Gehrungen mit der Tischkreissäge

lunateide

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Hallo
um an einer quadratischen Leiste eine 45° Gehrung zu sägen, soll man das Sägeblatt schräg stellen oder lieber den Winkelanschlag auf 45° ausrichten?

Beide Methoden funktionieren, aber welche verwendet der Profi.

Gruß
Roland
 

flow

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Ein Profi wird vermutlich einen doppelseitigen Gehrungsanschlag verwenden, damit der resultierende Winkel genau 90° hat. Lässt sich mit einem Schiebeschlitten aber auch ähnlich genau erreichen:

gehrungsanschlag.jpg

Viele Grüße

Wolf
 

lunateide

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Die Profis sind wohl müde heute. Ich hol mal ne Runde Sekt.
Bestimmte Marke gewünscht?

Gruß
Roland
 

Lars-i

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Moin
Kleine Leisten sägen wir an einer unserer Kappsägen, wo wir den gewünschten Winkel einstellen.

MfG
Lars
 

IngoS

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Beide Methoden funktionieren, aber welche verwendet der Profi.
Gruß
Roland

Hallo,
so mache ich das.

Bei relativ kurzen Schnitten (Bilderrahmen, Glasleisten), den Gehrungsanschlag, bei längeren Schnitten (Schrankseiten) aber auch bei Zargen und Fußleisten die man sonst hochkant an den Anschlag stellen müsste, die Schrägstellung des Sägeblatts.

Gruß Ingo
 

Dietrich

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Hallo,

je nachdem welche Feststell-Anzeige-Einheit weiter vom Drehpunkt entfernt ist, die sollte man nutzen.
Es gibt aber auch Formate wo man beide Einrichtungen verwenden muß, bspw. wenn ein Profil höher ist als die Schnitthöhe, dann muß liegend gesägt werden.

Gruß Dietrich
 

Maho68

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Ein Profi wird vermutlich einen doppelseitigen Gehrungsanschlag verwenden, damit der resultierende Winkel genau 90° hat. Lässt sich mit einem Schiebeschlitten aber auch ähnlich genau erreichen:

Anhang anzeigen 91365

Viele Grüße

Wolf
also so würd ich es definitv nicht machen, die Anschlagleisten sollten griffsicher und stabil gestaltet werden -minimum H 70 x B 40 mm querschnitt. das werkstück sollte vor der Anschlagleiste zu liegen kommen. Ein oder zwei werkstücksexzenterspanner wären sinnvoll !!
wie auf bild sollte es nicht laufen ! die werkstückLeiste kann sich verklemmen und die Hände sind im gefahrenbereich-dann lieber ne kappsäge nutzen !
hat man breite werkstücke ,als die kappsäge auf gehrungs es wuppen kann .lieber ne formatkreissäge mit Schiebeschlitten und Doppelgehrunganschlag.

Bild: der provisorische Führungsanschlag beidseitig in t-Nuten des Maschinentisches zwangsgeführt nimmt erst mal mind 15-20 mm schnitthöhe weg bei wahrscheinlich eh begrenzter Schnitthöhe (75-100 mm ).

Die Maschinentisch änge von vorderkante maschinentisch bis anfang Sägeblatt läst m.E. sowieso keine große Sprünge zu in der werkstückbreitebezüglich gehrungsschnitte
Sehe ich da ein Maschinen -Schiebeschlitten links vom Sägeblatt ? dann liesse sich da ein selbstgebauter Doppelgehrungsanschlag ala Duplex Altendorf oder Sitec DSG-A (Hokubema ) installieren>(Anleitung zum selbstbau von Guido Henn )bemüh mal die webseite von Holzwerken für die Suche
 

magmog

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Guuden,

einer der Profis schneidet hochkant am Queranschlag, mit Blatt auf 45° gestellt.
Extra Vorteil: Du kannst den Längenanschlag mit den Anschlagsklappen nutzen.
Anschlagsklappe etwas auf Übermaß einstellen, messen um wieviel zu lang,
Einstellmaß nach Skala berichtigen, schneiden, passt!
 

Holzwurm2021

ww-nussbaum
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Der Profi verwendet keine Kappsäge, die ist für Bastler gedacht, er verwendet eine Tischkreissäge und da ist je nach Modell das Sägeblatt neigbar oder nicht. Ansonsten wird der Anschlag auf dem Schlitten nach gewünschten Maßen eingestellt, auch bei 45 Grad Schnitten. Damals, Bilderrahmenproduktion, das war immer Pfuschen Freitag nach eins.
 

marcus_n

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So ein Schmarrn. Ganze Generationen von Bilderrahmenmachern haben ihre Rahmen mit der Ulmia 352 auf Gehrung zugeschnitten und genausoviele Bauschreiner haben ihr Geld mit Kappsägen auf der Baustelle verdient.
 

marcus_n

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@magmog Sei mir nich bös, aber der Spruch eine Kappsäge ist nur für Amateure ist wirklich bullshit. Profi bedeutet einzig, dass man damit sein Geld verdient. Das ist keine Aussage über Qualität und verwandtes Werkzeug.
Ich habe über eine sehr lange Zeit auf Montage mit Kappsägen mein Geld verdient und das jeden Tag. Und dafür schäme ich mich nicht, weil ich keinen Bock hatte eine Martin oder Altendorf auf die Baustelle mitzuschleppen. Ich mag solche Sprüche einfach nicht. Ich war in dieser Zeit Profi mit Kappsäge. Deswegen lass ich mir das nicht gefallen.
Aber ich hatte auch andere Berufe. Ich habe das erlebt, wie man in der Planungsphase sagte, das Regal muss zehn Jahre halten und dann ists gut.
Ich persönlich mag es einfach, wenn mich ein Möbel ein Leben lang begleitet. Und ich habe mir die Fähigkeiten erarbeitet, das Möbel noch für die nächsten Generationen zu erhalten.

Und deswegen sage, behaupte und vertrete ich die Aussage: Der Profi verwendet eine Kappsäge.

Kann schon sein, dass es andere Profis gibt, die nur noch auf ein Display drücken können. Das konnte ich schon vor vierzig (sic!) Jahren in einer Prototypenwerkstatt, fand es aber langweilig. Habs gelassen. Maschinenbediener, kein Handwerker.

Pfiat Gott
 

lunateide

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Hallo und einen schönen guten Abend,
bevor das Thema Gehrung in Gärung umschlägt, mochte ich darlegen, warum ich diese Frage gestellt habe.
Ich bin z.Zt. dabei, eine Schatulle zu basteln, deren Korpus außen achteckig und innen elliptisch ist.

Dazu brauche ich einen achteckigen Rahmen, den ich aus 40 x 40 mm Kanteln herstellen will.
Obwohl meine Winkelschnitte einzeln gemessen genau sind, ist es mir bisher nicht gelungen, auch acht absolut dichte, kaum sichtbare Leimfugen herzustellen.
Die kleinste Abweichung addiert sich halt bei 16 Winkelschnitten.

Ich werde jetzt nicht mehr versuchen, noch genauer zu sägen, was mir auch kaum möglich wäre.
Stattdessen verleime ich zunächst nur sieben der acht Segmente fugendicht und passe den achten Teil anschließend ein.
Mal sehen, vielleicht entsteht doch noch ein neues Stehrümchen.

Gruß
Roland
 

marcus_n

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Guten Abend lunateide, alles gut. Ich habe bei Abweichungen immer ein Stück Sandpapier eingespannt oder eine Stosslade verwandt. Ich kenne das so, dass man sich in früheren Zeiten von Grob nach Fein hervorgearbeitet hat. Und dieses Prinzip funktioniert auch heute noch, wenn man eben nicht die passenden Maschinen parat hat.
Also immer mit Zehntel Übermaß anfertigen und dann zurichten.
Aber ich bin ja nur ein Kappsägenamateur.
Beste Grüße
 

joh.t.

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In der Werkstatt Fks auf 45 Grad, auf Montage Symmetric oder xact sym , haben den Vorteil mit der Schmiege direkt die Winkelhalbierende zu haben ohne sie zeichnerisch ermitteln zu müssen, früher elu oder Erika/ Basis 1a
Man kann auch alle Gehrungen mit einer Einstellung und Zulagen schneiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

lunateide

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Hallo Marcus, was wäre denn in diesem Fall die richtige Maschine, nur um das zu wissen.
Es kommt ja noch hinzu, daß mein Achteck nicht gleichmäßig ist.
Der Rahmen hat außen 19 x 12,5 cm.
Das kürzeste Teil ist außen 45 mm, innen nur noch 30 mm lang.
Ich hab ja einen Schreiner mit einer Altendorf, aber wie soll man so ein kleines Teil auf dem Schlitten fixieren. Der wirft mich raus, wenn damit an die Säge gehe.

Ich sehe also nur noch die eine Möglichkeit, das achte Element so lange beizuschleifen, bis es in die Lücke passt.
Gruß
Roland
 

marcus_n

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Hallo Luna. Nicht die Maschine ist die Lösung, die Erfahrung und das Wissen ist es.
Ich durfte an einem Restaurierungsprojekt teilnehmen. Es ging um einen Kirchenstuhl aus der Spätromanik, Frühgotik. Zu dieser Zeit gab es keine Maschinen. Alles "Handwerk". Das, was ich damals fotografieren durfte, war so bemerkenswert... Da fällt mir nichts mehr ein. Nicht die Maschine ist die Lösung, der Mensch, sein Wissen und seine Erfahrung macht es aus.
Ich muss dazu sagen, ich bin kein Schreiner. Das würde ich mir nie anmassen. Ich habe viel im Handwerk gearbeitet, in vielen Gewerken. Und ich werde keinem Altgesellen oder Meister widersprechen.
Ich bin nur der Meinung: unterwirf dich keiner Technik. Der Mensch zählt.
Ich hatte da mal so einen Auftrag. Die haben alle auf wichtig gemacht, man müsste, man sollte, man könnte, in der Zeit hatte ich gesagt, ich rauch mal eine, hab die Ulmia ausgepackt und ein paar Schnitte gemacht. Und die waren Gott. Ja mei.
Die großen hier sagen dir noch wie es geht.
Lieben Gruß
 

lunateide

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Hallo Markus,
bin auch kein Schreiner, noch nicht einmal Handwerker, 40 Jahre Schreibtischtäter gewesen.
Das Wissen versuche ich hier zu bekommen, Erfahrung ist Übung, das will ich gerne selbst tun und ich mache es auch mit einer gewissen Verbissenheit.
Und die Dialoge in diesem Forum bringen mir viel, selbst Videos in YT, weil ich inzwischen doch den Unterschied zwischen hilfreich und gefährich einschätzen kann.

Ich habe eine ovale Dose im einer Schreinerei gesehen, CNCgefertigt, hat mir also nicht helfen können.
Aber es hat mir keine Ruhe gelassen.
Inzwischen kann ich es auch ohne CNC, nicht so perfekt, wie ich das gerne hätte, aber es wird noch.

Gruß
Roland
 

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magmog

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Guuden marcus_n,

ich habe nie behauptet, dass:
"eine Kappsäge ist nur für Amateure" sei!
Solch eine Maschine ist ein sehr hilfreiches Gerät, besonders wenn es mit
einer Tischkreissäge kombiniert ist. Auf Montage möchte ich es nicht missen.
 

flo20xe

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Wenn möglich schneiden wir Gehrungen am Queranschlag da die Steuerung unserer F45 die einzustellende Länge aus Winkel und Materialstärke selbst errechnet. Das geht sowohl bei schräg gestellten Sägeblatt als auch bei geschwenkten Queranschlag. Passt immer und ohne Probestück, allerdings nur wenn auch das Sägeblatt passend in der Werkzeugdatenbank abgelegt ist und das entsprechende Blatt auch in der Steuerung angewählt wurde. Sonst kann es sein, dass die Schnittbreite nicht stimmt und das Maß deswegen nicht ganz genau passt.
Wobei wir, wenn vom Werkstück her möglich, Gehrungen z. B. bei Dachschrägenschränken, auf der CNC fräsen weil es schneller geht und man nix einstellen muss. So läuft es in der modernen Schreinerei.
Aber auch ohne diese ganze technische Unterstützung würde ich wenn immer möglich am Queranschlag schneiden. Die Gründe dafür hat @magmog ja schon dargelegt.
Meiner Meinung nach wird ein Anschlag in der Art des Altendorf Duplex völlig überbewertet. Ich hab den bei unserer neuen Säge damals zwar mitbestellt, allerdings verstaubt der mehr als dass wir ihn nutzen....
Meine erste Altendorf hatte weder die o. g. technischen "Spielereien" noch einen Duplex und trotzdem konnte ich damit jahrelang alle Arten von Möbeln und Schreinerarbeiten erledigen.
 
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