Gartentor bauen: klappt das so?

Erbsensuppe

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Guten Morgen zusammen,

ich möchte ein neues Gartentor bauen. Da ich sowas das erste Mal machen, brauche ich bitte euren Rat.
Es soll so aussehen, allerdings nur halb-hoch (es sollte also etwa bis zur Hüfte hoch sein)
Standort: Carportdurchgang Richtung Garten
IMG_0581.jpeg
Link zur Quelle: https://meeus-houtconstructies.be/houten-poorten/model-1

Konstruktion:
- Lärche 60 mm, Nut/Feder Bretter 20 mm
- Querfries oben durchgehend und leicht gerundet (kein stehendes Wasser)
- Querfries zwischen den Holmen unten und angeschrägt, Tropfkante unten eingefräst
- Nut-Feder (20 mm dick) in Nut (8 mm breit, 20 mm tief) und "nur" zusammengesteckt um quellen/schwinden zu ermöglichen
- Rahmen mit 60 mm langen und 20 mm breiten Zapfen, Zapfen mit 2x 10 mm Holzdübeln gesichert
- Türschanier: ich hatte an sowas gedacht: https://www.basys.biz/produkte/produktsuche/?artnr=040996

Fragen:
1. Ist das grundsätzlich so eine gute Idee?
2. Hat die Konstruktion Mängel?
3. benötige ich eine Strebenleiste diagonal oder geht es auch gut ohne?
4. Sollte ich die Nut/Feder Bretter noch befestigen? (z.B. das mittlere Brett fixieren)
5. mir gefällt die Idee, dass man keinen Beschlag sieht. Sind die oben verlinkten Scharniere für ein Gartentor geeignet?

Ich würde mich über euren Rat freuen.

Gruß
 

IngoS

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Hallo

Bei einem Gartentor würde ich immer einstellbare Bänder bevorzugen, bei denen das Tor auch leicht auszuhängen ist.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

die meisten Bänder sind nur für Türbreiten bis max ca 1000mm "freigegeben". Bei einem Gartentor würde ich mehr größere Breite erwarten. Da wäre mir der Hebel auch zu groß um das ohne Diagonale zu konstruieren. Zudem würde ich im Außenbereich auf Beschläge in Edelstahl setzen.
Auch der Beölastungswert mit 40 kg wäre mir ohne das Gewicht ermittelt zu haben, auch wegen der größeren Hebelwirkung eines Tores statt eienr Tür zu hoch. Simonswerk hat mit dem tectus ein ähnliches Band. Modell TE 626 3D A8: Material Edelstahl, Belastungswert 300 kg ( zwei Bänder je Flügel, (1*2m)). Da haben wir auch wieder die 1000 mm in der Breite = Hebel. Dem würde ich eben mit einer deutlichen Überdimensionierung in Sachen Belastungswert entgegenwirken. Aber Vorsicht beim Preis VORHER hinsetzen.
 

Friederich

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- Querfries zwischen den Holmen unten und angeschrägt, Tropfkante unten eingefräst
Und was ist mit den Brettern? Stecken die in einer Nut des unteren Querfrieses? Da würde sich dann trotzdem Wasser sammeln. Das wäre dann die größte Schwachstelle, wo Fäulnis sicher zuerst beginnt.
3. benötige ich eine Strebenleiste diagonal oder geht es auch gut ohne?
Wär auf Dauer viel besser. Und je zwei davon, kreuzweise in einem Flügel, würden sichern gegen Heben UND Senken des Flügels.
..."nur" zusammengesteckt um quellen/schwinden zu ermöglichen
Damit wäre erstmal nur das Schwinden ermöglicht. Um auch das Quellen zu ermöglichen, müssten sie locker zusammengesteckt sein; also nicht "press" gegeneinander.
Nut und Feder ist übrigens auch eine Schwachstelle bez. Wasser. Dieses wird hier gerne eingezogen über Kapillareffekt und trocknet dann schlecht ab aus der Nut.
 

Hermann82_94

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3. benötige ich eine Strebenleiste diagonal oder geht es auch gut ohne?

Also eine diagonale Strebe würde ich definitiv einsetzen und zwar so, dass der Druck Richtung Beschlag/Anschlag geht. Ein Bekannter hat das bei seinem Schuppentor anders gemacht (nach dem Zusammenbau gedreht :emoji_wink: ), alle paar Jahre muss der Riegel nachgestellt werden, weil die Bretter nach unten wandern...
Wenn man sich auch alte Gebäude bei uns anschaut, da geht die Diagonale IMMER vom festen Anschlag aus nach oben.
 

uli2003

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Unten kannst du auch andersrum arbeiten, sprich die Füllungsbretter nuten und am Rahmen etwas zum Aufstecken konstruieren. Das kann eine nach oben stehende Feder sein, oder auch ein 3 mm Edelstahlwinkel. Die Füllung unten anschrägen, etwas Luft zum Riegel, fertig.

Diagonale wäre zu empfehlen. Kreuzweise - weiß ich nicht, dass sich ein Flügel dieser Dimension hebt habe ich noch nicht gesehen.

Luft lassen zwischen der Brettern ist ja kein Problem, je m Torbreite insgesamt mindestens 10 mm.

Tectus-Bänder - hm, für den Außenbereich meiner Meinung nach aufgrund der rauen Umgebung und hohen zu erwartenden Toleranzen ungeeignet.
Wichtig ist noch ein Anschlag unten, damit das Tor nicht in die falsche Richtung aufgehen/aufwehen kann. Denn dann ist es ab.

Und lass diese 'Sicherungsdübel' weg. Wenn der Leim aufgibt, nutzen die gar nichts, außer, dass du Löcher hast.
 
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Macchia

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3. benötige ich eine Strebenleiste diagonal oder geht es auch gut ohne?
je nach Höhe/Breiteverhältnis könnte der Winkel sehr flach ausfallen. (Hüfthöhe...)
Da empfiehlt es sich die Strebe am oberen Punkt weiter einzurücken.

Auf dem Beispielbild sieht es so aus, als ob der Torpfosten im Erdreich steckt.
hier hätte ich bedenken, dass mir das wegfault.
 

uli2003

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Ja das stimmt natürlich. Für den Fall sichere ich die Diagonalen einfach mit einer Schraube.
 

Friederich

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Ein Diagonale kann grundsätzlich Druck UND Zug auffangen; aber bei einer hölzernen ist das nunmal nicht ideal.
Die versucht man möglichst auf ausschließlich Druck auszulegen.
Ähnliches Thema gabs ja schonmal vor einiger Zeit. Ging aus irgendeinem Grund ziemlich heiß her...
 

uli2003

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Wenn du Oberarme wie der große Hulk hast, mag wohl eine Diagonale auf Zug nötig sein.
Bei mir reicht durchaus das Türgewicht mehr als aus.
 

Friederich

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Wenn der Torflügel in der Mitte abgestützt ist, so wie es auf dem Foto aussieht, muss man ihn zwangsläufig zum Öffnen und vollständigen Schließen auch etwas anheben.
 

Holzrad09

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Wenn der Torflügel in der Mitte abgestützt ist, so wie es auf dem Foto aussieht, muss man ihn zwangsläufig zum Öffnen und vollständigen Schließen auch etwas anheben.
@Friederich - Uli2003 gehört ja wohl zu einem sogenannten Forendinosaurier und da widerspricht man nicht .....
selbst dann nicht, wenn er mal ausnahmsweise Unrecht haben sollte ! :emoji_slight_smile:
Habe Ich neulich hier erst irgendwo gelesen.
LG
 

Holzfummler

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Moin,
ggfs, innen die Flügel mit entsprechenden Rollen stützen. Schont auf Dauer Scharniere und du brauchst keine Diagonale.

Gruß
Thomas
 

IngoS

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Hallo,

warum müssen denn die Füllbretter unbedingt in den Rahmen gezwungen werden, was ja viele ungünstige, witterungsanfällige Fugen, gerade im unteren Bereich ergibt. Einfach einen Rahmen mit Strebe und von außen beplanken, wie eine Bretttür. Oben drauf noch eine Leiste, die das Hirnholz der Beplankung schützt. Das wird die einfachste und dauerhafteste Lösung sein.

Gruß

Ingo
 

Erbsensuppe

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Hallo zusammen,

zuerst einmal danke an euch alle für die vielen hilfreichen Ratschläge und Ideen!

Hallo

Bei einem Gartentor würde ich immer einstellbare Bänder bevorzugen, bei denen das Tor auch leicht auszuhängen ist.

Gruß Ingo
Da ist was dran. Könntest du mir aus deiner Erfahrung heraus eines empfehlen?

Das Thema mit der Torbreite ist in der Tat richtig. Das hatte ich nicht ausreichend bedacht. Auf dem Bild sieht man die Lücke. Die linke Hälfte des Durchgangs soll feststehend werden. Die rechte Hälfte wird das Tor. Die Gesamtbreite der Lücke ist 2,6 m. Also eigentlich eher ein Törchen :emoji_wink:
IMG_8275.jpeg
Hallo

die meisten Bänder sind nur für Türbreiten bis max ca 1000mm "freigegeben". Bei einem Gartentor würde ich mehr größere Breite erwarten. Da wäre mir der Hebel auch zu groß um das ohne Diagonale zu konstruieren. Zudem würde ich im Außenbereich auf Beschläge in Edelstahl setzen.
Auch der Beölastungswert mit 40 kg wäre mir ohne das Gewicht ermittelt zu haben, auch wegen der größeren Hebelwirkung eines Tores statt eienr Tür zu hoch. Simonswerk hat mit dem tectus ein ähnliches Band. Modell TE 626 3D A8: Material Edelstahl, Belastungswert 300 kg ( zwei Bänder je Flügel, (1*2m)). Da haben wir auch wieder die 1000 mm in der Breite = Hebel. Dem würde ich eben mit einer deutlichen Überdimensionierung in Sachen Belastungswert entgegenwirken. Aber Vorsicht beim Preis VORHER hinsetzen.
Auch eine schöne Lösung. Ich werde dem Vorschlag von Ingo folgen und eine einfachere Beschlag-Konstruktion für das Tor wählen. Diese Beschläge speichere ich mir mal für das nächste Projekt ab :emoji_wink:

Unten kannst du auch andersrum arbeiten, sprich die Füllungsbretter nuten und am Rahmen etwas zum Aufstecken konstruieren. Das kann eine nach oben stehende Feder sein, oder auch ein 3 mm Edelstahlwinkel. Die Füllung unten anschrägen, etwas Luft zum Riegel, fertig.
...
Auch eine gute Lösung. Ist so rum sicher deutlich langlebiger.
Hallo,

warum müssen denn die Füllbretter unbedingt in den Rahmen gezwungen werden, was ja viele ungünstige, witterungsanfällige Fugen, gerade im unteren Bereich ergibt. Einfach einen Rahmen mit Strebe und von außen beplanken, wie eine Bretttür. Oben drauf noch eine Leiste, die das Hirnholz der Beplankung schützt. Das wird die einfachste und dauerhafteste Lösung sein.

Gruß

Ingo
Das stimmt natürlich. Mir hatte die im ersten Beitrag gezeigte Variante einfach sehr gut gefallen. Eine ordentlich gebaute Brettertür hält mindestens genauso lange und geht schneller. Das stimmt schon
 

uli2003

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@Friederich - Uli2003 gehört ja wohl zu einem sogenannten Forendinosaurier und da widerspricht man nicht .....
selbst dann nicht, wenn er mal ausnahmsweise Unrecht haben sollte ! :emoji_slight_smile:
Das ist nahezu unmöglich :emoji_grin:
Das, was ich da auf dem Bild sehe, ist ein hochkant stehender Pflasterstein. So viel Luft wie auf dem Bild ist eigentlich nachteilig, denn es muss ein Anschlag für das Tor vorhanden sein. Der würde so sicherlich sehr hoch aus dem Pflaster kragen.
Und was ebenfalls nachteilig ist, ist ein aufsetzender Flügel bei so großen Holztoren. Nicht jeder hebt das Tor an, sondern es wird kräftig gezogen - mit dem Ergebnis, dass sich das Tor verwindet und die Verbindungen unnötig hoch belastet werden. Lieber ein gängiges Tor.
 
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