Gefahrenbereich bei FKS und Längsschnitte am Parallelanschlag

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Hallo mal eine Frage zum Verständnis: "jenseits" also rechts des Schlittens sollte man ja nicht stehen weil da die Teile zurückfliegen können....

Wie macht ihr das dann wenn ihr z.B. eine Schrankseite (2,5 Meter lang und 50 cm Breit) der Länge nach am Parallelanschlag vorbeiführt? steht ihr wie beim Ablängen auch links des Schlittens? Dann müsst ihr ja vor dem Sägeblatt über die Sägeblattlinie drübergreifen? Und dahinter dann auch wieder? Schiebestöcke ja wohl eher nicht weil die Platte ein gewisses Eigengewicht hat?

Weiter: Leisten 2,5 Meter lang und nur 10 cm breit nochmal 1 cm in der Breite kürzen...also selbes spiel...

Irgendwie stell ich mir alles wo ich nicht im Gefahrenbereich stehe noch gefährlicher vor?
 

Besserwisser

ww-robinie
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Haha,

sowas hab ich damals in der Überbetrieblichen den Ausbilder auch gefragt ....
Seine Antwort war immer links.
Das ist natürlich Blödsinn. Bei dem 10cm breiten Ding kein Thema, da gewöhnt man sich dran und dann geht das auch gut, bei einer 50cm breiten und 2,50 langen 19er Spanplatte auch, aber irgendwann wirds zu schwer und breit. Und dann stehe ich auch dahinter. So ein Trümmer fliegt aber auch nicht mehr nach hinten, Gefahrgeht ja eher von kleinen Stücken aus, die beschleunigt werden.
Tatsächlich oder auch nur durch Gewöhnung ist der manuelle Vorschub und Andruck an den Parallelanschlag von der Seite aus besser.
 
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Danke! Den seitlichen Druck, also zum einen drückst du das Stück ja gegen den Parallelanschlag damit es nicht schief wird während du es vorschiebst gibst du aber nur VOR dem Sägeblatt richtig? Oder gibst du mit der rechten Hand vor dem Sägeblatt und mit der linken hand hinter dem Sägeblatt Druck gegen den Parallelanschlag?

Ich habe hin und wieder das Prob das der Schnitt nicht 100% Parallel wird weil das Werkstück wohl ein wenig "wegläuft" vom P-Anschlag...oder ggf sollte ich den Parallelanschlag weiter über das Sägeblatt hinausschieben?
 

InstantMuffin

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NUR(!) vor dem Sägeblatt Druck ausüben. Sonst klemmst du das Werkstück ein und wirst vom Rückschlag reingezogen!
 

Johannes

ww-robinie
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sowas hab ich damals in der Überbetrieblichen den Ausbilder auch gefragt ....
Seine Antwort war immer links.
Das ist natürlich Blödsinn.
Hallo zusammen,
das sehe ich anders. Ich stehe schon seit vielen Jahre immer links von der Maschine.
Lieber ein Stück Ast im Arm als im Hirn. Wenn da ein Teil fliegen geht, hat das eine Geschwindigkeit von 150-180 km/h.

Es grüßt Johannes
 

Besserwisser

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Lieber Johannes,

eine 70 Kg schwere Platte wird da nicht beschleunigt, das passiert, wie oben geschrieben, nur mit leichten Teilen, die sich ins Blatt ziehen lassen. Und eine 70Kg schwere Platte wirst du auch nicht über den Schlitten nur mit der rechten Hand halten. Und Rollenbock ist je nach Oberfläche auch keine Option.
Um es anschaulich zu machen: Massivplatte 40mm Eiche, 3,20 lang, 1,10 breit, muss 7mm schmaler geschnitten werden. Die hat nicht mal Auflage auf dem Schlitten.
und komm jetzt bitte nicht mit Plattensäge.
 

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@Besserwisser ich schneide sowas auf dem Schiebetisch. Wenn es nicht genau sein muss, dann Messe ich einfach mit Zollstock parallel zum Tisch. Wenn es genau sein muss, dann nehme ich 2 Streifen 8er Platte und Schraube eine Leiste drauf. Diese Leiste passt in die Nut am Schiebetisch. Einmal einlegen und anschneiden, dann ablängen auf das gewünschte Maß. Wenn du die auf dem Schiebetisch liegen hast, kannst du sehr exakt zuschneiden. Mit Ameise auch alleine. Standardgrößen wie 1m haben wir immer stehen.

Ist wie Fritz und Frantz nur in gross.

Edit: Vorne liegt sie auf dem Auslegertisch, eine Ecke muss man hochhalten. Ist zu 2. deutlich einfacher. Schnittbild ist auch besser, man verkantet halt nicht.

Gruss
Ben
 

Johannes

ww-robinie
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eine 70 Kg schwere Platte wird da nicht beschleunigt, das passiert, wie oben geschrieben, nur mit leichten Teilen, die sich ins Blatt ziehen lassen. Und eine 70Kg schwere Platte wirst du auch nicht über den Schlitten nur mit der rechten Hand halten. Und Rollenbock ist je nach Oberfläche auch keine Option.
Um es anschaulich zu machen: Massivplatte 40mm Eiche, 3,20 lang, 1,10 breit, muss 7mm schmaler geschnitten werden. Die hat nicht mal Auflage auf dem Schlitten.
und komm jetzt bitte nicht mit Plattensäge.

So eine Platte schiebe ich nicht über die Säge, da nehme ich die HKS mit Schiene.

Es grüßt Johannes
 

Besserwisser

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Das kannst du natürlich machen. Ich nicht, das wird mir nicht exakt genug. Ich stelle die dann auf die Plattensäge.
Aber bitte erläutere mal, wo bei der Variante das Gefährdungspotential liegt. Das ist ja das Thema. Nicht, wie man es anders machen könnte.
 
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Ben ich versuche mir deine Hilfsmittel vorzustellen. Die beiden Streifen dienen praktisch dazu das die Platte vorne auf einem Streifen liegt und hinten auf dem anderen Streifen und dann bündig mit den beiden Streifenenden ausgerichtet wird?

Letztendlich bastelst du dir sowas wir den "zweiten Paralellanschlag" für den Schlitten selbst nur das nicht "dagegen" gestoßen wird, sondern nur bündig mit dessen Ende ausgerichtet wird?
 

Johannes

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Hallo,
ich sehe da folgende mögliche Risiken:
1. Das einem die Platte aus der Hand rutscht und runterkracht.
2. Wenn dann die Haube am Spaltkeil montiert ist kann es da ganz schön rappeln.
3. Kann sich aus dem Sägeschnitt ein kleineres Holzstück lösen und fliegen gehen.
4. Wenn man eine so schwere Platte beim Schieben verreißt, kann sich das Sägeblatt zerreissen und Teile fliegen gehen.

Von daher kann man bei so einer Platte bestimmt rechts vom Sägeblatt stehen, sollte sich aber nicht in der Flucht des Sägeschnitts aufhalten.

Es grüßt Johannes
 

Mitglied 59145

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Genau, wir hatten sowas auch aus 18er Fahrzeugbauplatte mit verschiedenen Nuten. Da könnte man Streifen einsetzen und hatte einen Anschlag. Wenn man es ganz genau haben wollte. Das Ding war irgendwann aufgebraucht und wurde entsorgt. Meist stehen ein paar von den Dingern Rum und werden einfach auf das Maß geschnitten was gebraucht wird. Leisten haben wir auch immer liegen.

Plattensägen haben wir leider nicht.

Gruss
Ben
 

Besserwisser

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Hallo,
ich sehe da folgende mögliche Risiken:
1. Das einem die Platte aus der Hand rutscht und runterkracht.
2. Wenn dann die Haube am Spaltkeil montiert ist kann es da ganz schön rappeln.
3. Kann sich aus dem Sägeschnitt ein kleineres Holzstück lösen und fliegen gehen.
4. Wenn man eine so schwere Platte beim Schieben verreißt, kann sich das Sägeblatt zerreissen und Teile fliegen gehen.

Von daher kann man bei so einer Platte bestimmt rechts vom Sägeblatt stehen, sollte sich aber nicht in der Flucht des Sägeschnitts aufhalten.

Es grüßt Johannes


Sorry,
das kann ich jetzt nicht mehr ernst nehmen.
 

Besserwisser

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Sorry, war falsch formuliert. Ich kann DICH nicht mehr ernst nehmen.
Ich habe nirgends geschrieben, man solle in der Werkzeugflucht stehen. Alle Punkte haben rein gar nichts mit der Seite zu tun.
 

Mitglied 59145

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Och Leute.....

Da hat jeder seinen Weg um die für ihn passende Lösung zu erreichen. Alles hier geschilderte funktioniert, die nötige Umsicht an den Maschinen traue ich allen beteiligten zu.

Generell sollte man nicht in Flugrichtung stehen, habe aber bei dicken Platten, um die es hier ja geht, noch nie was fliegen sehen. Direkt hinterm Blatt stehen geht ja eh nicht, da ist ja der Schlitten samt Unterbau.

Ein verkanten halte ich aber auch für unmöglich, solche Kaliber sägt man ja zu zweit.

Aber generell steht man neben dem Sägeblatt und nicht dahinter.

Gruss
Ben
 

VolkerDK

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Die Plattensäge im Baumarkt sägt krummer als meine Festool HK mit Führungsschiene.
Wenn man die Führungsschiene noch mit Richtscheit ausrichtet, wird es sehr genau. Auf jeden Fall für ne Tischplatte genug.
 

Besserwisser

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Volker,

mir ist nicht ganz klar, ob das als Witz gemeint ist oder ernst ....

Mal ganz im Detail: Wann besteht Gefahr an der FKS durch beschleunigte Bauteile?
Immer dann, wenn der aufsteigende Zahn einen Abschnitt packen kann, vor allem, wenn mehrere aufsteigende Zähne hintereinander im Eingriff sind.
Das passiert wenn
ein Abschnitt, der zwischen Werkzeug und Paralleanschlag liegt, ins Werkzeug gedrückt wird. Das passiert klassisch durch Spannung im Abschnitt. Das kennt jeder vom Fälzen am Parallelanschlag. Es gibt eine einfach Lösung dagegen, ein ausreichend langes Opferholz (auch) hinter dem Abschnitt. NUR wenn man dem Abschnitt überhaupt Gelegenheit gibt, beschleunigt zu werden, kann der auch schiessen. Euch ist ja auch noch nie ein Werkstück beim parallelschneiden aus der Hand geschossen worden?!
Sehr kleine Abschnitte können wirklich auch nur durch einen Zahn in die Luft geschossen werden, dazu müssen sie aber vorher auch schon schnell zum Blatt bewegt werden. Das ist aber keine Prolem der Seite.

Alle dies trift nicht zu, wenn ich ein dermassen großes Werkstück, warum auch immer, parallel schneide.

Ansonsten gelten alle übliche Gefahren, die immer bestehen. Da ist es egal, wo man steht.
Grundsätzlich steht man links, keine Frage. Aber es gibt immer Sonderfälle, in den rechts stehen OK ist. Das ist selten, das letzte Mal bei mir bestimmt drei Jahre her, aber die Absolutheit einer Regel "immer links" ist einfach Unsinn bzw für die, die nicht nachdenken wollen oder können. Individuelle Gefährdungsbeurteilung ist doch das A und O unseres Jobs.

Wenn mir jetzt jemand argumenativ erklärt, warum trotz allem auf der rechten Seite beim Schneiden ein höheres Risiko besteht (das über "dir kann das Werkstück hin fallen hinaus geht), dann ziehe ich gern das Büßergewand an.
 
Zuletzt bearbeitet:

VolkerDK

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@Besserwisser
Meinst mich? Zum stehen an der FKS hab ich mich doch garnicht geäußert.

Wie genau muss eine Tischplatte denn werden? Langt nicht 1 mm in der Breite auf 3m Länge, bei 950mm Breite?

Wie genau muss eine schwimmende Füllung / Schrankrückwand sein?
 

Besserwisser

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Ja,
ich meinte dich. 100% whataboutism.
Keine Ahnung, wie du jetzt auf Tischplatte kommst. Der Zweck ist völlig irrelevant. Auch, dass man die Aufgabe je nach individueller Ausstattung anders lösen könnte. Ob die Plattensäge bei deinem Baumarkt scheisse ist hat noch weniger damit zu tun.
Entscheidend ist lediglich, ob die Art der Arbeit gefährlich ist und falls ja wann und warum. Sonst nix.
 

Besserwisser

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Danke!
Da steht nirgends was von Tischplatte. Vielleicht, nur ganz vielleicht, kann man aus so was noch etwas anderes als einen Tisch machen. Vielleicht braucht man eine Leimfuge, weil das Teil noch breiter werden soll und so ein Monster nicht mehr zum Fügen über den Abrichter geht.
Kannst ja deinen Beitrag noch mal überdenken :emoji_wink:
 
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