte ich dabei aber manchmal das Problem, dass der Schnitt nicht gerade geworden ist. Zum Ende des Schnittes hin war der Abstand der Schnittkante zur Führungsschiene dann immer ca 1mm größer als am Anfang.
Schnittlänge waren gerade mal 30cm, Material eine 15mm Multiplexplatte (Birke). Tauchskreissäge eine Makita SP6000 mit neuem Blatt für Hartholz (repetitiv hohe Anzahl von Zähnen, 32 Stück wenn ich mich recht erinnere). Ich habe die Vermutung, dass das Sägeblatt trotzdem nicht das passende war? Oder woran kann das noch liegen? Hat mich gestern etwas wahnsinnig gemacht, dass die Schnitt manchmal perfekt waren, der nächste Schnitt dann aber wieder abgedriftet ist...
Ansonsten wünsche ich schonmal einen gute Rutsch!
Jan
 

Hermann82_94

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Hallo,

Hast du die Säge sauber auf die Schiene eingestellt? Ich habe gestern auch meine Makita bekommen und bin mit den ersten Probeschnitten mehr als zufrieden damit!
 

JanB

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Hast du die Schiene befestigt?
Wie sehen denn die Schnittkanten ansich aus?

Ja, also links war die Schiene an Tisch und einem gleich hohen Brettstück befestigt, auf der rechten Seite direkt auf dem Werkstück und dem Tisch. beide Bretter waren zusätzlich nochmal mit Schraubzwingen am Tisch befestigt. Da hat sich also nichts bewegt (konnte ich auch an meinen Vorzeichnungen nachvollziehen, dass nichts verrutscht war)
 

fragnix

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Drückst Du die Säge beim Schnitt, und ändert sich dieser Druck? Eventuell mangels Platz zunehmend von der Seite gedrückt?
 

JanB

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Drückst Du die Säge beim Schnitt, und ändert sich dieser Druck? Eventuell mangels Platz zunehmend von der Seite gedrückt?

Hmm, also gehalten habe ich die Säge am Motor und am Griff. Ob der Druck unterschiedlich war vermag ich jetzt nicht mehr zu sagen. Aber vielleicht ist das ein Parameter, den ich mal austesten sollte. Ich sehe schon, ich rauch mal ein paar Restbretter, mit denen ich herumspielen kann um auszutesten was man alles falsch machen kann :emoji_slight_smile:
 

schrauber-at-work

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Moin,

ich rauch mal ein paar Restbretter,

Berichte doch dann über die Wirkung des jeweiligen Holzes:emoji_ghost:

Rauch aber nicht zu viel sonst hast ja nix mehr zum sägen.

Spaß beiseite, ist das Multiplex auch gerade?
Hab da schon die dollsten "Bananen" gesehen.

Gruß SAW
 

carsten

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Hallo

ich bringe da auch neben der Maschine und dem Faktor Mensch noch die Eigenspannung des Holzes mit ins Spiel. Hab zwar eher selten größere Teile aus MPX auf Gehrung verleimt aber diese Eigenspannung vielfach bei MDF und Spanplatte beobachten können. Und MPX ist von allen drei der letztendlich unberechenbarste Plattenwerkstoff.
Bei schmalen Werkstücken ist beim Zuschnitt der Spannungsfreischnitt das erste um das Problem zu begrenzen bzw auszuschließen.
Heißt es wird nicht dirket auf Endmaß zugeschnitten sondern mit Übermaß und in eins bis zwei Schritten von nur wenigen mm auf das Fertigmaß.
Ähnlich habe ich es auch schon bei Gehrungen gemacht.
 

Dominik Liesenf

ww-esche
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Wichtig ist auch, bei schnitten mit schräg gestellter Säge die Drundplatte der Säge sauber auf der Schiene zu führen, hab da immer eine hand drauf, kippelt gerne. ggf ist Die sägeeinheit auch leicht Un-Parallel zur Grundplatte justiert, das driftet dann auch weg
 

NiklasAG

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Wenn du bei "nicht all zu viel Spiel" ganz bündig rechts oder links auf der Schiene anfängst und dann im Verlauf des Schnittes auf die andere Seite drückst, sind 1mm doch nicht viel.
 

raziausdud

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Hallo Jan,

nicht nur die Säge muss bei Schrägschnitten gut auf der Schiene aufliegen, auch die Schiene muss überall bündig auf dem Schnittgut aufliegen. Denn Höhenänderung ist bei Gehrungsschnitten immer auch eine seitliche Änderung des Schnitts, quer zur Vorschubrichtung. Teste das doch mal in dieser Hinsicht.

Rainer
 

fragnix

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Ich hatte auch gerade einen "hässlichen" Gehrungsschnitt an einer empfindlichen Funierplatte. Meine Fehler waren:
1) Freiluft geschnitten, keine Unterlage unter dem Schnitt, damit die Unterlage nicht zersägt wird. Dadurch gab es aber Spielraum in der Höhe.
2) Das abzuschneidende Ende hing in der Luft, und letztlich brach das Ende ab und fiel runter. War Rest, also nicht schade drum, aber der Schnitt wurde dadurch versaut.
3) Kein Platz für mich, mit der Säge mitzugehen => Lange Arme, andere Drück-Verhältnisse.

Also habe ich im zweiten Durchgang folgendes geändert:
1) Sowohl gutes als auch schlechtes Ende vollflächig auf einer Opferplatte abgestützt.
2) Sowohl gutes als auch schlechtes Ende mit Zwingen auf Leisten fixiert.
3) Die Platte am anderen Ende der Werkbank eingerichtet, damit ich beim Schieben genug Platz habe, und mich nicht zunehmend verrenken muss.
4) Opferholz oben aufgelegt, damit das Funier nicht reisst (ich habe keine Tauchsägenschiene, sondern arbeite mit einfachem Anschlag)
5) Neben das Brett noch einen Abschnitt des gleichen Materials fixiert, damit die Säge vollflächig aufliegt und so wenig wie irgend möglich kippeln kann.
6) Mir vorher genau überlegt, welche Hand in welche Richtung drückt, damit Kippeln garnicht erst provoziert wird.

Der zweite Schnitt war dann so sauber, dass ich zwei Stück der Funierplatte mit 90° zueinander direkt verleimen konnte.

Ein Millimeter ist mir und wohl auch Jan einfach zu viel Ungenauigkeit. Dann könnten wir ja gleich die Kettensäge nehmen :emoji_wink:
 

JanB

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Guten Morgen allerseits,
etwas verspätet möchte ich noch danke für all die Tipps sagen! Umsetzen bzw austesten werde ich wohl erst wieder können, wenn die Temperaturen etwas angenehmer sind und mir nicht die Finger abfrieren. Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass eine Höhenänderung oder eine leichte Seitswärtsbewegung auf der Schiene ein Grund sein könnten. Deshalb werd ich insbesondere Tipp 6 von Dir, fragnix, umso mehr versuchen zu befolgen :emoji_slight_smile:
Jan
 

NiklasAG

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Wenn der Platz neben der Werkbank und der Holzplatte nicht ausreicht, kann man sich auch auf die Werkbank begeben und kniend sägen. Einfach aufpassen, dass man wirklich oberhalb des Werkbank bleibt. Und die Werkbank etwas aushält.
 
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