Geduld und Spucke... Hausbau komplett von Hand

Gelöscht Mitglied 91199

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Krasser Typ. Was mit viel Zeit, Geschick und Geduld so alles geht...

Und Wahnsinn, wie scharf sein Werkzeug ist...

Interessant seine Konservierungsmethoden, die er wohl aus Japan hat. Auch die alten Bauern erzählen hier noch, dass Hölzer aus abgebrannten Häusern besonders begehrt waren, da sie nahezu Schädlingsresistent waren.
Hoffentlich hatte er nicht doch irgendwo n Schädling drin. Holz dürfte ja feucht gewesen sein
 
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ww-robinie
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Schon cool, aber so recht nachvollziehen kann ich das nicht. Der macht manche Sachen per Hand, andere dann wieder mit der Maschine. Behaut die Balken per Hand aber die für den Dachstuhl sind dann wieder offensichtlich maschinell gemacht. Er verbaut Lehm und so und dann unterm Dach doch wieder Folie und die Fenster sind offensichlich auch Industriell hergestellt.

Das ist alles toll gemacht, aber selbst wenn er möglichst Ökologisch bauen wollte, warum tut er sich es dann an die Balken per Hand zu behauen wenn dann andere Sachen doch wieder Maschinell gemacht wurden? Ich dachte zunächst er wollte mit alten Bautechniken bauen, aber das macht er dann doch irgendwie nur zur Hälfte.

Also ich will die Leistung nicht schmälern, aber so recht versteh ich dei Motivation nicht.
 

esvaubee

ww-esche
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Schon cool, aber so recht nachvollziehen kann ich das nicht. Der macht manche Sachen per Hand, andere dann wieder mit der Maschine. Behaut die Balken per Hand aber die für den Dachstuhl sind dann wieder offensichtlich maschinell gemacht. Er verbaut Lehm und so und dann unterm Dach doch wieder Folie und die Fenster sind offensichlich auch Industriell hergestellt.

Das ist alles toll gemacht, aber selbst wenn er möglichst Ökologisch bauen wollte, warum tut er sich es dann an die Balken per Hand zu behauen wenn dann andere Sachen doch wieder Maschinell gemacht wurden? Ich dachte zunächst er wollte mit alten Bautechniken bauen, aber das macht er dann doch irgendwie nur zur Hälfte.

Also ich will die Leistung nicht schmälern, aber so recht versteh ich dei Motivation nicht.
Ich hab da keine Insiderinformationen aber ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwann die Komponente Zeit eine Rolle gespielt hat.
Der Mann hat ja offensichtlich eine Familie die er ja mutmaßlich auch irgendwie (anteilig) ernähren muss.
Und das Haus hat er ja vermutlich auch nicht nach Feierabend und am Wochenende gebaut. Also wird er ja in irgendeiner Form eine Auszeit genommen haben in welcher das Projekt abgeschlossen sein musste.
 

Mitglied 67188

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Absolut Klasse!
Gibt schon noch ein paar Verrückte, Gott sei Dank!!!

Wenn man überlegt, dass andere 2 Tage nach einer Maschine suchen die einen 14er Balken kappen kann...

Das Haus würde ich sofort nehmen obwohl wir in einem Natursteinhaus wohnen mit 70/80cm Wandstärke.
Geht halt nix über Holz und das bißchen Maschinenarbeit und Folie sei ihm gegönnt.
:emoji_thumbsup:
 

KalterBach

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Ich fand es nur widersprüchlich, weil er so viel Arbeit in das Behauen der Balken gesteckt hat und es dann doch anders gemacht hat.

Er hat ja Unterstützung aus verschiedenen Quellen und da werden auch Einflüsse von Aussen und aus der Familie kommen. So ein Mammutprojekt ist finanziell auch nicht zu unterschätzen, dazu die Zeit.

Neben all dem anfänglichen Optimusmus lernt man in solchen Projekten oft die eigenen Grenzen und die Geduld der anderen (freiwilligen) Helfer und der Familie.

Gibt es neben dem Video eigentlich mehr Informationen zum Haus?
 

Mitglied 67188

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Darum gehts mir ja gar nicht. Ich fand es nur widersprüchlich
... war auch nur eine Bemerkung meinerseits, die nicht direkt mit deinem Beitrag zusammenhängt.

Laut Abspann ist der gute Mann Zimmerer und seine Freunde / Familie sind bestimmt auch Handwerker.
Zumindest waren da keine Laien am Werk.

So gehe ich davon aus, dass er z.B. ganz bewußt das Moos zum abdichten genommen hat weil es nichts besseres gibt,
auch heute noch aber für die wichtige Dampfsperre zwecks Isolierung auf modernere Materialien zugreift weil da die Natur
nicht unbedingt was bereit hält. Das beste aus 2 Welten vielleicht, für mich macht das unter dem Gesichtspunkt Sinn.
Gut man hätte Stroh nehmen können oder Reet, letzteres gibts da wahrscheinlich nicht und Stroh ist Mäuseparadies.
Die fertigen Dachbalken waren bestimmt ein Zugeständnis, der mußte die Hütte dicht bekommen vor dem nächsten Winter.
Denke der Zeitplan war überschritten worden.

Neidisch bin ich auf jeden Fall
 
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pixelflicker

ww-robinie
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z.B. ganz bewußt das Moos zum abdichten genommen hat weil es nichts besseres gibt
auch heute noch, aber für die wichtige Dampfsperre zwecks Isolierung auf modernere Materialien zugreift weil da die Natur
nicht unbedingt was bereit hält. Das beste aus 2 Welten vielleicht, für macht das unter dem Gesichtspunkt Sinn.
Ja, finde ich auch sehr gut. Ist eine tolle Leistung und ein sehr tolles Haus geworden. Keine Frage. Hätten wir sicher alle gerne.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich müsste mir das Video nochmal anschauen, dazu hab ich jetzt keine Zeit aber ich meine er hat keine dampfbremse verbaut, sondern lediglich eine Unterspannbahn. Vermutlich damit das Dach trotzdem dicht ist, falls eine seiner schindeln kaputt geht und evtl auch für die winddichtigkeit
 

KalterBach

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Es gibt eine Webseite und ein weiteres Video mit Erläuterungen.


Die Übersetzung mit Deepl liefert folgende Erklärung:

Ich habe mein Haus aus Bäumen gebaut, die ich im Winter (-20C) mit einer Axt und einer Zwei-Mann-Kappsäge in meinem eigenen Wald gefällt habe. Ich tat es nach den Nachforschungen des alten Zimmermannskalenders, dass Nadelbäume in den ersten Januartagen bei Neumond gefällt werden sollten und die Laubbäume im Winter bei Altmond gefällt werden sollten. Im Winter schlafen die Bäume, und der Saft- und Feuchtigkeitsgehalt der Bäume ist sehr niedrig. Im Laufe der Zeit wird das im Winter gefällte Holz leicht und stark.

Beim Bau habe ich vor allem traditionelle Handwerkzeuge von Zimmerleuten verwendet - Äxte, Handsägen, Fachwerk-Meißel und -Latten, alte Stanley-Hobel, Schneckenbohrer, Ziehmesser und vor allem menschliche Energie. Alle Bodenarbeiten für die Fundamente und die Ausgrabung des Kellers wurden von Hand mit Schaufeln ausgeführt. Das Fundament besteht hauptsächlich aus größeren und kleineren Felsen und Felsblöcken. Kalk, Sand und Betongemisch werden nur in geringen Mengen verwendet - um die Felsbrocken zusammenzuhalten. Der sichtbare Teil über dem Boden - das Felsmosaik - wurde mit handgespaltenem lokalen Granit gemauert.

Das Haus wurde in Anlehnung an den westlichen Teil Lettlands gebaut - Kurland/Kurzeme (deutscher Einfluss) historische Holzarchitektur typische Technik - Holzrahmenkonstruktion mit Schiebebalkenwänden zwischen den Pfosten. Das Haus ist eine Verbindung von zwei Zimmermannstechniken - Holzrahmenbau (typisch in Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Nordamerika und anderen Ländern) und traditionelle lettische Blockbautechnik, zwischen den Stämmen mit Moos aus dem örtlichen Sumpf.


In den Wänden, dem Holzrahmen und der Dachkonstruktion habe ich dort nur Holzverbindungen und Holzpflöcke verwendet, um die Hauptkonstruktion zusammenzuhalten - keine Nägel, Schrauben oder Stahlplatten. Die Wände sind mit 250 mm dicker trockener Kiefern- und Lärchenspäne isoliert (Reste aus der örtlichen Schreinerwerkstatt). Die Gesamtaußenwandstärke beträgt 50 cm. In den Wänden (mit Ausnahme der winddampfdurchlässigen Membran über dem Dach) wurden keine Kunststoffe oder modernen synthetischen Materialien verwendet.

Um das Holz vor dem Verderben zu schützen, werden die Pfosten, Fensterbänke, oberen Balken und die abschließenden Verkleidungsbretter mit Feuer und Kiefernholzteer, gemischt mit Tungöl, behandelt. Diese Holzschutztechnik wurde von der traditionellen japanischen Holzschutztechnik Shou Sugi Ban (焼杉板) übernommen.
Außenverkleidungsbretter werden alle 10-15 Jahre mit Tungöl und Kiefern- oder Birkenteergemisch neu beschichtet, das Haus kann mehr als 500 Jahre halten. Als Beispiel werden norwegische Stabkirchen genommen, die bis heute mehr als 500 Jahre stehen.

Das Dach besteht aus dreischichtigen Weißeichenschindeln (jeweils 10 mm dick, 120 mm breit und 720 mm lang), die in Zwei-Richtungs-Technik verlegt werden. Die Gesamtmenge der verwendeten Schindeln beträgt 15 000 Stück. Die Dachwände werden mit ökologischer Holzfaserwolle und Holzfaserplatten isoliert. Über die Holzfaserplatten wird Naturputz verputzt - Mischung aus Sand, Lehmpulver, Kalk, Leinenfaser, Salz, Weizenmehl. Die Gesamtdicke des Putzes beträgt 20 mm und die Gesamtmenge des an den Wänden verwendeten Putzes beträgt 5000 kg. Er wirkt auch als thermische Masse und verbessert die Energieleistung.

Die Außenmaße des Hauses betragen 6,5 x 13 Meter. Die Wohnfläche in beiden Etagen beträgt 120 Quadratmeter pro Quadratmeter. Das Haus wird mit einem Backofen aus verputzten Ziegelsteinen und einem kleineren Ofen aus Tonfliesen in der Küche beheizt. Um beide Etagen des Hauses zu beheizen, wird bei minus 10 Grad (Celsium) nur ein kleiner Ofen einmal täglich geheizt. Wenn der Frost unter -15, -20 Grad fällt, heizen wir den Brotbackofen auf. Sobald er beheizt ist, hält er aufgrund seiner thermischen Masse von 5 Tonnen die Wärme 2-3 Tage. Um das ganze Haus (120 qm/m) im Winter zu heizen, verwenden wir nicht mehr als 4 m3 (1,1 Schnur) trockenes Brennholz. Das ist der 2. Winter, in dem wir dort leben und wir heizen das Haus immer noch mit den Resten des Bauholzes. Und das reicht noch für 3 weitere Jahre.

Ich habe meine Vision von einem natürlichen, ökologischen Haus mit hoher thermischer Effizienz, niedrigem Energieverbrauch, nachhaltig, unter Verwendung lokaler Materialien wie - Holz, Stein, alte und neue Lehmziegel, Moos, Leinenfaser, Lehm, Wasser, Kalk, Weizenmehl, Salz und Holzspäne erfüllt.

Jakob, Zimmermann, Handwerker und Gründer der Zunft NORTHMEN


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Ich müsste mir das Video nochmal anschauen, dazu hab ich jetzt keine Zeit aber ich meine er hat keine dampfbremse verbaut, sondern lediglich eine Unterspannbahn. Vermutlich damit das Dach trotzdem dicht ist, falls eine seiner schindeln kaputt geht und evtl auch für die winddichtigkeit

Er schreibt von "winddampfdurchlässigen Membran über dem Dach".
 

Mitglied 30872

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Schon sehr eindrucksvoll, aber wie das mit den Fenstern wird, wenn sich die Balken setzen, ist mir nicht klar.
 
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